Nur noch zu Spielstilen:
Reine Spielstile sind selten, oft herrschen Mischformen vor. Insbesondere unter den Spielern werden selten alle Mitglieder exakt den gleichen Spielstil haben. Teilweise ist es sogar so, dass ein einzelner Spieler beim Charakterwechsel auch den Spielstil oder Teile davon wechselt.
Mein erster Charakter in einem System ist fast immer ein Kampf-PG(-) -Charakter.
Danach zieht es mich eher zu Fluffkonzepten oder Bauerngaming-Konzepten.
Für Narrativismus, Gamismus etc. pp. gilt ähnliches.
Unterscheide:
PG
= Die Neigung seinen Charakter in einem Bereich oder Teilbereich oder komplett zu optimieren. Fluff ist hier vollkommen zweitrangig, dennoch können fluffige Charaktere entstehen, oft wird hierauf ein Mindestmaß an Rücksicht genommen. In nicht gebalanceden Systemen werden keine Premium-Professionen/Figuren gewählt. No-Brainer, Exploits und LazyPicks sind häufig. Im Fall der Exploits wirkt aber meist der GMV noch als Grenze
PG(böse)
= Das ist PG ohne Rücksicht auf Hintergrund und/oder Spielleiter und/oder RAI, teilweise wird auch so geRAIt, bis RAW der eigenen Optimierung genügt und/oder umgekehrt. Hier wird nicht nur optimiert und Exploits genutzt, sondern auch üboptimiert und auch die Exploits genutzt, die offensichtlich selbst für den Laien absoluter Unsinn sind.
Vorstellungen anderer Spieler werden mit Füßen getreten.
PG(-), sprich "Peegehminus"
Auch hier wird stellenweise optimiert, allerdings ist der Fluffanteil immer noch sehr groß, der PGminusler ist daran interessiert, dass der Charakter "gut" ist, nicht zwingend "sehr gut". Gleichzeitig möchte er, dass der Charakter "rund" wirkt.
Teilweise werden Optimierungen des Erstkonzepts wieder abgemildert, damit die Figur wieder stimmiger wird.
Als Abgrenzung hier zu noch BG (+)
"Bauerngaming plus" ist dem "Powergaming minus" nicht unähnlich, es kommt nur aus der anderen Richtung.
Im Grunde reicht es dem BGplusler schon, wenn er nicht der Depp in der Runde ist, nur weil er Bauer, Barde, Bader spielt, sondern annähernd gleichwertig wirkt.
Ein BGplusler freut sich, wenn er wortwörtlich einen Bauern spielt, über die "Sturmsense".
Ich praktiziere meist PG- oder BG+
Warum dies alles noch dazu mit meinen ganz eigenen Definitionen?
Oft wird PG als Reizwort benutzt und insgeheim unterstellt alle Powergamer praktizierten PG(böse), was aber nicht der Fall ist.
Reines PG mag ich auch nicht.... und?
Und bei alldem darf man eines nicht vergessen:
Auch hintergrundkonformes Spiel kann PG sein!
Wenn hypothetisch das Katana die beste Waffe allerzeiten wäre UND regionalgebunden, was passiert dann wohl?
Der Powergamer (fast böse) baut sich einen Samurai, hossa!
Und ist das dann toll? Samurais als LazyPick?
Da ist mir doch jeder PGminusler lieber, der sich einen runden stimmigen Charakter aus Fluffgründen baut und dann bei DER EINEN Sache etwas von außerhalb des Tellerrandes wählt.
Und bei Splittermond ist das Katana nicht mal die beste Waffe...
Provokativ: Des weiteren kann man sich streiten, ob ein Katana überhaupt die im RW vorgestellten Werte haben müsste aus authentischer Sicht. Da hat irgendein Autor schon Fantasy walten lassen.
Da das System grundsätzlich aber gebalanced ist, steht es auch Spielern und Spielleitern zu, an anderer Stelle Fantasy bei den Waffen walten zu lassen mit einer gleichen, ähnlichen oder auch nur wertegleichen Waffe...