Für mich steht aber das Erzählen und Erleben im Vordergrund, nicht das Regel auswendigkennen und Optimieren. Das würde mir so eine App abnehmen. Man kann sich dann damit beschäftigen wir man gute Storys erzählt, gut in Charaktere schlüpft. Das ist das was für mich das Hobby ausmacht. Nicht das ich jede Regel kenne. Mit einer App fällt dann auch die Nachschlagerei weg im Spiel, wenn jemand meint das ist aber so wieso. (O.K. in meinen Runde darf man das erst nach den Spiel.)
Eine App wird dein Problem nicht lösen. Nur ein Spielsystem, dass genau auf deine Ansprüche zugeschnitten ist, wird dir das Spielerlebnis geben, dass du möchtest. Eine App wird dir nur die Nachschlagerei ersparen, indem sie dir Entscheidungen abnimmt und dich und deine Spieler in eurer kreativen Freiheit einschränkt.
Und John, du willst Regeln! Du willst ein Gerüst von Vereinbarungen, von Bedingungen, wann man was machen kann. Du willst eine klare Richtlinie, um die die gemeinsame Geschichte geformt werden kann. Doch wenn du ein simples System haben willst, dann ist das absolut legitim. Aber eine App kann für dich nicht ein solches System ausdenken. Es kann höchstens dabei helfen es umzusetzen.
Was mich gerade aufregt, das sich dein Beitrag so liest was ein guter Rollenspieler ist und was nicht. Sorry ich halte mich für einen Guten, aber zu viele Regeln finde ich Scheisse und da würde eine App helfen.
Und wenn du ein guter Rollenspieler bist, bin ich dann ein schlechter? Ich denke nicht, dass du so denkst, daher sieh es von meiner Perspektive: Die App wird dir nicht dabei helfen, die Regeln loszuwerden. Alles was du tust, ist es, Arbeit an einer Maschine abzugeben und das ist ja nicht falsch. Wir haben schon einige Apps für Splittermond, zum Beispiel für die Tickleiste:
https://ini-app.de/splimo/Doch die Regeln bleiben. Sie sind immer noch da.
Ansonsten findet das Spiel weiterhin am Tisch statt, die soziale Interaktion, was das wichtigste ist m.M. nach im Leben wie im Rollenspiel geht nicht verloren, da ich weiterhin mit netten Menschen spiele.
Das Spiel findet eben nicht nur im Tisch statt. Idealerweise findet es auch nach der Session in den Köpfen der Spieler weiter statt, wenn sie zum Beispiel darüber nachdenken, wohin die Geschichte beim nächsten Mal noch weiter gehen wird und was ihre Charaktere machen könnten, um ein Problem zu lösen. Sie setzen sich in Chats, Small Talk und andere Gespräche bis zum nächsten Termin fort. Gedanken und Gespräche über Regeln, die Organisation einer Session, usw. sind für mich genauso ein Teil des Spiels, wie das Erzählen der Geschichte am "Tisch" selbst.
Ich habe ja schon weiter oben was zu ganz neuen Spielergruppen geschrieben, die man mit einer App erreichen könnte. In meinem Berufsalltag habe ich z. B. viel mit Jugendlichen zu tun, die teilweise mit Regelwerken von Splittermond & Co. große sprachliche Verständnisprobleme hätten. Für die wird PnP mit einer App überhaupt erst richtig spielbar. Gleichzeitig ist es näher an dem, was sie von Computerspielen gewohnt sind, womit die Einstiegshürde noch einmal kleiner ist.
Zuerst zu den sprachlichen Verständnisprobleme: Hier finde ich eher zum Beispiel die Arbeit von Youtube-Channel wie "XP to Level 3" wesentlich wichter. Siehe zum Beispiel dieses Video indem die Klasse "Rogue" von DnD 5e erklärt wird:
https://www.youtube.com/watch?v=LALHl4FJUx0 . Hier werden die Regelmechaniken erklärt, visualisiert und außerdem auch kritisiert.
Auch Web Serien wie Critical Role halte ich für sehr wichtig, da sie sehr konkrete Beispiele liefern und es außerdem als "cool" verkaufen.
Nun, nachdem ich mir aber mir einen Krampf getippt habe, stelle ich fest, dass ich besser von vorneherein folgendes gefragt haben sollte: Wie genau soll diese App jetzt funktionieren?
Ist es ein Nachschlagewerk, um leichter die passende Regel zu finden?
Soll sie Berechnungen durchführen?
Soll sie Tipps geben, wie man seinen Zwergenkrieger richtig ausspielt?
Mögliche Optionen für die Geschichte aufzeigen?