Um die exakte Wirkungsweise des Regelmechanismus "Springen" ging es in dem Beispiel nicht: Es ging um den Punkt, dass nach dem Absprung an der Situation nicht mehr wirklich was geändert werden kann, Splitterpunkte mal ausgenommen.
Und was lässt dich dann glauben, dass das Wirken des Zaubers gerade eher mit dem Abfeuern eines Pfeils als zum Beispiel mit einem tatsächlichen Sprung oder einer Prüfungsleistung oder was auch immer vergleichbar ist? Es gibt eine ziemlich große Zahl an Tätigkeiten, bei denen man im Verlauf merkt, wie gut sie werden - und bei denen man sich selbst dann immernoch sabotieren kann, wenn man möchte.
Eigentlich nichts, deshalb sage ja aber auch nichts von eher oder besser vergleichbar. Allerdings: durch den Pfeil als Verbrauchsmaterial gibt es eine Analogie zum Fokus, und in den Regeln wirst Du kein "aber ein knapper Misserfolg ist immer noch gelungen" finden. Nur deshalb bin ich auf ein anderes Beispiel ausgewichen, um diesen unfruchtbaren Teil der Diskussion möglichst auszuklammern.
Für mich ist der Würfelwurf beim Zauber der "point-of-no-return". So wie man beim Absprung gesprungen ist, oder beim Bogenschießen den Pfeil von der Sehne hat gleiten lassen. Oder der Hammer bereits im Schwung ist, um den Nagel in die Wand zu versenken.
Die Vorbereitungszeit für den Zauber ist halt das Laden des Bogen, oder den Hammer in die eine Hand und den Nagel in die andere nehmen und an die Wand ansetzen.
Aber das Auslösen des Zaubers entscheidet über die Qualität. Kein noch so gutes Zielen hilft, wenn man beim Abschuss des Pfeils den Bogen verreißt. Du weißt, Du hast jetzt mist gebaut, aber ändern lässt sich nichts mehr.
Du kannst natürlich versuchen die Konsequenzen Deiner Handlung zu beseitigen, z.B. Deinen Daumennagel verarzten oder den abgeschossenen Pfeil einsammeln (wenn er heile ist und wiedergefunden wird) und einen zweiten Schuss auf das Ziel abgeben und hoffen dieses mal zu treffen.
Aber ja, es gibt auch Tätigkeiten, in deren Verlauf ich merke, dass ich kein gutes Ergebnis liefere. Aber jedes mal habe ich schon eine Handlung durchgeführt, nicht nur vorbereitet. Nehmen wir hier Tanzen als Beispiel. Ich kann merken, dass mein Tanz in die Hose geht. Aber ich kann keinen ausgeführten Tanzschritt rückgängig machen, egal welche Konsequenzen dies für die Zehen meiner Partnerin hatte.
Ich habe angefangen zu Tanzen / kanalisiere erfolgreich den Zauber.
Ich verlasse wegen Scham das Tanzparkett / breche die Kanalisierung ab.
Ich suche mir an der Bar eine neue Partnerin (und gebe währenddessen Geld für Drinks aus) und versuche es nochmal / wiederhole den Zauber (und gebe weiteren Fokus aus).Sicherlich könnte ich noch dutzende Beispiele aufführen, aber wenn Du meinen Punkt bis hier noch nicht überzeugend findest, helfen da auch keine weiteren Analogien zu anderen Tätigkeiten mehr.
Am wichtigsten aber finde ich, den Mechanismus des Würfelwerfens als Ergebnisfindung unter Risiko nicht aufzuweichen.Wer die Würfel wirft, muss mit dem Ergebnis leben. Splittergaben als übernatürliche Ressource des Schicksals mal ausgenommen.
Aus dieser Sicht gibt es keinen Grund einen Zauber anders zu behandeln als einen Angriffswurf, eine aktive Abwehr oder andere Fertigkeitsproben.
* Ein Schwertkämpfer will ein Ziel angreifen, aber es nur betäuben. Leider bekommt er seinen Erfolgsgrad nicht zusammen, um den Schaden zur Betäubung zu ändern. Das Ziel erleidet vollen Schaden. Er kann nicht sagen, er zieht das Schwert im letzten Moment zurück.
* Ein Bogenschütze schießt seinen Bolzen aus der schweren Armbrust ab. Aber weil mangels vieler wuchtiger Erfolgsgrade ein One-Hit-Kill sehr unwahrscheinlich geworden ist, kann er trotzdem das Schießen nicht rückgängig machen und stattdessen wegrennen. Auch nicht mit der Begründung, er wüsste ja, wie gut er gezielt hatte und wissen müsste, dass er damit nicht treffen könnte wie erhofft.