Ich habe die Diskussion oben schon befürchtet, denn selbst wenn es ein inoffizielles Abenteuer ist und das dreimal hintereinander wiederholt und dabei dick und unterstrichen wird... Sobald etwas an dem Status Quo einer Welt rüttelt, gibt es häufig eine "Solche Geschichten darf es nicht geben"-Reaktion von irgendjemanden.
Ich habe keine Ahnung, warum das so ist, aber ich finde die Reaktion von Quendan und Noldarion klasse. Vielen Dank für eure entschiedende Worte und eure großartige Unterstützung.

Nun, ich habe ja gesagt, ich werde meine Meinung zu dieser Idee schreiben, also los:
Die Kampagne ist klar auf einer epischen Seite, hier wird die Welt auf den Kopf gestellt. Und damit das glaubwürdig wird, müssen viele Dinge geklärt werden. Ich spiele hier den Advokat des Teufels und habe folgende Bedenken:
1. Eine Eroberung kostet Menschenleben. Und die Eroberung von Selenia wird sehr viele Menschenleben kosten! Damit meine ich nicht nur Soldaten, sondern auch unschuldige Zivilisten. Ist deine Adlige bereit hundertausend Menschen zu töten um am Ende vielleicht auch nur ein Bruchteil ihrer ehemaligen Heimat zurück zu gewinnen?
2. Wer soll diese Eroberung bezahlen? Das Unterfangen braucht gewaltige Ressourcen und erfordert ein große Anzahl von Verbündeten, die natürlich alle ihre eigenen Pläne haben werden.
3. Adlige aus Fedirin, das heißt aus einer der "Alten Familien" stammen, die wahrscheinlich schon seit Generationen in Fedirin leben. Natürlich kann deine Adlige über die Einheiratung des Vorfahren in die Familie gekommen sein, aber ich denke, sie würde mit der Einstellung, dass sie ihre fremde Familielinie der einheimischen vorzieht eher anecken. Dazu kommt noch die konserative Einstellung in Fedirin und es das heißt, man wird wohl nur schwer Verbündete für einen Feldzug in ein fernes Land finden...
Dazu wird man für solch eine Eroberung definitiv die Erlaubnis des Padisha benötigen. Denn dieser Feldzug ist nicht mit dem von Shahandir zu vergleichen, wo ein Rückschlag eher weniger zu erwarten war.
4. Selenia wird nicht der einzige Kriegsschauplatz werden. Die gesamte Kristallsee wird mit Kampf überzogen werden und dabei kann es sehr leicht werden, dass sich ansonsten neutrale Parteien gegen deine Gruppe wenden werden, einfach weil sie nur ihren Frieden haben wollen. Wenn Selenia das ausnutzt und besonders die Seemächte des Mertalischen Städtebundes oder der Seealben gegen deine Gruppe aufhetzt, werden es ihre Armeen kaum noch zu Selenia schaffen.
Und warum auch noch Patalis und Zwingard? Ist ein kampfstarkes Kaiserreich nicht schon stark genug. Vor allem Patalis könnte sogar ein nützlicher Verbündeter sein, immerhin haben die den meisten Streit mit Selenia. Und ob es sich wirklich lohnt Zwingard zu erobern, nur um dann einem Orkensturm ausgesetzt zu werden, halte ich eher für unwahrscheinlich.
Kurz gesagt, es ist eine extrem schwierige Aufgabe vor der du deine Gruppe stellst. Solange du ihre Gegner nur halbwegs kompetent ausspielst, wird Selenia schon recht früh von den Plänen der Adligen wissen (Ja, deren Spionagenetzwerk ist gut genug dafür) und ordentlich Steine in den Weg legen.
Aber biete versteht, dass jetzt nicht als ein "Du kannst das nicht spielen". Ich bin wirklich daran interessiert, wie du dir es vorgestellt hast, dass die Gruppe all diese Probleme (und noch mehr) glaubhaft über winden kannst. Aber lass dich nicht von mir davon abbringen, deine Ideen auszuspielen.