Autor Thema: Sexismus und Homophobie in Lorakis?  (Gelesen 37156 mal)

SeldomFound

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #15 am: 25 Jun 2014, 18:16:19 »
Bitte tut mir einen gefallen haltet Elemente wie Rassismus, Homophobie, Sexismus und sexuelle Gewalt, Religöse Beleidigungen (sage nur DSA: Rasthulla und Islam)  und alles weitere was Menschen beleidigt so weit wie möglich aus den offiziellen Abenteuern und der Spielwelt von Splittermond, was ihr an den Spieltisch zu Hause macht ist mir egal. Mir gehts dabei auch nicht um Political Correctnes, sondern um Respekt von Betroffenen und der Altagsdiskreminierung, die muss man nicht übertragen ins RPG.
Ich stimme dir da vollkommen überein!
Zumindest Rassismus scheint aber in Lorakis durchaus vorhanden zu sein, die Schwert- und Seealben sind beide wohl ziemliche Rassisten.

Eher xenophobisch, bzw. arrogant als wirklich rassistisch. Die Schwertalben halten sich für ein auserwähltes Volk, die Seealben misstrauen andere Kulturen, da sie nicht wieder versklavt werden wollen.

Insgesamt neigen alle Albenkulturen zur Isolation, meistens auch, weil sie mit dem Land, auf dem sie leben und deren übernatürlichen Herrschern eine sehr starke Verbindung haben.


@ JohnLackland:

Ich würde eher davon absehen diese Themenbereiche allgemein zu verbieten, denn Sexismus und Rassismus bieten Konfliktpotential, mit dem man interessante Abenteuer gestalten kann.

RPGnosis hat dazu einen interessanten Artikel geschrieben, in dem er auch lang und breit mit Noldorion in den Kommentaren diskutiert hat.

In gewisser Weise unterstützt du mit deiner Meinung Noldorions Ansicht, dass Rassismus und Sexismus Inhalte sind, die jede Gruppe für sich selbst festlegen muss, während RPGnosis findet, dass in Splittermond gutes Konfliktpotential für interessante Geschichten fehlen, weil alle Rassen zu gut mit einander auskommen.
« Letzte Änderung: 25 Jun 2014, 18:37:59 von SeldomFound »
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Drarsus

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #16 am: 25 Jun 2014, 18:26:19 »
Der Link geht nicht, bitte nochmal korrigieren, will´s doch lesen :D

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #17 am: 25 Jun 2014, 19:44:19 »
Eher xenophobisch, bzw. arrogant als wirklich rassistisch. Die Schwertalben halten sich für ein auserwähltes Volk, die Seealben misstrauen andere Kulturen, da sie nicht wieder versklavt werden wollen.
Ich würde jetzt nicht zu stark differenzieren wollen zwischen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Bei den Alben hängt es vermutlich vom Individuum ab, wo genau es einzuordnen ist.
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JohnLackland

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #18 am: 25 Jun 2014, 19:56:32 »
@ JohnLackland:

Ich würde eher davon absehen diese Themenbereiche allgemein zu verbieten, denn Sexismus und Rassismus bieten Konfliktpotential, mit dem man interessante Abenteuer gestalten kann.

RPGnosis hat dazu einen interessanten Artikel geschrieben, in dem er auch lang und breit mit Noldorion in den Kommentaren diskutiert hat.

In gewisser Weise unterstützt du mit deiner Meinung Noldorions Ansicht, dass Rassismus und Sexismus Inhalte sind, die jede Gruppe für sich selbst festlegen muss, während RPGnosis findet, dass in Splittermond gutes Konfliktpotential für interessante Geschichten fehlen, weil alle Rassen zu gut mit einander auskommen.

Als Hintergrund, das ein Land oder eine Bevölkerungsgruppe oder Gegner problematische Ansichten hat und die Helden dagegen vorgehen finde ich in Ordnung. Wenn Abenteuer so gebaut sind das die Helden sexistisch und rassistisch agieren müssen, dann sage ich ganz klar, das gehört nicht für mich in meine Vorstellung von Lorakis und Rollenspiel. Sorry aber ich engagiere mich dafür das so etwas nicht im Alltag existiert, dann will ich das auch nicht am Spieltisch. Was ich auch schwierig finde ist das gesamte Thema sexuelle Gewalt, Dominanz und so weiter. Es gibt genügend Fantasy die mit Gore und Sex spielt, vor allem auch dank HBO & Co gerade sehr in. Die Frage ist aber ob ich es in meiner Spielerrunde will. Ich gebe ganz klar Spielern die Kante die Sexisten und Rassisten spielen wollen, das sind für mich Antogonisten und auch nicht die Regel. Klar ist es spannend mit den Thema zu spielen, es provoziert. Aber wenn du Schwul oder Bisexuell  wärst und es weiß nicht jeder in der Spielrunde und dann kommen homophobe Sprüche da fühlst du dich nicht wohl.  Oder du hast Mißbrauchsgeschichte hinter dir und so was wird dann bespielt, oder hast nen Immigrationshintergrund und musst dir jeden Tag dumme Sprüche von Menschen die nicht aus deinen Kulturkreis kommen anhören, weil du anderst aussiehst und dich auch zum Teil anders verhälst und dann kommt das noch auf den Spielertisch... oder du bist weiblich und gut in deinen Job und jeder steigt auf nur du nicht, weil du ne Frau bist und die männlichen Mitspieler am Tisch sind da auch sexistisch und halten dich klein dann würde ich mich nicht wohlfühlen in der Spielrunde. Nur weil etwas spannend oder interessant ist, muss es nicht gemacht werden. Ich finde, es geht auch um eine gewisse Moral und auch um Empathie und Respekt den anderen Menschen gegenüber.  Wenn man solch ein Thema behandelt in einem Abenteuer ist mindestes ist so etwas im Vorfeld anzusprechen als Spielleiter darum zu bitten, wenn sich Spieler dabei nicht wohlfühlen es mir zu sagen und wen es im vertrauen ist und das ich in mein Abenteuer die bedenken und auch Wünsche des anderen Einfließen lasse oder wenn es gar nicht geht, das Abenteuer sein zu lassen und sich zu entschuldigen.

Edit: Rechtschreibfehler korregiert
« Letzte Änderung: 25 Jun 2014, 21:40:41 von JohnLackland »
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

arnadil

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #19 am: 25 Jun 2014, 23:40:11 »
@ JohnLackland:

Ich würde eher davon absehen diese Themenbereiche allgemein zu verbieten, denn Sexismus und Rassismus bieten Konfliktpotential, mit dem man interessante Abenteuer gestalten kann.

RPGnosis hat dazu einen interessanten Artikel geschrieben, in dem er auch lang und breit mit Noldorion in den Kommentaren diskutiert hat.

In gewisser Weise unterstützt du mit deiner Meinung Noldorions Ansicht, dass Rassismus und Sexismus Inhalte sind, die jede Gruppe für sich selbst festlegen muss, während RPGnosis findet, dass in Splittermond gutes Konfliktpotential für interessante Geschichten fehlen, weil alle Rassen zu gut mit einander auskommen.

Als Hintergrund, das ein Land oder eine Bevölkerungsgruppe oder Gegner problematische Ansichten hat und die Helden dagegen vorgehen finde ich in Ordnung. Wenn Abenteuer so gebaut sind das die Helden sexistisch und rassistisch agieren müssen, dann sage ich ganz klar, das gehört nicht für mich in meine Vorstellung von Lorakis und Rollenspiel. Sorry aber ich engagiere mich dafür das so etwas nicht im Alltag existiert, dann will ich das auch nicht am Spieltisch. Was ich auch schwierig finde ist das gesamte Thema sexuelle Gewalt, Dominanz und so weiter. Es gibt genügend Fantasy die mit Gore und Sex spielt, vor allem auch dank HBO & Co gerade sehr in. Die Frage ist aber ob ich es in meiner Spielerrunde will. Ich gebe ganz klar Spielern die Kante die Sexisten und Rassisten spielen wollen, das sind für mich Antogonisten und auch nicht die Regel. Klar ist es spannend mit den Thema zu spielen, es provoziert. Aber wenn du Schwul oder Bisexuell  wärst und es weiß nicht jeder in der Spielrunde und dann kommen homophobe Sprüche da fühlst du dich nicht wohl.  Oder du hast Mißbrauchsgeschichte hinter dir und so was wird dann bespielt, oder hast nen Immigrationshintergrund und musst dir jeden Tag dumme Sprüche von Menschen die nicht aus deinen Kulturkreis kommen anhören, weil du anderst aussiehst und dich auch zum Teil anders verhälst und dann kommt das noch auf den Spielertisch... oder du bist weiblich und gut in deinen Job und jeder steigt auf nur du nicht, weil du ne Frau bist und die männlichen Mitspieler am Tisch sind da auch sexistisch und halten dich klein dann würde ich mich nicht wohlfühlen in der Spielrunde. Nur weil etwas spannend oder interessant ist, muss es nicht gemacht werden. Ich finde, es geht auch um eine gewisse Moral und auch um Empathie und Respekt den anderen Menschen gegenüber.  Wenn man solch ein Thema behandelt in einem Abenteuer ist mindestes ist so etwas im Vorfeld anzusprechen als Spielleiter darum zu bitten, wenn sich Spieler dabei nicht wohlfühlen es mir zu sagen und wen es im vertrauen ist und das ich in mein Abenteuer die bedenken und auch Wünsche des anderen Einfließen lasse oder wenn es gar nicht geht, das Abenteuer sein zu lassen und sich zu entschuldigen.

Edit: Rechtschreibfehler korregiert

Bester Beitrag im Forum! Danke und volle Zustimmung!

maratdir

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #20 am: 26 Jun 2014, 01:19:27 »
Was John sagt.
Habe da aber auch persönlich viel Glück mit meinen Mitspieler*innen. Solche Diskussionen gab es bei uns noch nie, liegt vielleicht an unserer "Gutmenschen" SpliMo Truppe. 2 Schwule (Davon einer mit "Migrationshintergrund"), 1 Hetero und eine Frau...

Bei der ersten SpliMo Runde gab es auch promt eine viertelstündige Lach-Unterbrechung weil der Gnom jemanden so sehr bedrohte dass er "gnomophob" wurde ;)

Numenera soll das Thema ja mit "Love & Sex in the Ninth World" sehr gut bearbeitet haben (Laut Internet Rezis). Finde diesen Part persönlich auch nicht wichtig fürs Spiel. Wenn ich nen Porno haben will gehe ich ins Internet, suche mir auf irgendwelchen Dating Seiten die passenden Partner oder gleich nen Club...

[Edit]In meiner Shadowrun Runde weht trotz Spielerüberschneidungen schon wieder ein ganz anderer Wind, muss am Setting liegen mit den ganzen Nazi-Elfen undso  ::)
« Letzte Änderung: 26 Jun 2014, 01:26:28 von maratdir »

La Cipolla

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #21 am: 26 Jun 2014, 01:37:57 »
Shadowrun rückt es ganz bewusst ins Zentrum, ja. Definitiv ein anderes Kaliber, was das angeht.

@Topic: Na ja. Wenn ein ernstes Thema, das mich persönlich betrifft, am Tisch kategorisch ausgeschlossen wird, würde ich mich jetzt auch nicht unbedingt wohlfühlen. :) Vielleicht will ich mich auch gerade damit auseinandersetzen, weil es mich auch im Alltag betrifft. Tabus beschützen ja üblicherweise eher die Leute, die nicht davon betroffen sind, und natürlich alle Betroffenen, die sich ohne böse Blicke und Skepsis zwischen diesen "Nicht-Betroffenen" bewegen wollen.

Rollenspiele sind übrigens auch einwandfreie Übungen im Perspektivwechsel. Wenn jemand ernsthaft einen homosexuellen, homophoben oder was-auch-immer Charakter spielen will, würde ich da als SL entschieden dahinter stehen, genau wie wenn jemand eine Figur mit Charakterzügen spielen will, die so gar nicht den eigenen entspricht. Aber a) es muss irgendwo ernst gemeint sein und darf nicht auf ein Klischee hinauslaufen, und b) die Runde muss irgendwo dazu passen. Klar, wenn man nur lustig Spaß haben will, würde man sich damit eher aufdrängen ... Auch wenn ich persönlich der Meinung bin, dass gerade lockere Spielrunden das größte Potential haben, Tabus entgegenzuwirken und ernste Themen aufzugreifen. Subversion ftw. ;D

Für DAS SPIEL (in diesem Fall also Splittermond) ist das Ganze aber wesentlich schwieriger als für eine einzelne Gruppe. Wenn ein neues, modernes Spiel solche Themen kategorisch ausschließen würde -- und das gab es durchaus in der Geschichte der Rollenspiele -- wäre das für mich ziemlich enttäuschend. Alles andere geht aber klar. Splittermond hat denk ich einen sehr konstruktiven Mittelweg: So wie ich das gesehen habe, hat sich noch niemand über zu viele Tabuthemen beschwert, aber völlig ausgeklammert wird es auch nicht. Vor allem wird nirgendwo etwas Gegenteiliges behauptet, und das ist zentral; dann kann nämlich jede Gruppe ihr eigenes Ding machen.

Ich persönlich sehe halt einen Reiz des Rollenspiels darin, fremde Perspektiven zu erkunden, den Horizont zu erweitern etc. Und das geht besser, wenn es auch mal mit Gewalt an den eigenen Wohlfühlbereich brandet. Aber jedem das Seine! ;)

Ich bin auch gespannt, wie das mit der "Kinderfreundlichkeit" und ähnlichem in späteren Bänden aussieht. Rollenspiele haben da ja eine chronisch gestörte Geschichte, und ich meine hey, das Ding war in der Geolino. :D Glücklicherweise sind wir nicht mehr in den 80ern, ey.
« Letzte Änderung: 26 Jun 2014, 01:41:59 von La Cipolla »
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JohnLackland

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #22 am: 26 Jun 2014, 10:57:28 »
@Topic: Na ja. Wenn ein ernstes Thema, das mich persönlich betrifft, am Tisch kategorisch ausgeschlossen wird, würde ich mich jetzt auch nicht unbedingt wohlfühlen. :) Vielleicht will ich mich auch gerade damit auseinandersetzen, weil es mich auch im Alltag betrifft. Tabus beschützen ja üblicherweise eher die Leute, die nicht davon betroffen sind, und natürlich alle Betroffenen, die sich ohne böse Blicke und Skepsis zwischen diesen "Nicht-Betroffenen" bewegen wollen.

Kannst du gerne machen, aber Rollenspiel ist in der Regel keine Therapie oder Selbsthilfegruppe, da wird selten was reflektiert und nach den Spiel darüber gesprochen wie es dir in der Situation geht und warum sich jemand unwohlfühlt oder nach Lösungsstrategien gesucht.

Rollenspiele sind übrigens auch einwandfreie Übungen im Perspektivwechsel. Wenn jemand ernsthaft einen homosexuellen, homophoben oder was-auch-immer Charakter spielen will, würde ich da als SL entschieden dahinter stehen, genau wie wenn jemand eine Figur mit Charakterzügen spielen will, die so gar nicht den eigenen entspricht. Aber a) es muss irgendwo ernst gemeint sein und darf nicht auf ein Klischee hinauslaufen, und b) die Runde muss irgendwo dazu passen. Klar, wenn man nur lustig Spaß haben will, würde man sich damit eher aufdrängen ... Auch wenn ich persönlich der Meinung bin, dass gerade lockere Spielrunden das größte Potential haben, Tabus entgegenzuwirken und ernste Themen aufzugreifen. Subversion ftw.

Das geht nur solange gut, wie sich alle am Spieltisch wohlfühlen, ich selbst fühle mich bei homophoben Sprüchen gar nicht wohl, weil es mich betrifft und dann werde ich auch aktiv und zwar OUTTIME. Das hat auch nichts mit Komfortzone, "das darf doch mal gesagt werden" oder ähnlichen Bullshit zu tun, da geht es um mein eigenes erleben und fühlen und wohlfühlen. Ich muss nicht an die Grenzen anderer Menschen gehen, wenn ich an meine eigenen Grenzen gehe, dann ist das was anderes im Rollenspiel aber es sollte trotzdem besprochen werden und sobald sich ein Spieler nicht wohlfühlt sein gelassen.

Für DAS SPIEL (in diesem Fall also Splittermond) ist das Ganze aber wesentlich schwieriger als für eine einzelne Gruppe. Wenn ein neues, modernes Spiel solche Themen kategorisch ausschließen würde -- und das gab es durchaus in der Geschichte der Rollenspiele -- wäre das für mich ziemlich enttäuschend. Alles andere geht aber klar. Splittermond hat denk ich einen sehr konstruktiven Mittelweg: So wie ich das gesehen habe, hat sich noch niemand über zu viele Tabuthemen beschwert, aber völlig ausgeklammert wird es auch nicht. Vor allem wird nirgendwo etwas Gegenteiliges behauptet, und das ist zentral; dann kann nämlich jede Gruppe ihr eigenes Ding machen.

Richtig, ehr das Gegenteil ist der Fall, zwischen den Zeilen liest man eindeutig die Meinung der Autoren und diese ist durchgehend positiv.

Aber es gibt zu wenig normalen Umgang mit Sexualität in einer Gruppe oder Abenteuer. Die meisten Abenteurer sind die tollen Hechte in der Regel, vor allem bei rein männerlastigen Runden. Wenn dann mal ein weiblicher Charakter was mit nen weiblichen Charakter hat, ist das in Ordnung, aber als männlicher... schon schwierig... eventuell der Elf... spielt lieber mal nen schwulen oder bisexuellen Charakter als Heterospieler und versuch dich so mal aus deiner Comfortzone zu bewegen, das ist Rollenspiel. Viele Spielleiter haben viel ehr Probleme homosexuelle und feministitsche Charaktere zuzulassen und das auch anzuspielen und ihnen auch die Möglichkeit zu geben, genau das auszuleben. Kann nen Start sein für nen Comming Out ;-).

Wegen anderen Rollenspielsystemen:
Shadowrun und Rassismus: Rassismus ist in Shadowrun eine Nachteil und hat offiziell negative Auswirkungen. Der Humanice Policeclub ist ein beliebter Gegner, auch die krassen Tir Elfen. Unterdrückte Minderheiten werden positiv bewertet und ihre Organisationen wie der Ork Untergrund, finde das Super. Die Söhne Sourons sind wiederum als Orkrassisten negativ besetzt. Auch werden bestimmte Spielarten von Sexualität eindeutig negativ dargestellt, sage nur Puppets BTLs.

Exalted und Sexismus: Es gibt kein RPG was so sexistisch ist wie Exalted und wenn man eine Drachenblütige Frau spielt mit genau diesen Elementen spielt. Aber Exalted fordert ja ehr auf dieses Schicksal entegen zu tretten und sich zu behaupten, als im Grundtenor sich den Patriachat / Matriachat entgegenzustellen.

Ich bin auch gespannt, wie das mit der "Kinderfreundlichkeit" und ähnlichem in späteren Bänden aussieht. Rollenspiele haben da ja eine chronisch gestörte Geschichte, und ich meine hey, das Ding war in der Geolino. :D Glücklicherweise sind wir nicht mehr in den 80ern, ey.

Ich auch, ich fände es spannend wenn es ein RPG ist, was ich ohne Probleme mit Jugendlichen in nen Jugendclub spielen kann. Gerne Abenteuer mit eindeutiger Altersempfehlung.

Früher gabs mal Aktionen wie Rollenspieler gegen Rassismus und Rollenspieler gegen Gewalt. Das fand ich Super, vielleicht muss man mal nen Preis wieder ausloben. Vielleicht wäre das ne Kategorie für den deutschen Rollenspielpreis.
« Letzte Änderung: 26 Jun 2014, 11:00:58 von JohnLackland »
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Noldorion

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #23 am: 26 Jun 2014, 11:05:04 »
Vielleicht wäre das ne Kategorie für den deutschen Rollenspielpreis.

Das fände ich tatsächlich gar nicht mal uninteressant.

Übrigens danke, John, dass du das ganze mal auch aus der Sicht eines Betroffenen schilderst. Schon bei der RPGnosis-Diskussion habe ich ja darauf hingewiesen, dass ich immer nur spekulieren kann, wie das Leute empfinden, die ernsthaft mit diesen Themen konfrontiert werden.


La Cipolla

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #24 am: 26 Jun 2014, 12:13:02 »
Klar, sieht letztendlich jeder anders, gerade auch unter den Betroffenen, von welcher "Richtung" her auch immer, das war ja der Punkt. Die Unterhaltung hier hatte gefühlt nur so eine "verweigernde" Atmosphäre (ohne damit jemandem was vorwerfen zu wollen!), da musste ich einfach ein bisschen was dagegen setzen, für das Gesamtbild. ;D

Hab auch meine Portion "Gender Trouble" hinter mir, keine Sorge. ^^

Zitat
Kannst du gerne machen, aber Rollenspiel ist in der Regel keine Therapie oder Selbsthilfegruppe, da wird selten was reflektiert und nach den Spiel darüber gesprochen wie es dir in der Situation geht und warum sich jemand unwohlfühlt oder nach Lösungsstrategien gesucht.

Eben, "kann" ist der Punkt, wie gesagt. Wobei Selbstreflexion meiner Erfahrung nach dann doch öfter stattfindet als es geplant (oder gewollt) ist. Muss ja nicht mal bewusst sein, geschweige denn dass man darüber redet. Es passiert sozusagen viel zwischen den Zeilen.
« Letzte Änderung: 26 Jun 2014, 12:14:37 von La Cipolla »
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Nevym

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #25 am: 26 Jun 2014, 17:23:47 »
Mir geht es hier ganz klar um MEINE persönlichen Erfahrungen und um MEINE persönliche Meinung - damit bin ich als langjähriger Organisator, langjähriger Spielleiter und noch mehr als Spieler immer gut gefahren und hatte immer wieder und in der überwiegenden Mehrzahl tolle, gute, positive Spielrunden erlebt / erleben dürfen - Das vorweg!
@ JohnLackland:

Ich würde eher davon absehen diese Themenbereiche allgemein zu verbieten, denn Sexismus und Rassismus bieten Konfliktpotential, mit dem man interessante Abenteuer gestalten kann.

RPGnosis hat dazu einen interessanten Artikel geschrieben, in dem er auch lang und breit mit Noldorion in den Kommentaren diskutiert hat.

In gewisser Weise unterstützt du mit deiner Meinung Noldorions Ansicht, dass Rassismus und Sexismus Inhalte sind, die jede Gruppe für sich selbst festlegen muss, während RPGnosis findet, dass in Splittermond gutes Konfliktpotential für interessante Geschichten fehlen, weil alle Rassen zu gut mit einander auskommen.
Genialer Artikel. "Thesen und Zusammenfassung" unterschreibe ich fast komplett.

Als Hintergrund, das ein Land oder eine Bevölkerungsgruppe oder Gegner problematische Ansichten hat und die Helden dagegen vorgehen finde ich in Ordnung. Wenn Abenteuer so gebaut sind das die Helden sexistisch und rassistisch agieren müssen, dann sage ich ganz klar, das gehört nicht für mich in meine Vorstellung von Lorakis und Rollenspiel.
Sorry, aber dann läuft was ganz anders schief!
Als SL habe ich nicht für meine SpielerINNEN agiert sondern gegen sie oder ignorant nur für mich!
Als Spieler(in) bin ich ein Opfer eines solchen SL und wenn ich das merke, dann muß - ja ICH MUSS, auch als Vorgeschädigter - in dem Moment aktiv werden und das "Tabu-Thema" benennen, wenn es aufkommt!
Weder der SL noch der/die SpielerINNEN können ahnen was ein "unzumutbares Thema" ist - das Risiko ein solches anzuschneidenkann ich im Vorfeld und durch die gemeinsamen Erfahrungen vieler Spielsitzungen minimieren, aber nicht ausschließen!
Wer also sich "belästigt" fühlt muß genau das ansprechen. Schweigen bedeutet hier Tolerierung bis Zustimmung. Es gibthier keine "unschuldigen Mitläufer" oder so.
Sorry aber ich engagiere mich dafür das so etwas nicht im Alltag existiert, dann will ich das auch nicht am Spieltisch. Was ich auch schwierig finde ist das gesamte Thema sexuelle Gewalt, Dominanz und so weiter. Es gibt genügend Fantasy die mit Gore und Sex spielt, vor allem auch dank HBO & Co gerade sehr in. Die Frage ist aber ob ich es in meiner Spielerrunde will. Ich gebe ganz klar Spielern die Kante die Sexisten und Rassisten spielen wollen, das sind für mich Antogonisten und auch nicht die Regel. Klar ist es spannend mit den Thema zu spielen, es provoziert.
Abgesehen von den mir unbekannten "diskriminierenden" Abkürzungen, die ich (wieder) mühsam entschlüsseln muß ( ;D >:( 8) malselbstdennonpcanprangern) ist das etwas, daß die meiner Meinung nach durch die Phantasy-/Spiel-Welt und die Wünsche der Spielgruppe bestimmt wird. In ShadowRun habe ich nunmal Rassimus - hat sogar ein eigenes Kapitel "Rassimus reloaded".
Aventurien was einmal für mich die absolute "Gut-Charakter-Welt", bei Engel spiele ich eben einen "Engel" und in D&D gibt es nunmal Charaktere die "chaotisch-böse" sind....

Aber wenn du Schwul oder Bisexuell  wärst und es weiß nicht jeder in der Spielrunde und dann kommen homophobe Sprüche da fühlst du dich nicht wohl.  Oder du hast Mißbrauchsgeschichte hinter dir und so was wird dann bespielt, oder hast nen Immigrationshintergrund und musst dir jeden Tag dumme Sprüche von Menschen die nicht aus deinen Kulturkreis kommen anhören, weil du anderst aussiehst und dich auch zum Teil anders verhälst und dann kommt das noch auf den Spielertisch... oder du bist weiblich und gut in deinen Job und jeder steigt auf nur du nicht, weil du ne Frau bist und die männlichen Mitspieler am Tisch sind da auch sexistisch und halten dich klein dann würde ich mich nicht wohlfühlen in der Spielrunde. Nur weil etwas spannend oder interessant ist, muss es nicht gemacht werden.
Oder gerande deswegen!
Ich kenne beide Ausrichtungen - diejenigen, die ihre Reladiskriminirungen auf keinen Fall haben wollen und das genaue Gegenteil, Menschen, die ihr eigenes Potential diskriminiert zu werden im Rollenspiel akzeptieren und ausleben (ich verzichte auf Wertungen, Erklärungen und Interpretationen!)
interessanterweise hatte ich das beste Gruppen- und Spielgefühl bei denen, die ihre Diskriminierungpotetial im Spiel akzeptieren konnten (egal ob real vorhanden oder "nur" an den Charakter gebunden).


Ich finde, es geht auch um eine gewisse Moral und auch um Empathie und Respekt den anderen Menschen gegenüber.  Wenn man solch ein Thema behandelt in einem Abenteuer ist mindestes ist so etwas im Vorfeld anzusprechen als Spielleiter darum zu bitten, wenn sich Spieler dabei nicht wohlfühlen es mir zu sagen und wen es im vertrauen ist und das ich in mein Abenteuer die bedenken und auch Wünsche des anderen Einfließen lasse oder wenn es gar nicht geht, das Abenteuer sein zu lassen und sich zu entschuldigen.
...
Nein, muß man nicht - Meine Meinung!
Aber ich muß mich mit den Mitgliedern meiner Gruppe auseinandersetzen und ich sollte erkennen was in meiner Gruppe möglich ist und was nicht geht, sowal als Spieler wie auch udn umso mehr als Spielleiter!

Ein abgewandelter Satz einer guten Freundin:
Zitat
Der Spielleiter ist der Diener der Spieler!
Ich bin der Sand im Getriebe - ich kommentiere - ich kritisiere - ich phantasiere
The only real prison is fear, and the only real freedom is freedom from fear. (Aung San Suu Kyi)

JohnLackland

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #26 am: 26 Jun 2014, 17:56:24 »
@Nevymn: Nimms mir nicht übel, aber das ist der größte Blödsinn den ich bisher lesen durfte zu den Thema. Bist du betroffen? Wieviel betroffene hast du gesprochen?

Sorry, aber dann läuft was ganz anders schief!
Als SL habe ich nicht für meine SpielerINNEN agiert sondern gegen sie oder ignorant nur für mich!
Als Spieler(in) bin ich ein Opfer eines solchen SL und wenn ich das merke, dann muß - ja ICH MUSS, auch als Vorgeschädigter - in dem Moment aktiv werden und das "Tabu-Thema" benennen, wenn es aufkommt!
Weder der SL noch der/die SpielerINNEN können ahnen was ein "unzumutbares Thema" ist - das Risiko ein solches anzuschneidenkann ich im Vorfeld und durch die gemeinsamen Erfahrungen vieler Spielsitzungen minimieren, aber nicht ausschließen!

Was ist wenn der Spieler es nicht kann, wenn sie / er nicht zu sich stehen kann oder das Trauma so schwer sitzt, das es nicht geht. Nach deiner Theorie ist das Opfer der Täter und die SL fein raus, weil sie keine Verantwortung hat und weil die einzige Aufgabe es ist ach so tolle Geschichten zu schreiben? Das ist genauso wie, "die Frauen die sich sexy anziehen sind selbst dran schuld wenn sie vergewaltig werden, warum machen sie das auch". Das ist die selbe Logik dahinter.

HBO ist ein Fernsehsender, er hat unter anderem True Blood, Game of Thrones und andere Serien rausgebracht, Serien deren Konzept  Gore ( engl. für Blut und Gewalt) und Sex (so explizit wie möglich) ist. Ich stehe übrigens selbst drauf, bin aber 35 Jahre alt und kann das reflektieren was ich da sehe ;-).

Was ist wenn du 15 Jahre alt bist und Anfängst Pen & Paper zu spielen mit deinen Kumpels, auf Jungs stehst und es keinen gesagt hast? Deine Kumpels anfangen schwulenfeindliche Sprüche zu reizen, dann verhält sich meist der jenige der nicht auffallen will am lautesten und machst mit, weil er ja zu der Gruppe dazugehören willst oder du sagst gar nichts aber oft nicht : Hey sorry aber ich finde den Nevym aus der 11a toll und was irh sagt Scheiße. Dazu gehört was und Rollenspieler sind oft ehr die stilleren Typen ;-).

Um was es mir bei der Diskussion geht, ist das ihr mal Eure Machtposition als Spielleiter hinterfragt und auch mal dich dort hineinversetzt was du da präsentierst für eine Handlung und wie es deinen Spielern geht.
« Letzte Änderung: 26 Jun 2014, 18:04:15 von JohnLackland »
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

Czerewak

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #27 am: 26 Jun 2014, 18:27:23 »
In gewisser Weise unterstützt du mit deiner Meinung Noldorions Ansicht, dass Rassismus und Sexismus Inhalte sind, die jede Gruppe für sich selbst festlegen muss, während RPGnosis findet, dass in Splittermond gutes Konfliktpotential für interessante Geschichten fehlen, weil alle Rassen zu gut mit einander auskommen.

Entschuldigung, aber wer gutes Konfliktpotential alleine daran misst ob es Rassismus und/oder Sexismus gibt hat einen gewaltigen Knall.  ???
« Letzte Änderung: 26 Jun 2014, 19:51:27 von Czerewak »

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #28 am: 26 Jun 2014, 19:18:23 »
In gewisser Weise unterstützt du mit deiner Meinung Noldorions Ansicht, dass Rassismus und Sexismus Inhalte sind, die jede Gruppe für sich selbst festlegen muss, während RPGnosis findet, dass in Splittermond gutes Konfliktpotential für interessante Geschichten fehlen, weil alle Rassen zu gut mit einander auskommen.

Entschuldigung, aber wer gutes Konfliktpotential alleine daran misst ob es Rassmismus und/oder Sexismus gibt hat einen gewaltigen Knall.  ???

Der Gedanke dahinter ist, dass du keine Jean D'arc oder Mulan haben kannst, ohne eine Kultur in der kämpfende Frauen unüblich oder unerwünscht sind und kein Martin Luther King ohne eine Kultur, wo eine Minderheit aufgrund ihres Aussehens/Religion/etc. unterdrückt wird.

Für RPGnosis war es auch vor allem eine Frage der Glaubwürdigkeit: Für ihn erscheint es unrealistisch, dass die Andersartigkeit der Rassen nicht zu Konflikten führt:

Zitat
Fantasy-Welten, in denen es keinen Rassismus gibt, sind – meiner Ansicht nach – wenig plausibel, denn sie verleugnen die offensichtlichste Möglichkeit von in-group/out-group-Kategorisierung in Form extrem prägender körperlicher Merkmale.
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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #29 am: 26 Jun 2014, 19:37:16 »
Das Problem ist, dass man dann zwar dieses eine Konzept ermöglicht - die Auflehnung für eine Minderheit -, aber dafür sehr viele andere Konzepte verbietet.

Das Thema Glaubwürdigkeit ist eine andere Sache. Hier bin ich der Ansicht, dass es sehr schwer ist, bei der völlig anderen Geschichte von Lorakis Rückschlüsse aus der irdischen Geschichte zu ziehen. Bei Game of Thrones ist gar etwas anderes, da das viel näher am irdischen Mittelalter ist.