Lies doch bitte mal die Reviews zum Sadu Band hier im Forum nach, oder besser den Band selber. Nein, es gab durchaus berechtigte Kritik und gefühlt unfertige Produkte in letzter Zeit vor der Insolvenz.
Sadu hat gemischte Kritiken und vor allem die Wortmeldungen waren nicht positiv, ja. Notenschnitt von 2,94.
Aber zum Rest der Proddukte von 2018 und 2019: Die Suderinseln haben einen Schnitt von 2,0 (also: gut).
Alle anderen 2018 und 2019 erschienenen Spielhilfen haben einen Notenschnitt von mindestens 1,82 (Fahrende Völker) oder besser.
Während es beispielsweise auch in den Jahren davor auch immer Produkte gab, die schlechter als 2,0 bewertet werden (2017: Das Unreich; 2016: Die Götter, Bestienmeister).
Ja, Sadu hat die schlechteste Bewertung aller Spielhilfen. Aber den Schuh "gefühlt unfertige Produkte in letzter Zeit vor der Insolvenz" (also Plural, mehrere Produkte) muss sich die bisherige Redaktion und Autorenschaft denke ich nicht anziehen. Denn sobald da ein größeres Bild als einfach nur "Sadu ist von einem Großteil der Leute als schlechter bewertet worden als die übrigen Produkte" hintersteht, sprechen die einsehbaren Daten da eine ganz andere Sprache.
Kann auch jeder selbst überprüfen:
https://rollenspiel-bewertungen.de/splittermond/spielhilfen/(sortieren nach Erscheinungsjahr gibt die bessere Übersicht)
Denn grundsätzlich muss man dabei ja auch bedenken: Die Insolvenz kam für jeden in der Redaktion plötzlich. Die Qualität der im letzten oder auch in diesem Jahr erschienenen Bücher hat überhaupt nichts damit zu tun (wie auch die Insolvenz nichts mit der Qualität der Bücher zu tun hat). Davon ab, dass wie oben dargelegt, die Qualität
über die ganze Produktpalette im Schnitt der vorherigen Jahre liegt.
Klar verstehe ich, wenn ihr Bücher wie der Wächterbund oder Ioria gerne früher als später auf den Tischen gehabt hättet. Aber das manche Bücher eben länger dauern oder bewusst nach hinten geschoben werden, liegt eben an den Qualitätsstandards die wir haben. Das sind keine Themen die man "nebenher" bearbeiten kann oder für die bisher ein verlässlicher und erfahrener Bandredakteur gesagt hätte "Ich mach es, her damit!".
Und Ioria wäre bereits in Arbeit, wenn die Insolvenz nicht passiert wäre (das erste größere Meeting dazu war wenige Tage, bevor wir die Nachricht der Insolvenz gekriegt haben). Der Wächterbund wäre danach dran gewesen. Der Alchemieband wartete darauf, dass die dafür am besten qualifizierten Leute mit ihrem aktuellen Projekt fertig sind.
Mahaluu zu verschieben, als der zuständige Redakteur anmerkte, er würde den Band gerne machen, hätte
keinen dieser Bände beschleunigt. Denn mitunter gilt einfach: Nicht jeder Autor oder Redakteur kann/will jeden Band betreuen. Das ist kein sinistrer Plan, euch bestimmte Themen vorzuenthalten und es ist auch nicht so, dass die bisherige Redaktion da saß und dachte "Lol, lass mal Mahaluu machen, Wächterbund ist eh doof" (gut, davon ging vermutlich auch niemand aus, dass unsere Besprechungen so abliefen
) Es ist eine Frage von Kapazitäten und Umsetzbarkeit.
Insofern überfrachtet jetzt Claudia und das neue Redaktionsteam auch nicht mit Erwartungen. Wie sie im Video schon sagte, muss sie jetzt alleine als Freelancer das stemmen, was vorher mehrere Festangestellte gemacht haben. Ja, auch ihr werden die Themen wichtig sein. Das heißt aber nicht, dass sie auch alle schnell umsetzbar sein werden. Denn wichtig waren sie auch der alten Redaktion.
War mir nur wichtig dazu kurz was zu sagen, da ich nicht stehen lassen wollte, vor der Insolvenz sei die Qualität irgendwie merkbar nach unten gegangen, nur weil eine Spielhilfe schlechter gelungen ist (was natürlich auch Überinterpretation des zitierten Teils meinerseits sein kann, aber so las es sich für mich
).