Ich denke, dass wir das als Spieler nicht in dem Maß mitkriegen, weil er sehr sorgfältig vorbereitet. Aber wir haben derzeit eine Situation, in der die Gruppe auf der Abschussliste von drei Meuchlern steht, die vermutlich unabhängig voneinander zuschlagen werden, aber alle einen Heldengrad über uns sind. In der Gruppe könnten wir uns gut wehren, solange unser bester Kämpfer, unser Heiler und unsere Leute mit hoher Wahrnehmung in der Nähe sind. Meuchler sind aber natürlich gut darin, Leute so abzupassen, dass sie nicht alle zusammensitzen. Und da stelle ich es mir sehr schwer für den Spielleiter vor, weil eine einzige Begegnung mit einem Meuchler für 2-3 Helden, die sich alleine nicht wehren können (nachts, auf der Toilette... Meuchler finden ggf. wohl Situationen), ziemlich sicher tödlich enden wird, obwohl diese Helden durchaus Kampf, Wahrnehmung und Co. gesteigert haben. Mein Held etwa ist ein sehr passabler Kämpfer, aber ich weiß, dass ich eine solche Begegnung niemals überleben würde...und das ist eben auch keine Frage von "Vielleicht habe ich mal Glück" oder "Ich halte ihn wenigstens hin, bis die anderen kommen", sondern die Wertdifferenzen sind so gravierend zwischen den Heldengraden, dass ich keine Chance hätte.
Nun ist mir auch klar, dass Meuchler nicht gerade das beste Beispiel sind, weil sie natürlich gezielt diese Situationen suchen, in denen man unterlegen ist, aber das ist das, wo es mir als Spieler sofort ersichtlich ist, warum das für den Spielleiter sehr schwierig ist.
Als Spieler habe ich damit tatsächlich kein Problem bisher. Vielleicht haben sich die Helden einfach mit Mächten angelegt, bei denen sie, wenn sie nicht 200% vorsichtig sind und selbst gemeinsam zur Toilette gehen, eben nicht überleben können - oder zumindest Opfer bringen müssen. Aber ich verstehe, dass das für einen Spielleiter anstrengend sein kann: Wären die Meuchler schlechter, würden wir sie vermutlich zu schnell stellen können und sie wären im Kampf keine Herausforderung für uns als Gruppe. Wenn sie aber so gut sind, gibt es keine Chance. Und es scheint wenig in der Mitte zu geben.
Wenn ich mir nun vorstelle, dass das nicht nur für die Meuchler gilt, sondern für zahlreiche andere Situationen, die ich gar nicht bemerke, dann verstehe ich die Kritik, auch wenn ich sie selbst an der Stelle nicht teile.
(PS: Was mich mehr bei den Wertdifferenzen stört, ist, dass es aufgrund niedriger Attribute Fertigkeiten gibt, in die sich kein Investment lohnt, obwohl ich das gerne können würde. Ich habe beispielsweise eine Abenteuerin vom Maishi-See in Zhoujiang, Heil- und Naturmagierin, Amme und gute Seele, recht friedfertig. Ihre Werte in BEW und STÄ sind schlecht. KON ist mäßig. Das passt zu ihr. Aber dass sie ohne riesigen EP-Einsatz niemals schwimmen oder Boote fahren kann, stört mich sehr. Da führen mMn die niedrigen Attributswerte zu einem großen Problem: Wenn bei DSA etwa Startwerte zwischen 8 und 14 liegen, ist der schlechteste Wert eben mehr als die Hälfte des besten. Wenn die Werte aber von 0 oder 1 bis 4 oder 5, vielleicht sogar 6 gehen, sind die Differenzen so gravierend, dass sich einige Fertigkeiten schlichtweg für Helden verbieten, obwohl sie aus Fluffgründen passen würden. Das zwingt zu Spezialisierungen oder breit aufgestellten Nichtskönnern. Das hängt vielleicht ein wenig mit diesem Problem zusammen, und ist nur die Kehreite der Medaille aus Spielerperspektive: Die Wertspanne der Attribute führt zu sehr krassen Wertdifferenzen, die Probleme mit sich bringen...und zwar auch für Spieler wie mich, die fern davon sind, Charaktere auszumaxen oder dergleichen, und für Spielleiter wie Welf, die fern davon sind, eine unplausible Welt zu präsentieren.)