Autor Thema: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?  (Gelesen 24012 mal)

Nevym

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #60 am: 11 Jul 2018, 12:29:21 »
Mit der Digitalisierung von Rollenspiel beschäftige ich mich schon mehr als 15 Jahre, hat begonnen mit der damaligen neuen Version eines bekannten, "großen" Systems.
Da ich ein Verfechter von Weltenlogik (Sinn) und guten Geschichten bin, aber auch die Kommerzielle Seite sehe, flossen immer auch diese Aspekte in die Ideen und die Konzepte mit ein, die bei mir und in/mit meinem Umfeld entstanden sind. Die meisten von uns haben was mit IT zu tun, jeder hat da was dazu beigetragen, je nach Fachgebiet.

Erkenntnis daraus ist,daß es
1. noch keiner gewagt hat
2. sogar die funktionierenden bestehende Konzepte verworfen wurden.
3. man im P&P nie wirklich über den Tellerrand geschaut hat
4. nicht "die Spielwelt" sondern das Regelwerk im Vordergrund aller Überlegungen steht.
5. ... (tbc)

Und damit kann das nichts werden. Das ist der falsche Ansatz, so als würde ich heute noch OnPremise-Anwendung als die einzig wahre Software anseehn.
So funktioniert es halt nich und hat noch nie funktioniert.

Gerade bin ich dabei Euere Post zu durchdenken und zu kommentieren - das wird wieder was langes!
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ShadowAsgard

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #61 am: 11 Jul 2018, 18:13:11 »
Leider verstehe Ich die Punkte 1,2 und 4 nicht.

Zu 1&2:

Wenn 1. es noch keiner gewagt hat, wie können dann 2. bestehende Konzepte wieder verworfen werden?

zu 4.

Wie genau steht der Fokus auf das Regelwerk im Widerspruch zur Digitalisierung von Rollenspiel? Ich dachte, dass doch gerade die Digitalisierung des Regelwerks ein ansprechendes Konzept für Spielrunden wäre.

maggus

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #62 am: 19 Jul 2018, 16:26:59 »
Wir können ja mal gemeinsam zur Gamestorm gehen, das ist ein monatliches MeetUp von GameDesigner in Berlin.

Das Angebot würde ich. gerade vor dem Hintergrund dieser anregenden uns fruchtbaren Diskussion hier, sehr gerne annehmen :)
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Jeong Jeong

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #63 am: 19 Jul 2018, 16:35:17 »
Ich auch. :)

SeldomFound

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #64 am: 19 Jul 2018, 16:42:30 »
Kennt sich jemand hier mit D&D Beyond aus und weiß, ob das etwas taugt im Rahmen, des hier gewünschten Produktes?

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #65 am: 24 Jul 2018, 09:01:10 »
Ich finde die Idee einer solchen App gar nicht so verkehrt. Sie bedient eine bestimmte Zielgruppe und ist als solches geeignet Leute zum Rollenspiel zu bringen, die keine Lust haben sich in Regelbücher einzulesen - oder einfach nur, um z.B. Kämpfe zu beschleunigen.

Ich hatte soetwas immer noch als Vision einer Weiterentwicklung von Tools rund um GENESIS. Eine Steuerzentrale für den Spielleiter und Client-Apps für die Spieler.
In meinen Augen ist hier die Flexibilität entscheiden:
  • die Client-App muss auch ohne SL minimale Funktionalität erbringen, nämlich mindestens die Möglichkeit den Charakterbogen am Tisch zu ersetzen
  • die SL-App muss auch ohne Spieler mit App sinnvoll Dinge tun können, wie z.B. Musik, Handouts, Abenteuernotizen, etc.
  • es muss möglich sein einen Mischbetrieb zu machen, d.h. einige Spieler verwenden eine Client-App, andere nicht. So möchte man z.B. in einem Kampf, Spieler mit der App ihre Aktionen am Smartphone steuern lassen, während der SL die Aktion von Spielern eingibt, die lieber klassich spielen. Und evtl. möchte man ganz abwesende Spieler von der SL-App automatisch kämpfen lassen.
  • das ganze kann lokal in einem WLAN funktionieren (falls man so wie ich öfter mal in Gegenden mit quasi nicht vorhandener Internet-Anbindung spielt) oder auch über das Internet.
Unter diesen Umständen kann ich mir vorstellen, dass ein solches System etwas ist, das unaufdringlich Spielgewohnheiten ändern mag - oder auch gleich neue Spieler interessiert.
Allerdings ist der Aufwand soetwas zu erstellen und zu pflegen, ziemlich hoch. Wenn man das kommerziell betreiben möchte, müssen entweder die App-Preise sehr hoch sein (was die Verbreitung verhindert) oder der Markt sehr groß (was nur für weltweit verbreitete RPGs spricht). Und als Fanprojekt wird es schwierig, weil es mehr als einen Entwickler und eine gemeinsame Vorstellung der Umsetzung (z.B. ob als Web-App oder echte App/Anwendung für PC/OSX/Linux/iOS/Android) braucht und zudem wirklich nicht einfach ist, eine intuitive GUI zu bauen.Ich arbeite an GENESIS ca. 2h täglich, aber meine Zeit reicht damit nicht mal aus, um GENESIS soweit zu bringen, wie ich es gerne hätte - von neuen Projekten ganz zu schweigen.

SeldomFound

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #66 am: 24 Jul 2018, 09:42:45 »
Was mir noch dazu einfällt: Da die App wohl sehr wahrscheinlich Daten sammeln muss, könnte man ja Achievements einbauen.

Wie zum Beispiel "You Lucky Son of a...", wenn jemand zweimal hintereinander einen Triumph würfelt... XD

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #68 am: 26 Jul 2018, 15:09:58 »
Zitat
Wenn man mit Alexa redet, versteht sie einzelne Schlagwörter besser als freie Rede. In diesem Punkt ähnelt das Spiel eher dem Sprachausfüllen eines Fragebogens als einem Gespräch.

YAY, da freu ich mich ja schon drauf. Und für das Powergaming kaufe ich mir noch ein Alexa, das kann mich dann leveln wärend ich weg bin.  Alexa, grind me to maximum level.

 Oder vielleicht doch besser: Alexa, just shut up and die. ?
« Letzte Änderung: 26 Jul 2018, 15:12:38 von Gregorius »
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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #69 am: 26 Jul 2018, 15:21:29 »
Also im Grunde genommen ist das ja ein ganz bekannter Wandel der Zeit.. Digitalisierung. Und in vielen Gruppen wird danach geschriehen andere haben sich einfach selbst was gebastelt. Ich denke da an Genesis oder digitalisierte Charakterbögen, die teilweise mehr können als meine Armbanduhr.

Wenn man von Pen'n'App spricht denkt jeder zuerst an Smartphones und so ist es wahrscheinlich auch gedacht. Nur muss Application ja nicht gleich Smartphone heißen und das fände ich auch besser so.  Mir graut es wenn ich eine SpliMo-Runde übers Smartphone führen müsste und dann am besten noch online - allein zu Haus.
Für mich ist gerade der Spaß zusammen am Tisch zu sitzen und vor allem zu würfeln. Ich bin selbst von den Discord-Runden, auch wenn ich noch keine mitgenommen habe - ich hoffe ja, dass es sich bald einrichten lässt - nicht so überzeugt.

Mal schauen was daraus wird. Zur Spielunterstützung kann ich mir das gut vorstellen aber bei dem Vorhaben das Spiel komplett dahin zu verlagern bin ich eher skeptisch.

Farmosh

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #70 am: 01 Aug 2018, 13:39:56 »
Hallo zusammen,
das Thema finde ich so interessant, dass ich mich tatsächlich mal genötigt fühle nicht nur als stiller Leser teilzunehmen, sondern mich selber mal schriftlich dazu äußern möchte;)
Prinzipiell finde ich alles was mir mein Lieblings Hobby erleichtert super. Ob Digital oder Paper. Ich bin z.B. einer dieser Mittdreißiger! Verschließe mich der Digitalisierung jedoch keines Falls. Hat vielleicht auch alles mit dem privaten/beruflichen Umfeld zu tun wie viel man bereit ist den PC/Smartphone in sein Hobby mitwirken zu lassen. Ich bin z.B. ein riesen Fan von Genesis, habe das Glück es mir leisten zu können PDF's UND Hardprint anzuschaffen. Ich liebe die Vorteile der PDF’s (Mobilität, Suche etc.), genauso wie ich es schätze die Abenteuer selber an meinem Tisch mit den Büchern zu planen, auszuarbeiten und den Geruch des Buches zu genießen (Hier kommt der Mittdreißiger;)) . Wenn es um Charakterverwaltung geht, vielleicht ein harmloses Geplänkel mit Rattlingen schnell abhandeln etc.. Klar warum nicht so was einer App überlassen wollen, - wer es mag. Ich würde diesen Kampf dann einfach weglassen;). Die Krux finde ich nur, dass die App ja das Leben des SL erleichtern sollen. Ist es aber eine Erleichterung wenn man sich mit seinen Regel nicht befassen will? Ich will nicht so weit gehen und behaupten, wenn man der App alles überlässt, kennt man am Ende die Regeln auch gar nicht. Aber in diese Richtung geht es schon. Ein weiterer Punkt ist, dass mir – egal ob Splittermond, DSA, D&D etc. - mir wird ja nur ein Regelkorsett an die Hand geben. Hausregeln ob Kleine oder größere Abänderungen lassen sich nun mal schwer einfach so einbringen. Oder die App ist SEHR umfangreich. Weitere Möglichkeiten sind da ja ein einfacheres Regelsystem verwenden (Savage Worlds, FATE) und trotzdem Lorakis als Spielwiese zu verwenden. Ich kenne sogar welche die mit den Splittermond Regeln auf Aventurien spielen;)!
Aber das Ursprungsthema oder die Frage war ja: ist es noch Zeitgemäß die Regelwerke, Themenbände etc. noch als Hardprint bzw. nicht integriert als App o.Ä. heraus zu bringen. Was wär dann noch der große Unterschied zu einem Browsergame oder MMORPG? Klar jeder kann die Storry selber erstellen. Aber wenn es um das Gesellschaftliche geht. Früher hat man das beisammen sein am Computer mittels LAN-Partys geregelt. Jeder hatte sein Bier, saßen alle im gleichen Raum und jeder hat mitbekommen wie der andere sich ärgert oder lacht. Heute muss man sich nur treffen, nutzt das gleiche WLAN und nutzt halt sein Smartphone/Tablet – was durchaus angenehmer ist. Gespielt wird aber ein von jemand anderen programmiertes Spiel (zumindest das Korsett). Hier nur, dass einer die Storry erzählt - die anderen Tippen (gebe selber zu, etwas übertrieben!). Was da passiert, warum habe ich nicht getroffen? Warum bin ich in den Abgrund gefallen? Ist nicht so ersichtlich. Oder ich stelle es mir zu minderst so vor.
Der Aspekt ob da ein Markt existiert? Ich kenn ein paar Informatiker. Hab Beruflich mit dem einen oder anderen zu tun. Wenn ich sehe, wie viel Arbeit in so einem Programm steckt, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das am Ende jemand zahlen möchte. Zum verdeutlichen. Ein Student hat für uns ein Programm geschrieben für unsere Datenerfassung, Auswertungen versenden etc.. Das Programm erleichtert unsere Arbeit immens. Jedoch mit normalen Stundensatz für einen Informatiker lägen wir bei ca. 20.000 bis 25.000Euro. Jetzt hat er es noch als Studi gemacht und nebenher. Wenn es einer Professionell getan hätte, wären bestimmt weniger Stunden zu bezahlen gewesen. ABER Ich denke ein RPG wie Splittermond wäre wesentlich Komplexer! Daher würde ich den Preis noch wesentlich höher ansetzen. Zumal ein RPG von seinen ständigen weiter Entwicklung lebt. Ein Programm ist schnell geschrieben. Dann dauert es etwa nochmal 5 bis 10mal solange bis es (fast) Fehlerfrei funktioniert. Und wenn dann eine neue Regel kommt? Wieder ein riesen aufwand (hohe Kosten),  damit diese funktionieren und alte Funktionen nicht abstürzen. Genesis wäre bestimmt nicht mit normalen Informatiker Stundensatz zu bezahlen. Dazu ist, denke ich der Markt viel zu klein. Die verantwortlichen kennen ja die Verkaufszahlen von den Publikationen. Sowohl PDF, Hardprint oder Lizenzen für Genesis. Klar lässt sich dadurch vielleicht der eine oder andere dazu bringen es sich mal an zu schauen. Aber ein Großteil derjenigen, den es zu komplex ist, sich die Regeln anzuschauen, verlieren nach ein zwei Runden auch wieder das Interesse -meiner Meinung. Und ob dann der Markt so stark angestiegen ist, dass sich die Entwicklungskosten gelohnt haben? Autoren müssen/wollen trotzdem bezahlt werden. Diese sind durch die Informatiker nicht zu ersetzen. Im Rollenspiel ist eh schon SEHR viel „Ehrenamt“ gefordert. Sonst wäre der Markt tot. 
Für meinen ersten Beitrag soll es jetzt aber mal reichen;)

Nevym

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #71 am: 01 Aug 2018, 18:03:03 »
Hallo zusammen,
[...]
Prinzipiell finde ich alles was mir mein Lieblings Hobby erleichtert super. Ob Digital oder Paper. Ich bin z.B. einer dieser Mittdreißiger! Verschließe mich der Digitalisierung jedoch keines Falls. Hat vielleicht auch alles mit dem privaten/beruflichen Umfeld zu tun wie viel man bereit ist den PC/Smartphone in sein Hobby mitwirken zu lassen. [...] Ich liebe die Vorteile der PDF’s (Mobilität, Suche etc.), genauso wie ich es schätze die Abenteuer selber an meinem Tisch mit den Büchern zu planen, auszuarbeiten und den Geruch des Buches zu genießen (Hier kommt der Mittdreißiger;)) . Wenn es um Charakterverwaltung geht, vielleicht ein harmloses Geplänkel mit Rattlingen schnell abhandeln etc.. Klar warum nicht so was einer App überlassen wollen, - wer es mag. Ich würde diesen Kampf dann einfach weglassen;). Die Krux finde ich nur, dass die App ja das Leben des SL erleichtern sollen. Ist es aber eine Erleichterung wenn man sich mit seinen Regel nicht befassen will? [...] Ein weiterer Punkt ist, dass mir – egal ob Splittermond, DSA, D&D etc. - mir wird ja nur ein Regelkorsett an die Hand geben. Hausregeln ob Kleine oder größere Abänderungen lassen sich nun mal schwer einfach so einbringen. Oder die App ist SEHR umfangreich. [...]

Aber das Ursprungsthema oder die Frage war ja: ist es noch Zeitgemäß die Regelwerke, Themenbände etc. noch als Hardprint bzw. nicht integriert als App o.Ä. heraus zu bringen. Was wär dann noch der große Unterschied zu einem Browsergame oder MMORPG? Klar jeder kann die Storry selber erstellen. Aber wenn es um das Gesellschaftliche geht. [...] Heute muss man sich nur treffen, nutzt das gleiche WLAN und nutzt halt sein Smartphone/Tablet – was durchaus angenehmer ist. Gespielt wird aber ein von jemand anderen programmiertes Spiel (zumindest das Korsett). Hier nur, dass einer die Storry erzählt - die anderen Tippen (gebe selber zu, etwas übertrieben!). [...] 
Der Aspekt ob da ein Markt existiert? Ich kenn ein paar Informatiker. Hab Beruflich mit dem einen oder anderen zu tun. Wenn ich sehe, wie viel Arbeit in so einem Programm steckt, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das am Ende jemand zahlen möchte. [...]  ABER Ich denke ein RPG wie Splittermond wäre wesentlich Komplexer! Daher würde ich den Preis noch wesentlich höher ansetzen. Zumal ein RPG von seinen ständigen weiter Entwicklung lebt. Ein Programm ist schnell geschrieben. Dann dauert es etwa nochmal 5 bis 10mal solange bis es (fast) Fehlerfrei funktioniert. [...]
Und wenn dann eine neue Regel kommt? Wieder ein riesen aufwand (hohe Kosten),  damit diese funktionieren und alte Funktionen nicht abstürzen. Genesis wäre bestimmt nicht mit normalen Informatiker Stundensatz zu bezahlen. Dazu ist, denke ich der Markt viel zu klein. Die verantwortlichen kennen ja die Verkaufszahlen von den Publikationen. Sowohl PDF, Hardprint oder Lizenzen für Genesis. Klar lässt sich dadurch vielleicht der eine oder andere dazu bringen es sich mal an zu schauen. Aber ein Großteil derjenigen, den es zu komplex ist, sich die Regeln anzuschauen, verlieren nach ein zwei Runden auch wieder das Interesse -meiner Meinung. Und ob dann der Markt so stark angestiegen ist, dass sich die Entwicklungskosten gelohnt haben? Autoren müssen/wollen trotzdem bezahlt werden. Diese sind durch die Informatiker nicht zu ersetzen. Im Rollenspiel ist eh schon SEHR viel „Ehrenamt“ gefordert. Sonst wäre der Markt tot. 
Für meinen ersten Beitrag soll es jetzt aber mal reichen;)
Tja, eigentlich wollte ich ja was zusammenstellen, eine Art Konzept, aber die Realität holt mich grad ein.
Ich hab mal das Zitat ein wenig gekürzt.
Farmosh, Du hast grundsätzlich und weitgehend recht, nur in ein paar Punkten möchte ich ergänzen und widersprechen.
  • Digitalisierung erleichtert
    Ich möchte behaupten "bedingt". Terminvereinbarung und Koordination einer Gruppe, Charakterverwaltung und -erstellung, (Situations-/weitere) Generatoren und manchmal auch grafische und Telekomunikationsmöglichkeiten sind positive Beispiele.
    Dennoch sehe ich nur eine Verlagerung des Aufwands. Ich habe mir mal verschiedene Online-Spielplattformen (z.B. via TeamSpeak, Roll20 usw.) angesehen und ein wenig Reflektion und Analyse, schon aus meinen fachlichen Erfahrungen heraus betrieben, nur für mich. Aus meinem Beruf weis ich, wie einfach es z.B. ist, Würfel-Apps zu manipulieren, die Erstellung von Szenarien und den nötigen Unterlagen für eine Spielsitzung traue ich mir digital und (für) online nicht zu, ich bin der Überzeugung, daß die Vorbereitungszeit, das Handling während der Spielsitzung und damit der Aufwand (für SL + Spieler) wesentlich höher ist als am Tisch rein mit P&P (z.B. spontan nötige Skizzen, Erklärungen, notwendiges Information-Hiding etc.)
  • Die Krux der Regeln
    Du hast Dich in deinem Beitrag oft auf die Regeln bezogen, und damit implizit das Problem erkannt.
    Wenn ich eine (digitale) Spielwelt an den Regeln festmache, dann kann keine lebendige Welt rauskommen, dann sind die  Regeln weltenbestimmend und nur sehr eindimensional.
    Das limitiert Setting, Beschreibungen, Ambiente, alle möglichen (SL+Spieler-)Aktionen und auch die Transportierbarkeit, die Flexibilität. Ein reines Online-Spiel ist sehr eindimensional....
    Besser wäre da ein Welt, die "lebendig" ist und in der die Spieler mit ihren Charateren agieren. Damit müßte keine Regel mehr auftauchen usw. Regeln wären dann nur die Steuerung der Interaktion und nicht mehr die Basis einer solchen Spielwelt. Die Regeln würden nur noch die Grenzen beschreiben und nicht mehr die Möglichkeiten. Ich sehe es leider bei allen Digitalen Spielen genau anders herum.
    Hausregeln oder auch nur eine Geschichte múß sich heute strikt an die Regeln des Spiels halten und ein Computer läßt da kaum Abweichungen zu ...
  • Märkte? Digitale Spiele vs. "Bücher"
    Wir sind ein wenig verwöhnt durch (M)MOPORGS, Konsolen-/PC-Spiel usw, die aber immer nur eine einzige Story in einer einzigen Teilwelt einer einzigen (Regel-)Basis erzählen, denen man einzig in den den vorher eingebauten Optionen folgen kann.
    Oder anders gesagt, wüßte man, was sich die Spielentwickler gedacht haben, wäre zwar der Spielspaß weg, aber man würde den "Idealen Weg" durch das Spiel sehen, wie gering eigentlich die Handlungsoptionen sind.
    Trotzdem haben Spiele wie (einst/ als Bsp.) Oblivion uvam. Erfogle einfahren... Von den MMOPORGS/Buy2Win-Spielen mal ganz abgesehen.
    Wie wäre es, wenn man nicht hergehen könnte und seinen Charakter einfach mit Tricks zum Maximum zu leveln und dann nur noch Endgegner kneuschen geht?
    Wie müßte ein (Online-/PC-) Spiel beschaffen sein, in dem das nciht funktioniert? Wie müßte es beschaffen sein, um die Leute bei der Stange zu halten.
    Läßt sich "Bücher" (Hardware/PDF/E-Book) nicht irgendwie mit den derzeitigen Standards aller Spiele verbinden? Vielleicht als Stufenkonzept? Vielleicht als "individualisiertes Setting"? Oder mit dedizierten Accounts/Spielern/Charakteren? Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß es einen Markt für die Verbindung von "Bücher" und digitalem Spiel gibt, und ich kann mir auch vorstellen wie das funktionieren könnte.
  • Entwicklungskosten
    Was Du da beschreibst, Framosh, kling für mich wie die konventionelle Entwicklung von Programmen, wie ich sie schon vor 25 Jahren kennengelernt habe. Mit "modernen" Methoden - und ich weis, daß Spielsoftware schon seit Jahren (nur) so entwickelt wird - reduzieren sich vor allem die Kosten der Fehlersuche und -bereinigung. Heute sind Vorbereitung, Analyse und die Lösungsfindung der Aufwand. Die Programmierung ist dagegen nur noch ein kleiner Teil und die Qualitätssicherung  begleitet den ganzen Prozess statt nur zu einem Zeitpunkt statt zu finden - muß so sein!
  • Entwicklung und "Ehrenamt"
    Ich halte es für möglich, eine Spielwelt in einem digitalen Medium umzusetzen. Man kann und sollte da auch mit Freiwilligen beginnen. Das Problem was ich dabei kenne und böse erfahren mußte ist, daß es da keinen gibt, der die Außenwelt abseits einer solchen Entwicklung im Auge hat, es idR nicht um echte Transparenz (OpenSource-Gedanke) und die Freiwilligen oft nur die Lösung "ihres speziellen Problems" sehen und die Lösung dafür auch idR super hinbekommen - nur wenn man 2 Lösungen dann zusammenbringen will sind beide Lösungen schon fast gestorben, weil's nicht geht...
    Besser wäre da, jemanden zu haben, der den Überblick hat und die Richtungen vorgibt, eine Art ProductOwner, der von den verschiedenen Entwicklerinstanzen unterstützt wird und dann wiederum die "Freiwilligen" triggert, wie'S gehn soll und wohin, technishc wie auch sonst (könnte und müßte da jetzt lange referieren...)
    Autoren wären in meiner Vorstellung von Anfang an mit eingebunden, auch der Wegfall von Analysten, Entwicklern, Qualitätssicherung etc. würde das gesammte Projekt nicht gefährden, höchstens verzögern.
    Und irgendwann, wenn das Projekt genug Geld generiert, muß es dann auch Ressourcen für (Weiter-)Entwicklung der reinen Software, der Wartung und auch der Entwicklung der Welt die die Software abbildet zur Folge haben - "Freiwillige" oder "Neue" werden zu bezahlten Entwicklern bzw. Projektteilnehmern in verschiedensten Rollen
Soweit erst mal die Antwort.

Kleine, knappe Vision:
Ich stelle mir vor, daß aus der Fangemeinde, aus der "Kundschaft" heraus quasi die Welt getriggert wird und aus dem Input der Spieler die Spielwelt lebendig wird, sich verändert und damit immer neu und anders ist.

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SirFuchs

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #72 am: 04 Nov 2018, 18:51:13 »
Der Fred ist schon etwas älter, aber dennoch immer eine Antwort wert.

Ich halte von dieser Art von Unterstützung nur bedingt etwas. Wir nutzen in unserer anderen Gruppe DnDBeyond als Tool um unsere Charaktäre zu verwalten. Dazu kommen diverse Möglichkeiten die Regeln abzufragen, ohne das Du dafür gleich das Buch brauchst. Unterm Strich blättern wir aber öfter im Buch, weils schneller geht und man mehr auf einen Blick versteht. Digital bist Du sehr fokussiert unterwegs, sprich, wenn Du eine bestimmte Klasse suchst, dann blätterst Du nicht über die anderen trölf drüber und Dir fällt dabei noch was auf, sondern Du hast dann Klasse X und hast oft nicht die Lust noch alles andere durch zu klicken.

Was dabei noch verloren geht ist das gemeinschaftliche Gefühl das Pen an Paper am Tisch mitbringt. Sobald jeder an seinem Notebook und Tablet herumdaddelt ist man nicht mehr wirklich bei den anderen mit am Tisch und das kostet meiner Meinung nach viel an dem Potential was PnP ausmacht. Menschen gemeinsam eine spannende Zeit verbringen zu lassen und hier liegt die Betonung auf gemeinsam.

Das Gefühl hab ich nie gehabt, als ich über Jahre hinweg WoW gezockt hab, auch wenn man da mit Gilden ein Zusammengehörigkeitsgefühl hat.

Tools zur Planung können einem auch den letzten Nerv rauben. Wenn ich daran denke wie lang ich gebraucht hab eine Burg auf Roll20.net zusammen zu zimmern. Das hab ich auf dem Papier in 3min gemacht und kann aus dem stehgreif noch ganz andere Dinge einbauen, wenn es die Situation verlangt.

Ich bin skeptisch. PDFs zur Volltextsuche sind wertvoll, ebenso Tools wie GENESIS wofür wir sehr froh sind.... aber dann ist es meist schon zu viel des guten, weil viel von dem was PnP ausmacht einfach verloren geht.

Nevym

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #73 am: 05 Nov 2018, 18:27:07 »
Gebe Dir im Prinzip Recht, dennoch werden "wir" als PnP-Gemeinde nicht um digitalisierte Aspekte oder gar eine Digitalisierung des Spielens an sich rumkommen.

Ich bin mal gespannt, ob "Cyberpunk 2077" (?) mit seinem Ansatz / Spielgefühl da so innovativ ist wie sie sein wollen...
Die Idee dahinter ist es wert betrachtet zu werden, wenn  sie auch für "SpliMo-Zwecke" und andere PnP-Systeme erst mal viel zu groß und zu teuer ist.
Aber weg von der Action und der ganzen Optik, Akkustik, Haptik - als "walkingskelleton" begonnen - wäre (mir) eine digitale Unterstützung mit den logischerweise notwendigen Vereinfachungen sehr recht.
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Clagor

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Re: Pen & App - Zukunft vom Rollenspiel? - auch für SpliMo?
« Antwort #74 am: 07 Nov 2018, 10:00:40 »
Ich finden die Diskussion durchaus spannend, aber wahrscheinlich bin ich zu alt um den Sinn voll zu verstehen. 

Meiner Meinung nach geht eine vollständige Digitalisierung am Hobby vorbei. Ich persönlich spiele P&P ja eben weil das nicht vollständig digital ist.

Immerhin verbringen vielen Menschen sowieso schon viel (zu viel?) Zeit damit auf den Bildschirm zu schauen.

Sicherlich kann man mit digitalgen Mitteln unterstützen zum Beispiel mit:
- digitaler Tickleiste (testen wir am Wochenende)
- SC Verwaltung (verwenden die meisten meiner Spieler schon)
- Musik und Filme vom Tablet oder Smartphone

Ich spiele auch seit mehr als drei Jahre über TS auf der Drachenzwinge, aber eine Tischrunde kann das ganze für mich nicht ersetzten.  Es hat mich sogar eine Spieler verlassen (unter 30 Jahre alt) der zum gleichen Zeitraum eine Tischrunde gefunden hat.
Ich werde bei den nächsten Convention einmal jünger Spieler befragen und versuchen zu verstehen warum voll digital ein Ding ist oder vielleicht doch nicht.
LG
Clagor