Kinners, mal ein kurzer Kommentar aus dem Off. Wir sind uns völlig bewusst, dass die Ressourcen polarisieren, einige davon mehr als andere - das haben sie während des Betatests und auch im Feedback danach immer getan und das ist auch völlig okay. Und ganz sicher will ich nicht behaupten, dass alles perfekt ist. Es gibt definitiv Sachen, die kritikwürdig sind, Entscheidungen, die man hinterfragen kann. Damit habe ich auch absolut kein Problem.
Ich habe aber ein gewisses Problem mit der Aggressivität, mit der hier teilweise diskutiert wird. Formulierungen wie "höhnisch", "bewusst irreführend" oder "extrem dumm" unterstellen uns entweder Idiotie oder, was fast noch schlimmer ist, böse Absichten im Umgang mit unseren Spielern. Das finde ich polemisch und unangebracht - und auch unfair. Ihr könnt um Gottes Willen so viel kritisieren, wie ihr wollt. Ich denke, wir haben oft genug gezeigt, dass wir damit kein Problem haben und auch auf Kritik gerne eingehen. Ich würde mich aber freuen, wenn der Diskussion ein wenig die Schärfe genommen wird.
Soviel erstmal dazu
Zum Thema. Disclaimer: Alles natürlich total inoffiziell.
Wir haben die Einschränkung bezüglich des Verlusts von Ressourcen tatsächlich eingebracht, weil wir im Beta-Test (auch an mehreren Stellen) auf den Missbrauch von Ressourcen hingewiesen wurden. Allzu häufig wurden die Ressourcen Kreatur und Gefolge als "Respawn" missverstanden. "Ich opfere einfach mal meinen Leibwächter, der spawnt ja ohnehin neu." Dieses Problem hatten wir vorher nicht auf dem Schirm und wir sind es angegangen. Möglicherweise sind wir dabei über das Ziel hinausgeschossen, sowas passiert nun einmal.
Ich - und wie gesagt, das ist höchst inoffiziell - würde prinzipiell davon ausgehen, dass Ressourcenpunkte unantastbar sind. Ich halte es da ein bisschen wie arnadil, wobei mein Schlagwort hier
Verantwortungsbewusstsein ist. Solange der Spieler seine Ressourcen verantwortungsvoll behandelt, kann er sie bei mir auch zu ihrem gedachten Zweck einsetzen. Der Leibwächter stellt sich in diesem Fall natürlich vor seinen Herren, um ihn vor Schaden zu schützen, und der Kampfhund kämpft natürlich mit, wenn es gerade heiß her geht. Solange der Spieler die beiden nicht einfach verheizt, sondern sie verantwortungsbewusst zu ihrem Einsatzzweck verwendet, geht das völlig in Ordnung - und ich als Spielleiter verschone entweder das Leben von Gefolge und Kreatur oder kümmere mich um entsprechenden Ersatz.
Diesen Anspruch verliert ein Spieler aber dann, wenn er "verantwortungslos" mit seinen Ressourcen umgeht und dabei mit Situationen konfrontiert, bei denen von vornherein klar ist, dass das zu groß für Gefolgsmann oder Kreatur ist. Das kann sowohl sein, dass er mit Verweis auf den"Respawn" seinen treuen Leibwächter dem Tod aussetzt ("Ogger soll den fallengespickten Gang als erstes durchlaufen. Ich krieg' eh 'nen neuen Gefolgsmann."), als auch knallharte taktische Erwägungen ("Ich hetze meinen Kampfhund auf den Sanddrachen. Nachdem der Drache zugebissen hat, haben wir dann nämlich 14 Ticks, um auf ihn einzuknüppeln, bevor er sich uns zuwendet."). Ersteres ist in meinen Augen ein Missbrauch der Spielmechanik, letzteres taktisch gesehen eine kluge Entscheidung, die aber mit einem bewussten Opfer einhergeht, das an Bedeutung verliert, wenn gleich Ersatz verfügbar ist. (In letzterem Fall wäre ich aber vermutlich gnädiger als in ersterem.)
Das sind die Umstände, in denen ich in Erwägung ziehen würde, jemandem eine Ressource wegzunehmen - eine bewusste Entscheidung, die Ressource einer Gefahr auszusetzen, für die sie nicht gedacht ist.
Ja, mir ist völlig bewusst, dass der Regeltext hier schärfer formuliert ist und meine Interpretation nicht hergibt. Daher schrieb ich ja: Vollständig inoffiziell