Ihn so interpretieren, wie oben beschrieben?
Letztlich handelt es sich hier um den Namen einer Regel - bei einem Streithammer mache ich mir auch keine großen Gedanken, wo ich da jetzt die Schneide für das Scharf 2 vermute. Es ist eine Regel mit einem bestimmten Effekt (Priesterzauber sind schwerer zu wirken). Wie man die erklärt (übernatürlich abbrechende Verbindung zur Quelle des Fokus, mangelndes Selbstvertrauen, Scham) ist eine andere Frage, die man an der Stelle auch dem Spieler überlassen kann.
Ich persönlich finde einen extra Zustand dafür halt trotzdem vollkommen überflüssig. Noch mehr jetzt, da du meinst, dass der auch bei "normalen", sich aus dem Rollenspiel ergebenen Glaubenskrisen genutzt werden soll. Indirekt impliziert man damit ja, dass der von einer Glaubenskrise geplagte Priester weiter mit göttlicher Kraft zaubern kann oder sogar soll, nur halt mit einem Malus. Stufe 3, wie du sie mindestens für eine richtige Glaubenskrise ansetzt, ist ja selbst für meine HG 1 Speermaid kein echtes regeltechnisches Problem. Das ist mir persönlich zu wenig. Wenn meine Speermaid - um bei einem konkreten Beispiels zu bleiben - jemals in eine wahre Glaubenskrise stürzt, wird sie bestimmt erst einmal keine Zauber mehr wirken, sondern reumütig und mit Opferbereitschaft Buße tun. Erst wenn sie sich in den Augen ihrer Göttin wieder bewiesen hat, wird sie diese erneut um direkten Beistand ansuchen. Aber gut, dass sind unterschiedliche Spielstile und wenn ihr (also die Autoren) meint, dass man für jede Facette des Rollenspiels harte Regeln braucht, soll mir das recht sein.
3 finde ich persönlich auch etwas wenig - wenn man bedenkt, dass für fehlende Spruchkomponenten zum Beispiel je 6 Punkte fällig werden, könnte eine echte Glaubenskrise zumindest irgendwo um die 4-5 hocken.
Allerdings hängt es auch wieder ein wenig daran, was man nun als "Krise" definiert. Bei jemdem, der sich schon fast vom Gott abgewandt hat, würde ich auch keine Zauber mehr nutzen. Aber wie steht es zum Beispiel bei einem Priester, der zwar innerlich nicht mehr in Gänze hinter dem Glauben steht, aber nach außen diesen noch vertritt? Ich könnte mir den Priester einer Gemeinde vorstellen, der jeden Sonntag (oder Äquivalent) weiter die Messe liest und die Rituale seines Glaubens befolgt (= lorakisch Zauber wirkt), aber das letztlich nicht mehr aus wahrem Glauben tut, sondern weil er eben nicht aus seinem Trott heraus kann. AKA Midlife Crisis und Burnout.
@Yinan
Gerade bei Billigsprüchen finde ich es da meist verlockender, den Standardwurf zu nehmen und mit EGs die Kosten auf nahe null zu drücken.