Autor Thema: Fragen über Ioria  (Gelesen 26062 mal)

JohnLackland

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Re: Fragen über Ioria
« Antwort #45 am: 09 Feb 2016, 10:52:24 »
Was magische Katastrophen betrifft.  Es müsste gleichzeitig soviel magische Kraft aus der Umgebung entnommen werden das die Struktur der Realität Risse bekommt. Bei großen Ritualen möglich. Alltagszauber dürften über eine Blutende Nase keine schlimmeren Effekte haben.
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

Qubert

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Re: Fragen über Ioria
« Antwort #46 am: 09 Feb 2016, 11:30:21 »
Die Einwohnerzahle ist tatsächlich gigantisch. Das dürfte -ähnlich wie im antiken Rom- gewaltige logistische Probleme bezüglich (Wasser-)Versorgung und der Entsorgung allgemein mit sich bringen.
Das aber gibt mir ein recht neues und durchaus interessantes Bild von Ioria...  :)

Quendan

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Re: Fragen über Ioria
« Antwort #47 am: 09 Feb 2016, 12:38:14 »
München hat heute ca. 4.400 EW/km² mit einer ähnlichen Bevölkerungszahl (1,4 Millionen). Wie hoch sie im historischen Rom, konnte ich auf die Schnelle nicht herausfinden.

Denke nicht an das geordnete München. Denke an Manila. ;) Das hat zum Beispiel 42.000 Einwohner pro Quadratkilometer. Dhaka in Bangladesh hat 22.000 Einwohner pro Quadratkilometer. Sao Paulo hat 11.000 Einwohner pro Quadratkilometer. Und die Liste könnte ich noch lange fortführen. So unglaublich ist das nicht. Und zwar jeweils ohne Hochhausbebauung in weiten Gebieten, sondern vor allem durch Slums und Squattersiedlungen. In Ioria gibt es in der Unterstadt eben nicht riesige Grün- und Ausgleichsflächen, viel Platz für die Bewohner und so weiter. Da gibt es teils einfach nur Slums mit minimalem Platz pro Person. Unsere Städte sind aus der Perspektive (zum Glück) geradezu verschwenderisch was Platz angeht.

Zitat
Wenn die Leute nicht unter der Erde in Höhlen leben, oder die Unterstadt in ein riesiges Feld mit angeschlossenen Siedlungen übergeht, kann ich mir das nicht vorstellen, dass so viele Leute auf so engem Raum Platz finden.

Ich war schon in Dhaka und konnte mir vorher auch schwer vorstellen, wie die Einwohnerschaft meiner Heimatstadt in einem Bereich leben soll, den ich zügig und schnell durchwandern und überblicken konnte. Ging aber trotzdem. ;) 200.000 Leute auf einem Zehntel der Fläche meiner Heimatstadt.

Zitat
Außerdem müsste es in der Stadt ständig (kleinere) magische Katastrophen geben. Es müsste doch trotz der Priesterzauber noch immer genug nicht-göttliche Zauberwirker geben, dass dies auf Versammlungen und/oder Plätzen immer wieder passieren müsste? (Das wäre auch ein interessanter Abenteueraufhänger)

Ja, sowas dürfte es in kleinerem Rahmen immer wieder geben. Wobei in Teilen der Stadt (je näher an der Inneren Stadt um so mehr) auch davon auszugehen ist, dass es alte (und teils sicher unbekannte) Sicherungsmaßnahmen gibt, die den magischen Fluss kanalisieren und abschwächen. Draußen gilt das aber natürlich immer weniger.

SeldomFound

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Re: Fragen über Ioria
« Antwort #48 am: 09 Feb 2016, 12:58:15 »
Die Sicherungen gegen zu viel Magie dürften sich von Stadtteil zu Stadtteil unterscheiden:

- Innere Stadt: Die meisten Magieanwender sind Priester.

- Handwerkzünfte haben feste Regeln, wer wann wo zaubern darf.

- Untergrundbosse wie Harkem der Spieler verlangen horrende Gebühren von Leuten, regelmäßig Magie verwenden

- In den Villenvierteln gibt es teure Absicherungen.

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Cifer

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Re: Fragen über Ioria
« Antwort #49 am: 09 Feb 2016, 17:42:20 »
Was magische Katastrophen betrifft.  Es müsste gleichzeitig soviel magische Kraft aus der Umgebung entnommen werden das die Struktur der Realität Risse bekommt. Bei großen Ritualen möglich. Alltagszauber dürften über eine Blutende Nase keine schlimmeren Effekte haben.
Tatsächlich ist das gar kein so kleines Problem. Bedenke einfach: Sobald nur zehn Personen einen einzigen Grad-1-Spruch sprechen und dabei in einen Kreis mit 100 Metern Durchmesser passen, ist die 200er Marke erreicht. Für die 500er braucht es kaum mehr, als dass mal irgendwo Unruhe ausbricht und alle in der Umgebung reflexhaft ihre Schutzsprüche hochziehen.

Ohne entweder Sphärenstabilisatoren (um mal das Wort zu übernehmen - SpliMo hat ja leider bisher noch nichtmal einen griffigen Namen für das problematische Phänomen) oder drakonische Magiegesetze dürfte es da regelmäßig zu schweren Verletzungen, wenn nicht gar Todesfällen kommen.

JohnLackland

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Re: Fragen über Ioria
« Antwort #50 am: 09 Feb 2016, 17:50:01 »
Oder man nimmt einfach die Realität, Zaubern ist wie Autofahren, alle kennen die Regeln und wenn es knallt, dann knallt es halt weil jemand sich nicht an den Regeln hält oder die Ampeln ausfallen und wenn alle gleichzeitig zaubern, heißt es vielleicht nicht das es zum Weltenbruch kommt sondern das viele Zauber nichts werden, weil der Schwierigkeitsgrad einfach steigt, expotential. Fände ich klasse, ist ein magischer Stau. Die Magie in der umgebung wird weniger, erst wenn dann der Zaubermeister anfängt bekommt er die echten Probleme, da er die letzten funken Mana aus der Umgebung fokusiert.


Was ihr hier macht, ihr bildet eine Regel die für die Simulation des Spiels dient als eine Wertkonstante ab und als Naturgesetzt. Das Haut aber nicht hin. Wie schon von den Autoren beschrieben, das Regel System beschreibt nicht die Wirklichkeit sondern abstrahiert diese für die Spieler und die Tabelle auf die ihr Euch alle bezieht heißt Patzertabelle.
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

Jeong Jeong

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Re: Fragen über Ioria
« Antwort #51 am: 09 Feb 2016, 17:58:28 »
Was ihr hier macht, ihr bildet eine Regel die für die Simulation des Spiels dient als eine Wertkonstante ab und als Naturgesetzt. Das Haut aber nicht hin. Wie schon von den Autoren beschrieben, das Regel System beschreibt nicht die Wirklichkeit sondern abstrahiert diese für die Spieler und die Tabelle auf die ihr Euch alle bezieht heißt Patzertabelle.

Die Patzertabelle? Da kann ich dir nicht so ganz folgen. Es geht doch um die Interaktion von Magie und Umwelt (GRW, S. 197), oder?

Und diese Regelstelle ist für mich eine der wenigen im GRW, die ich wirklich als Simulation der Hintergrundwelt einordnen würde. Dort steht ja sogar recht viel dazu, wie sich diese Regeln genau auf die Hintergrundwelt auswirken:

"So kennen die Architekten in Zhoujiang beispielsweise eine eigene Lehre dafür, Gelände und Gebäude so anzulegen, dass der magische Fluss gefördert, gelenkt oder blockiert wird. Die Dämmeralben züchten Pflanzen, die Magie in die Umgebung abgeben. Und praktisch überall kennen Zauberschulen und Baumeister Mittel und Wege, um eine zu starke Entnahme magischer Kraft aus der Welt zu vermeiden. Fast jedes Volk hat sein eigenes Wissen darüber, wie es sich mit der Aura der Welt verhält" (GRW, S. 197)

Hier weitere denkbare Präventionsmaßnahmen zu erörtern oder die vorhandenen weiter auszugestalten, bereichert die Hintergrundwelt denke ich ungemein. :)


edit: Rechtschreibung
« Letzte Änderung: 09 Feb 2016, 18:11:09 von Jeong Jeong »

JohnLackland

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Re: Fragen über Ioria
« Antwort #52 am: 09 Feb 2016, 18:14:45 »
ich habe wirklich ehr immer diese Patzertabelle im Kopf auf Seite 199. Bleiben wir aber mal bei der auf Seite 197 und den Text. Da steht nicht zum Beispiel in welchen Umfang, sprich wie dicht oder kompakt die Zauberer beisammen stehen und so weiter, da steht in wenigen Minuten so und so viel Fokus. Wenn die alle dicht zusammen wohnen in Ioria und gleichzeitig Zaubern O.K., vielleicht ist es dann aber auch so, weil die Stadt so ist oder der Ort das das Heiße Wasser äh das magische Feld nur am Anfang spritzig ist und danach kalt und unglimmerhaft. Die Tabelle ist ein Anhaltspunkt, kann ja auch nach oben mehr hin offen sein oder nach unten hin...  ;-). Für mich reicht es nicht als Regel aus, gibt aber eine Tendenz da gebe ich dir Recht Jeong Jeong.


Für mich erscheint die Regel ehr so, als Generalerklärung warum es keine magischen fliegenden Städte geben soll oder der Zug der magisch angetrieben wird und irgendwie passt es nicht in meine Vorstellung von Lorakis merke ich gerade.
« Letzte Änderung: 09 Feb 2016, 18:17:00 von JohnLackland »
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

Quendan

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Re: Fragen über Ioria
« Antwort #53 am: 09 Feb 2016, 18:18:42 »
Für mich erscheint die Regel ehr so, als Generalerklärung warum es keine magischen fliegenden Städte geben soll oder der Zug der magisch angetrieben wird und irgendwie passt es nicht in meine Vorstellung von Lorakis merke ich gerade.

Nein, die Regel hat in der Tat nichts damit zu tun magische Phänomene in großen Stil zu verhindern. Sie hängt vielmehr mit den grundlegenden Überlegungen dazu, wie Magie in Lorakis überhaupt wirkt, zusammen. Das hängt mit der Allgegenwärtigkeit von Magie und den Auswirkungen, wenn diese Magie zu stark und zu schnell verbraucht wird, zusammen. Aber ein "Magie kleinhalten" war da nie ein Punkt auf der Agenda.

JohnLackland

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Re: Fragen über Ioria
« Antwort #54 am: 09 Feb 2016, 18:27:52 »
Ich habe gerade ein Déjà-vu, ich glaube ich habe mich in der Beta genau darüber schon mal aufgeregt, auch in Zusammenhang mit den Priestern, weil diese ja nur Vorteile haben im ersten Moment, da ihre ollen Göttern sie ja mit Magie versorgen. Deshalb sage ich nix dazu und male mir die Welt so wie sie mir gefällt ;-), wurde eh schon oft diskutiert. Vielleicht ändert sich das ja (wird erklärbarer/ ausgeglichener) mit den Magie- und Götterbänden und den dort enthaltenen Optionalregeln.

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Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

Yinan

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Re: Fragen über Ioria
« Antwort #55 am: 09 Feb 2016, 18:50:38 »
Da steht nicht zum Beispiel in welchen Umfang, sprich wie dicht oder kompakt die Zauberer beisammen stehen und so weiter
Doch, steht da.
Wenn in einem Radius von 50 Metern (also im Durchmesser 100m bzw. ein Gebiet von 7853m²) Zauber mit einem gesamt Fokusverbrauch von X gewirkt werden innerhalb von 5 Minuten, dann hat es die Auswirkungen wie in der Tabelle.

Edit:
Wobei ich auch kein Fan dieser Tabelle bin. Von mir aus hätte man das gerne weg lassen können oder den notwendig verbrauchten Fokus um den Faktor 10 erhöhen können.
Wenn nicht anders gesagt, dann befassen sich meine Aussagen zu Regeln niemals mit Realismus oder Simulationismus, sondern nur mit Balancing.
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Re: Fragen über Ioria
« Antwort #56 am: 09 Feb 2016, 20:08:06 »
Danke für die Erläuterungen zu der Bevölkerung von Ioria. Ich habe da wohl die innere Stadt und die äußeren Bezirke zu wenig differenziert. Für mich habe ich Rom als Blaupause für Ioria verstanden, wobei nur der innere Teil so ähnlich funktionieren dürfte. Wobei ich mir vorstellen kann, dass es in der inneren Stadt acht- bis zehnstöckige Häuser geben kann und sich hier die meisten Leute gedrängt leben. Aber es wäre ebenfalls plausibel, dass die meisten Menschen am äußeren Rand der Stadtmauer leben würden.

Das mit den 7800m² war meine Überlegung. Ich vermute mal, dass es Plätze gibt, wo man eine Menschenmenge von bis zu 15.000 unterbringen kann (2 Personen pro Quadratmeter ist zwar relativ dicht, aber möglich). Klar, der Pilgerplatz wird göttlich oder sonst wie geschützt sein (ich glaube ich habe mal gelesen, dass der bis zu 150.000 Menschen fassen kann, was bei 300 m Durchmesser plausibel ist).
Bei diesen Annahmen erscheinen mir 500 verbrauchte Fokus-Punkte ohne weiteres möglich zu sein, wenn es nicht auf jeden großen freien Platz derartige Schutzmechanismen gibt. EDIT: Nachdem zuerst die 200 Fokus-Punkte-Grenze erreicht werden würde, würden sich Versammlungen vorher bereits auflösen, da man bereits eine Vorwarnung hat, was passieren wird. Demnach wird die Überschreitung von 500 Fokuspunkten, wohl selbst in sehr dicht besiedelten Gebieten wie Ioria ein sehr seltenes Phänomen bleiben.

Ich glaube auch, dass gerade die vielen zugereisten Pilger nicht von den Magieauswirkungen wissen, so dass sie ungehemmt zaubern. Bei den Einheimischen scheint mir das als Allgemeinwissen zu gelten, dass Zaubern bei Menschenmassen eine eher schlechte Idee ist. Dies kann aber wieder von findigen Organisationen, die Chaos stiften wollen, gezielt ausgenutzt werden. Und das wäre ja ein super Intrigenabenteuer.

Was mich zur Frage bringt: Würden bei 500 verbrauchten Fokus in 5 Minuten auf kleinem Raum, alle Menschen im Umkreis z.B. "blutend 1" bekommen, oder nur einige wenige?





« Letzte Änderung: 10 Feb 2016, 09:31:25 von universaldilettant »