Autor Thema: Gnom mit Zweihänder? Ist das möglich ...  (Gelesen 38917 mal)

sylanna

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Re: Gnom mit Zweihänder? Ist das möglich ...
« Antwort #45 am: 02 Apr 2015, 12:36:12 »
Die Laenge eines Zweihandschwertes (oder einer anderen Waffe) wird hier mMn auch zu viel Bedeutung fuer den Schaden zugeschrieben. Zweihandschwerter sind zwischen etwa 1,2m und 1,8m gross und dieser Groessenunterschied veraendert in erster Linie die Funktionalitaet, nicht den Schaden. Fuer hoeheren Schaden wurde mWn die zweihaendige Fuehrung entwickelt. Die Laenge der Waffe ist dafuer, wenn ueberhaupt nur von untergeordneter Bedeutung.

tl;dr Ein Gnom kann bei gleichen Werten mit einem kleinen Zweihaender so viel Schaden anrichten, wie der Varg mit derselben oder einer groesseren Waffe.

[Tom]

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Re: Gnom mit Zweihänder? Ist das möglich ...
« Antwort #46 am: 13 Apr 2015, 11:23:43 »
Dreht den Spieß doch einfach mal um: Wenn ihr der Meinung seid, der Gnom sollte keinen Zweihänder führen - bekommen bei Euch den Vargen auch einen Malus auf Aktionen, die mit Fingerfertigkeit zu tun haben? Denn da geht es doch zum Beispiel AUCH um die Größe der Hände.
Oder aufs Handwerk/Edelhandwerk?
Beim Zaubern, da ja Vargen anders geformte Schnauzen haben und ein wenig anders sprechen?

Ich denke, man kann es auch übertreiben mit dem Balancing. Was John geschrieben hat: Es ist keine Simulation! Also stellt Euch einfach einen Gnom mit Zweihänder vor, der eben die passende Größe hat, aber denselben Schaden anrichtet, weil der Gnom eben auch damit zu Kämpfen weiß.

Interessanterweise denkt niemand dabei, dass ein Zwerg AUCH einen Malus haben muss - der ist ja auch kleiner!

@TO: Jau, spiel so einen - das ist doch genial und lehrt die anderen Kämpfer, die größer sind, dass auch ein Gnom ein Krieger sein kann, vor dem man sich fürchten muss!

Nekio

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Re: Gnom mit Zweihänder? Ist das möglich ...
« Antwort #47 am: 13 Apr 2015, 11:58:59 »

Cifer

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Re: Gnom mit Zweihänder? Ist das möglich ...
« Antwort #48 am: 13 Apr 2015, 12:19:33 »
Zitat
Dreht den Spieß doch einfach mal um: Wenn ihr der Meinung seid, der Gnom sollte keinen Zweihänder führen - bekommen bei Euch den Vargen auch einen Malus auf Aktionen, die mit Fingerfertigkeit zu tun haben? Denn da geht es doch zum Beispiel AUCH um die Größe der Hände.
Oder aufs Handwerk/Edelhandwerk?
Oder auf Heimlichkeit?

Zitat
Interessanterweise denkt niemand dabei, dass ein Zwerg AUCH einen Malus haben muss - der ist ja auch kleiner!
Bei Zwergen sind wir einfach an dem Problem, wo irgendwo eine Grenze gezogen werden muss.

Ist ein Zwei-Meter-Typ klein? Ganz sicher nicht.
Ist jemand, der nur einen halben Zentimenter kleiner ist, als jemand, der nicht klein ist, klein? Hm...
Zwerge sind nur eine GK kleiner als Menschen und immerhin noch 2/3 so groß (in GK) wie ein Varg statt nur halb so groß - insofern fällt das für mich da noch unter Suspense of Disbelief.


Insofern mein Fazit: RAW ist es unzweifelhaft so, dass Gnome alles an Ausrüstung nutzen können, was ihre Attribute hergeben. Im Spiel erzeugt das aber stellenweise so seltsame Szenen, dass ich Gnomenspieler in meiner Runde bitten würde, auf die Extremata (=Zweihänder, Streitaxt et al.) zu verzichten - genau wie ich auch mit einem Vargenfeinschmied darauf verzichten würde, filigranen Schmuck in Gnomengröße anzufertigen.

barbarossa rotbart

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Re: Gnom mit Zweihänder? Ist das möglich ...
« Antwort #49 am: 13 Apr 2015, 12:30:38 »
Was wohl gerne übersehen wird, ist die große spannweite an Längen beim Zweihänder. So manches irdisches Modell ist fast zwei Meter lang. Und die wurden in einer Zeit hergestellt, wo man in der Regel deutlich kleiner war als heute.

sylanna

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Re: Gnom mit Zweihänder? Ist das möglich ...
« Antwort #50 am: 13 Apr 2015, 12:33:01 »
Das Hauptproblem ist mM, dass davon ausgegangen wird, dass eine kleinere Waffe weniger Schaden machen muesste. Das tut sie aber bei gleicher Kraft nicht, wenn mit dem Schwerpunkt getroffen wird. Bei Schwerpunkttreffern spielt nur eine Differenz in der Kraft eine Rolle und die ist hier nicht gegeben. Ein Staerke 3 Charakter macht mit einem 1,5m Zweihaender und einem entsprechend leichteren 1m Zweihaender denselben Schaden. Reichweite ist das einzige Kriterium in diesem Fall.

barbarossa rotbart

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Re: Gnom mit Zweihänder? Ist das möglich ...
« Antwort #51 am: 13 Apr 2015, 12:54:41 »
Das ist aber ein Problem fast aller Rollenspiele. Neben solchen bekannten Mythen, wie gerade Klingen sind gebogenen überlegen und wie Langbogen kann man nicht vom Pferd aus benutzen und wie das Katana ist das beste Schwert, was jemals entwickelt wurde, etc. ...

Horus

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Re: Gnom mit Zweihänder? Ist das möglich ...
« Antwort #52 am: 13 Apr 2015, 13:17:45 »
Das Hauptproblem ist mM, dass davon ausgegangen wird, dass eine kleinere Waffe weniger Schaden machen muesste. Das tut sie aber bei gleicher Kraft nicht, wenn mit dem Schwerpunkt getroffen wird. Bei Schwerpunkttreffern spielt nur eine Differenz in der Kraft eine Rolle und die ist hier nicht gegeben. Ein Staerke 3 Charakter macht mit einem 1,5m Zweihaender und einem entsprechend leichteren 1m Zweihaender denselben Schaden. Reichweite ist das einzige Kriterium in diesem Fall.

Zuerstmal:
Ich bin dafür, alle Rassen alle Ausrüstung mit selben Werten verwenden zu lassen, auch wenn es manchmal seltsam erscheinen mag. Spielgleichgewicht ist hier wichtiger als Realismus.

Andererseits:
Je nach Waffentyp, Griffhaltung und Schwerpunkt macht sich eine unterschiedliche Länge/Körpergröße schon in der Krafteinwirkung auf das Ziel bemerkbar. Man bringt mehr Kraft auf, wenn man durch die Zweihandhaltung den Hebel verlängert. Bei einem Anderthalbhänder (Langes Schwert) oder Katana liegen die Außenkanten der Hände etwa 30 cm auseinander, bei einem Zweihänder eher 50 cm oder mehr. Sehr kurze Arme sind dabei unpraktisch.

Bei Stichwaffen ist das zum Beispiel egal, die Kraft auf das Ziel ändert sich nicht. Eine sehr gute Waffe für kurze Leute sind Speere, man benötigt erstaunlich wenig Kraft und Ausdauer und verliert weniger Reichweite wie z.B. mit Rapieren, bei denen die Armlänge erheblich wichtiger ist.

Nebenbei sind die meisten Waffen in Rollenspielen, die ein Gewicht angeben, viel zu schwer angegeben, gemessen an historischen Vorbildern.
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Saalko

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Re: Gnom mit Zweihänder? Ist das möglich ...
« Antwort #53 am: 13 Apr 2015, 13:40:54 »
Eigentlich sind ja Langschwert, Anderthalbhänder und Zweihänder alles dasselbe. Der Griff kann anders sein. (Damit man beide Wurschtfinger bewährten Hände rumkriegt.) aber die Schwertform ist fließend. Was für den Vargen ein Langschwert ist, könnte für einen Gnomen schon als Zweihänder taugen.

Als nächstes würde ich NICHT Stärke als maß aller Dinge für den Schaden einer Hiebwaffe ansetzen, sondern Beweglichkeit. Weil Beweglichkeit steht für Schnelligkeit und die "Wucht" einer Hiebwaffe stammt aus der Geschwindigkeit mit der sie auf etwas auftrifft. Demnach würde ich Den Alben mehr Schaden als den Vargen zusprechen. (Im Fall eines Hiebes mit einem Schwert.)

Anersrum, kann ich mir schon vorstellen, dass ein FLINKER Gnom (Was sie ja alle sind) genauso viel Rotationsgeschwindigkeit wie ein eher Behäbiger (Seine Geschwindigkeit kommt ja "nur" aus der Größe) Varg aufbringen kann.

So nur mal ein paar neue Argumente in eine unsinnige Diskussion werf :p

Tigerle

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Re: Gnom mit Zweihänder? Ist das möglich ...
« Antwort #54 am: 13 Apr 2015, 13:55:33 »
Masse ist auch wichtig. Womit wir wieder zur Länge einer Hiebwaffe kommen: Je länger die Hiebwaffe ist, desto höher ist die Geschwindigkeit am äusseren Punkt der Waffe. Wenn man jetzt noch die Waffe vom Gewicht her kopflastig anlegt, kann man mit wenig Aufwand viel Gewicht mit einer hohen Geschwindigkeit auf den Gegner anbringen. Dies funktioniert natürlich nur, solange man in der Lage ist, die Waffe zu schwingen. Insofern ist die Ansicht, dass die Länge der Waffe überbewertet wird, imho falsch.

Andererseits können wir das in einer Fantasywelt auch ruhig auch anders sehen. Andererseits spricht dann auch wieder nichts gg einen Gnom mit Zwei-Meter-Schwert...
Für mehr Daily Soap im Rollenspiel!

sylanna

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Re: Gnom mit Zweihänder? Ist das möglich ...
« Antwort #55 am: 13 Apr 2015, 13:57:05 »
Dir ist schon aufgefallen, dass ich mit unterschiedlich grossen Waffen derselben Art argumentiere oder?

Der Staerke 3 Gnom macht mit dem 1m Zweihaender denselben Schaden, wie der Staerke 3 Varg mit dem 2m Zweihaender. Waffenfuehrung ist als gleich anzunehmen. Der Schwerpunkt ist immer als optimiert anzunehmen (ansonsten ist das Schwert Muell, da die Fuehrung sehr ermuedend ist). Im Schwerpunkt macht jedes Schwert der gleichen Art bei gleicher Kraft denselben Schaden. Das resultiert aus dem Drehimpuls.

Der Varg hat bei einem Zweihaender vielleicht 50cm zwischen den Handkanten, der Mensch aber nicht, wenn er das Schwert nicht an er Fehlschaerfe greift. Das ist aber auch irrelevant, da nur die Proportionen angepasst sind.

Ein Gnomenkatana macht im Schwerpunkt denselben Schaden, wie das Vargenkatana, wenn die "Werte" des Gnoms und des Vargen gleich sind. Staerke in meinen Erklaerungen ist nur ein Platzhalter fuer F.

Saalko

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Re: Gnom mit Zweihänder? Ist das möglich ...
« Antwort #56 am: 13 Apr 2015, 14:06:42 »
Masse der Waffe, nicht Masse des Kämpfers. und ein starker Gnom mit Stärke 4 kann genausoviel heben wie ein normal Starker Varg mit Stärke 4. Dann bräuchte man Waffen mit höheren Stärkeanforderungen (mehr Masse) um damit mehr Schaden an zu richten.

sylanna

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Re: Gnom mit Zweihänder? Ist das möglich ...
« Antwort #57 am: 13 Apr 2015, 14:08:40 »
Masse ist auch wichtig. Womit wir wieder zur Länge einer Hiebwaffe kommen: Je länger die Hiebwaffe ist, desto höher ist die Geschwindigkeit am äusseren Punkt der Waffe. Wenn man jetzt noch die Waffe vom Gewicht her kopflastig anlegt, kann man mit wenig Aufwand viel Gewicht mit einer hohen Geschwindigkeit auf den Gegner anbringen. Dies funktioniert natürlich nur, solange man in der Lage ist, die Waffe zu schwingen. Insofern ist die Ansicht, dass die Länge der Waffe überbewertet wird, imho falsch.
Diese Aussage ist richtig im Bezug auf nicht-Schwerter und nicht Stosswaffen. Der Schwerpunkt liegt anders als bei Schwertern aussen, wodurch die Geschwindigkeit des aeusseren Endes der Waffe relevant wird und der Impuls steigt. Bei Schwertern ist das Gewicht der Waffe nicht relevant. Das Schwert des Gnoms waere durch die Groesse und entsprechend weniger Materialaufwand leichter, als das des Vargen. Dies hat aber auf den "Schaden" keinen Einfluss.
« Letzte Änderung: 13 Apr 2015, 14:27:16 von sylanna »

Horus

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Re: Gnom mit Zweihänder? Ist das möglich ...
« Antwort #58 am: 13 Apr 2015, 14:26:19 »
Eigentlich sind ja Langschwert, Anderthalbhänder und Zweihänder alles dasselbe. Der Griff kann anders sein. (Damit man beide Wurschtfinger bewährten Hände rumkriegt.) aber die Schwertform ist fließend.

Die Formen sind fließend, aber es gibt doch diverse Klassifikationsmerkmale für die Typologie von Schwertern. Das Lange Schwert (Anderthalbhänder) Unterscheidet sich vom Kriegsschwert (Einhänder) hauptsächlich in der Länge des Gehilz, nicht so sehr in Form, Länge und Gewicht der Klinge.

Der Bidenhänder (Zweihänder) ist dabei deutlich Länger, hat einen noch längeren Griff und eine Fehlschärfe hinter der Parierstange, welche nochmals von zusätzlichen kleinen, aus der Klinge hervorstehenden Haken als geschützt wurde.

Aber dann gibt es ja noch Nodachi, Claymore und viele weitere Schwertformen, die nicht einzeln im GRW aufgeführt sind.

Bei Waffen mit einer Schneide ist ein Umstand sehr wichtig, durch den man INT und BEW als Hauptattribute gut erklären kann: Die Klinge muss zur maximalen Wirkungsentfaltung exakt zum Schlagwinkel ausgerichtet sein, und dies ist einer der häufigsten Fehler, den unerfahrene Schwertkämpfer machen.
« Letzte Änderung: 13 Apr 2015, 14:33:41 von Horus »
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rparavicini

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Re: Gnom mit Zweihänder? Ist das möglich ...
« Antwort #59 am: 13 Apr 2015, 14:39:50 »
Jetzt nicht böse sein, aber irgendwie kommt mir das so vor wie wenn jemand in einen Apfel beisst, und sich beschwert das er irgendwie nicht nach Banane schmeckt.

Splittermond ist AFAIK nie dazu gedacht gewesen, Simulation zu betreiben, deswegen hat es auch immense simulationitische Schwächen. Ist das schlecht? Nein, denn das war auch nie die Zielsetzung von Splittermond. Es spricht auch nichts dagegen für sich selbst zu Hause, solange zu züchten (Hausregeln zu schreiben) bis man eine Banane hat die wie ein Apfel aussieht (man Splittermond simulationistischer macht).

Aber bitte lasst das jammern das dieser Apfel hier nicht nach Banane schmeckt.
Meine Beiträge beziehen sich, wenn nicht explizit anders gesagt, immer nur auf die geltenden Regeln und meine persönliche Meinung. Ich erheben keinen Anspruch auf die ultimative Wahrheit, oder verbiete anderen Leuten in ihrer Runde etwas anders zu machen :)