Autor Thema: Berittene Schützen  (Gelesen 37490 mal)

barbarossa rotbart

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Re: Berittene Schützen
« Antwort #45 am: 01 Sep 2015, 15:17:25 »
Sorry, aber wenn man Wikipedia glauben darf, war der japanische Langbogen schon immer assymetrisch. Er wurde nämlich zu einer Zeit entwickelt, als man dort noch keine Pferde benutzte. Er war also keine Erfindung für das berittene Bogenschießen.

Jeong Jeong

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Re: Berittene Schützen
« Antwort #46 am: 01 Sep 2015, 15:28:57 »
Sorry, aber wenn man Wikipedia glauben darf, war der japanische Langbogen schon immer assymetrisch. Er wurde nämlich zu einer Zeit entwickelt, als man dort noch keine Pferde benutzte. Er war also keine Erfindung für das berittene Bogenschießen.

Können wir uns zumindest darauf einigen, dass durch die Asymmetrie des japanischen Yumi dieser gerade im Bereich des berittenen Bogenschießens nur schwer mit dem europäischen Langbogen verglichen werden kann? :)

TrollsTime

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Re: Berittene Schützen
« Antwort #47 am: 01 Sep 2015, 15:50:29 »
Zum Yumi:
Oder andersrum ausgedrückt:
Was sich im knienden Zustand als vorteilhaft erwies, erwies sich später mit der Einführung der Kavallerie bzw des Yumi in die Kavallerie auch als vorteilhaft.

DIESE Vorteile hatte der Langbogen nicht...
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Saalko

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Re: Berittene Schützen
« Antwort #48 am: 01 Sep 2015, 16:56:56 »
So mal ein paar Zitate und meine Meinung dazu:
Als ein ehemaliger Hobby-Bogenschütze erlaube ich mir mal aus Wikipedia zu zittieren, weil es ganz gut persönliche Erfahrungen wiedergibt (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Berittenes_Bogenschie%C3%9Fen).

Zitat
Damit das untere Ende des Bogens nicht mit dem Rücken des Pferdes zusammenstößt, ist die Verwendung eines eher kurzen oder eines stark asymmetrischen Bogens notwendig. Die Reiterbögen der meisten asiatischen Steppenvölker und der amerikanischen Prärie-Indianer waren eher kurz, der japanische Yumi ist stark asymmetrisch. Um bei kurzen Bögen trotzdem eine ausreichende Zugkraft zu erreichen, wurden in Asien fast ausschließlich Kompositbögen mit Recurve- und Reflexgeometrie verwendet.

Die Engländer waren sicher im Mittelalter schon gute Bogenschützen. Dass sie mit normalen Langbögen vom Pferd aus geschossen hätten, ist mir aber neu. Da spannen und zielen mit einem historischen Langbogen ist auch so schon nicht einfach. Auf Pferden kamen deswegen spezielle Bögen zum Einsatz (siehe z.B. auch http://dankoboldt.com/medieval-versus-modern-archery/).
Ersten, Wikipedia hat auch nicht immer recht.
Zweitens, hast Du Dir den verlinkten Film angeschaut? Mike Loades, der durch den Film führt und sich auch wirklich mit den Waffen aus kennt, demonstriert dies mehr mals mit einem ganz normalen Langbogen. Und es werden außerdem mittelalterliche Illustrationen gezeigt, wo deutlich zu sehen ist, dass die berittenen Schützen Langbögen benutzten.
Du kannst das moderne Bogenschießen nun wirklich nicht mit dem mittelalterlichen Bogenschießen vergleichen. Da ist nämlich viel Wissen und Können verloren gegangen. Ist Dir der dänische Bogenschütze Lars Andersen ein Begriff? Er demonstriert nämlich, dass alles, was man den mittelalterlichen Bogenschützen nachsagte, auch wirklich war ist, wie man auf seinem YouTube-Kanal sehen kann.

Weil sich jemand Jahrelang mit soetwas beschäftigt hat, trickschüsse Jahrelang trainiert hat und tatsächlich 1 Quelle gefunden hat mit einer Abbildung, die ein Verfahren zeigt was vor der Zeit des Autors benutzt wurde, heißt das nicht, dass es eine gesicherte Quelle ist.
Es zeigt eher den Popularwissenschaftlichen Anspruch. hier ist eindeutig Popular zu betonen, denn es scheint er hatte eine Behauptung die er beweisen wollte.
Demgegenüber stehen aber tatsächliche Bilder, ganze Wandgemälde in denen Schlachten (Ich glaube auch aus dieser Zeit ziemlich Simpel zwar noch aber immerhin) abgebildet wurden. und auf diesen findet man die damals üblichen Kampfformen. Der Kampf mit dem Langbogen zu Pferd war jedoch nicht darunter.
Dieser Film zeigt leider nur den geringen wissenschaftlichen Anspruch. Und mit Experimenten kann man lediglich nachweisen wie es gewesen sein könnte. Aber nicht wie es war. Ein kleines Bild und jemand der das Bild "nachstellt" ist für mich kein überzeugendes Experiment.

Desweiteren ist dein Tonfall mit Anschuldigungen

Zweitens, hast Du Dir den verlinkten Film angeschaut?

unter aller Kanone. Er hat dir eine Quelle gegeben die die Aussage wiederlegt und du willst ihn quasi dazu zwingen seine Quelle zu ignorieren, weil deine Quelle die einzige Wahrheit offenbahrt. (Nur als Erläuterung warum mir dein Tonfall so aufstößt)

... Ein weiterer Mythos ist, dass Kompositbögen ... Ihr einziger Vorteil ist, dass sie NICHT aus einem Stückholz gefertigt sind, sondern aus verschiedensten Materialien (Holz, Horn, Sehne, Leim). ...

Unwahrheit. Natürlich haben Kompositbögen andere Vorteile, als das sie aus verschiedenem Material gefertigt sind. (Was eher ein Nachteil ist, weil sie schwerer herzustellen sind.

Der Vorteil liegt in ihrer Spannkraft. Nimm einen Ast bieg ihn irgendwann bricht er. Physikalischer Hintergrund: Wenn man einen Ast (Oder eben Bogen) biegt, dann gibt es in der Mitte einen Punkt in dem das Material unverändert bleibt "Außen" jedoch wird das Material gestreckt, Innen aber wird es gestaucht. Der Vorteil des Kompositbogen ist es jedoch, dass das innere Material "besser" gestaucht werden kann, das äußere hingegen besser "gestretzt", der Mittelpunkt (in dem das Material unverändert bleibt ist im Idealfall genau der Übergang der Komponenten.

Das hat zur Folge, dass ein Kompositbogen stärkeren belastungen als ein "normaler" Kurzbogen aushalten kann. Er hält einfach Aufgrund seines Materials mehr aus. Die Engländer kannten das Verfahren nicht, sondern machten ihre Bögen einfach größer. Was den Effekt hatte, dass man den langen Bogen nicht so stark verbiegen musste, um die selbe Zugkraft wie mit dem Kurzbogen zu erreichen.

Ich habe mal das Wichtigste aus Deinem Beitrag zitiert ...
... versucht möglichst viele Stile unter einen Hut zu bringen ...
...  und stelle eine Gegenfrage. Sollte dies nicht auch für historisch überlieferte Kampfstile gelten?

welcher historisch überlieferte Kampfstil? Ein Bild und ein Experiment ist keine historische Überlieferung. Und selbst da sollte man aufpassen. Es ist zum Beispiel überliefert, dass die Erde eine Scheibe ist, dass sich die Sonne um die Erde dreht, das die Römer im Teuteburger Wald vernichtend geschlagen wurden (Sie wurden es, aber eben woander. Im Teuteburger Wald war "nur" ein vorgeplänkel) oder auch das es Hexen gibt die ganze Ernten vernichtet haben. Nagut, die Hexen kann man ja auch historisch korrekt in Splittermond mit Zaubern nachstellen. Eher ein + für deine Argumentation.

Sorry, aber wenn man Wikipedia glauben darf, war der japanische Langbogen schon immer assymetrisch. Er wurde nämlich zu einer Zeit entwickelt, als man dort noch keine Pferde benutzte. Er war also keine Erfindung für das berittene Bogenschießen.

Hat das irgendwer behauptet? Es wurde behauptet, dass der Kompositbogen, der Asymetrische Bogen und auch der Reflexbogen für den Reiterkampf geeignet ist. Der Langbogen aber Nachteile hat. Willst du mit deiner Aussage also sagen, dass der Asymetrische Bogen ungeeignet für den Reiterkampf ist? Das war die Aussage.

Dann: Nunja mal eine Frage, warum wird der Englische berittene Langbogenschütze nicht so Häufig nachgewiesen, wenn er wohl doch so häufig (in ganzen Schlachten) Auftrat.
Der normale englische Langbogenschütze ist historisch mehrfachst verzeichnet und auf der anderen Seite, ist der "gefürchtete" Ungarische Reiter auch gut historisch belegt. Auch Europäer, auch ziemlich nah dran. Nur halt noch älter als der englische Langbogenschütze.

So weiter, die Schlacht fand auf französischem Boden statt. Da hatten die Engländer aber ein großes Problem. sie hatten deutlich weniger Pferde zur Verfügung als die Franzosen mit ihrer gepanzerten Reitern. (Pferde über den Kanal zu schippern ist nämlich auch schwerer als Bauern mit Langbögen.) Schon allein deshalb würde ich jede Quelle anzweifeln die britische beritene Langbögenkämpfer aufführt.  Die Briten waren nunmal einfach nicht so mobil. die Pferde wurden dann wohl eher für das klaschische Reitervolk benutzt.

So nochmal zur Klarstellung: Ich bezweifle nicht, dass es vereinzelt ein paar Adlige gab die genug Zeit investieren konnten um ihre Langbogenkunst so weit zu perfektionieren, dass sie ihren Langbogen vom Pferderücken benutzen konnten. Was ich bezweifle ist, dass sie damit so an Schlachten teilgenommen haben wie die ungeübten Langbögenschützen in Salvenmanier.

Auch bezweifle ich, dass man aufgrund eines populären Videos was einen Hundert Jahre später lebenden Illustrator/Maler als einzige Quelle nennen kann, von einem historisch gesicherten Fakt sprechen kann.

barbarossa rotbart

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Re: Berittene Schützen
« Antwort #49 am: 01 Sep 2015, 19:44:39 »
Kompositbögen: Der englishe Langbogen ist ein natürlicher Kompositbogen, da Eibenholz eine Besonderheit hat, nämlich die, dass das innere Holz andere Eigenschaften hat als das Äußere. Da Langbögen aber aus einem Stück Holz bestehen, sind sie aber nur dort üblich, wo es auch Holz mit der benötigten Länge gibt. Da war es für Reitervölker wirklich einfacher (und billiger) einen Kompositbogen zu bauen, eine Technik, die schon die alten Ägypter beherrschten. Man darf übrigens die Konstruktion eines Langbogens mit nicht der von primitiven Kurzbögen verwechseln, denn die wurden selten aus dem richtigen Holz gefertigt und hatten deshalb eine sehr geringe Spannkraft.

berittene Schützen: Die Dokumentation gibt ja zwei Beispiele, für den Einsatz von berittenen Schützen während dieser Phase des Hundertjährigen Krieges. Überfälle und Abwehr solcher. Beides ist nicht möglich, wenn Schützen dafür extra absteigen müssen. Bei beiden kommt es auf Beweglichkeit an. Außerdem waren Bogenschützen keine Adligen sondern stammten aus dem Volk. Übrigens schossen selbst die berittenen Schützen der Reitervölker ihre Pfeile aus geringer Distanz ab, da man auf größeren Distanzen wirklich nicht mehr treffen kann.

japanischer Bogen: Wenn man sich einmal die Länge der japanischen Bögen anschaut, fällt einem doch sofort auf, dass sie deutlich länger sind als die englischen Langbögen.

Man sollte sich auch einmal die Länge der Reiterbögen anschauen...

deadplan

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Re: Berittene Schützen
« Antwort #50 am: 01 Sep 2015, 21:03:33 »
Die Dokumentation behauptet auch das Langbögen Ritter instantly killen weil sie ein Kettenhemd druchschlagen...

In der Schlacht vom Crecy konnten aber die französichen Ritter mehrere Angriffe gegen die Langbogenschützen der Engländer reiten.
Obwohl diese ihre zich Pfeile pro Minute auf die herabregnen lassen konnten.
Entweder die haben die ganze Zeit daneben geschoßen oder das Video ist Murks.
Wahrscheinlich eine Mischung aus beiden..

Der Langbogen gehört halt zu einer von der Waffen die absolut überbewertet werden, zusammen mit der Pumpgun, dem Katana, der Uzi und der 375 Magnum.
Alles Waffen die den Ruf einer Ultimativen Waffe haben, sich baer trotzdem nie in Kriegen wirklich durchgesetzt haben.

Und für den Langbogen gilt nochmal, 70% von dem was britische Historiker über denn sagen darf ganz stark bezweifelt werden.
Sonst glaubt man nachhher noch der wäre Durchschlagskräftiger als ein LeeEnfield....
Fyran von Eschengau: der Glücksritter in allen Farben
ist bald bekannt bei allen Vargen.fürs großen Herz und großes Maul, Abends fleisig morgens faul.

barbarossa rotbart

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Re: Berittene Schützen
« Antwort #51 am: 01 Sep 2015, 22:44:52 »
Ich habe die Duke mehrfach gesehen und Du vergisst da etwas. Die angreifenden französischen Ritter trugen keine Kettenpanzer. Sie trugen darüber einen Plattenrock (engl. coat-of-plates), der sie weitgehend geschützt hat. Und dies wurde auch in der Doku eindeutig erwähnt. Der Langbogen hat sich aus mehreren Gründen nicht durchgesetzt:
- langwierige Ausbildung. In England musste jeder Mann sonntags mehrere Stunden mit dem Langbogen üben. Armbrustschützen waren da wesentlich leichter auszubilden.
- auf dem Kontinent gab es kein Volksheer wie in England, weil man Angst vor einem Aufstand hatte und man dem Volk deshalb Waffen vorenthielt.
- im Laufe der Hundertjährigen Krieges haben sich die Rüstungen so sehr verbessert, dass sie für Pfeile wirklich undurchdringlich wurden, und die Pferde wurden gepanzert.
- der Gebrauch von Handbüchsen kam auf. Auch hier war dies Ausbildung einfacher, und sie konnten die neuen Rüstungen durchschlagen.
Dies alles führte dazu, dass der Langbogen spätestens im 16. Jahrhundert von den Schlachtfeldern verschwandt.

Die Engländer haben die Schlacht von Crecy nicht gewonnen, weil der Langbogen die ultimative Waffe war, sondern aus mehreren Gründen:
- die Sehnen derArmbrüste der italienischen Söldner waren feucht geworden, und deshalb waren die Armbrüste weniger effektiv. Es hatte nämlich kurz zu vor geregnet. Die Feuchtigkeit griff auch die Armbrüste selbst an, denn ihre Bögen waren noch nicht aus Metall, sondern noch Kompositbögen und deshalb feuchtigkeitsempfindlich.
- Zudem befanden sich die Pavesen der italienischen Söldner noch im Tross am anderen Ende des Französischen Heeres. Folglich hatten sie keinen Schutz gegen die englischen Pfeile. Was sie zum Rückzug zwang, da sie ohne Deckung die Armbrüste spannen mussten und auch nicht nahe genug herankamen, um auf die Engländer zu schießen.
- Als sich die italienischen Söldner zurückzogen, wurden sie von den französischen Adligen als Verräter angesehen und niedergermetzelt.
- die Franzosen konnte nicht auf einer breiten Front angreifen sondern mussten durch ein Nadelöhr
- ohne Deckung durch eigene Schützen war ein Frontalangriff auf das englische Heer ein Selbstmordangriff, denn man erleidete massive Verluste,bevor man den Gegner überhaupt erreicht hat.
- Man kann auch davon ausgehen, dass die englischen Stellungen befestigtwaren und somit gegen den französischen Sturmangriff besser geschützt waren. Pikeniere in den reihen der Bogenschützen bieteten zusätzlichen Schutz.
- alle Engländer kämpften zu Fuß. Dies verhinderte, dass sich die Bogenschützen nach der ersten Salve zurück zog.

Somit war die Schlacht von Crecy ein Sieg durch Glück, Dummheit des Gegners, das Wetter und die perfekte Wahl des Geländes.
Schlachten wie Crecy und Bannockburn leideten das Ende des Zeitalters der Ritter ein. Die Ritter wurden zu einer berittenen Infanterie.

Eine Waffe hat nie eine Schlacht gewonnen.

Zum Thema im allgemeinen:Mir geht es nicht darum zu zeigen, dass der Langbogen die ultimative Fernkampfwaffe ist, das war er nie, sondern darum, dass es keine reinen Reiterschusswaffen gab. Man benutzte die gleichen Waffen, die man zu Fuß benutzte, auch zu Pferd. Bei den Armbrüste war die erst möglich, als man eine Methode entwickelte, sie ohne vollen Körpereinsatz zu spannen.

Belzhorash

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Re: Berittene Schützen
« Antwort #52 am: 01 Sep 2015, 22:55:51 »
"Man benutze die gleichen Waffen am Boden, die man auch auf dem Pferderücken nutze."
Ich denke, ein paar hundert Hunnen und japanische Samurai werden nur da zustimmen. ;)

TrollsTime

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Re: Berittene Schützen
« Antwort #53 am: 02 Sep 2015, 07:57:13 »
Zumal:
Selbst wenn dem so wäre, hieße das längst nicht, dass eine Waffe, die "sowohl zu Fuß als auch zu Pferd" eingesetzt wird/wurde/werden kann, auch in beiden Fällen gleich gut/geeignet ist....
« Letzte Änderung: 02 Sep 2015, 10:16:10 von TrollsTime »
Quendan zu TrollsTime: "Du musst nicht alle überzeugen!"

Saalko

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Re: Berittene Schützen
« Antwort #54 am: 02 Sep 2015, 09:23:26 »
Das Eibe ein natürlicher Kompositbogen ist hör ich jetzt zum ersten mal. Zum einen ist ein Kompositbogen nur ein Kompositbogen wenn man ihn aus mehr als 2 Komponenten baut. Zum anderen wurde auch Eibe für Kompositbögen benutzt, aber eben in Verbindung mit einem anderen Material. Aber von mir aus.

Ah, berittene Bogenschützen aus dem Volk.

Und ja der japanische Yumi ist länger als der Langbogen. Aber er ist eben Asymetrisch. Diese Asymetrie ist ja gerade der Vorteil. Sowohl beim Knien als auch beim Kampf zu Pferde stößt man selten mit dem Bogen am Himmel an, dafür recht häufig am Boden und am Pferd. Darum wird der Yumi ja auch nicht wie der Langbogen in der Mitte gehalten, sondern tief unten. Das Problem was berittene Schützen haben ist ja das der Bogen wenn er zu lang istam Pferd gestoßen wird und dann die Bewegungsfreiheit stark einschränkt. Deshalb haben kurze Bögen, bzw. die Bögen die nach unten hin kurz sind wie der Yumi hier einen Vorteil, gegen lange Bögen die das Pferd triezen. Klar es ist nicht unmöglich mit dem Langbogen vom Pferd zu kämpfen. Es ist aber unvorteilhaft.

barbarossa rotbart

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Re: Berittene Schützen
« Antwort #55 am: 02 Sep 2015, 14:18:58 »
Das Eibe ein natürlicher Kompositbogen ist hör ich jetzt zum ersten mal. Zum einen ist ein Kompositbogen nur ein Kompositbogen wenn man ihn aus mehr als 2 Komponenten baut. Zum anderen wurde auch Eibe für Kompositbögen benutzt, aber eben in Verbindung mit einem anderen Material. Aber von mir aus.
Hast Du dir mal Eibenholz angeschaut? Das Kernholz ist nämlich anders als das äußere Holz. Deshalb eignet sich Eibenholz sehr gut für Langbogen, denn solche Eigenschaften lassen sich sonst nur durch das Zusammenleimen entsprechender Materialien erreichen.
Ah, berittene Bogenschützen aus dem Volk.
Ich meinte damit, dass die berittenen Schützen keine Ritter waren und auch keine professionellen Soldaten.

Und ja der japanische Yumi ist länger als der Langbogen. Aber er ist eben Asymetrisch. Diese Asymetrie ist ja gerade der Vorteil. Sowohl beim Knien als auch beim Kampf zu Pferde stößt man selten mit dem Bogen am Himmel an, dafür recht häufig am Boden und am Pferd. Darum wird der Yumi ja auch nicht wie der Langbogen in der Mitte gehalten, sondern tief unten. Das Problem was berittene Schützen haben ist ja das der Bogen wenn er zu lang istam Pferd gestoßen wird und dann die Bewegungsfreiheit stark einschränkt. Deshalb haben kurze Bögen, bzw. die Bögen die nach unten hin kurz sind wie der Yumi hier einen Vorteil, gegen lange Bögen die das Pferd triezen. Klar es ist nicht unmöglich mit dem Langbogen vom Pferd zu kämpfen. Es ist aber unvorteilhaft.
Also, wenn ich mir Bilder von Yumi und auch anderen Kompositbögen anschaue fällt mir doch bei vielen auf, wie lang sie doch sind. Gerade beim Yumi scheint mir die unter Hälfte fast genauso lang zu sein, wie ein halber Langbogen.

Zumal:
Selbst wenn dem so wäre, hieße das längst nicht, dass eine Waffe, die "sowohl zu Fuß als auch zu Pferd" eingesetzt wird/wurde/werden kann, auch in beiden Fällen gleich gut/geeignet ist....
Stimmt. Schau Dir mal die Distanz an, über die berittene Schützen aktiv waren. Sie ist sehr viel geringer als die Distanz über die sonstige Schützen schossen. Übrigens ist die Taktik der Steppenvölker (auf das Ziel zu reiten - Pfeil abschießen - sich schnell entfernen) uralt. Die Normannen benutzen schon diese Technik, aber sie verwendeten Wurfspeere statt Bögen und schützten sich auf der Flucht mit ihren langen Schilden. Und die Taktik ist sogar noch älter. Sie stammt nämlich aus der Zeit als man noch Streitwagen benutzte.

Saalko

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Re: Berittene Schützen
« Antwort #56 am: 02 Sep 2015, 15:19:46 »
Nungut dann sind englische Langbögen eben Kompositlangbögen die sich nicht wie die von dir italienischen Kompositarmbrustbögen bei feuchtem Wetter verziehen und auch anders als die Wortherkunft "zusammengesetzt" vermuten lässt, nicht zusammengesetzt wurden. Sicher haben sie aber wegen dem Material eine höhere Festigkeit womit es möglich ist den Bogen stärker zu spannen. Die größe ist dann wohl nur optik.

Wie gesagt keine Adligen keine Soldaten, es waren einfache Bürger die Händler waren, Bauern und anderes normales arbeitendes Volk, welches sowohl den Bogen perfektioniert hat als auch das Reiten gemeistert hat, neben seinem normalen Beruf. Die Ungarn und Hunnen und andere Reitervölker die ihre Krieger das machen lassen mussten müssen sehr ineffektiv beim lernen gewesen sein. Wenn die Engländer das eben mal so nebenbei hinbekommen. Darum ist mir diese Auskunft einfach suspekt.

Der Yumi es gibt gaanz große, größer als der Langbogen aber es gibt auch kleinere vergleichbar mit dem Langbogen und die Dinger fässt man einfach tiefer an. Das ist eifach der Vorteil des Yumi beim kniend und reitend schießen im Vergleich zum Langbogen.

Aber naja, du hast deine historische Quelle eine Dokumentation die sich auf ein Bild stützt und Augenzeugenberichten von hundert Jahren später und einem Trickschützen der das Jahrelang einstudiert hat. Wie gesagt es geht in der Diskussion nicht darum das es unmöglich ist. Sondern einfach nur darum, dass es eben keine wie dargestellte typische Reiterwaffe war, die von den Engländern oft zu Pferd benutzt wurde.

barbarossa rotbart

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Re: Berittene Schützen
« Antwort #57 am: 02 Sep 2015, 18:27:16 »
Nungut dann sind englische Langbögen eben Kompositlangbögen die sich nicht wie die von dir italienischen Kompositarmbrustbögen bei feuchtem Wetter verziehen und auch anders als die Wortherkunft "zusammengesetzt" vermuten lässt, nicht zusammengesetzt wurden. Sicher haben sie aber wegen dem Material eine höhere Festigkeit womit es möglich ist den Bogen stärker zu spannen. Die größe ist dann wohl nur optik.
::)
Natürlich sind Langbögen keine echten Kompositbögen, sie haben aber durch die Verwendung geeigneter Hölzer mit Kompositbögen verglcihbare Eigenschaften. Außerdem spielt die Größe von Bögen wirklich keine Rolle, da es bei allen Bögen (inklusive Armbrust) auf deren Zugkraft ankommt. Gleiche Zugkraft bedeutet gleiche Reichweite und auch gleiche Schadenswirkung. Außerdem muss man einen Bogen so weit spannen können, dass die Sehne die Lippe berührt. Da spielt jetzt die Größe aber eine Rolle. Und deshalb haben Kompositbögen einen Vorteil, man kann sie kleiner machen.
Wie gesagt keine Adligen keine Soldaten, es waren einfache Bürger die Händler waren, Bauern und anderes normales arbeitendes Volk, welches sowohl den Bogen perfektioniert hat als auch das Reiten gemeistert hat, neben seinem normalen Beruf. Die Ungarn und Hunnen und andere Reitervölker die ihre Krieger das machen lassen mussten müssen sehr ineffektiv beim lernen gewesen sein. Wenn die Engländer das eben mal so nebenbei hinbekommen. Darum ist mir diese Auskunft einfach suspekt.
::)
Da hast Du a wirklich interessante Vorstellungen vom Leben der Reitervölker...
Der Yumi es gibt gaanz große, größer als der Langbogen aber es gibt auch kleinere vergleichbar mit dem Langbogen und die Dinger fässt man einfach tiefer an. Das ist eifach der Vorteil des Yumi beim kniend und reitend schießen im Vergleich zum Langbogen.
Und man kann leichter von einer Mauer aus nach unten schießen, und dies wird wohl eher der Grund für diese Form sein. Vergiss nicht, dass der Yumi entwickelt wurde lange bevor die Japaner Pferde benutzten.
Aber naja, du hast deine historische Quelle eine Dokumentation die sich auf ein Bild stützt und Augenzeugenberichten von hundert Jahren später und einem Trickschützen der das Jahrelang einstudiert hat. Wie gesagt es geht in der Diskussion nicht darum das es unmöglich ist. Sondern einfach nur darum, dass es eben keine wie dargestellte typische Reiterwaffe war, die von den Engländern oft zu Pferd benutzt wurde.
Ich habe nie gesagt, dass dies die Regel war. Mir ging es nur darum, zu beweisen, dass der Reiterbogen als einzige Reieterschusswaffe historisch falsch ist. Wenn man einen Kompositbogen, für den man ja zwei Hände braucht, sollte man jede andere Fernkampfwaffe genauso gut zu Pferd benutzen können. Bei meiner Recherche haben ich sogar Hinweise gefunden, dass es später sogar berittene Armbrustschützen gab, und zwar nicht als eine Form von berittener Infanterie. Dazu musste erst aber eine Methode entwickelt werden, eine Armbrust reitend zu spannen.
Die Illustration, an der Du Dich aufhängst, stammt aus einer Zeit, in der die Engländer immer noch Langbögen benutzten. Und Mike Loades ist kein Trickschütze, er ist eher ein Waffenmeister, der den Umgang mit allen möglichen historischen Waffen beherrscht und auch Interessierte ausbildet. Und ich bin mir sicher, dass die ganze Doku-Reihe gut genug recherchiert wurde.
Ich habe fast schon den Eindruck, dass im Bezug auf den Langbogen nicht sein kann, was nicht sein darf, und man sich also an alten Klischees klammert. Rollenspiele leben zwar von Klischees, aber sollte trotzdem nicht übertreiben...

Myrmi

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Re: Berittene Schützen
« Antwort #58 am: 02 Sep 2015, 20:02:03 »
Mir ist durchaus bekannt, das es in manchen Forum als schlechtes Verhalten gibt, aber ich zitiere mich mal selbst.

In Splittermond geht es aber nicht um Realismus. Aber wie in verschiedenen Topics angedeutet: Wenn es nicht gefällt, macht für eure Gruppe eine Hausregel.

Davon abgesehen, habe ich das Gefühl das ihr euch hier im Kreise dreht und schon lange vom Unterforum: Kampfregeln abgekommen seid.
Nach erneutem Blick ins Regelwerk muss ich aber sagen: Quendan irrte. ;) [...]

deadplan

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Re: Berittene Schützen
« Antwort #59 am: 06 Sep 2015, 17:03:00 »
s gibt übrigens auch Bilder von Panzern und Flugmaschinen die funktionieren von Leonardo da Vinci.
Trotzdem wurden die nicht alle Regelmäßig zu ihrer Zeit eingesetzt.
(Obwohl es von ihnen mehr zu geben scheint als zu den berittenen langbogenschützen..)
Fyran von Eschengau: der Glücksritter in allen Farben
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