Ich versuch's mal: Ich bediene das hiesige Einkristall-Diffraktometer. Das laeuft so ab: Die Studenten (Doktoranden oder Diplomanden) bringen mir Proben, ich schaue nach, ob das messbare Einkristalle drin sind, wenn ja, pflanze ich die auf das Diffraktometer, das misst dann deren Roentgenbeugungsmuster, danach schmeisse ich den Kollegen Computer an, der berechnet mir daraus im Idealfall den genauen Aufbau des Kristalls auf der Ebene der Atome. Das ist die zuverlaessigste Methode, um herauszufinden, was der Student eigentlich fabriziert hat. Ausserdem bekommt man sehr genaue Informationen darueber, wie sich bestimmte Atomgruppen relativ zueinander anordnen (also beispielsweise, ob eine Nitrogruppe, die an einem Benzolring haengt, in der Ringebene liegt oder dagegen gekippt ist). Mein Job ist es dann im Wesentlichen, sicherzustellen, dass 1. das Ergebnis chemisch sinnvoll ist und 2. nur die Informationen aus dem Datensatz geholt werden, die auch wirklich drinstecken. Wenn dann irgendwelche interessanten Eigenschaften zutage treten, schreibe ich dann acuh etwas dazu in die entsprechende Veroeffentlichung. (Fuer Leute, die sich etwas auskennen: Sowas wie ausgedehnte Wasserstoffbrueckenbindungsnetze, Packungseffekte, Symmetrieeinfluesse und dergleichen.)