Autor Thema: Sexismus und Homophobie in Lorakis?  (Gelesen 37146 mal)

arnadil

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #60 am: 08 Jul 2014, 22:52:26 »
Ich denke, dass ich ihn verstanden habe, hielt ihn aber für unpassend. Aber vielleicht klärst du mich auf. Es besteht ja Hoffnung, dass ich ihn falsch verstanden habe.

Belzhorash

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #61 am: 08 Jul 2014, 23:02:00 »
Ich denke, dass ich ihn verstanden habe, hielt ihn aber für unpassend. Aber vielleicht klärst du mich auf. Es besteht ja Hoffnung, dass ich ihn falsch verstanden habe.
Ich suche bei euren Beiträgen fast verzweifelt nach einer Relevanz für Lorakis, insbesondere im Bezug auf Sexismus und Homophobie.
Aber vielleicht kannst du mich ja aufklären.
http://forum.splittermond.de/index.php?topic=1634.msg32194.msg#32194
« Letzte Änderung: 08 Jul 2014, 23:04:26 von Belzhorash »

arnadil

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #62 am: 08 Jul 2014, 23:08:01 »
Dann habe ich es (jedenfalls größtenteils) richtig verstanden.

Ich erkläre die Relevanz, die ich da sehe, gerne, weil ich eigentlich ebenfalls ein Freund davon bin, Diskussionen beim Thema zu belassen: Falls Andreas Recht hat und eine Welt ohne Diskriminierung anhand gewisser Merkmale (Volk, Geschlecht etc.) nicht plausibel ist, dann trifft das Lorakis unmittelbar. Und eine solche (gut vorgebrachte) Kritik an der Welt sollte man meines Erachtens nicht einfach ignorieren in einem Forum zu dieser Welt, sondern die Kritik auf ihre Überzeugungskraft hin überprüfen.
Mich jedenfalls interessiert es, ob die Welt unplausibel ist.

Aber falls das vielen hier so geht, können Andreas und ich das gerne auch per PN klären. Ich will niemanden stören!

Belzhorash

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #63 am: 08 Jul 2014, 23:14:40 »
Danke für die Erklärung.
Vielleicht kann ja ein Moderator die Diskussion einfach abspalten. Es wäre imho auch nicht sinnhaft, dies einfach zu ignorieren und die Diskussion zu beenden.

Andreas (RPGnosis)

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #64 am: 09 Jul 2014, 09:52:20 »
Entschuldige, Belzhorash, diese kurze Antwort will ich noch bringen.
Arnadil, das sind gute Punkte, und vor allem der mit den Drachlingen scheint mir interessant. Und auch beinahe einleuchtend - Aber: wenn dem so wäre, dass die Bewohner von Lorakis aufgrund der gemeinsamen Geschichte als Sklavenvölker zusammengeschweißt wurden, dann sollten doch auch Diskriminierungsmerkmale wegfallen, die noch viel weniger offensichtlich als z.B. die Rasse sind; beispielsweise Standesunterschiede, Nationalitäten oder kultureller Art. Es sollte dann also auch keinen Streit unter den Lorakiern wegen dieser Dinge geben, allerdings - Spekulation - könnte ich mir vorstellen, dass, im Streitfall, genau auf solches gepocht wird, und es funktioniert. Gäbe es einen Krieg zwischen Wintholt und Selenia (oder gar zwischen Selenia und Takasadu, wo auch die Kulturen noch unterschiedlicher sind), würden zur Motivierung der Milizen, Zwangsverpflichteten und Soldaten, vielleicht aber auch beim Adel als Argument gegen diejenigen, die nicht mitziehen wollen, von Patriotismus, Vaterland und Verteidung des eigenen way of life (überspitzt gesagt) gesprochen werden.
Gerade in Standesgesellschaften sind solche abstrakteren Abgrenzungsmerkmale wichtig, um die inneren Spannungen - z.B. wegen Ungleichverteilung von Reichtum und Macht - im Zaum zu halten. Das ist mAn einer der wesentlichen Gründe für Diskriminierung - sie stabilisiert Gruppen und ist umso wichtiger, je heterogener diese sind.
Auf Lorakis wird ja, wenn ich das richtig mitbekommen habe, durchaus die eigene Kultur, das eigene Reich etc. hochgehalten, aber die viel offensichtlicheren Merkmale, anhand derer diskriminiert werden könnte - z.B., weil da eine Handvoll Typen im Dorf wohnen, die Reißzähne und Fell haben, oder winzig und gehörnt sind - wurden ausgeklammert.
Gäbe es generell keine Diskriminierung auf Lorakis, z.B. wegen erwähnter gemeinsamer Drachlings-Vergangenheit, sollten auch sonst alle versuchen, in Frieden und Harmonie zu leben, aber das wäre wahrscheinlich langfristig doch eher langweilig...

4 Port USB Hub

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #65 am: 09 Jul 2014, 10:02:54 »
Ich denke nicht dass Lorakis schon an dem Punkt angelangt ist, wo sich das Verständnis vom "Nationalstaat" entwickelt hat und "Vaterland" schon in dem Sinne verwendet wurde, wie wir es heute kennen.

Lorakis ist eine komplett andere Welt als die irdische, und mich verwundert etwas, dass du dir so große Sorgen machst, welchen Einfluss die Abwesenheit von Diskriminierung auf die Gesellschaft haben könnte, wenn es doch andere Faktoren gibt die einen wesentlich gravierenderen Unterschied zum hiesigen Leben darstellen, wie z.b. die Tatsache dass jeder Bewohner die Fähigkeit hat, zu Zaubern, und damit auch potentiell katastrophale Unglücke auszulösen.
Für Fetzenstein! Nieder mit Knax!

Andreas (RPGnosis)

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #66 am: 09 Jul 2014, 10:06:49 »
Ich mache mir keine "Sorgen", ich kann nur keine stimmige Argumentation dahinter finden; und das greift ein ganz klein wenig meine "suspension of disbelief" an.
Ich würde mir wünschen, dass es auch eine konsistente in-game-Begründung dafür gibt - arnadils Vorschlag mit den Drachlingen wäre ein solcher, aber der hätte mAn noch weitere Konsequenzen, die nicht so wünschenswert sind.

Alagos

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #67 am: 09 Jul 2014, 10:59:08 »
Wie 4 Port USB Hub schon schön ausgedrückt hat: Sowas wie Patriotismus gab es größtenteils im Mittelalter nicht. Vielleicht(!) mit Ausnahme von kleinen Stadtstaaten, die deutlich mehr Ansätze moderner Nationalstaaten hatten als die größeren Staaten zu der Zeit.

Natürlich ist suspension of disbelief eine Sache, aber dann muss man halt auch die jeweilige Zeit beachten. Ich sehe hier auch einen großen Unterschied zwischen Lorakis und Aventurien. In Aventurien sind die meisten Staaten in der Renaissance oder zumindest SEHR am Ende des Mittelalters. Dazu gibt es einen großen Patriotismus zwischen verschiedenen Staaten( Mittelreicht <--> Horasreich oder Andergast <--> Nostria ). Das ist aber für eine Mittelalterliche Kultur sehr, sehr ungewöhnlich. Patriotismus hat sich in Deutschland erst im 19. Jahrhundert wirklich entwickelt, in einigen anderen Staaten etwas früher(insbesondere USA, Frankreich). Wenn wir jetzt aber davon ausgehen, dass Lorakis etwa im 12. Jahrhundert angesiedelt ist wird es etwas ähnliches wie Patriotismus kaum geben. Vielleicht in den Städten von Mertalia, vielleicht in ein paar anderen Gegenden. Aber nicht oder kaum in Staaten wie Selenia.

Die einzige Form von "Patriotismus" die man dort finden wird sind eher Loyalitäten zu gewissen Thronfolgern("der Kaiser ist gar nicht der richtige auf dem Thron. Sein Vetter 3. Grades hätte höhere Ansprüche"). Und auch das fast ausschließlich in gebildeten Kreisen.
Ich leite aktuell: Der Fluch der Hexenkönigin.

JohnLackland

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #68 am: 09 Jul 2014, 11:10:46 »
Meine fünf Cents:

Warum Lorakis eine nicht sexistische und Rassistische Welt ist für mich, ganz kurz:
  • Auf Lorakis sind Frauen und Männer physisch gleich stark. Es gibt echte 100% Arbeitsteilung!
  • Durch die hohe Gesundheit, besonders die Magie gibt es viele Probleme nicht. Gibt ein Verhütungszauber und Menstrutationszauber.
  • Alle Rassen wurden versklavt und haben danach verschiedene Wege genommen. Freiheit ist ein wichtiges gut. Da das Schicksal der Sklaven geteilt wurde, gibt es keine so riesigen Abneigung untereinander. Die könnten sich langsam wieder entwickeln, vor allem auch durch die verschiedenen Lebensspannen und Geburtenraten, muss aber nicht.
  • Es gibt Götter, die meisten dienen einer Gruppe von Wesen die sie anbeten, da spielt Rassen und Geschlecht keine Rolle.

Man kann nicht von der Menschheitsgeschichte, die auch nur mit sich selbst zu tun hat und als sich als Spezies auf eine Multispeziengesellschaft schließen. Was passiert ist einfach, es werden Stereotype transportiert von der Menschheit auf ein unbekanntes System, also alles vermenschlicht. Da machst du Andreas (RPGnosis) es dir zu einfach und all die anderen auch die hier beherzt diskutieren das doch so ein bissel Rassismus, Sexismus und andere Beklopptheiten der Realität doch erlaubt sind und viel, viel mehr. Sicher wird es Probleme geben, alleine von der Mentalität her, Geburtenentwicklung, natürliche Angewohnheiten. Wen ich ein Varg als Mitbewohner hätte und jeden Tag Fell in der Badewanne gibt es ganz andere Konflikte als ein Alb der 300 Jahre Älter ist und einfach schon viel Lebenserfahrung hat und Klugscheißt.

Wichtig: Lorakis ist nicht die Welt von Feuer und Eis, auch wenn das Thema zum Teil übernommen werden kann Aber G.R.R. Martins Welt ist eindeutig rein menschlich geprägt und Tolkien hat sich bei Mittelerde massiv von griechischer und indogermanischer Mythologie beeinflussen lassen. Das gibt es auch eine Vermenschlichung von Mächten durch Archetypen und Stereotypen.

Des weiteren: In jenen Regionen die weniger unter den Einfluß des Drachlingen standen, hat sich das auch anders Entwickelt und zum Teil auch nach ihren Wegfall, das Reich der Schwertalben oder die Gethorisierung der Keshabid als Beispiel.

Mal was anderes, so mit Liebe machen, nachkommen sind ja unter den Rassen nicht möglich aber Liebschaften oder so rein Biologisch, sind ja alles Säuger mit den den gleichen Aufbau der Geschlechtsorgane... vielleicht sind die Lorakiser auch nahe an den Bonobos dran ;-) und lassen es im Gruppenraum in der Taverne ordentlich knistern und knattern ;-). Das baut Agressionen ab und die Leute kommen sich so näher... das wirds sein...
« Letzte Änderung: 09 Jul 2014, 11:12:30 von JohnLackland »
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

Andreas (RPGnosis)

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #69 am: 09 Jul 2014, 11:19:59 »
@ JohnLackland: Ernsthaft, Menstruationszauber?  :o
Was du ansonsten schreibst, macht insgesamt schon Sinn (wenn auch dann z.B. jeder kostenlos einen Verhütungszauber bekommen sollte - und das wiederum vermutlich auch Einfluss auf die Gesellschaft hätte). Auf der anderen Seite denke ich, wenn man schaut, was schon Menschen untereinander in der Vergangenheit für abstruse Dinge getan haben - Rassentheorie? - dann mag ein Vielspeziesgemisch erklären, warum es z.B. bei den Menschen keine Diskriminierung von Schwarzen gibt, aber nicht, wieso es keine zwischen Menschen und Vargen (o.ä.) gibt. Und relevant ist ja auch, dass die anderen Spezies stark vermenschlicht werden *müssen*, damit sie überhaupt als Charaktertypen zugänglich werden, wenn man ein halbwegs immersives oder darstellerisches Spiel betreiben will.

@ Alagos: Aber wir können doch nicht hier plötzlich Verweise auf das "wirkliche Mittelalter" anführen, wenn gleichzeitig genau dessen Verhältnisse andernorts abgelehnt werden sollen. Zumal es genannte Ausnahmen gab, ebenso wie z.B. in der Antike.
Trotzdem ist das Prinzip auch bei einem Kleinkrieg zwischen Lokalherrschern das gleiche - wer vom Land kommt, kennt vielleicht Rivalitäten und völlig unbegründeten Vorurteile schon gegen die Leute, die nur ein Dorf weiter wohnen. Hier findet schlicht Ausgrenzung aufgrund von lokaler Lage statt. [EDIT: Nenn es "Lokalpatriotismus".]

Aber vielleicht haben viele von euch Recht, dass es es in letzter Konsequenz nicht fruchtbar ist, das Thema hier ausführlich zu diskutieren. Ich werde nochmal drüber nachdenken und vielleicht einen Blogpost zu den Grundsatzfragen (die ich inzwischen nicht in konkretem Punkten wie Rassismus oder Homophobie sehe, sondern eher in der Frage nach dem Vorbildcharakter von Rollenspielwelten) schreiben.
« Letzte Änderung: 09 Jul 2014, 11:36:07 von Andreas (RPGnosis) »

JohnLackland

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #70 am: 09 Jul 2014, 11:25:40 »
@ JohnLackland: Ernsthaft, Menstruationszauber?  :o
Klar das magische Tampon oder die magische Binde, nimmt gleichzeitig die Unterleibsschmerzen... haben die Sumpfgnome erfunden
« Letzte Änderung: 09 Jul 2014, 11:27:16 von JohnLackland »
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

SeldomFound

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #71 am: 09 Jul 2014, 14:04:37 »
Zitat
Aber vielleicht haben viele von euch Recht, dass es es in letzter Konsequenz nicht fruchtbar ist, das Thema hier ausführlich zu diskutieren.

Eine Diskussion ist fruchtbar, solange es nicht darum geht Recht zu haben.

Halten wir nur kurz vor Augen, um was es jetzt hier eigentlich geht:

Es steht außer Frage, dass der Umgang mit Tabu-Themen etwas ist, wo man als Spielgruppe Rücksicht auf die Empfindlichkeit aller Mitglieder für das Thema haben muss.

Um was jetzt hier geht ist eher die Frage: Braucht eine Fantasy-Welt wie Splittermond Diskriminierung von Geschlecht, Rasse und ähnlichem, um glaubhaft zu sein?

Hier muss ich aber sagen, dass es scheint, als ob für dich, Andreas, die Glaubwürdigkeit einer Welt ein objektives Beurteilungskriterium sein kann. Diese Meinung teile ich nur eingeschränkt.

Als Kind habe ich gerne Benjamin Blümchen geguckt. Nicht einmal dachte ich mir dabei: "Es ist doch nicht glaubwürdig, dass ein Elefant, sprechen und laufen kann wie ein Mensch." Was für jemanden glaubwürdig ist und was nicht, muss man erst lernen. Wie weit die Suspense of Disbelief für jeden Mensch reicht ist rein subjektiv und auch nicht zuletzt von seinem Wissen oder besser gesagt Glauben über das, was er weiß, abhängig.

Du hast gelernt, dass Diskriminierung etwas ist, was sich für die Menschheit neurologisch, psychologisch und sozialwissenschaftlich erklären ist, zum Beispiel, dass wir als Menschen nur eine begrenzte Anzahl von Personen als "wirklich" denkende und fühlende Wesen wahrnehmen können.

Von daher ist für dich eine Fantasy-Welt, in der diese wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht vollständig zur Geltung kommen (Ausgrenzung von Rassen - nein; Ausgrenzung von Untertanen eines anderen Reiches - Ja) nicht glaubwürdig, bzw. nicht natürlich.

Du sieht daher in der Auslassung von Diskriminierung ein bewusste Entscheidung der Autoren und siehst es eher zwiespältig, da deiner Meinung nach man hier Potential für eine bessere, da glaubwürdigere Welt verschenkt hat.


Um jetzt die Diskussion fruchtbar zu machen, müsste man sich jetzt fragen:

1. Gibt es wirklich keine Diskriminierung in Lorakis?

Es gibt als Beispiel bei den Schwächen "Vorurteile". Dass heißt, es gibt durchaus Stereotypen, die dazu führen können, dass mein Charakter zum Beispiel Vargen skeptisch gegenüber steht und dazu führen, dass dieser eine bestimmte Rasse, Religion oder Kultur benachteiligt.

Was aber in Lorakis weitgehend fehlt, und darum geht es hier eigentlich, sind mächtige Leute die großflächige Sanktionen gegen bestimmte Rassen, Kulturen oder Religionen durchsetzen wollen und können und damit bestimmt Kombinationen von Rasse, Kultur, Abstammung und Ausbildung verhindern, bzw. erschweren.

In Selenia gibt es keine Prognomen gegen Varge oder Gnome und in Zwingard werden Frauen nicht durch ein Sittengesetz vom Kriegshandwerk ausgeschlossen.

Daraus folgt dann die zweite Frage:

2. Wie müsste für dich, Andreas, dass Verhältnis der Rassen in Lorakis aussehen, damit es für dich glaubwürdig wäre? Welche Kulturen wären dann noch möglich, welche würden dann fehlen?

Und bedenke dabei, was du selbst gesagt hast:

Und relevant ist ja auch, dass die anderen Spezies stark vermenschlicht werden *müssen*, damit sie überhaupt als Charaktertypen zugänglich werden, wenn man ein halbwegs immersives oder darstellerisches Spiel betreiben will.

Ein gewisser Faktor ist auch immer "Spielbarkeit": Die Entwickler von Splittermond wollten den Spieler bei der Erschaffung ihrer Helden so viel Freiheit wie möglich anbieten. Sie wollten nicht eine Beschränkung auferlegen, die sagt "Wenn du eine Frau in Zwingard spielen willst, kannst du keine Kriegerin spielen"

Natürlich, Andreas, du hast darauf hingewiesen, dass sich daraus doch tolles Konfliktpotential bilden kann, wenn jemand eine Mulan oder eine Jean D'Arc spielen will, aber das heißt eigentlich nur, der Spieler und der Spielleiter gezwungen werden, diesen Konflikt immer wieder in den Mittelpunkt zu stellen und das schränkt einfach beim Spielen ein!

Und kurz auf dein Beispiel mit Shadowrun als eine "glaubwürdige" Welt mit Diskriminierung zurück zu kommen: Der Punkt von Shadowrun ist a) es spielt in einer möglichen Zukunft unserer Welt, b) es parodiert eigentlich tatsächlich diese Thematik und überspitzt sie, in dem sie zum Beispiel die Stereotypen von Schwarze auf Orks überträgt, und c) die Rollen der Spieler sind dadurch im Vorfeld eingeschränkt, dass sie zum Beispiel keinen Konzernmagier oder dergleichen spielen, sondern SIN-lose Leute, die eh damit unter Sanktionen der Gesellschaft stehen.

Doch mit Splittermond haben wir ein System, in dem man nicht nur selenische Adlige oder nicht nur farukanische Magier oder nicht nur mertalische Schurken spielen soll, sondern potentiell einfach alles und jeden!

« Letzte Änderung: 09 Jul 2014, 14:06:15 von SeldomFound »
Patience is a virtue, possess it if you can
Seldom found in woman
Never found in man

Andreas (RPGnosis)

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #72 am: 09 Jul 2014, 14:49:07 »
Guter Beitrag, SeldomFound, da ist viel Wahres drin. Mir geht es wie gesagt nicht darum, "recht zu haben", sondern um a) Interesse an der Argumentation und b) Hinterfragung der Positionen, die vielleicht zu weiteren Schlüssen oder noch grundlegenderen Fragen führt.

Halten wir nur kurz vor Augen, um was es jetzt hier eigentlich geht:
Es steht außer Frage, dass der Umgang mit Tabu-Themen etwas ist, wo man als Spielgruppe Rücksicht auf die Empfindlichkeit aller Mitglieder für das Thema haben muss.
Um was jetzt hier geht ist eher die Frage: Braucht eine Fantasy-Welt wie Splittermond Diskriminierung von Geschlecht, Rasse und ähnlichem, um glaubhaft zu sein?
Hier muss ich aber sagen, dass es scheint, als ob für dich, Andreas, die Glaubwürdigkeit einer Welt ein objektives Beurteilungskriterium sein kann. Diese Meinung teile ich nur eingeschränkt.
Als Kind habe ich gerne Benjamin Blümchen geguckt. Nicht einmal dachte ich mir dabei: "Es ist doch nicht glaubwürdig, dass ein Elefant, sprechen und laufen kann wie ein Mensch." Was für jemanden glaubwürdig ist und was nicht, muss man erst lernen. Wie weit die Suspense of Disbelief für jeden Mensch reicht ist rein subjektiv und auch nicht zuletzt von seinem Wissen oder besser gesagt Glauben über das, was er weiß, abhängig.
Das sind zwei Dinge, die man getrennt betrachten sollte.
Erstens der Hinweis auf die Spielgruppe und den Umgang mit Tabuthemen; dazu habe ich meinen Blogbeitrag geschrieben. Das Problem, welches ich mit der aktuellen Debatte habe, ist, dass es ganz bestimmte Tabuthemen gibt, die genauso wie die allermeisten anderen in erster Linie nur von persönlicher Relevanz sind, also dann, wenn sich in der eigenen Runde jemand befindet, der dieses Tabu hat. Da gibt's nichts zu diskutieren, da ist jede Spielgruppe in der Pflicht, sorgsam und sensibel damit umzugehen. Auf der anderen Seite ist aber die zumindest für mich nicht ganz konsistent nachvollziehbare Argumentation, dass gerade auf einige wenige solcher Themen - beispielsweise Geschlechterdiskriminierung oder Rassismus - ganz besonders eingegangen werden muss in Rollenspielen. Dies geschieht, meiner Ansicht nach, nicht aufgrund der Tatsache, dass das dem Spiel an sich gut täte, sondern eher daraus, dass man sich in einer besonderen Pflicht sieht, solche Tabuthemen gesondert anzusprechen, auf ihre Problematik hinzuweisen und, gewissermaßen mit einem impliziten pädagogischen Anspruch, dafür zu sorgen, dass es am Spieltisch möglichst nicht möglich ist, tabuisiertes Verhalten - genannte Diskriminierung - innerweltlich zu begründen, um beispielsweise als Macho-Charakter aus einer Macho-Kultur "gutes Rollenspiel im Sinne der Hintergrundwelt" zu betreiben. Mein Problem mit dieser Position ist, dass ich erstens nicht glaube, dass das in Runden, bei denen Diskriminierung vorkommt, auch nur einen Tacken hilft (denn diskriminieren kann man aus verschiedensten Gründen, und die wenigsten werden sich da auf innerweltliche Vorgaben rausreden müssen), denn solches Verhalten ist - wiederum meiner Meinung nach - begründet in Problemspielern, nicht in Spielwelten mit sensiblen Inhzalten. Vernünftige Spieler können auch in einer Welt, in der Diskriminierung alltäglich ist, gut spielen, ohne dass es zu Problemen am Spieltisch kommt - und wenn man das seinem Zielpublikum nicht zutraut, dann sollte man ernsthaft noch mehr über Themen wie Gewalt im Rollenspiel nachdenken. Das ist eine Debatte, die man ja in den 80ern schon hatte. Kurz: ich glaube, dass der Wunsch nach der Umsetzung politischer Korrektheit in Rollenspielwelten zwar nachvollziehbar ist, aber bei Problemnaturen schlicht keine Wirkung hat - denn wer Mitspieler anpöbeln will, findet immer einen Grund.
Zweitens, die Benjamin-Blümchen-Sache: Hier geht es um die willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit. Ja, hier gebe ich gerne zu, ist das für mich ein Konsistenzbruch der Spielwelt. Dazu unten mehr.

Du hast gelernt, dass Diskriminierung etwas ist, was sich für die Menschheit neurologisch, psychologisch und sozialwissenschaftlich erklären ist, zum Beispiel, dass wir als Menschen nur eine begrenzte Anzahl von Personen als "wirklich" denkende und fühlende Wesen wahrnehmen können.
Von daher ist für dich eine Fantasy-Welt, in der diese wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht vollständig zur Geltung kommen (Ausgrenzung von Rassen - nein; Ausgrenzung von Untertanen eines anderen Reiches - Ja) nicht glaubwürdig, bzw. nicht natürlich.
Du sieht daher in der Auslassung von Diskriminierung ein bewusste Entscheidung der Autoren und siehst es eher zwiespältig, da deiner Meinung nach man hier Potential für eine bessere, da glaubwürdigere Welt verschenkt hat.
Im Prinzip ja, bis auf den letzten Absatz: sicher war das eine bewusste Entscheidung der Autoren, aber die Kritik, die ich daran übe, ist nicht böse gemeint. Es trifft nicht völlig meinen Geschmack, und ich denke, man könnte Tabuthemen generell anders behandeln, vielleicht sogar produktiver. Aber wenn die Autoren das so machen wollen, ist das ihr gutes Recht - ich habe mir trotzdem den Weltband gekauft, und werde, wenn ich Splittermond spiele, dann eben keine entsprechenden Plots um Tabuthemen bauen. Das mache ich dann eben in anderen Systemen. Mir geht es in der Diskussion wie gesagt um die zugrundeliegenden Fragen und um die Begründbarkeit, warum gerade sexuelle Diskriminierung eine Sonderrolle in vielen deutschen Rollenspielen verdient, und ob man die eigentliche Problematik damit in der realen Welt irgendwie verbessern kann, oder eben nicht.


Um jetzt die Diskussion fruchtbar zu machen, müsste man sich jetzt fragen:
1. Gibt es wirklich keine Diskriminierung in Lorakis?
Es gibt als Beispiel bei den Schwächen "Vorurteile". Dass heißt, es gibt durchaus Stereotypen, die dazu führen können, dass mein Charakter zum Beispiel Vargen skeptisch gegenüber steht und dazu führen, dass dieser eine bestimmte Rasse, Religion oder Kultur benachteiligt.
Was aber in Lorakis weitgehend fehlt, und darum geht es hier eigentlich, sind mächtige Leute die großflächige Sanktionen gegen bestimmte Rassen, Kulturen oder Religionen durchsetzen wollen und können und damit bestimmt Kombinationen von Rasse, Kultur, Abstammung und Ausbildung verhindern, bzw. erschweren.
In Selenia gibt es keine Prognomen gegen Varge oder Gnome und in Zwingard werden Frauen nicht durch ein Sittengesetz vom Kriegshandwerk ausgeschlossen.
Hier beginnen z.B. schon Inkonsistenzen, die ich meine - einem Charakter zu erlauben, "Vorurteile gegen Frauen" oder "Vorurteile gegen Vargen" zu haben, ermöglicht zum einen genannten Problemspielern, diskriminierendes Verhalten innerweltlich zu begründen ("mein Charakter hat halt diesen Nachteil!"), zum anderen zeigt es, dass Diskriminierung eben doch anscheinend verbreitet genug ist, um einen eigene Schwäche zu rechtfertigen. Allerdings gibt es anscheinend kaum herrschenden Schichten, die diese latent vorhandenen Schwächen ihrer Untertanen ausnutzt - das ist so eine Widersprüchlichkeit, die meine suspension of disbelief erschwert, denn ich sehe dafür keinen wirklich schlüssigen innerweltlichen Grund, der nicht wieder mit anderen im Widerspruch stehen könnte.



Daraus folgt dann die zweite Frage:
2. Wie müsste für dich, Andreas, dass Verhältnis der Rassen in Lorakis aussehen, damit es für dich glaubwürdig wäre? Welche Kulturen wären dann noch möglich, welche würden dann fehlen?
Und bedenke dabei, was du selbst gesagt hast:
Und relevant ist ja auch, dass die anderen Spezies stark vermenschlicht werden *müssen*, damit sie überhaupt als Charaktertypen zugänglich werden, wenn man ein halbwegs immersives oder darstellerisches Spiel betreiben will.
Dazu kann ich mich nicht ausführlich und konkret äußern, da ich wegen Zeitmangel den Weltenband noch nicht gelesen habe. Wahrscheinlich wären aber die meisten bis alle Kulturen noch genauso funktional, nur wäre die Verbreitung der verschiedenen Spezies weniger "durchwachsen", sondern zumindest z.B. in einzelnen Dörfern oder Stadtvierteln konzentriert. Was ja z.B. auch Sinn macht im Hinblick auf deren unterschiedliche Bedürfnisse, nicht jeder Händler wird gleichermaßen sein Angebot auf Menschen, Alben, Gnome und auch noch Vargen ausrichten.


Ein gewisser Faktor ist auch immer "Spielbarkeit": Die Entwickler von Splittermond wollten den Spieler bei der Erschaffung ihrer Helden so viel Freiheit wie möglich anbieten. Sie wollten nicht eine Beschränkung auferlegen, die sagt "Wenn du eine Frau in Zwingard spielen willst, kannst du keine Kriegerin spielen"
Natürlich, Andreas, du hast darauf hingewiesen, dass sich daraus doch tolles Konfliktpotential bilden kann, wenn jemand eine Mulan oder eine Jean D'Arc spielen will, aber das heißt eigentlich nur, der Spieler und der Spielleiter gezwungen werden, diesen Konflikt immer wieder in den Mittelpunkt zu stellen und das schränkt einfach beim Spielen ein!
Völlig richtig - aber: vielleicht wählt jemand eine solche Rolle ja auch, weil er/sie diesen Konflikt immer wieder im Mittelpunkt haben will? Diese Möglichkeit fehlt in einem Setting, das diesen Konflikt nicht vorsieht, einfach. Während die nachträgliche Einführung z.B. einer im Hintergrund nicht explizit vorgesehenen geschlechtlichen Gleichberechtigung meiner Ansicht nach einfacher ist. Die Sache ist doch: klar gibt und gab es kämpfende Frauen, in sehr vielen Kulturen - aber es gab eben auch Kämpferprofessionen, in denen es keine Frauen gab - z.B. griechische Hopliten oder mittelalterliche Ritter. Wenn, rein theoretisch, eine Spielerin nun genau einen solchen Charakter, aber in weiblich, spielen will, dann tut sie das doch vermutlich, weil sie eben mit dem Klischee brechen und eine exotische Figur verkörpern möchte. Und wenn dem nicht so ist, und es ihr z.B. nur auf die Werte ankommt - dafür gibt es doch die freie Generierung und die große Vielfalt an Kulturen und möglichen Charaktertypen.
Ich meine, wenn in meiner Runde ein Spieler käme und eine männnliche Amazone spielen wollte... das ist einfach kaum vorstellbar, weil es mit der ganzen Vorstellung einer Amazonenkultur kollidiert; nur kann man es hier aus irgendeinem Grund leichter hinnehmen als z.B. bei Rittern. Warum?


Und kurz auf dein Beispiel mit Shadowrun als eine "glaubwürdige" Welt mit Diskriminierung zurück zu kommen: Der Punkt von Shadowrun ist a) es spielt in einer möglichen Zukunft unserer Welt, b) es parodiert eigentlich tatsächlich diese Thematik und überspitzt sie, in dem sie zum Beispiel die Stereotypen von Schwarze auf Orks überträgt, und c) die Rollen der Spieler sind dadurch im Vorfeld eingeschränkt, dass sie zum Beispiel keinen Konzernmagier oder dergleichen spielen, sondern SIN-lose Leute, die eh damit unter Sanktionen der Gesellschaft stehen.
Doch mit Splittermond haben wir ein System, in dem man nicht nur selenische Adlige oder nicht nur farukanische Magier oder nicht nur mertalische Schurken spielen soll, sondern potentiell einfach alles und jeden!
SR ist ein eigenes Thema, die Dystopie spielt da sicher eine große Rolle und bedient im Endeffekt ein anderes Rollenspiel-Genre als das klassische Heldenrollenspiel. Wahrscheinlich hat die Sache tatsächlich auch was mit diesen Genres zu tun, aber ich glaube, dass eine Welt mit wenig Diskriminierung auf der einen Seite zwar mehr Charaktere zu bauen erlaubt, gleichzeitig aber diesen Charakteren oft Besonderheiten fehlen, die ihr Konzept ganz über den Haufen werfen können (männliche Amazone?), und vor allem gleichzeitig die Anzahl an Konflikten und daraus resultierenden Plots in der Welt reduziert wird. Vielleicht nicht immens, aber doch spürbar - und da ich als Rollenspieler vor habe, mehr Plots zu spielen als Charaktere zu bauen, wiegt dieser Nachteil für mich einfach schwerer.

gunware

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #73 am: 09 Jul 2014, 15:04:08 »
zum anderen zeigt es, dass Diskriminierung eben doch anscheinend verbreitet genug ist, um einen eigene Schwäche zu rechtfertigen. Allerdings gibt es anscheinend kaum herrschenden Schichten, die diese latent vorhandenen Schwächen ihrer Untertanen ausnutzt - das ist so eine Widersprüchlichkeit
Ich sehe es nicht als Widersprüchlichkeit. Es zeigt nur, dass einige Individuen diese Nachteile haben, aber wahrscheinlich ist es nicht so verbreitet, dass es sich im großen Maße ausnutzen ließe. Da sehe ich keinen Widerspruch.
Ich bin der letzte Schrei der Evolution. Als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

JohnLackland

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Re: Sexismus und Homophobie in Lorakis?
« Antwort #74 am: 09 Jul 2014, 15:58:46 »
Wollte eigentlich nix mehr sagen zu der ganzen Diskussion, weil sie mich echt AUFREGT, habs vorhin lustig versucht, jetzt aber reicht es: Wenn's Euch so sehr stört dann spielt doch in einer Welt voller Diskriminierung, nur rechnet nicht damit das es andere gut finden und Euch deswegen mögen.

Die ganze Diskussion kommt mir so vor als ob einige Leute auf Teufel komm Raus eine Absolution haben wollen Ar...hkampagnen und Ar...hrollen zu spielen und mir ist auch egal ob ich mich jetzt im Ton hier vergreife. Macht es, tut es, aber hört auf Euch hier zu winden und nach irgendwelchen Belangen zu suchen es zu dürfen, niemand hindert Euch daran. Aber es gibt kein Recht auf der Welt, das man Diskriminierendes verhalten gut finden muss, ehr das Gegenteil, um es mit einen Spruch zu Sagen Klar darfst du das, aber wundere dich nicht wenn andere Menschen dir den Finger zeigen und ich Scheiße finden. Das tun leider viel zu wenige da drausen und auch im Rollenspiel, und noch was, mich regt es auch auf das der Verlag diese Diskussion in der Form so führen lässt. Klar werden hier Sachargumente ausgetauscht und so weiter, aber es hat auch etwas von: "DAS DARF MAN DOCH NOCH MAL SAGEN." Klar darfst du das, dann akzeptiere aber auch das es ordentlich Gegenwind hier gibt und ich bedanke mich aus ganzen Herzen all jenen die versuchen den Leuten zu erklären warum es nicht geht. Habe mir den ganzen Thread nochmal reingezogen und ich muss sagen, da wird nur aneinander vorbei geredet, es geht hier um Diskriminierung und darum andere runter zu machen weil sie nicht einer Mehrheit angehören und das zu Thematisieren. Ich habe schon mal geschrieben, wenn man das reflektiert und darüber spricht auch in de Gruppe ist es eine Sache aber das passiert selten.

Klar lassen sich damit tolle Abenteuer stricken und man kann es auch anspielen, aber dafür gibt es genügend  andere Systeme und ich mag es nicht. Ich spiele Rollenspiele weil ich weg will von der Scheiße die ich im Alltag habe, dann muss ich mir das nicht noch in andere Art und Weise in meine Gehirnzellen reinmassieren.

Vielleicht wird es Zeit einen Preis auszuloben für Rollenspiele gegen Diskriminierung, ich wäre dabei und würde spontan 100 ,-€ Spenden als Preisgeld. Damit die Idee wieder auf den Tisch kommt und jeder versteht um was es verdammt nochmal geht und auch das Diskriminieren Rollenspielsystem zund Abenteuer zu wählen und zu zeigen warum.

Nochmal ganz kurz:

Ausgangspunkt jeder Diskriminierung kann eine Bewertung von Lebewesen anhand von tatsächlichen oder zugeschriebenen gruppenspezifischen Merkmalen sein. Beispiele hierfür sind:
  • Abstammung (Rasse), Hautfarbe oder Ethnie, nationale Herkunft(Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus, übersteigerter Nationalismus, Chauvinismus)
  • Geburt, soziale Herkunft oder wirtschaftliche Verhältnisse, Sprache oder Alter (Klassismus, Altersdiskriminierung)
  • Geschlecht (Sexismus)
  • Religion (Christenverfolgung, Judenfeindlichkeit, Islamophobie)
  • politische oder sonstige Überzeugung (politische Verfolgung, Diskriminierung von Atheisten und Agnostikern)
  • sexuelle Orientierung (Transphobie, Heterosexismus, Heterophobie, Homophobie)
  • körperliche oder geistige Fähigkeiten und körperliches Erscheinungsbild (Ableism, Behindertenfeindlichkeit, Lookism, Audismus)
  • Artzugehörigkeit und genetischer Code (Speziesismus)

Die meisten Rollenspiele und Spielwelten leben nämlich genau davon und es geht einfach mal darum das aufzuzeigen und zu sagen, NEIN! Wir wollen den Scheiß nicht mehr. Ich will es auf alle Fälle nicht mehr!

Gruß

John
« Letzte Änderung: 10 Jul 2014, 07:36:14 von JohnLackland »
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?