Autor Thema: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?  (Gelesen 24034 mal)

JohnLackland

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #30 am: 06 Jul 2018, 11:43:17 »
Bestehende Apps, die ebenfalls das Produkt teurer Softwareentwicklung sind, können so billig sein, weil der Markt so riesig ist und man daher mit wesentlich kleineren Gewinnen pro verkaufter App arbeiten kann. Pen and Paper Apps würden von dem gleichen Vorteil profitieren. Außerdem eröffnen sich ganz neue Finanzierungsmöglichkeiten, wie z. B. - aber nicht nur - Microtransactions.
Wieso gehst du davon aus, daß der Spielerzustrom so massiv zu nimmt, daß sich damit die Entwicklungskosten so stark aklimatisieren? P&P selbst mit App kann ich mir nicht weniger Nischig vorstellen als ohne. Auch Roll20 und Genesis hat an der Spieler Anzahl nicht besonders viel geändert. Würde da gerne deinen Gedankengang verstehen

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Werbung, Viral-Marketing usw. Aktuell kann ich es mir bei DSA, Pathfinder, D&D und Numenera  gut vorstellen. Dungeonslayer wäre Ideal zum Testen ;-) Aber eine Selbstentwickeltes System die für diesen Markt ausgerichtet ist, wäre genial. Dann kann man im zweiten Stepp die Printversionen verkaufen.
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Jeong Jeong

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #31 am: 06 Jul 2018, 11:45:21 »
Wieso gehst du davon aus, daß der Spielerzustrom so massiv zu nimmt, daß sich damit die Entwicklungskosten so stark aklimatisieren? P&P selbst mit App kann ich mir nicht weniger Nischig vorstellen als ohne. Auch Roll20 und Genesis hat an der Spieler Anzahl nicht besonders viel geändert. Würde da gerne deinen Gedankengang verstehen

Zum einen ist die Einstiegshürde viel niedriger (kein Regelwerk muss gelesen werden, niemand muss selbst rechnen) und zum anderen erreicht man über Google Play Store & Co. viel mehr Kunden, als über Rollenspielläden, DriveThruRPG & Co. Dazu kommen die von John genannten neuen Marketingmöglichkeiten.

Insgesamt ist eine PnP-App dadurch denke ich besonders für Gelegenheitsspieler, die wenig Zeit haben, und Rollenspielneulinge sehr attraktiv.

RagnarStein

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #32 am: 06 Jul 2018, 11:54:12 »
Smartphone und C.o als Hilfsmittel, ja als Komplettes System am Tisch einzusetzen ist für die Rollenspiel Generation 30+ verpönt, das zeigen auch viele Kommentare hier und Gespräche mit Freunden und Bekannten. Für die jüngere Generation wäre das ein Guter Weg.


Ich kann oft nicht nachvollziehen was das tolle ist Komplexe sperrige Regelsysteme zu lesen (SpliMo finde geht noch, aber mit jeder Crunch Erweiterung wird es schwieriger) und würde mich freuen wenn ich beim Ruleset unterstützt werde. Mich nervt bis heute bei SpliMo der Kampf an... wenn ich da ne App hätte, Super!!! Das würde auch viel schneller abhandeln (Muss mal meine weiter schreiben dafür, ach ja die Zeit).


Ich finde gerade den Einsatz von neuen Technologien faszinierend und wie einfach neue Generationen die adaptieren und annehmen.


Wenn man wirklich Geld verdienen will, glaube ich das man um eine Mehrsprachige Version nicht drumherum kommt. Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch. Geld verdient man durch Minitransaktionen. Monster set X, Abenteuer / Kampagne Y usw.


Softwareentwicklung ist nicht so teuer wie viele Denken und man nimmt dafür wenig Deutsche Entwickler als Head incl. Codereview, Qualitätsmanagment und Testing bleibt komplett in Deutschland,rest wird outgesourct. Geht gut bei Projekten wenn man gutes Projektmanagement und Qualitätssicherung betreibt. Das ist harte Realität.


Dazu kommt, wenn man den Massenmarkt durchdringen will, dann wenig Geld für die App. Vielleicht sogar Kostenlos.
Ich arbeite in der Software Entwicklung und weiß, was Mediamarkt aktuell für unsere Software Erweiterung bezahlt. Das ist deutlich mehr, als sich der Deutsche vorstellt an Kosten. Es ist eher so, daß den meisten Deutschen nicht bewusst ist, daß Firmen durchaus mal 5 bis 8 Stellige Investitionen machen können, ohne dass es ihnen weh tut. Und man darf auch nicht vergessen, daß bereits 10 Kunden den Preis um die erste Stelle runter treiben.

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JohnLackland

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #33 am: 06 Jul 2018, 12:06:28 »
Ich arbeite in der Software Entwicklung und weiß, was Mediamarkt aktuell für unsere Software Erweiterung bezahlt. Das ist deutlich mehr, als sich der Deutsche vorstellt an Kosten. Es ist eher so, daß den meisten Deutschen nicht bewusst ist, daß Firmen durchaus mal 5 bis 8 Stellige Investitionen machen können, ohne dass es ihnen weh tut. Und man darf auch nicht vergessen, daß bereits 10 Kunden den Preis um die erste Stelle runter treiben.

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Ich habe zum Teil andere Erfahrungen was Entwicklungskosten betrifft. Aber ne Diskussion zu den Thema ist müssig an der Stelle.


Wenn ein StartUp, (die oft Selbstausbeutung betreiben, mein erster Job war in einen) sowas erstellt und die Infrastruktur zu Verfügung stellt, Dann spricht doch wenig dagegen. Wie oben geschrieben, ich habe solch eine App bei nen StartUp gesehen und es war ganz gut gemacht. Geht mal von den es geht Szenario aus und nicht von den es geht nicht weil A, B und C nicht gegeben sind. Was ist dann. Innovation oder nicht? Neue Märkte oder Nicht?
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SeldomFound

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #34 am: 06 Jul 2018, 12:08:40 »
Ich mag Bücher lesen und Regeldiskussionen auch ganz gerne, aber dabei bleiben halt auch echt viele potentielle Spieler*innen auf der Strecke. Schon beim Regeln büffeln hört es ja in unserer Generation bei vielen auf. Und auch am Lesen kann es scheitern, ohne dass man das will. Zum einen, weil Rollenspielbücher teilweise relative komplexe Sprache verwenden und zum anderen, weil Bücher lesen auch sehr viel Zeit kostet. Ich besitze z. B. seit etwa zwei Monaten das Grundregelwerk von Victoriana und habe wegen meinem Job bisher nur Zeit für die Einleitung gehabt... Hätte ich Victoriana als App, hätte ich es wahrscheinlich schon einmal gespielt. :)

Ja, du hättest es vielleicht einmal gespielt... und dann liegen gelassen. Denn du wirst mit der App das Spiel wahrscheinlich nur sehr oberflächlich wahrnehmen und keine starke Bindung mit dem System aufbauen.

Es sollte meine Meinung nach nicht allein um Quantität der Spieler*innen gehen, sondern auch um Qualität. Wir sind kein Hobby, dass man nur so nebenbei machen kann. Spielrunden brauchen ihre 3-4 Stunden, man muss sich in eine komplett andere Welt mit einer vielleicht komplett anderen Weltansicht einarbeiten, usw.

Klar, so etwas wie eine App-Unterstützung ist cool, aber noch besser finde ich es, dass unser Hobby wirklich verlangt, dass man sich mit anderen in Foren, Discord oder ähnlichen austauschen muss, um einen Einstieg zu finden. Dadurch wird einfach stärker die soziale und "Do-it-yourself"-Komponente unseres Hobbies betont.

Um ein bisschen konstruktiver zu werden, lass uns mal darüber nachdenken, wie solche Apps funktionieren könnten:

Beispiel: Als Kampfsimulator

Der Einstiegspunkt von JohnLackland war (wiedermal), dass Splittermond ein zu kompliziertes Kampfsystem hätte und es doch viel besser wäre, die Berechnungen eines Kampfes von einer App ausführen zu lassen.

In Ordnung, ich kann verstehen, warum es sinnvoll erscheint, sich wiederholende Prozesse (Angriffswürfe, Aktive Abwehr, etc.) zu automatisieren, aber ich würde es dabei bevorzugen, dass man dabei jederzeit "unter die Haube" schauen kann. Denn nur wenn man die Mechaniken auch sieht, kann man auch kritisch über diese nachdenken. Soll die Aktive Abwehr wirklich in höheren HG alle abwehren können? Was ist der Vorteil von zweihändigen Waffen gegenüber beidhändigen Kampfstil? Und so weiter...

Und deshalb sollte der Kampfsimulator auch frei einstellbar sein, also die Mechaniken frei veränderbar sein. Wie es eben auch mit Hausregeln möglich ist.

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #35 am: 06 Jul 2018, 12:22:52 »
Ja, du hättest es vielleicht einmal gespielt... und dann liegen gelassen. Denn du wirst mit der App das Spiel wahrscheinlich nur sehr oberflächlich wahrnehmen und keine starke Bindung mit dem System aufbauen.

Du meinst so wie bei Computerspielen, die man nach einmal kurz anspielen gleich wieder weg legt? ;D


Es sollte meine Meinung nach nicht allein um Quantität der Spieler*innen gehen, sondern auch um Qualität. Wir sind kein Hobby, dass man nur so nebenbei machen kann. Spielrunden brauchen ihre 3-4 Stunden, man muss sich in eine komplett andere Welt mit einer vielleicht komplett anderen Weltansicht einarbeiten, usw.

Klar, so etwas wie eine App-Unterstützung ist cool, aber noch besser finde ich es, dass unser Hobby wirklich verlangt, dass man sich mit anderen in Foren, Discord oder ähnlichen austauschen muss, um einen Einstieg zu finden. Dadurch wird einfach stärker die soziale und "Do-it-yourself"-Komponente unseres Hobbies betont.

Austauschen kann man sich auch über eine App, genau wie man das über Computerspiele und deren Handlungsbögen und Regelmechanismen machen kann. Außerdem würde man bei der App auch echt beieinander sitzen, während ich z. B. gegen das Spielen über Onlineplattformen wie Discord genau die gleichen Vorbehalte habe, die du gegenüber einer App hast. Da geht für mich einfach die soziale Komponente zu stark verloren, weil ich beim Spielen gerne mit anderen gemütlich zusammensitzen und sie direkt sehen möchte. Geschmäcker sind halt verschieden.

Xandila

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #36 am: 06 Jul 2018, 12:43:53 »
Man erreicht mit einer App vielleicht mehr Spieler, die mal reinschauen, aber wie viele von denen bleiben dabei und kaufen dann auch öfter was?
Wie SeldomFound schon sagt, Rollenspiel als Hobby braucht Zeit.

Btw, über den Playstore Leute erreichen zu wollen, kann auch nach hinten losgehen: wenn nicht vorne stehst und nicht vorgeschlagen wirst, findet dich nämlich nur, wer auch aktiv danach sucht.

Was die soziale Komponente angeht:
Eine Runde von Leuten, die alle auf ihren eigenen Bildschirm starren, finde ich auch nicht sehr kommunikativ ;)


SeldomFound

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #37 am: 06 Jul 2018, 12:51:43 »
Ja, du hättest es vielleicht einmal gespielt... und dann liegen gelassen. Denn du wirst mit der App das Spiel wahrscheinlich nur sehr oberflächlich wahrnehmen und keine starke Bindung mit dem System aufbauen.

Du meinst so wie bei Computerspielen, die man nach einmal kurz anspielen gleich wieder weg legt? ;D

Ganz genau und das meine ich ernst! Ich habe keine derart starke Bindung mit irgendeinem Computerspiel wie mit meinen Rollenspielen. Sie sind für mich nicht mehr als Fast Food.


Austauschen kann man sich auch über eine App, genau wie man das über Computerspiele und deren Handlungsbögen und Regelmechanismen machen kann. Außerdem würde man bei der App auch echt beieinander sitzen, während ich z. B. gegen das Spielen über Onlineplattformen wie Discord genau die gleichen Vorbehalte habe, die du gegenüber einer App hast. Da geht für mich einfach die soziale Komponente zu stark verloren, weil ich beim Spielen gerne mit anderen gemütlich zusammensitzen und sie direkt sehen möchte. Geschmäcker sind halt verschieden.

Wenn ich mir Forum-Diskussionen über Computerspiele anschaue, fehlt mir da einfach dieser weitläufige "Do-it-yourself"-Faktor, wie ich ihn beim Rollenspiele erlebe: Klar, man kann da über Regelmechanismen reden, aber um sie zu verändern, musst du schon programmieren können und das erfordert eine noch höhere Lernschwelle, als jetzt zum Beispiel beim Rollenspiel. In den meisten Fällen wird ja bei Computerspiele über Walkthrougs geredet, also wie ich bestimmte Inhalte freischalten kann.


Wegen dem Zusammensitzen bei einer App: Ja, bei Critical Role zum Beispiel benutzen sie zum Verwalten ihrer Charaktere D&D Beyond, das geht schon in diese Schiene. Dennoch wird immer noch mit echten Würfeln die Probe und der Schaden geworfen und die Spieler und Spielleiter müssen die Regeln auswendig können. D&D Beyond hilft dir dabei, deine Ausrüstung und Fähigkeiten zu überblicken, aber damit diese große Freiheit erhalten bleibt, die zum Rollenspielen dazu gehört, kann dir eine App nicht komplett den Kampf oder Regelungen abnehmen.


Und nebenbei: Es gibt da natürlich auch den Aspekt, dass man die Benutzung von Smartphones und dergleichen so weit wie nur möglich einschränken sollte. Ich stimme dabei der Auffassung zu, dass diese Geräte eine Vertiefung von zwischenmenschlichen Beziehungen eher im Wege stehen, als dass sie dabei helfen, sich empathisch auf andere Menschen einzulassen. Alles muss schnell und einfach gehen, man will alles sofort können und wissen.

Doch aus meiner Sicht, kann ein Hobby einen nur wirklich erfüllen, wenn...

... man darin Zeit und Mühe investiert hat und es wirklich "meistern" kann.
... ich dafür auch auf andere zu gehen und sie um Hilfe bitten muss.
... ich selbst dazu motiviert werde, mein Hobby zu verbessern.


Insofern ist es absolut in Ordnung, über den Einsatz von Apps nachzudenken, aber ich halte es für sehr kritisch, wenn der Hauptgedanke dahinter nur "einfacher und schneller" ist. Nein, es sollte besser "tiefer und gründlicher" sein!
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JohnLackland

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #38 am: 06 Jul 2018, 13:23:02 »
Für mich steht aber das Erzählen und Erleben im Vordergrund, nicht das Regel auswendigkennen und Optimieren. Das würde mir so eine App abnehmen. Man kann sich dann damit beschäftigen wir man gute Storys erzählt, gut in Charaktere schlüpft. Das ist das was für mich das Hobby ausmacht. Nicht das ich jede Regel kenne. Mit einer App fällt dann auch die Nachschlagerei weg im Spiel, wenn jemand meint das ist aber so wieso. (O.K. in meinen Runde darf man das erst nach den Spiel.)

Wenn die Hintergrundwelt / Setting toll ist, kann es genauso eine Bindung haben, ich bekomme die Bindung durch die Hintergrundwelt. Das ist auch der Grund warum ich SpliMo mag. Aus Gameistischer Sicht sind Komplexe Systeme für mich eine Katastrophe.

Dazu kommt, nicht jeder hat soviel Zeit und Lust, wie du SeldomFound darein zu wühlen, die Regen auswendig zu lernen usw.

Was mich gerade aufregt, das sich dein Beitrag so liest was ein guter Rollenspieler ist und was nicht. Sorry ich halte mich für einen Guten, aber zu viele Regeln finde ich Scheisse und da würde eine App helfen.

Ansonsten findet das Spiel weiterhin am Tisch statt, die soziale Interaktion, was das wichtigste ist m.M. nach im Leben wie im Rollenspiel geht nicht verloren, da ich weiterhin mit netten Menschen spiele.
« Letzte Änderung: 06 Jul 2018, 13:35:47 von JohnLackland »
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Yinan

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #39 am: 06 Jul 2018, 13:30:37 »
Bestehende Apps, die ebenfalls das Produkt teurer Softwareentwicklung sind, können so billig sein, weil der Markt so riesig ist und man daher mit wesentlich kleineren Gewinnen pro verkaufter App arbeiten kann. Pen and Paper Apps würden von dem gleichen Vorteil profitieren.
Unter der Voraussetzung, das plötzlich 100 mal so viele Interessenten da sind, wie es derzeitig der Fall ist. Und das bezweifle ich sehr.
Denn letztendlich hast du auch mit der App noch immer ein paar der gleichen Probleme, die du ohne sie hast, z.B. das du erst einmal eine Gruppe finden musst. Das alleine sorgt schon dafür, dass du das nicht miteinander vergleichen kannst.

Hört sich zwar schön an, aber die Realität sieht dann doch anders aus. Nur weil es sich um eine App handelt heißt das nicht, dass Vermarktung und Erfolg genauso funktioniert wie bei anderen Apps. Das ist auch jetzt schon von App zu App unterschiedlich.
Wenn nicht anders gesagt, dann befassen sich meine Aussagen zu Regeln niemals mit Realismus oder Simulationismus, sondern nur mit Balancing.
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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #40 am: 06 Jul 2018, 13:37:11 »
Ich habe ja schon weiter oben was zu ganz neuen Spielergruppen geschrieben, die man mit einer App erreichen könnte. In meinem Berufsalltag habe ich z. B. viel mit Jugendlichen zu tun, die teilweise mit Regelwerken von Splittermond & Co. große sprachliche Verständnisprobleme hätten. Für die wird PnP mit einer App überhaupt erst richtig spielbar. Gleichzeitig ist es näher an dem, was sie von Computerspielen gewohnt sind, womit die Einstiegshürde noch einmal kleiner ist.

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #41 am: 06 Jul 2018, 14:18:04 »
Ich streite auch gar nicht ab, dass du mehr damit erreichen kannst.

Ich bezweifle nur, dass du am Ende die Kosten wieder raus bekommst, die du da reinstecken musst.

Wenn wir mal Kosten und so komplett ignorieren würden fände ich das auch alles eine super Idee und würde das vollständig befürworten.
Aber bei der Betrachtung, ob das für die Praxis tauglich ist, kann man dass dann halt leider nicht mehr ignorieren.
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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #42 am: 06 Jul 2018, 14:21:44 »
Das geht mir hier etwas zu sehr ins Spekulative. John hat dazu ja schon ein paar Worte gesagt:

Ich habe zum Teil andere Erfahrungen was Entwicklungskosten betrifft. Aber ne Diskussion zu den Thema ist müssig an der Stelle.


Wenn ein StartUp, (die oft Selbstausbeutung betreiben, mein erster Job war in einen) sowas erstellt und die Infrastruktur zu Verfügung stellt, Dann spricht doch wenig dagegen. Wie oben geschrieben, ich habe solch eine App bei nen StartUp gesehen und es war ganz gut gemacht. Geht mal von den es geht Szenario aus und nicht von den es geht nicht weil A, B und C nicht gegeben sind. Was ist dann. Innovation oder nicht? Neue Märkte oder Nicht?

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #43 am: 06 Jul 2018, 14:33:23 »
Für mich steht aber das Erzählen und Erleben im Vordergrund, nicht das Regel auswendigkennen und Optimieren. Das würde mir so eine App abnehmen. Man kann sich dann damit beschäftigen wir man gute Storys erzählt, gut in Charaktere schlüpft. Das ist das was für mich das Hobby ausmacht. Nicht das ich jede Regel kenne. Mit einer App fällt dann auch die Nachschlagerei weg im Spiel, wenn jemand meint das ist aber so wieso. (O.K. in meinen Runde darf man das erst nach den Spiel.)

Eine App wird dein Problem nicht lösen. Nur ein Spielsystem, dass genau auf deine Ansprüche zugeschnitten ist, wird dir das Spielerlebnis geben, dass du möchtest. Eine App wird dir nur die Nachschlagerei ersparen, indem sie dir Entscheidungen abnimmt und dich und deine Spieler in eurer kreativen Freiheit einschränkt.

Und John, du willst Regeln! Du willst ein Gerüst von Vereinbarungen, von Bedingungen, wann man was machen kann. Du willst eine klare Richtlinie, um die die gemeinsame Geschichte geformt werden kann. Doch wenn du ein simples System haben willst, dann ist das absolut legitim. Aber eine App kann für dich nicht ein solches System ausdenken. Es kann höchstens dabei helfen es umzusetzen.


Zitat
Was mich gerade aufregt, das sich dein Beitrag so liest was ein guter Rollenspieler ist und was nicht. Sorry ich halte mich für einen Guten, aber zu viele Regeln finde ich Scheisse und da würde eine App helfen.

Und wenn du ein guter Rollenspieler bist, bin ich dann ein schlechter? Ich denke nicht, dass du so denkst, daher sieh es von meiner Perspektive: Die App wird dir nicht dabei helfen, die Regeln loszuwerden. Alles was du tust, ist es, Arbeit an einer Maschine abzugeben und das ist ja nicht falsch. Wir haben schon einige Apps für Splittermond, zum Beispiel für die Tickleiste: https://ini-app.de/splimo/

Doch die Regeln bleiben. Sie sind immer noch da.


Zitat
Ansonsten findet das Spiel weiterhin am Tisch statt, die soziale Interaktion, was das wichtigste ist m.M. nach im Leben wie im Rollenspiel geht nicht verloren, da ich weiterhin mit netten Menschen spiele.

Das Spiel findet eben nicht nur im Tisch statt. Idealerweise findet es auch nach der Session in den Köpfen der Spieler weiter statt, wenn sie zum Beispiel darüber nachdenken, wohin die Geschichte beim nächsten Mal noch weiter gehen wird und was ihre Charaktere machen könnten, um ein Problem zu lösen. Sie setzen sich in Chats, Small Talk und andere Gespräche bis zum nächsten Termin fort. Gedanken und Gespräche über Regeln, die Organisation einer Session, usw. sind für mich genauso ein Teil des Spiels, wie das Erzählen der Geschichte am "Tisch" selbst.


Ich habe ja schon weiter oben was zu ganz neuen Spielergruppen geschrieben, die man mit einer App erreichen könnte. In meinem Berufsalltag habe ich z. B. viel mit Jugendlichen zu tun, die teilweise mit Regelwerken von Splittermond & Co. große sprachliche Verständnisprobleme hätten. Für die wird PnP mit einer App überhaupt erst richtig spielbar. Gleichzeitig ist es näher an dem, was sie von Computerspielen gewohnt sind, womit die Einstiegshürde noch einmal kleiner ist.

Zuerst zu den sprachlichen Verständnisprobleme: Hier finde ich eher zum Beispiel die Arbeit von Youtube-Channel wie "XP to Level 3" wesentlich wichter. Siehe zum Beispiel dieses Video indem die Klasse "Rogue" von DnD 5e erklärt wird: https://www.youtube.com/watch?v=LALHl4FJUx0 . Hier werden die Regelmechaniken erklärt, visualisiert und außerdem auch kritisiert.

Auch Web Serien wie Critical Role halte ich für sehr wichtig, da sie sehr konkrete Beispiele liefern und es außerdem als "cool" verkaufen.




Nun, nachdem ich mir aber mir einen Krampf getippt habe, stelle ich fest, dass ich besser von vorneherein folgendes gefragt haben sollte: Wie genau soll diese App jetzt funktionieren?

Ist es ein Nachschlagewerk, um leichter die passende Regel zu finden?
Soll sie Berechnungen durchführen?
Soll sie Tipps geben, wie man seinen Zwergenkrieger richtig ausspielt?
Mögliche Optionen für die Geschichte aufzeigen?
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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #44 am: 06 Jul 2018, 15:28:08 »
Ich schreibe nirgendwo das ich keine Regeln will. Ich will mich damit nicht viel beschäftigen.


Bleiben wir bei SpliMo, Was die App können sollte:


- Die Kämpfe abhandelt.
- Die Charakter generiert und Charakterbögen verwaltet, Zustände , LP und FP verwaltet, dann auch entsprechen Mali gleich berechnet für die Charaktere, Ausrüstung verwaltet und Begleiter (das machen dann die Spieler alles selber), also die ganzen RAW Regeln.
- Gegner die ich durchsuchen kann und genauso verwalten wie die Charakterbögen als SL verwalte und die Boni und Mali entsprechend auch festhält enthält.
- Wenn ich auf nen Zauber oder Meisterschaft klicke bekomme ich diese erklärt in nen PopUp.
- Dazu enthält es  Abenteuer in den ich Anmerkungen machen kann und Marker setzen und einen Ablaufplan der mich führt und ich kann jederzeit zu meinen Markierungen springen oder den die das Abenteuer selbst vorgibt. An den Szenen aus den Abenteuern automatisch Hintergrundmusik einspielt via BlueNose^^.
- Komm es zu einen Kampf wird verwaltet die App die Tickleiste ich als SL die Monster und die Spieler ihre Charaktere und sie werden automatisch gerückt. Würfeln tut jeder am Tisch und erzählen genauso.

Was ich nicht will, ist ein Computerspiel oder ein automatisiertes Abenteuer wo ich als SL nicht eingreifen kann. Ich will mich einfach mit vielen nicht beschäftigen.

Ich glaube so ein bissel das denken hier viele bei App...

Zitat
Das Spiel findet eben nicht nur im Tisch statt. Idealerweise findet es auch nach der Session in den Köpfen der Spieler weiter statt, wenn sie zum Beispiel darüber nachdenken, wohin die Geschichte beim nächsten Mal noch weiter gehen wird und was ihre Charaktere machen könnten, um ein Problem zu lösen. Sie setzen sich in Chats, Small Talk und andere Gespräche bis zum nächsten Termin fort. Gedanken und Gespräche über Regeln, die Organisation einer Session, usw. sind für mich genauso ein Teil des Spiels, wie das Erzählen der Geschichte am "Tisch" selbst.

Bei mir findet das Spiel immer am Tisch statt. Wenn Outtime geplant wird und nicht intime, z.B. outtime ein Kampf geplant wird im Vorfeld und überlegt wird wie ein Monster gelegt werden kann z.B. oder eine Situation beherrscht wird, kam es vor das ich ich das Abenteuer nicht weiter geleitet habe. Es gab den Fall bei Earthdawn,  Spieler mal das Dämonen Buch sich gekauft haben und genau überlegt haben wie sie diesen einen dann legen können und zack, 20 min Kampf gegen ein mächtiges Wesen das normalerweise ein sehr spannender Moment gewesen wäre, weg weil sie es einfach legen wollten. Das war das Ende der Earthdawn Runde mit mir als SL. Alles passiert am Tisch, ansonsten spielt nen MMOPRG. Es kann gerne danach über Regeln oder das Abenteuer resümiert werden,oder abgesprochen werden wie wer in der Gruppe steigert. Aber planen wie es weiter gehen soll, das passiert Ingame in der Charakterrolle. Das Spiel heißt Rollenspiel, nicht Planspiel.
« Letzte Änderung: 06 Jul 2018, 15:52:59 von JohnLackland »
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