Zu ersterem ist zu sagen, dass eine starke Einschränkung dadurch wohl immer Wunschdenken bleiben wird. Selbst bei DSA mit seinen x ausgearbeiteten Moralkodizes schränken viele davon fast gar nicht ein oder nur unter sehr bestimmten Umständen.
Ich denke, das ist eine Frage des jeweiligen Spielstils (DSA lasse ich mal außen vor, weil das gar nicht das Thema ist). Wenn Priester sich nicht an den Verhaltenskodex ihres Gottes halten, kriegen sie eben keine Unterstützung mehr von ihrem Gott. Das ist die Einschränkung, von der Quendan (IMHO) gesprochen hat. Dies auszulegen ist in letzter Instanz Sache des Spielleiters, wünschenswerterweise natürlich in Übereinstimmung mit einer gemeinsamen Vorstellung von der Spielwelt. Daher verstehe ich nicht ganz, inwiefern es Wunschdenken sein soll, dass der Moralkodex die Charaktere in ihrem Handeln beschränkt. Das ist halt der vom Regelwerk vorgegebene Weg und wenn einzelne Charaktere sich daran nicht halten, ist das kein Problem mit dem System, sondern mit der Spielgruppe/dem Spielleiter.
Siehe Cifer. Es geht dabei nicht um den Spielstil, sondern darum, wie der Moralkodex genau aussieht. Deswegen habe ich DSA als Beispiel gebracht. Manche der dortigen Moralkodizes schränken einen Spieler extrem stark in seinem Handeln ein (Praios, Rondra, Tsa), andere so gut wie nie (Aves), während wieder andere zwar zumindest ein Gebot haben, dass sie ein wenig einschränkt, aber die übrigen ebenfalls zu vernachlässigen sind (Phex, Hesinde). Ich halte mich bei meiner Hesinde-Geweihten beispielsweise immer sehr genau an meinen Moralkodex, aber bis auf das "Sammeln von Artefakten" ist nichts davon eine Einschränkung. Eine rollenspielerische Bereicherung, ja, aber eben keine Einschränkung.
Ich fände es auch am sinnvollsten und einfachsten, die Kosten von Priester einfach auf 1 zu erhöhen.
Warum machst du es denn nicht einfach für eure Spielrunde, anstatt zu fordern, dass sich alle anderen nach eurem Spielstil richten müssen? Nur weil du deinem SL offenbar nicht vertraust, dass er versucht die Spielrunde mit Regelabweichungen oder auch nur Ergänzungen, spannender zu machen.
Wie bitte was? SeldomFound hat hier einen Thread eröffnet, in dem es darum gehen soll, wie man Priester weiter einschränken kann. Dazu habe ich einen Vorschlag gemacht. Nicht mehr und nicht weniger.
Und ich bin übrigens nicht der Kommandat einer Rollenspiel-Geheimpolizei oder sowas in der Art. Ich kann deine Spielgruppe zu rein gar nichts zwingen.
Wenn dir ein Vorschlag nicht gefällt, dann ignoriere ihn einfach.
Es wird ja eines vergessen...
Das Ding ist ein Rollenspiel. Und mit dem Vorteil "Priester" entscheidet man sich halt einfach für eine spezielle Rolle, die man dann auch auszuführen hat. Tut/Kann man das nicht, weil man "Priester" einfach nur als Patzerblocker gesehen hat, dann liegt es am SL den Spieler auf seinen Fehler hinzuweisen (bestrafen).
Kinder in der Schule kann man bestrafen, mit erwachsenen Mitspielern sucht man hoffentlich lieber den Dialog.
Aber eigentlich will ich das nur als Vorlage nutzen, um ein weiteres "Problem" anzusprechen: wenn man einen Priester wirklich spielen will, sind einem die Nachteile in der Regel erst recht egal. Wenn ich mir einen Rondra-Geweihten generiere, dann will ich einen ehrenvollen Kämpfer der Götter spielen, der niemals vor einer Gefahr davon läuft. Ich würde mich also an den Moralkodex halten, egal ob ich ihn auf dem Papier habe oder nicht. In meinem Handeln schränkt er mich erst ein, wenn ich aus irgendeinem Grund ihm entgegen handeln wollen würde. Aber da das mit dem Charakterkonzept brechen würde, will ich das sowieso nicht. Also gerade wenn einem die Darstellung des Charakters als Priester sehr wichtig ist (wie mir persönlich), bekommt man durch einen Moralkodex quasi immer die Vorteile der entsprechenden Stärke bzw. bei DSA Generierungspunkte geschenkt. Der Nachteil ist dann nämlich nur noch "spiele deinen Charakter so, wie du ihn spielen willst".
edit: Rechtschreibung