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« am: 09 Feb 2022, 13:24:28 »
Hallo zusammen,
wir haben das Abenteuer jetzt am Wochenende gespielt.
Vorbereitung
Die Idee der Engramme fand ich beim ersten Lesen sehr ansprechend, aber das konkrete Vorbereiten des Abenteuers war dann doch recht umfangreich.
Ich habe mir die Karte zehnmal in DIN A 3 ausgedruckt (je Stunde eine Karte) und habe dort die NSC´s per männlichen oder weiblichen Strichmännchen eingezeichnet. Die Soldaten in Rot, den Zirkel in Grün und den Rest in Blau. Neben den Köpfen hab ich dann "kein Stern", "ein Stern" oder "zwei Sterne" gezeichnet um den Rang zu erkennen. Beispiel: Qalisha war weibl, grün und hatte "**" neben dem Kopf.
So konnte ich auf Anhieb sehen, wer wann wo ist.
Bewegende NSC haben eine gestrichelte (passend farbige) Linie mit Richtungspfeil bekommen.
Folgende Unterteilung hab ich gewählt:
I.1 = 8-9 Uhr
I.2 = 9-10 Uhr
I.3 = 10-11 Uhr
II.1 = 11-12 Uhr
II.2 = 12-13 Uhr, etc.
Phase IV hat nur eine Karte bekommen.
Das hat mich locker einen ganzen Nachmittag gekostet, aber war beim Leiten unglaublich hilfreich.
Spiel
Die Reihenfolge der ersten 4 Phasen hab ich vorgegeben (I-IV-III-II). Das fand ich von der Dramaturgie her am besten.
Danach durften die Spieler quasi aussuchen, welche Phase sie neu beginnen.
Im Spiel hat die Gruppe recht fix gemerkt, dass es sich um eine Zeitschleife handeln muss; aber sie haben bis zur ersten Phase II gebraucht um zu realisieren, dass alles binnen eines Tages passiert.
Das Abenteuer selbst empfand ich dann beim Leiten aber nicht so richtig rund.
Durch die Tatsache, dass die Gruppe meistens immer irgendwie in den Turm rein muss, führte dazu, dass der kletterfähigste SC von draußen hochkletterte und in TG 1 oder 2 einstieg und dann allein auf Erkundungstour ging. Das führte zu viel Screenzeit und die anderen Spieler hingen etwas in der Luft. Das konnte zwar mit Ablenkungsmanöver oder unerwarteten Konfrontationen aufgelockert werden, aber unterm Strich muss die Gruppe irgendwie in den Turm.
Die Tatsache, dass die Träne zu bergen ist, hat auch etwas gedauert, aber dann nachher zur Frustration geführt, weil die Träne ja irgendwo im Turm ist (meistens). Da wären mehrere Lösungswege bzw. ein offeneres Szenario evtl. besser gewesen.
Zur Irritation hat die Abbildung der Träne im Abenteuer geführt. Die Zeichnung lässt auf eine Männerhand vermuten und die Spieler fragten sich dann (Meta) warum da eine Männerhand abgebildet ist und ob das ein Hintergrund haben könnte. Davon haben sich die SC nicht beeinflussen lassen, aber ich hab mir dann auch die Frage stellt, warum man nicht eine passende Frauenhand gewählt hat.
Mich hat es gewundert, welche NSC bebildert wurden und welche eben nicht. Aufgrund der Vielzahl der NSCs hätte ich eher die "Haupt-NSC" bebildert.
Am liebsten wären mir und meiner Gruppe aber, wenn jeder NSC einfach ein (Profil)Foto bekommt.
Das Abenteuer über zwei Sitzungen zu spielen, stell ich mir schwierig vor. Da muss die Gruppe schon gut mitschreiben, was wann wo passierte bzw. wieder passieren wird. Deswegen haben wir uns für einen Sonntag Nachmittag / Abend entschieden. Grundsätzlich sollten alle Anwesenden Ausgeschlafen und Aufmerksam sein, da sonst die Vielzahl an "Wer Wann Wo" erschlägt und dann nach der Erkenntnis "Irgendwie in den Turm reinkommen" ermüdet.
Fazit
Die Idee fande ich richtig gut. Aber ich glaube, es hätte dem Abenteuer mehr Abwechslung gegeben, wenn die Plotelemente nicht alle im Turm stattfinden.
In Phase II könnte z.B. die Beschwörung in einer unterirdischen ehemaligen Piratenhöhle mit Meerzugang stattfinden, den man über das Wasserhaus betreten kann. Auf dem Weg 1-2 Fallen und eine verschlossene Tür, fertig. Dann könnte der Meergeist auch dort über das offene Meer in die Höhle stürmen.
Für die Idee würde eine 1 vergeben, aber die Umsetzung dieser Idee war leider etwas zu eindimensional. Insgesamt würde ich eine gute 3 vergeben.
Daher für die kommenden SL:
Bereitet das Abenteuer gut vor. Die Karten haben mir echt geholfen. Und habt im Blick, dass in 3 von 4 Phasen die Gruppe sehr wahrscheinlich die eine funktionierende Methode (Heimlichkeit, Unter dem Radar, etc) immer wieder anwenden wollen wird... ggfs. wäre da ein weiterer Schauplatz mit anderen Anforderungen überlegenswert. Schade, dass mir diese Idee erst jetzt danach gekommen ist :-)