Zunächst einmal habe ich mich gefragt, warum es bei den Fernkampfwaffen heißt: "Waffe bereit machen: WGS in Ticks+3 Ticks zum Auslösen". Also am Beispiel von Arrou: 12+3=15 Ticks. Und wenn er den Bogen dann erst noch ziehen muss, kommen ja nochmal 5 Ticks für "Waffe ziehen" hinzu, dann wäre er bei 20 Ticks...
Das ist ne Menge Holz äh Ticks ~;D und wenn es dumm läuft, dann ist der Kampf vorbei ehe der Charakter nochmal dran war. Ich erinnere mich da auch an die eine Con-Runde, wo die Spielerin von Arrou deswegen ein bisschen angefressen enttäuscht gewesen war. Und ich meine mich auch an die ein-oder andere Session zu erinnern, wo die Fernkämpfer was das anbelangt(e) eher in die Röhre geschaut haben. Deswegen frage ich mich, ob Fernkämpfer da nicht eventuell benachteiligt sein könnten im Vergleich zu Nahkämpfern?
Das hängt davon ab, wie bei euch der Kampfbeginn aussieht: Wenn bei euch die Gruppe immer überrascht wird und zuerst die Waffen ziehen oder den Bogen spannen muss, dann ja, dass ist eine Situation, die für Schusswaffen-Fernkämpfer übel ist.
Aber, wenn die Gruppe in der Offensive ist und der Fernkämpfer schon den Bogen gespannt hat, bevor man in den finsteren Wald geht oder der Hinterhalt losgeht, dann sollte das kein Problem sein. Im Gegenteil, hier kann ein Fernkämpfer schon durch die Optionalregeln von S. 163 im GRW Ticks sparen (-1 Tick, wenn das Geschoss schon in der Hand ist; -2 Ticks, wenn der Pfeil auf der Sehne liegt; Komplette WGS, wenn er vor dem Kampf schon auf eine ganz bestimmte Stelle zielt und seitdem keine andere Aktion gemacht hat).
Diese Optionalregeln können dann auch besonders die schweren Fernkampfwaffen sehr gefährlich machen, weil man damit sofort und auf der Stelle einen mächtigen Erstschlag erzielen kann, wie zum Beispiel mit der Schweren Armbrust:
Schwere Armbrust + Hinterhalt+Optionalregel => Sehr viel Schaden direkt zu Kampfbeginn -> Getroffener Charakter ist im Nachteil!
Dazu kommt der Vorteil der Reichweite (bei Langbögen durch Verbesserungen und Stärke "Entfernungssinn" bis 105 Meter ohne Abzug, bei Kurzbögen immerhin bis zu 60 Meter) und auf höheren Heldengraden der erhöhte Schaden durch Meisterschaften: Mehr als 20 Punkte Schaden mit einem Langbogen oder vergleichbarem sind dann ganz normal (1W6 durch "Zielschuss" + INT Schaden durch "Meisterschuss")! Und sofern der Bogenschütze die optimale Position einnehmen kann, hat er auch mehr als genug Zeit, seinen Gegner auszuschalten, bevor er diesen erreichen kann.
Kurz: Es hängt davon ab, wer die Umstände des Kampfes entscheiden kann. Wenn der Fernkämpfer sich immer in der optimalen Position befindet und die Anzahl der Gegner ihn wegen Hindernisse oder starke Nahkämpfer nicht ohne weiteres erreichen kann, wird er sehr mächtig sein. Wenn der Feind aber die Startpositionen bestimmen, ein überwältigende Überzahl hat und sich direkt in Nahkampf-Reichweite befindet, ist der Fernkämpfer schwer in Nachteil.
Dann wollte ich noch fragen: Kann man Wurfwaffen wie z.B. einen Wurfspeer auch im Nahkampf einsetzen bzw. als Nahkampwaffe verwenden?
Ja, auf zwei Arten: Erstens haben bestimmte Wurfwaffen das Merkmal "Nahkampftauglich" und verfügen über ein seperates Werteset, mit denen man sie im Nahkampf verwenden kann. Bei einem "Wurfspeer" wäre das zum Beispiel "Stangenwaffen". Allerdings haben viele Wurfwaffen dabei die Eigenschaft "Improvisiert" und verursachen daher wenig Schaden bei hoher WGS. Die Meisterschaft "Improvisation" für die jeweiligen Nahkampffertigkeit kann dies ausgleichen.
Zweitens kann ein Wurfwaffen-Kämpfer auf Heldengrad 2 eine Meisterschaft erlernen, mit der er einen Wurfwaffe im Nahkampf vorbereiten darf, ohne einen Gelegenheitsangriff auszulösen.