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« am: 01 Okt 2015, 01:37:10 »
Ich schließe mich der Auffassung an, dass Ressourcen immer im Kontext der Handlung gesehen werden müssen und gewisse Vorzüge gehen nun einmal mit entsprechenden Nachteilen einher. Wer Geld hat, läuft Gefahr, dass man es ihm zu klauen versucht, Stände gehen mit Verpflichtungen einher, Positionen in Hierarchien mit Verantwortung gleichwie mit Unterordnung, etc.
Manche Spielleiter vergessen aber auch gerne, dass vom Spieler gewählte Werte (Ressourcen wie Fähigkeiten) immer ein Ausdruck davon sind, wie ein Spieler spielen will. Wer hohe Kampfwerte wählt, hat Spaß daran durch Kämpfe Konflikte zu lösen, wer einen hohen Stand oder Ressourcen wählt, hat Spaß daran, diese einzusetzen, um Konflikte zu lösen, usw. Darauf als Spielleiter nicht einzugehen, ist meines Erachtens ein fataler Fehler und Spielspaßkiller. Grade auf Cons hört man ja oft von Spielleitern: "Die Werte der Charaktere sind mir egal." Ich habe noch keine Runde erlebt, die mit diesem Satz begann und bei der ich mit der Spielleitung zufrieden war. Es folgte jedesmal ein Egotrip des Spielleiters, bei dem die Werte tatsächlich egal waren, weil die Charaktere nur Statisten der Handlung waren. Wenn einem SL die Werte egal sind, dann sollte das sein, weil der Spielleiter in der Lage auf alle Werte einzugehen, nicht weil er alle Werte ignoriert.
Natürlich stellt das gewisse Anforderungen an einen Spielleiter und die Komplexität der Handlung, aber meine Erwartung als Spieler ist es, dass ein SL sich auf solche Dinge vorbereitet und überlegt, was es für seine Geschichte bedeutet, wenn ein Spieler ein mächtiges Artefakt, eine Söldnertruppe oder einen hohen Stand hat.