Mir geht es hier ganz klar um MEINE persönlichen Erfahrungen und um MEINE persönliche Meinung - damit bin ich als langjähriger Organisator, langjähriger Spielleiter und noch mehr als Spieler immer gut gefahren und hatte immer wieder und in der überwiegenden Mehrzahl tolle, gute, positive Spielrunden erlebt / erleben dürfen - Das vorweg!
@ JohnLackland:
Ich würde eher davon absehen diese Themenbereiche allgemein zu verbieten, denn Sexismus und Rassismus bieten Konfliktpotential, mit dem man interessante Abenteuer gestalten kann.
RPGnosis hat dazu einen interessanten Artikel geschrieben, in dem er auch lang und breit mit Noldorion in den Kommentaren diskutiert hat.
In gewisser Weise unterstützt du mit deiner Meinung Noldorions Ansicht, dass Rassismus und Sexismus Inhalte sind, die jede Gruppe für sich selbst festlegen muss, während RPGnosis findet, dass in Splittermond gutes Konfliktpotential für interessante Geschichten fehlen, weil alle Rassen zu gut mit einander auskommen.
Genialer Artikel. "Thesen und Zusammenfassung" unterschreibe ich fast komplett.
Als Hintergrund, das ein Land oder eine Bevölkerungsgruppe oder Gegner problematische Ansichten hat und die Helden dagegen vorgehen finde ich in Ordnung. Wenn Abenteuer so gebaut sind das die Helden sexistisch und rassistisch agieren müssen, dann sage ich ganz klar, das gehört nicht für mich in meine Vorstellung von Lorakis und Rollenspiel.
Sorry, aber dann läuft was ganz anders schief!
Als SL habe ich nicht für meine SpielerINNEN agiert sondern gegen sie oder ignorant nur für mich!
Als Spieler(in) bin ich ein Opfer eines solchen SL und wenn ich das merke, dann muß - ja ICH MUSS, auch als Vorgeschädigter - in dem Moment aktiv werden und das "Tabu-Thema" benennen, wenn es aufkommt!
Weder der SL noch der/die SpielerINNEN können ahnen was ein "unzumutbares Thema" ist - das Risiko ein solches anzuschneidenkann ich im Vorfeld und durch die gemeinsamen Erfahrungen vieler Spielsitzungen minimieren, aber nicht ausschließen!
Wer also sich "belästigt" fühlt muß genau das ansprechen. Schweigen bedeutet hier Tolerierung bis Zustimmung. Es gibthier keine "unschuldigen Mitläufer" oder so.
Sorry aber ich engagiere mich dafür das so etwas nicht im Alltag existiert, dann will ich das auch nicht am Spieltisch. Was ich auch schwierig finde ist das gesamte Thema sexuelle Gewalt, Dominanz und so weiter. Es gibt genügend Fantasy die mit Gore und Sex spielt, vor allem auch dank HBO & Co gerade sehr in. Die Frage ist aber ob ich es in meiner Spielerrunde will. Ich gebe ganz klar Spielern die Kante die Sexisten und Rassisten spielen wollen, das sind für mich Antogonisten und auch nicht die Regel. Klar ist es spannend mit den Thema zu spielen, es provoziert.
Abgesehen von den mir unbekannten "diskriminierenden" Abkürzungen, die ich (wieder) mühsam entschlüsseln muß (
malselbstdennonpcanprangern) ist das etwas, daß die meiner Meinung nach durch die Phantasy-/Spiel-Welt und die Wünsche der Spielgruppe bestimmt wird. In ShadowRun habe ich nunmal Rassimus - hat sogar ein eigenes Kapitel "Rassimus reloaded".
Aventurien was einmal für mich die absolute "Gut-Charakter-Welt", bei Engel spiele ich eben einen "Engel" und in D&D gibt es nunmal Charaktere die "chaotisch-böse" sind....
Aber wenn du Schwul oder Bisexuell wärst und es weiß nicht jeder in der Spielrunde und dann kommen homophobe Sprüche da fühlst du dich nicht wohl. Oder du hast Mißbrauchsgeschichte hinter dir und so was wird dann bespielt, oder hast nen Immigrationshintergrund und musst dir jeden Tag dumme Sprüche von Menschen die nicht aus deinen Kulturkreis kommen anhören, weil du anderst aussiehst und dich auch zum Teil anders verhälst und dann kommt das noch auf den Spielertisch... oder du bist weiblich und gut in deinen Job und jeder steigt auf nur du nicht, weil du ne Frau bist und die männlichen Mitspieler am Tisch sind da auch sexistisch und halten dich klein dann würde ich mich nicht wohlfühlen in der Spielrunde. Nur weil etwas spannend oder interessant ist, muss es nicht gemacht werden.
Oder gerande deswegen!
Ich kenne beide Ausrichtungen - diejenigen, die ihre Reladiskriminirungen auf keinen Fall haben wollen und das genaue Gegenteil, Menschen, die ihr eigenes Potential diskriminiert zu werden im Rollenspiel akzeptieren und ausleben (ich verzichte auf Wertungen, Erklärungen und Interpretationen!)
interessanterweise hatte ich das beste Gruppen- und Spielgefühl bei denen, die ihre Diskriminierungpotetial im Spiel akzeptieren konnten (egal ob real vorhanden oder "nur" an den Charakter gebunden).
Ich finde, es geht auch um eine gewisse Moral und auch um Empathie und Respekt den anderen Menschen gegenüber. Wenn man solch ein Thema behandelt in einem Abenteuer ist mindestes ist so etwas im Vorfeld anzusprechen als Spielleiter darum zu bitten, wenn sich Spieler dabei nicht wohlfühlen es mir zu sagen und wen es im vertrauen ist und das ich in mein Abenteuer die bedenken und auch Wünsche des anderen Einfließen lasse oder wenn es gar nicht geht, das Abenteuer sein zu lassen und sich zu entschuldigen.
...
Nein, muß man nicht - Meine Meinung!
Aber ich muß mich mit den Mitgliedern meiner Gruppe auseinandersetzen und ich sollte erkennen was in meiner Gruppe möglich ist und was nicht geht, sowal als Spieler wie auch udn umso mehr als Spielleiter!
Ein abgewandelter Satz einer guten Freundin:
Der Spielleiter ist der Diener der Spieler!