Oha, der erste Thread, in dem der Diskussionston unangenehm wird.
Interessanterweise bei einem Thema, das gar nicht nach großem Konfliktpotential aussah.
Ich mache mal - vor einem inhaltlichen Beitrag - den Vorschlag, dass Äußerungen wie die folgenden einfach in ihrem spitzen und polemischen Ton (nicht in ihrem Inhalt) etwas zurückgenommen werden sollten. Es wäre schade, wenn der bisher zivilisierte Ton im Forum umkippen würde. Also weniger Polemik und mehr Argumente/Toleranz würden mich erfreuen ;-)
Wird es eine vereinfachte Version für Leute wie Tronsha geben, wo alles mit einem vergleichenden W6 Wurf entschieden wird? Wer höher würfelt, hat gewonnen.
Splittermond wird wohl ein DSA-Klon, der aufgeräumtere Regeln und Wolfsmenschen hat.
Du übertreibst gerne, oder? Wofür überhaupt Regeln? Kann man sich am Spieltisch nicht einfach erzählen, was man so macht? Überhaupt sind Würfel ja recht schwer, brauchen wir die?
Wann kommen die Rufe nach Regeln den für Kampf gegen Löwe, Regeln für Kampf gegen Bär, Regen für Kampf gegen Wolf...
[...]
Ich brauch auf jeden Fall keine eigene Regel für jede Rasse mit jeder erdenklichen Waffe gegen jeden erdenklichen Gegener.
Und jetzt was Inhaltliches:
Ich kenne entsprechende Schlachtsysteme nicht. es gibt aber doch offenkundige Pro- und Contraargumente, die man einfach mal zulassen kann.
Pro: Gerade in einem Setting mit expansionsträchtigen Reichen wird es vermutlich (und mE auch hoffentlich) häufiger zu Grenzkonflikten kommen. Auch in Metplaotkampagnen mag das ein Punkt sein. Hier dann auf ein einheitliches Regelwerk zurückgreifen zu können, macht die Sache ausgewogener und trägt sicherlich dazu bei, dass entsprechende Settings sinnvoll und dauerhaft integriert werden können.
Contra: Gerade für metaplotabhängige Abenteuer birgt ein solche System Gefahren, da es eben Schlachten geben wird, deren Ausgang zwingend vorgegeben sein muss. Wenn man dann von den etablierten Regeln abweichen muss, mag das zu einigem Unmut führen. ("Warum sind die Oberbösewichte nicht an die Regeln gebunden wie alle anderen?) Die Alternative wäre ein Verzicht auf vorgeskriptete Schlachten, Kriegsverläufe und damit einen Metaplot, was mir nicht vorschwebt... und der Redaktion soweit ersichtlich auch nicht.
Ein weiteres Contraargument ist, dass Thomas Römer durchaus einige gute Argumente vorbringen könnte für dieses Spiel; und eines davon wäre, dass es ein sehr einfaches und überschaubares Regelsystem geben soll. Das mag nicht jeden anziehen, aber offenbar gibt es viele Spieler wie Tronsha (und im Übrigen auch mich), die einheitliche, knappe und gut ausgewogene Regeln begrüßen würden.
Die Pro- und Contraargumente sind hier offenkundig und es sollte ja jeder einsehen können, dass das einfach Geschmackssache ist (und folglich in beide Richtungen kein Grund einen guten Umgangston zu verlassen). Fakt ist aber, dass es offenbar ein erklärtes Ziel von Splittermond ist, verhältnismäßig knappe Regeln in einem klassischen Setting anzubieten.
Insofern halte ich persönlich die Argumente gegen Subregeln für überzeugend in Bezug auf die Zielsetzung. Denn letztlich gibt es nahezu alles schon auf dem recht gesättigten Rollenspielmarkt und das Argument "So etwas habe ich schon im Regal" kann jede Seite bringen.
Fazit: Für Splittermond (und nur darum geht es ja hier!) erscheinen mir "Subsysteme" (Verfolgungsregeln etc.) unangebracht. Insbesondere ist das so, weil das Wort "System" nahelegt, dass es eben eigene Regeln sein müssen. Ziel sollte ja hier aber sein, einheitliche Regeln zu schaffen, also genau ein System... mit diversen systemimmantenen Regeln für Besonderheiten wie bspw. besondere Niederwerfenangriffe (häufig im Tierkampf) etc.
Eine einzige Ausnahme sehe ich und das sind Massenschlachten mit ausdrücklicher Einschränkung auf gewisse Größen bzw. ein gutes System, um als Meister vorgegebene Ergebnisse erzielen zu können, wenn erwünscht.
Insofern ein Beitrag, dem ich mit kleinen Abstrichen (allgemeines Ablehnen des "Railroadings" - ein leider etablierter "gegenläufiger Euphemismus") beipflichten würde:
Ehrlich gesagt, auch wenn ich prinzipiell eher gegen "mehr Regeln" bin, außer sie erhöhen den Realismusfaktor - ein Schlachtsystem wäre wirklich sinnvoll.
Praktisch gesehen wird es früher oder später während des Metaplots, während einer epischen Kampagne oder auch in selbstgeschriebenen Abenteuern irgendwann Mal zu einer Schlacht kommen, die man nicht mit normalem Methoden auswürfeln kann. Sofern man nicht schon vorher entscheiden will, wer gewinnt und wie die Schlacht verläuft (und wer railroading nicht mag, der will das in der Regel nicht), ist ein solches System (was im übrigen nur selten gut gemacht wird) wirklich nützlich.