Deshalb sehe ich die Ressourcen vor allem als zusätzlichen Startbonus, den die Abenteurer zu Beginn mit auf die Reise bekommen.
Irgendwie finde ich es nach wie vor kurios, wie schlecht diese zusätzliche Hilfestellung teilweise gemacht wird. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass sich in Rollenspielen ohne Ressourcensystem ein Spieler darüber echauffiert wenn der SL nach dem Charakter erstellen sagt: "Ach ja, außerdem bekommst du noch einen treuen Wolf, der dir aufs Wort gehorcht, ein Schwert das etwas schärfer ist als gewöhnliche und dazu begleitet dich dein loyaler Freund Bardo, der Lieder über deine künftigen Heldentaten schreiben möchte und dir so gut er kann zur Seite steht".
Welcher Spieler würde dann rufen: "Was? Das ist doch absolut wertlos und lächerlich. Was soll ich mit einem zahmen Wolf anfangen, Wölfe sind doch nur Schwertfutter, und spätestens nachdem ich meinen ersten Drachen getötet habe kann ich mir sicher ein viel geileres Schwert leisten. Was soll ich dann mit dem doofen Teil noch? Dazu noch der Dummkopf der mir nachläuft - der kann doch sicher nicht einmal richtig krass kämpfen."
Natürlich war das jetzt etwas überspitzt und wer Ressourcen nur über deren Mächtigkeit in Kampfsituationen definiert, der wird mit einigen (oder ab einem gewissen Heldengrad sogar allen) Ressourcen möglicherweise nicht viel anfangen können, die große Mehrzahl der Spielerschaft kann das aber meiner Ansicht nach sehr wohl, so zumindest meine Sicht der Dinge. Praxisberichte hierzu aus bestehenden Gruppen würden mich aber natürlich durchaus interessieren.
Ich finde, da siehst du die Situation falsch. Die Situation ist eher, dass nach der Charaktererstellung der Spielleiter sagt: "du darfst dir jetzt noch eines aussuchen: ein Artefakt, einen tierischen Kampfgefährten, einen Gefolgsmann oder eine Unterkunft. Und keine Sorge, es ist alles gleich gut."
Natürlich ist es eher die Aufgabe des Spielleiters dafür zu sorgen, dass alle Charaktere gleichermaßen gefordert und gefördert werden, aber hier ist das GRW bewusst irreführend, indem es Kreaturen als Kampfgefährten anpreist, die sie einfach nicht sind. Ich kann als Spielleiter einfach nicht die normalen Spielregeln anwenden ohne jedem Spieler seinen Kreatur 4 Kampfgefährten innerhalb kürzester Zeit zu zerlegen. Zusätzlich gibt mir das GRW als Spielleiter keine Hilfe in die Hand, wie ich das Dilemma lösen kann, sondern lässt mich einfach im Regen stehen mit der Anweisung, Kreaturen und Gefolgsleute einfach sterben zu lassen, wenn der Spieler sie bewusst in den Kampf schickt bzw. mitnimmt.
Klar sind auch alle anderen Ressourcen nicht ultimativ vor Verlust geschützt, aber da kann ich anhand der Ressource erkennen, was ich nicht machen darf. Ich darf meine Kontaktleute nicht bedrohen oder angreifen, ich darf mein Haus nicht anzünden, ich darf mein Vermögen nicht beim Glücksspiel verprassen, ich darf nicht den Kodex meiner Organisation brechen und meinen tierischen Kampfgefährten...den darf ich nicht in den Kampf schicken?!
Ich sehe hier wirklich das Problem beim Regelwerk, dass einem Spieler einen Kampfgefährten verspricht und den Spielleiter dazu anhält, im Kampf keine Rücksicht darauf zu nehmen, dass das Tier ein Punktewerter Vorteil ist.