Ich finde den Hinweis von JoengX2 spannend, warum will man diese und andere Themen anspielen? Woher kommt der Wunsch und was erhofft man sich daraus? Würde mich wirklich interessieren und zwar ganz wertungsfrei mal und ohne Verurteilung. Einfach mal schreiben warum das spannend ist.
Für mich ist es eine Erweiterung der Ebene im Rollenspiel. Wenn ich eine Frau in einem (nicht zwangsweise ausgeprägtem) sexistischem Umfeld spiele (Patriarchalische Ansichten, Slut-Shaming etc...), binde ich meinen Helden in soziale Zwänge ein, die ein weiteres Spielelement bieten.
Ich mag es, als Held auch mal den Mund verboten zu bekommen. Ich mag es, auch überlegen zu müssen, was andere von mir denken. Das sind alles Ingame-Einschränkungen, die aber aus Outgame-Sicht nur weitere Spielelemente darstellen, die das Spiel abwechslungsreicher gestalten. Nicht nur ich nehme Einfluss auf meinen Helden, sondern ich muss auch damit leben, dass andere ebenfalls Einfluss auf meinen Helden nehmen. Das erhöht die Komplexität und es ergeben sich Möglichkeiten für mehr Fluff.
Für mich steht nicht das Lösen des Abenteuers im Fokus. Ich mache viel mehr aus sozialen Verpflichtungen, Erwartungen und Zwängen.
Und darum habe ich nichts gegen gemäßigten Sexismus im Rollenspiel. Insbesondere wenn ich diejenige spielen darf, die darunter zu leiden hat.
P.S.:
Ich habe auch keine Probleme, auch die Opferrolle einzunehmen. Wenn man öffentlich bloß gestellt wird, muss man ingame damit fertig werden, dass alle über einen Tuscheln. Wenn man entführt wird, kann man auch mit den Entführern reden (Und evtl. von innen heraus Einfluss nehmen)