Es weihnachtet sehr!
Blassblau blickt der Himmel runter
Das Christuskind wurd‘ spät erst munter
„Sankt Niklas und Sankt Amazon!
Heilig’s Blech, es weihnachtet schon!“
„Eilt euch! Verteilet die Geschenke!
Doch welche? Wenn ich’s recht bedenke:
Warmer Mantel, schönes Kleid,
kleiden arme Frau in Lieblichkeit
Der Gatte und sein hungrig Kind
sind glücklich, wenn sie satt erst sind
Von Keksen, Saft und Gänsebraten,
Ach, ich kann es kaum erwarten!
Und die Gierigen, die Frechen, die Braunen?
Auch sie soll’n ein Geschenk bestaunen:
Griechisch Weiß und Deutsch‘ Salat
Gezupftes Fleisch nach Türk’scher Art
machen den zynischsten Gaumen satt
Mit Döner wird das Leben schöner!“
Dies Jahr wird recht spät bescheidet,
der Amtschimmel unter Baulärm leidet…
„Ich werd‘ ihn vor den Karren spannen!“
sagt Nik’las „und wir ziehn von dannen
in weite Flur entspannt im Trab
damit auch nächstes Jahr die Fallzahl klappt.
Das Netzt wird derweil durchverschmückt
Mit Kugeln, Engeln, ganz verzückt
Doch erschreckt euch nicht mit Grausen,
dass dort schon Fledermäuse hausen!“
Und Amazon, der heilig Geist?
Langweiliges weit von sich weißt!
„Gutscheine, Krawatte, neue Socken.
Nur wenige zum Lächeln locken.
Andernseits… der Gaben zuviel
zeugen auch von Schenkers schlechtem Stil!
Dutzendst Paket macht’s Kind ganz stumpf
Zuviel Schnaps macht Vati blau wie’n Schlumpf
Mutti erstickt im Weihnachtskitsch
von Gabana, Dolce, Meißener, Mitch.
Vielleicht wenn wir das durchvertauschen?
(Doch darf sich s Kind nicht am Schnaps berauschen!)“
„Ach ich hab’s“, sagt der Google laut!
„Ein nett’s Gedicht, neu oder geklaut!
Ein fröhlich Wort in dieser oder jener Sprache,
sind auch des Ostwestfalens Sache!
(Wenn auch etwas verzwackt
die Reimform heut‘ im Stolpertakt!)
Auch Klimbim verschenkt mit freundlichem Gesicht.
erfreut den Beschenkten (und wenn nicht, dann sagt er’s nicht!)“
Jetzt schreit das Christkind unverhohlen:
„FROHE WEIHNACHT! FREUDE BEFOHLEN!“