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« Letzter Beitrag von Takur am 26 Mai 2024, 02:59:21 »
Die Suche beginnt
Palitan, Spinnenprovinz (Akira, Takur, Ren, Luo)
Die fünf Abenteurer waren von der Großstadt Palitan und ihrem pulsierenden Straßenleben beeindruckt. Luo war der einzige, der sich bisher längere Zeit in der Stadt aufgehalten hatte. Während Akira sich im Viertel der Schwertalben einquartierte, fanden die anderen ein Gasthaus in der Altstadt, östlich des Kaiserlichen Archivviertels. Ihr zeitweiliges Domizil, der „Grüne Palast“ war recht komfortabel. Hier kamen Offiziere, Kapitäne, Künstler, Gelehrte und Kunsthandwerker unter. Das Gebäude wies das doppelte Ziegeldach vieler zhoujiangischer Gebäude auf. Die große Speisehalle war drei Etagen hoch, während die Zimmer um die Halle gruppiert waren. Das Gasthaus wurde von einer dunkelhäutigen Albin namens Altani betrieben, und die Küche bot sowohl einheimische als auch ausländische Gerichte. Seinen Namen verdankte das Gebäude seiner Farbgebung und der reichlichen Begrünung mit zum Teil exotischen Pflanzen. Luo und Ren witzelten, wie lange sie hier würden wohnen können, da sie schon öfter bei ihrem Aufenthalt in verschiedenen Städten in Schwierigkeiten geraten waren. Luo besuchte seine Großmutter Xi Fei, die die Küche eines Speisehauses in der Nudelgasse leitete. Sie war in seiner Kindheit weit mehr eine Bezugsperson gewesen als seine unstete Mutter.
Es galt nun, das weitere Vorgehen zu beraten. Der Zugang zu den Archiven war nicht leicht zu erlangen. My Mei, die Herrin der Archive, galt als zentrale Akteurin im Händlerrat und als Anführerin der Triade des Fließenden Steins. Keiner der Abenteurer war begierig, sich an eine so mächtige und zweifelhafte Person zu wenden. Dazu war das Thema der Recherchen zu heikel.
Wie die Helden rasch erfuhren, war die Archiv-Sicherheit erhöht worden, nachdem einige Fremde Chaos angerichtet und sogar ein Feuer verursacht hatten.
Palitan wurde seinem Ruf als Zentrum von Abenteuern, Handel, Diplomatie und Intrigen gerecht: Der kürzliche Besuch von Prinzessin Hui Amui und ihre überhastete Abreise hatten für viel Gerede gesorgt. Die ausgedehnten Gespräche der Tante von Prinzessin Yi mit der Botschafterin Kintais hatten die Gerüchte sprießen lassen. Nachdem die letzte Kaiserin die Büffelprovinz „an die Jogdaren verschachert habe“, glaubten manche, dass ihre Familie jetzt bereit sei, im Austausch gegen Waffenhilfe andere Reichsteile Myuriko anzubieten. Es erschien wahrscheinlich, dass diese Gerüchte gezielt von den Triaden oder von Gefolgsleuten Wus gestreut wurden.
Auch die Kabalen um die gestoppten Lieferung von Geisterseide an die Kaiserlichen und an die von Wu kontrollierten Reichsteile, von denen die Abenteurer in Timog erfahren hatten, trieben die Leute in Palitan um. Geisterseide war ein zentrales Exportgut der Spinnenprovinz. Nicht jeder konnte wie die Großhändler und die Triaden einfach abwarten. Die Entscheidung, an wen man die wertvolle Geisterseide liefern wollte, war zudem nicht nur eine wirtschaftliche und fiskalische, sondern vor allem auch eine politische Frage.
In der Straße der Wunder war angeblich kürzlich – mal wieder – eine Chimäre entlaufen, wobei es habe sogar Tote gegeben hatte. Und im Sumpf der 32.000 Lichter gab es angeblich wie so oft Probleme mit Geistern.
Hao gelang es nach einigen Tagen, mit Meisterin Hira eine Rechercheurin mit Zugang zum kaiserlichen Archiv zu finden. Die zwergische Gelehrte war allerdings nicht billig und die
Gerüchte, die Luo über sie aufschnappte, waren widersprüchlich. Manche nannten sie eine versierte Expertin und ehemalige Archivarin. Für andere war Hira eine Scharlatanin, die wegen gefährlicher Inkompetenz aus dem Archiv entlassen worden war. Ihr Zuhause, das nicht weit vom Archivviertel lag, entsprach dem Klischeebild einer Gelehrtenhöhle: verstaubte Schriftrollen, Bücher und Schrifttafeln bildeten ein verwirrendes Durcheinander.
Die Helden setzten die Gelehrte zuerst auf den ominösen „Kult des Strahlenden Schattens“ und weitere Informationen zum „Tempel der Tausend Tore“ an. Besonders Ren und Luo ließen es nicht an Warnungen mangeln: Ihrer Meinung nach war nicht auszuschließen, dass dieses Wissen heikel und vielleicht sogar gefährlich sein könnte. Meisterin Hira schien sich allerdings keine großen Sorgen zu machen.
Sowohl Hao als auch Luo hatten zudem persönliche Rechercheanliegen: Hao zum Kult des Drachen-Tiergeistes, der einst den Tempel der Tausend Tor mitbegründet hatte, und Luo zu seinem Schwert, an dessen düstere Vergangenheit er erst kürzlich erinnert worden war. Allerdings stellten sie diese Privatrecherchen erst einmal zurück. Man einigte sich auf einen Preis von 10 Lunaren für jedes Recherchethema. Hira erhielt die Hälfte der Summe für die beiden ersten Recherchen im Voraus und machte sich an die Arbeit. Sie warnte, dass die Recherchen dauern würden und es keine Erfolgsgarantie gäbe – besonders bei derart lange zurückliegenden und obskuren Themen. Denn Helden stand wohl ein längerer Aufenthalt in Palitan bevor. Sie würden Hira nur eingeschränkt helfen können, denn auch lizensierte Forschende konnten nicht einfach durch das Archiv wandern und selber nach interessanten Schriftrollen suchen, schon gar nicht nach den letzten Zwischenfällen mit einigen „fremdländischen Barbaren“. Ein weiterer Grund für die Zugangsbeschränkungen war, dass angeblich Geister durch die Archivgänge wanderten und der Umgang mit den älteren Schriftrollen die Einhaltung strikter, alleine den Archivkräften bekannten Ritualen und Regeln verlangte.
Das Archivviertel, das im Laufe der Zeit eine komplette Insel Palitans eingenommen hatte, wirkte verwirrend. Ursprünglich nur ein einzelner Gebäudekomplex mit jeweils einem Eingang für die Kaiserin, die adligen Nanjin und die Beamtenschaft, hatte das Archiv im Laufe der Jahrhunderte immer mehr Gebäude geschluckt, darunter ehemalige Paläste, Wohn- und Funktionsbauten. Letztendlich war es irgendwann verboten worden, weitere Gebäude jenseits der ursprünglichen Insel zu erwerben. Und da es gleichzeitig untersagt war, Dokumente zu zerstören, musste man sich fragen, wie es möglich war, all das Material aufzubewahren, das Jahr für Jahr ins Archiv strömte – zumal in dem feuchten Klima Palitans. Angeblich waren alle Archivgebäude durch unterirdische Gänge und Lagerräume verbunden, von denen manche nicht in der diesseitigen Welt lagen.
Auf der Suche nach weiterer Unterstützung konnte Akira den Helden Zugang zur Botschaft Kintais verschaffen. Die junge Gesandte Suguri Jun erschien grundsätzlich hilfsbereit und stellte auch finanzielle Unterstützung in Aussicht. Immerhin waren die Recherchen im Interesse Kintais, das von einem Ausbruch des im „Tempel der tausend Tore“ eingesperrten Dämonen Kokumo als erstes bedroht worden wäre. Mit dieser Unterstützung mochte es gelingen, dem Geheimnis des Tempels der Tausend Tore auf die Spur zu kommen, und ebenso dem geheimnisvollen Kult, der ihn angegriffen hatte…
Die Abenteurer versprachen, alle relevanten Informationen weiterzuleiten. Allerdings deutete die Botschafterin an, dass ihre Hilfe einen Preis haben würde. Die Suguri machte kein Geheimnis aus ihrer Abneigung gegenüber der Triade der 13 Blätter, die mehrheitlich aus Kintai-Exilanten und deren Nachkommen bestand, und mit denen die Abenteurer bereits aneinandergeraten waren. Die Diplomatin war sehr an den bisherigen Erlebnissen der Helden in Timog und Baoshi interessiert. Anders als Hao waren Luo und Ren etwas zurückhaltend, vor allem bezüglich der militärischen Verhältnisse in den zhoujiangischen Grenzprovinzen zu Kintai. Akira hatte natürlich keinerlei derartige Bedenken.
***
Parallel zu den anlaufenden Archivrecherchen knüpften die Helden weitere Kontakte, die auch für ihre persönlichen Ziele nützlich werden konnten. Besonders Ren und Luo waren daran interessiert, sich mit dem örtlichen Ableger der aus Timog stammenden Ka-Adelsfamilie in Verbindung zu setzen. Diese waren als Loyalisten auch ein wertvoller potentieller Aktivposten für Rens und Luos Mission für die Fraktion von Prinzessin Yi.
Ka Maomei und Ka Gao empfingen die Helden freundlich. Zur Überraschung der Helden waren beide albischer Herkunft, während die Kai-Familie in Timog aus Menschen bestanden hatte. Wie die Helden erfuhren, war Ka Maomei in das Adelshaus adoptiert worden, um mit Gao (aus dem elfischen Hause Han) verheiratet zu werden, dessen Familie die Kas als potentiell wertvolle Verbündete angesehen hatten. Diese Hoffnung hatte sich wohl nur partiell erfüllt. Vermutlich auch wegen den Unruhen der letzten Jahre waren viele von Gaos Verwandten nach Kintai ausgewandert. Das steigerte Rens Interesse an den Kas eher noch. Immerhin war es eines ihrer Ziele, die Kontakte zwischen den Kaiserlichen und Kintai zu verbessern, um Adelsfamilien des mächtigen südlichen Nachbarn Zhoujiangs für die Sache von Prinzessin Yi zu gewinnen.
Die Kas hatten zwar keine Kontakte im Archiv, deuteten jedoch an, die Recherchen der Helden finanziell unterstützen zu können. Zudem hatte die Familie gute Verbindungen zu Kaufleuten und Händlern. Falls die Helden exotische Materialen oder Waren benötigen sollten, würde sich das Wohlwollen von Maomei und Gao als wertvoll erweisen.
Allerdings hatten die Kas eigene Probleme. Möglicherweise wegen ihrer Loyalität zum Kaiserhaus oder den jüngsten Bemühungen des Hauses Ka, politische Verbindungen mit Selenia zu etablieren, war ihr selenischer Kontaktmann Ilmar Wuselbach in Schwierigkeiten geraten. Er war zusammengeschlagen worden und man hatte in sein Haus eingebrochen. Daraufhin hatte er im Anwesen der Ka-Familie Schutz gesucht. Diese hofften, dass die Helden bei der Lösung des Problems behilflich sein konnten. Den von den Triaden kontrollierten Behörden trauten sie nicht.
Wuselbach konnte nur in begrenztem Umfang Auskunft geben. Die Männer, die ihn verprügelt hatten, konnte er nicht identifizieren. Sie hatten auch keine Abzeichen oder auffälligen Tätowierungen gehabt. Er hielt sie aber für Triadenmitglieder. Wuselbachs Haus lag in dem überwiegend von Seleniern bewohnten Hirschviertel, das von der Triade der Roten Karpfen kontrolliert wurde. Er vermutete, dass diese hinter dem Überfall und dem Einbruch steckten. Das würde auch erklären, warum die Stadtwache des Viertels nicht viel unternommen hatte. Bei dem Einbruch sei nichts abhandengekommen. Die Einbrecher schienen es eher darauf angelegt zu haben, Wuselbach zu verunsichern und einzuschüchtern. Er behauptete keine Ahnung zu haben, warum die Roten Karpfen ihm grollen mochten. Wuselbach wollte die Angelegenheit gütlich aus der Welt geschafft sehen. Als Händler mit Kontakt zur Portalgilde und zu anderen selenischen Kaufleuten konnte er nicht einfach in ein anderes Viertel ziehen und war langfristig auf das Wohlwollen der Roten Karpfen angewiesen. Die Helden versprachen, ihr Bestes zu tun. Allerdings hatten sie ein eher wechselhaftes Verhältnis zu den Roten Karpfen, mit deren Ablegern sie es schon gelegentlich zu tun gehabt hatten.
Als erstes patrouillierte Luo die Umgebung des Ka-Anwesens, ob der Gebäudekomplex observiert wurde. Dies schien nicht der Fall zu sein. Dann machte er sich daran, sich im Hirschviertel umzuhören. Allerdings hatte er damit keinen Erfolg.
Akira wandte sich an die Wachtruppe des Hirschviertels und trat als Bekannter von Wuselbach auf. Die Wachen begegneten ihm mit Misstrauen, gaben dem wortgewandten Samurai dann aber Auskunft. Sie gingen ebenfalls davon aus, dass das eine „Triadensache“ sei und hatten sich deshalb herausgehalten. Vor kurzem hatte ein gutgekleideter kintarischer Zwerg angefangen, im Hirschviertel nach Wuselbach zu fragen. Er schien nicht viel von Wuselbach zu halten, war jedoch sehr an seinem Verbleib interessiert. Dass mit Akira jetzt ein zweiter (und diesmal sogar adliger) Kintari nach Wuselbach fragte, irritierte die Wachen.
Die Helden konzentrierten ihre Nachforschungen auf den Zwergen, der nach Wuselbachs Verbleib gefragt hatte. Nach einigem Herumgefrage konnten sie seinen Namen und seinen Unterkunftsort herausfinden. Ayanokoji wohnte in einem Gasthaus in dem an das Hirschviertel grenzenden Schwertalbenviertel. Angeblich war er ein Schmied, der schon öfters in Palitan Geschäfte getätigt hatte. Er sollte sehr gut vernetzt sein und war als Vermittler bei einer ganzen Reihe von Geschäften und Transaktionen in Erscheinung getreten. Die Verwickelung seiner Landsleute in die Angelegenheit motivierte Akira, sich verstärkt in die Recherchen einzubringen.
Luo erfuhr, dass anscheinend eine dritte Partei in die Angelegenheit involviert war: Ein weiterer (diesmal zhoujiangischer?) Zwerg hatte Stimmung gegen Wuselbach gemacht und verbreitet, dass er den Roten Karpfen hinterherspioniere und Schläger anwerbe. Allerdings konnten die Helden keine genaue Beschreibung dieses neuen Protagonisten erhalten, da er sein Gesicht durch einen Zauber maskiert hatte. Das konnte natürlich bedeuten, dass der zhoujiangische Zweg und Ayanokoji ein und dieselbe Person waren.
Um Licht in die verworrene Angelegenheit zu bringen, entschlossen sich die Helden zu einer direkten Aktion: Ren und Akira suchten Ayanokoji auf. Der zwergische Schmied verhielt sich reserviert und war auch durch die Präsenz eines adligen Schwertalben keineswegs eingeschüchtert. Er stellte sich als Vertreter einer im kintarischen Atasato operierenden Kobe vor – einer Vereinigung mehrerer Schmiedemeister.
Ayanokoji gab an, nach Wuselbach zu suchen, da seine palitanischen „Partner“ befürchteten, dass dieser ihre Geschäfte sabotiere. Dadurch seien auch die Interessen von Ayanokojis Kobe gestört worden, da diese dringend benötigte Materialien nicht erhalten habe. Offenbar gingen Ayanokoji und seine „Partner“ davon aus, dass Wuselbach etwas gesehen hatte, was nicht für seine Augen bestimmt war und daraufhin gierig geworden sei.
Vor allem wollte Ayanokoji erfahren, wer hinter Wuselbach stehe, da dieser es ohne die nötige Rückendeckung wohl kaum wagen würde, Ayanokojis „Partner“ anzugreifen.
Was freilich die Art der von Ayanokojis Kobe benötigten Materialien oder die Identität seiner „Partner“ anging, blieb der zwergische Schmied vage. Die Helden konnten sich allerdings ausrechnen, dass die palitanischen „Partner“ die Triade der Roten Karpfen und die Geschäfte mit diesen bestenfalls halblegal waren.
Akira brachte die Möglichkeit ins Spiel, dass Ayanokojis Konflikt mit Wuselbach nur ein Missverständnis sei, was der Schmied nicht so recht glauben wollte. Er blieb auch skeptisch, als ihm die Helden berichteten, dass jemand Stimmung gegen Wuselbach gemacht hatte, um ihn anzuschwärzen. Ayanokoji bestätigte immerhin indirekt, dass Wuselbach von Schlägern der Roten Karpfen verprügelt worden war, die auch bei dem Selenier eingebrochen waren, um ihn einzuschüchtern und die fehlenden Güter zu finden. Die Helden boten Ayanokoji an, Licht in die Angelegenheit zu bringen, solange er und seine „Partner“ von drastischen Maßnahmen absahen. Ayanokoji sagte dies zu und war sehr an dem Vorschlag der Helden interessiert, ein „klärendes Gespräch“ mit Wuselbach führen zu können.
Mit diesen Informationen kehrten die Helden zum Ka-Anwesen zurück. Ren und Luo unterzogen Wuselbach noch einmal einer eingehenden Befragung. Dieser behauptete immer noch, keine Ahnung zu haben, was er der Meinung von Ayanokojis „Partnern“ nach angeblich gesehen und weitererzählt hätte. Im Laufe der Befragung räumte Wuselbach allerdings ein, dass die Verdächtigungen mit seiner jüngsten Reise über die Seidenstraße in Verbindung stehen könnten. Es war ein offenes Geheimnis, dass über den Mondpfad zwischen Selenia und Zhoujiang wertvolle Schmuggelware floss. Einige von Wuselbachs Mitreisenden hatten sich etwas geheimnisvoll verhalten. Die Helden vermuteten, dass die Schmuggler annahmen, Wuselbach sei ihrem Geschäft auf die Schliche gekommen und habe dies weitererzählt. Luo hatte auch bereits eine Vermutung, WAS von Selenia nach Zhoujiang geschmuggelt worden sei: Mondstahl. Dies würde das Interesse von Ayanokojis Schmiede-Kobe erklären.
Die Helden verabredeten ein Treffen zwischen Wuselbach und Ayanokojis Triadenkontakt. Als Treffpunkt wählten sie ein Gasthaus im Schwertalbenviertel. Dort hatten die Roten Karpfen keinen Heimvorteil. Sollte es zu Komplikationen oder gar Blutvergießen kommen, würden die Helden (und besonders Akira) sich besser herausreden können, als in einem von den Triaden dominierten Viertel.
Ren und Akira begleiteten Wuselbach, während Takur und Luo vor dem Gebäude Wache hielten. Allerdings wurde Takur durch einen verpatzten Zauber abgelenkt und so bemerkte nur Luo, dass mehrere unauffällig gekleidete Personen das Gasthaus im Auge behielten.
Das Treffen im Gasthaus verlief höflich, aber angespannt. Der Verdacht der Helden, dass es um Mondstahlschmuggel ging, bestätigte sich. Die Lieferung hatte nach Atasato gehen sollen, wo Ayanokojis Kobe das wertvolle Material für ein größeres Projekt benötigte. Offenbar war es nach Wuselbachs Reise zu zwei Angriffen auf die Schmuggler gekommen – einer davon erfolgreich. Dies und Wuselbach scheinbares Interesse an den Geschäften der Roten Karpfen hatten ihn zum Hauptverdächtigen gemacht. Die Zeugenaussagen der Schmuggler, die die Angriffe überlebt hatten, waren leider nicht sehr genau. Angeblich war ein selenischer Zwerg unter den Angreifern gewesen, der eine strahlende Glefe geführt hatte. Die Helden vermuteten, dass es sich dabei um denselben Zwergen handelte, der die Gerüchte über Wuselbach verbreitet hatte. Mithilfe der Helden konnte Wuselbach den Triadenvertreter überzeugen, ihn vorerst in Ruhe zu lassen.
Draußen wäre es beinahe zu einer Eskalation gekommen, als Luo die das Haus Observierenden zur Rede stellte. Es zeigte sich, dass dies Triadenleute waren, die das Treffen abgesichert hatten. Offenbar hatten nicht nur die Helden ihren Gegenübern nicht vertraut…
Zwischen Luo und Akira kam es zu einem kleinen Geplänkel, als Akira sein Missfallen über die in Palitan wuchernde Korruption äußerte. Luo verwies auf die Beteiligung der Kintari in den Schmuggel und die Triadenaktivitäten. Akira tat das mit dem Argument ab, dass Ayanokoji aus Atasato kam. Was konnte man von einer Stadt erwarten, in der entgegen der Myuriko-gefälligen Ordnung Händler und Handwerker die Macht hatten?