Hi,
ich probiere mich mal daran. :-)
Von den fünf von dir genannten Programmen kann ich zu vier etwas sagen: Astral sagt mir überhaupt nichts.
Bei Skype, TeamSpeak und Discord handelt es sich um Konferenz- bzw. Sprach-Software, die in der Regel lediglich die "Tonspur" abbilden. Welche von den dreien man nimmt, ist echt eine reine Geschmacksfrage.
- TeamSpeak ist halt das älteste der drei Programme, was man dem Programm auch anmerkt. Es läuft in aller Regel aber stabil. Der Nachteil ist, dass der TeamSpeak-Server irgendwo gehostet werden muss. Es gibt allerdings jede Menge frei zugängliche TS-Server, die man nutzen kann (beispielsweise auch den von der Drachenzwinge, einer Community mit Fokus auf Online-Rollenspel)
- Discord ist der "neue heiße Scheiß" und hat TeamSpeak zu einem Teil abgelöst. Discord hat den Vorteil, dass man keinen eigenen Server hosten muss - alle Discord-Server werden direkt beim Anbieter gehostet. Ebenso wie bei TeamSpeak ist die Benutzung hier kostenfrei. Discord bietet ein paar Möglichkeiten, die TeamSpeak nicht bietet, zum Beispel separate Räume zum Reden und zum Schreiben (sodass man z.b. auch Tagebücher oder Reiseberichte im Discord niederschreiben kann).
- Skype habe ich persönlich nie für Online-Rollenspiel genutzt, da es eigentlich eine Konferenz-Software ist, was man auch an der verbrauchten Bandbreite merkt. Die Audioqualität ist meist um einiges besser als bei den anderen beiden Programmen, dafür bietet Skyp einige Dinge nicht an, die TeamSpeak und Discord anbieten (z.b. eine Rechteverwaltung für Spieler und Spielergruppen)
Roll20 ist, anders als die oben genannten ein
virtueller Spieltisch. Hier steht die Visualisierung des Spielgeschehens im Vordergrund und weniger die Audio-Übertragung (wobei das mit Roll20 auch problemlos möglich ist, allerdings nur sehr rudimentär und nicht so komfortable wie mit TeamSpeak oder Discord). Ein virtueller Spieltisch im Allgemeinen verwaltet Handouts und Gegner-Token, Charakterbögen, erlittenen Schaden und so weiter. Aus meiner Sicht ist ein Virtueller Spieltisch das Herzstück einer Online-Runde, bei der es sehr viel mehr Unterschied macht, für welche Plattform man sich entscheidet als bei den Audio-Programmen oben.
Neben Roll20 gibt es noch MapTool und Fantasy Ground. Hier eine Kurzvorstellung (alphabetisch):
Fantasy Grounds ist ein
kostenpflichtiger virtueller Spieltisch mit starkem Fokus auf Dungeons & Dragons. Für dieses System gibt es einen ganzen Haufen an zusätzlichen Inhalten (bereits vorgefertigte Abenteuer und so weiter), die man dazukaufen kann. Für andere Systeme ist die Auswahl meiner Kenntnis nach eher mau, für deutsche Systeme wie Splittermond erst Recht. Ich meine, dass @Weltengeist mal ein Splittermond-Framework für Fantasy Grounds geschrieben hat bzw. hat schreiben lassen, aber ob das noch verfügbar und funktional ist, weiß ich nicht. Fantasy Grounds wird beim Spielleiter gehostet und die Spieler treten dann seinem Spiel bei.
MapTool ist ein
kostenfreier Virtueller Spieltsich. Ebenso wie Fantasy Grounds wird auch MapTool beim Spielleiter gehostet und die Spieler treten mit ihren eigenen MapTool-Programmen dem öffentlichen Spiel bei. Dies hat den Vorteil, dass der Spielleiter die ganze Kampagne, alle Spielercharaktere und so weiter ganz unkompliziert einbinden und verwalten kann und er die absolute Hoheit über seine Spielrunde/Kampange hat. Der größte Nachteil an MapTool ist aus meiner Sicht, dass es meiner Kenntnis nach bisher keine Unterstützung für das IPv6-Protokoll gibt. Wenn man also keine native IPv4-Adresse hat (was die wenigsten haben), muss man mitunter ganz schön rumtricksen, um es zum Laufen zu bringen (z.b. mit virtuellen Netzwerken wie hamachi). Für MapTool gibt es meines Wissens mehrere frei verfügbare Frameworks/Charakterbögen für Splittermond.
Roll20 ist ebenso wie MapTool ein
kostenfreier Virtueller Spieltisch. Im Unterschied zu MapTool wird Roll20 allerdings direkt auf der Roll20-Seite gehostet, nicht beim Spielleiter. Dadurch gibt es einerseits natürlich die Probleme mit den Verbindungen nicht, zum anderen ist man als Spielleiter limitiert, was die Medien angeht, die man verwenden darf: Da man den Speicher von Roll20 verwendet, ist dieser natürlich entsprechend eingeschränkt. Für kostenlose Accounts sind es glaube ich maximal 100MB, die je nach Handouts schon relativ schnell voll werden können. Roll20 bietet auch eine Audio-Bibliothek mit vorgefertigten Sounds sowie die Möglichkeit, eigene Musik hochzuladen und während der Runde abzuspielen. Es gibt für Roll20 auch einen Charakterbogen für Splittermond, der auch fleißig genutzt wird.
Das ist erstmal ein erster grober Überblick. Bei Detailfragen, frag ruhig einfach nach. :-)
LG