Eine Diskussion, die sich gerade in einem anderen Thread anbahnt:
Die Regeln sehen es nur in sehr speziellen Fällen (und auch in denen nur als optionale Regel) vor, das Bereitmachen außerhalb des Kampfes machen zu können. Einen Hinterhalt würde ich da niemals dazurechnen, weil sonst Hinterhalte (vor allem die von den Spielercharakteren
) viel zu stark werden würden.
Ein regeltechnischer Hinterhalt ist relativ schnell vorhanden, da muss nicht viel für zusammenkommen. Hier die Ersparnis des Bereitmachens zum Standard zu machen, halte ich für ein größeres "Powergaming"-Problem, als Stabil es jemals sein wird. Aber ja, mach wenn du willst da lieber einen eigenen Thread zu auf. 
Der Punkt ist in diesem Beispiel folgender:
Eine Schwere Armbrust braucht normalerweise 22 Ticks bevor sie überhaupt einsatzbereit ist und verursacht dafür 3W6+4 Schaden, der 6 Punkte SR ignoriert und Wuchtig ist.
Dazu würde bei einem Hinterhalt noch die Meisterschaften Überraschungsangriff I,II,III kommen, sowie der Zusatzschaden aus der Meisterschaft "Zielschuss" und möglicherweise noch Geschossmagie kommen (z.B. Flammenstrahl).
Über die Optionalregel auf S. 163 ist es nun möglich einen Fernkampfangriff vorzubereiten, um ihn sofort im Kampf auszulösen:
Hat er hingegen seine ganze Vorbereitung abgeschlossen und hält etwa seinen Fernkampfangriff so lange bereit, bis etwas Verdächtiges um die Ecke kommt (siehe S. 158), muss er nur die 3 Ticks für die sofortige Aktion Fernkampfangriff aufwenden.
[...]
Wenn der Abenteurer schon seine Waffe gespannt und abschussbereit gemacht hat und er zum Beispiel auf einen Durchgang zielt (S. 158), muss er, sobald er schießen möchte, auch nur die benötigten 3 Ticks für die sofortige Aktion Fernkampfangriff aufbringen.
Das würde in dem Falle eines Hinterhalts bedeuteten, dass der Schütze nicht erst 20 Ticks (-2 weil der Bolzen schon eingelegt und nur noch das "Anlegen+Zielen" notwendig ist) benötigt, sondern sofort abfeuern kann und das ahnungslose Ziel mit einem Angriff treffen kann, der taktischen Vorteil erhält und bei Erfolg 3W6+4+10+1W6 (wenn Zielschuss funktioniert) + 2W6+5 (Feuerstrahl) + X Punkte durch Wuchtschaden verursacht. Dieser Angriff kann auch nicht mit einer Aktiven Abwehr verhindert werden und ignoriert 6 Punkte SR, außer bei Rüstungen mit "Stabil".
Das wären direkt von Beginn an ein Schaden von wahrscheinlich 37 + X durch Wuchtschaden (in diesem Szenario durchaus noch einmal +6 Schaden). Das reicht aus, um die meisten Charaktere (35 bis 50 Lebenspunkte) aus den Latschen zu hauen.
Nun, dass ist natürlich ein Extrembeispiel, doch es wirft die Frage auf: Wie hoch darf die Belohnung dafür sein, wenn man erfolgreich einen Hinterhalt vorbereiten kann?
Die Antwort auf dieser Frage hängt meiner Meinung nach davon ab, wie schwierig es innerhalb der Gruppe ist, einen Hinterhalt herbei zu führen. Ich kenne Gruppen, wo dies fast unmöglich für die SCs ist, weil die NSCs auf alles vorbereitet zu sein scheinen. Und ich kenne Gruppen, wo dies für die SCs eine verlässliche Taktik ist, die immer funktioniert.
Durch die Meisterschaft "Hinterhalt" kann sich dafür ein Experte in der Gruppe herausbilden, der diese Vorteile mit Leichtigkeit herbeiführen kann. Doch auf der anderen Seite kann es auf der Gegenseite einen Experten geben, der über die "Vorahnung", "sechster Sinn" und entsprechende Schwerpunkte in Wahrnehmung und/oder Kreaturen mit entsprechenden Fähigkeiten und Ausbildung nur sehr schwer zu überraschen ist. Und mit dem Mondzeichen "Zweites Gesicht" ist man so gut wie immun gegen Hinterhalte, sofern die Splitterpunkte da sind.
Kurz gesagt: Mir fällt es schwer zu beurteilen, ob es zu mächtig ist, die Optionalregel für Hinterhalte gelten zu lassen oder nicht. Ich persönlich habe bislang kein Problem damit gehabt, dies für meine Gruppen zu erlauben, aber ich bin auch ein SL, der die Gruppen siegen sehen will.
Ich bin auf eure Argumente gespannt.