... wie "alle Rassen/Spezies haben sich lieb, weil leben in gleicher Stadt" oder "vertragen sich, weil Fantasy"
Was ist daran unglaubwürdig? Das klingt nämlich schon wieder nach einer Forderung nach einem allgemeinem Rassismus, den Du ja im Halbsatz davor ebenfalls ablehnst.
Nein, ist es nicht, ich lehne beide Extreme ab.
Es ist mir wesensfremd, mich mit einem Extrem anzufreunden, nur weil ich deren vermeintliches Gegenteil hasse.
Meine persönliche Meinung: Fremdenhass ist ein Urinstinkt, der vor 50.000 Jahren vielleicht noch evolutionären Sinn hatte, dann nicht mehr. Zumindest außerhalb von Kriegen und Ressourcenknappheit (holla, was für ein heißes Eisen, ich weiß, dass rechte Subjekte das Gegenteil behaupten, Kot drauf).
Es ist dem Umstand geschuldet, dass wir im Vergleich zu unseren Vorfahren und manchen anderen Kulturen sehr gebildet aufwachsen und darum den Unsinn von Rassismus schnell oder zumindest schneller entlarven können.
99% unserer Spielcharaktere haben dieses Bildungsniveau nicht. Mal ganz abgesehen, dass es selbst in unserem Wohlfühlstaat auch "hochgebildete Deppen" gibt, die bereitwillig rassistische Allgemeinplätze von sich geben.
Aber das ändert an meiner Hypothese ja nichts, dass Otto Normalabenteurer grundsätzlich mehr Vorurteile hat und tendenziell rassistischer ist als du oder ich.
Der Durchschnittsheld ist auch gewaltbereiter, nimmt Eigentum nicht ganz so ernst, ist manchmal fundamentalistischeren Glaubens als du oder ich.
Das ganze wird abgeschwächt, wenn Leute unterschiedlichen Aussehens lange zusammen leben keine Frage, aber eben nur abgeschwächt.
Und wohlgemerkt, ich rede davon, dass Rassismus innerlorakisch eine relevante Größe ist, nicht aber, dass 100% (oder auch nur 80%, vielleicht nicht ein Mal 20% in manchen Städten) der Lorakier Rassisten seien.
@ Anmar: Ist nicht schlimm. Ich denke, Barbarossa hat nur einen unzulässigen Umkehrschluss aus meiner vorangegangenen Aussage hergeleitet, was sicher nicht böse gemeint war. Ich habe das ja jetzt geklärt denke ich.
@ All: Falls mein Post hier und da zu politisierend ist, bitte ich um Kritik
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EDIT: Und meine Aussage heißt auch nicht, dass Rassismus bei jedem unserer Charaktere ein Thema sein MUSS. Sehr wohl aber, dass es bei fast jedem unserer Charaktere ein Thema sein KANN. Und das muss nicht bitterböse und ernst sein, es darf auch skurill sein.
Mein Gnomberserker hält Varge ganz hoch, insbesondere die aus den Schwarzen Wäldern. In allen anderen (inkl seiner eigenen Spezies) sieht er erstmal "Körperkläuse".
Für meinen Vargoffizier verläuft die Grenze hingegen "Adlig-nichtadlig", "Verbrecher-Nichtverbrecher" (sogar mit pragmatischer Einschränkung) und "zuverlässig-nicht zuverlässig"; Rasse und Spezies sind für ihn in der Tat vollkommen unwichtig.
Mein Vargonaut bzw Schatzsuscher unterscheidet zwischen Seeleuten und Landratten, aber auch das nur sanft.
Mein DSA4-Char (Rajhakavallier) hält alle Nordleute für tumbe Barbaren
Mein DSA5-Char (Schriftsteller) hat Vorurteile ohne Ende, die finden aber nur in seinen Geschichten Einklang. Im täglichen Umgang interessiert ihn nur, ob sein Gegenüber Kunstverständnis besitzt oder nicht.
Mein DSA3-Krieger sprach Orks das Lebensrecht ab und ging bei Elfen stillschweigend davon aus, dass sich ALLE IMMER im Wald auskennen.
Es gibt genug Varianz...