Autor Thema: (Zu?) starke irdische Einflüsse  (Gelesen 28876 mal)

barbarossa rotbart

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Re: (Zu?) starke irdische Einflüsse
« Antwort #30 am: 11 Jul 2017, 14:35:41 »
Und es gibt kein Rollenspiel mit 20+ Bänden, das sich nicht über die Zeit verändert hat.
Leider nicht immer zum Besseren... :(

JohnLackland

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Re: (Zu?) starke irdische Einflüsse
« Antwort #31 am: 11 Jul 2017, 15:19:31 »
Rotbart du bekommst den Pessimismus Preis für Rollenspiele 2017. :P

Im übrigen habe ich nicht geschrieben das darüber nicht diskutiert werden darf sondern nur das es nicht viel ändern wird^^. Ihr dürft nicht vergessen das hier sich auch nur eine kleine Nerdschar über solche Dinge diskutiert...

Was aber geht, wenn es den phantastischer sein soll... ein geheimes Mondtor war zu einen der Monde führt und dort kann es ja sehr phantasticher sein^^ wäre doch mal was für ein Fanprojekt!
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

barbarossa rotbart

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Re: (Zu?) starke irdische Einflüsse
« Antwort #32 am: 11 Jul 2017, 15:57:38 »
Rotbart du bekommst den Pessimismus Preis für Rollenspiele 2017. :P
Schau Dir doch mal die verschiedenen Spielwelten der Rollenspiele mit vielen Hintergrundbänden an. Weder Aventurien noch die verschiedenen Welten von D&D haben sich in den letzten 10, 20, 30 Jahren wirklich verbessert. Manche wurden sogar durch redaktionelle Fehlentscheidungen kaputt gemacht.

Olibino

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Re: (Zu?) starke irdische Einflüsse
« Antwort #33 am: 11 Jul 2017, 20:22:04 »
Von den bisherigen 5 Quellenbüchern beschreiben lediglich 2 ein Land mit irdischem Einfluß (Selenia und Zhoujiang). Bei den anderen 3 (Dakardsmyr, Unreich, Surmakar) ist die jeweilige Bevölkerung ja noch nicht einmal menschlich und ich wüßte auch nicht, welche irdische Kultur da Pate gestanden haben soll. Oder meint ihr etwas ganz anderes, dass die Naturgesetzte nicht gelten oder so? Und selbst das gibt es ja in den Feenwelten.


La Cipolla

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Re: (Zu?) starke irdische Einflüsse
« Antwort #34 am: 12 Jul 2017, 07:13:19 »
Zitat
Schau Dir doch mal die verschiedenen Spielwelten der Rollenspiele mit vielen Hintergrundbänden an. Weder Aventurien noch die verschiedenen Welten von D&D haben sich in den letzten 10, 20, 30 Jahren wirklich verbessert. Manche wurden sogar durch redaktionelle Fehlentscheidungen kaputt gemacht.

Das ist sehr streitbar! Dark Sun finde ich viel besser als vor der vierten Edition, die Forgotten Realms gefallen mir aktuell besser als noch in der vierten Edition, mehr oder weniger alle nWoD-Linien sind mit der Zeit besser geworden, Lamentations of the Flame Princess findet gerade erst so langsam sein Konzept, Shadowrun gefällt mir momentan erheblich besser als je zuvor, usw. Da kann man natürlich an jedem Punkt anderer Meinung sein, aber hey, das ist selbst bei Aventurien schon ganz eindeutig der Fall. Also keine Panik! ^^

Ich beeeeehaupte auch mal, oft (nicht immer) liegen diese Wahrnehmung und diese Angst in Nostalgie und dem scheinbaren "Kaputtmachen der Jugend" begründet, gerade bei so emotional geladen Sachen wie D&D, DSA und Vampire. Da kann eine Änderung dann schon mal ganz prinzipiell wie ein Angriff wirken, ganz unabhängig von ihrer Qualität, ihrer Relevanz oder dem Gesamtbild.
Aber hey, das ist okay! Alte Rollenspielbücher sind eins der wenigen Medien, die man praktisch endlos benutzen kann, und da es immer noch ein Hobby ist, hat außer vll. der eigenen Gruppe auch niemand das Recht, da reinzureden.

Ich bilde mir auch ein, dass sich die Identität, die Splittermond momentan hat, erst langsam herausgebildet hat. Der Weltenband wirkt auf mich teilweise noch ganz anders als die aktuell erscheinenden Bände, und diese Änderung sehe ich im Gesamtbild eher positiv, auch wenn ich einige Richtungen im Weltenband noch lieber mochte als die aktuell getroffene. (Letztendlich sind Konsistenz und Konzept halt doch König.)
« Letzte Änderung: 12 Jul 2017, 07:21:04 von La Cipolla »
Mein Kram:
Los Muertos ... Ein Rollenspiel mit Skeletten! :D

barbarossa rotbart

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Re: (Zu?) starke irdische Einflüsse
« Antwort #35 am: 12 Jul 2017, 12:59:52 »
@La Cipolla:
Dark Sun war zum einen schon immer ein exotisches Setting und nie Mainstream und zum anderen ist die 4e-Version nichts anderes als eine Neuauflage der Originalversion, angepasst an das miserable D&D 4e-Regelwerk, welches bekanntlich ein solcher Flopp war, dass man die weitere Entwicklung eingestellt hat und sich zwei Jahre nur auf die Entwicklung von D&D 5e konzentrierte.
Die mit 4e angeführten Änderungen bei den Forgotten Realms waren bei eigentlichen Machern der Welt, insbesondere Ed Greenwood, dass sie mit 5e fast alle rückgängig gemacht haben. Die Fehler, die man mit D&D 4e gemacht hat, führten dazu, dass WotC alle D&D-Regeleditionen als PDF veröffentlicht hat.
Bei DSA lief eigentlich besonders nach dem Ende der Borbarad-Kampagne vom Hintergrund her vieles falsch. Angefangen hat es mit dem erstarken des Mittelaltersimulationismus, aber auch mit dem Jahr des Feuers und fast allem, was danach kam. Für Myranor gilt leider ähnliches, aber hier war es ein massiver Retcon, der den Schaden anrichtete.
Soweit ich weis, hat nWoD nie die Popularität von oWoD erreicht. Und ist es nicht bezeichnend, dass viele oWoD-Bücher in den letzten Jahren neuaufgelegt wurden?

@Thema:
Auffallen ist, dass bei allen sechs erschienenen Quellenbüchern, die Hälfte sich mit Kulturen beschäftigt, die eindeutig auf mittelalterlichen irdischen Kulturen basieren. Darunter sind auch beiden einzigen HC-Bände. Und selbst der nächste HC-Band behandelt mit Farukan eine solche Kultur. Auch wenn hier jetzt einige argumentieren, dass Farukan mehr auf Persien basiert als auf Arabien, aber existierte Persien nicht auch noch im Mittelalter?

Nennt es Nostalgie, aber mir fehlt bei fast allen neuen Fantasywelten das Fantastische/Fremdartige, was bei so vielen der älteren Welten den Charme ausgemacht hat. Man ist da doch eher konservativ geworden, und entwickelt lieber eine jugendfreie Fantasy-Mittelaltersimulation als eine Welt mit wirklich exotischen aber spielbaren Kulturen.

Xandila

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Re: (Zu?) starke irdische Einflüsse
« Antwort #36 am: 12 Jul 2017, 13:31:07 »
@Thema:
Auffallen ist, dass bei allen sechs erschienenen Quellenbüchern, die Hälfte sich mit Kulturen beschäftigt, die eindeutig auf mittelalterlichen irdischen Kulturen basieren. Darunter sind auch beiden einzigen HC-Bände. Und selbst der nächste HC-Band behandelt mit Farukan eine solche Kultur. Auch wenn hier jetzt einige argumentieren, dass Farukan mehr auf Persien basiert als auf Arabien, aber existierte Persien nicht auch noch im Mittelalter?
"Das Mittelalter" ist dann die von dir angesprochene gleiche irdische Epoche? Also mal abgesehen davon, daß sich Mittelalter auf Europa bezieht, dauert diese Epoche ca 9 Jahrhunderte und ist mitnichten die ganze Zeit währenddessen gleich.
Die persischen Inspirationen für Farukan sollen weitgehend dem altpersischen entstammen, und das  Altpersische Reich endete ca 900 Jahre vor dem europäischen Mittelalter.
Mit China kenne ich mich nicht gut genug aus, um die Einflüsse bei Zhoujiang zeitlich zu verorten, aber die Geschichte dort reicht auch mehr als 3000 Jahre zurück, so daß ich es für unwahrscheinlich halte, daß die primären Analogien alle aus der Zeit zwischen dem 6. und 15. Jahrhundert (europäisches Mittelalter) entstammen.



Cherubael

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Re: (Zu?) starke irdische Einflüsse
« Antwort #37 am: 12 Jul 2017, 14:01:33 »
Ich habe beim Verfolgen dieser Diskussion deb selben Eindruck, den ich derzeit beim suchen von Science Fiction Filmen habe:
Früher gab es bessere Auswahl... (gefühlt)

Nun haben Kreative von heute aber ein entschiedendes Problem: Neue Dinge entwickeln wird immer schwieriger, je mehr neue Dinge es schon gab. Und greift man was woanders auf, heißt es oft:
Ist da und dort abgeschaut.

Was also macht man als Autor einer neuen Welt? Man leiht dort, wo man u gestraft leihen darf. Geschichte und Mythen. Viele Kreaturen in Splittermond entstammen Märchen und Mythen, wurden nur anders aufgearbeitet. Das ist keine Kritik, ich finde das cool!

Aber Fantasy ist ja nunmal epochal irgendwie begrenzt. Ab einer gewissen Entwicklung landet man im Steampunk. Somit kann schonmal das Gefühl aufkommen, man leiht alles aus dem Mittelalter. Auch wenn das, wie von Xandilla beschrieben, gar nicht unbedingt der Fall ist. Es ist eben nur vieles aus unserer Geschichte.

Um noch meinen Senf dazu zu geben: Ich finde die aktuelle Mischung bei Splittermond genau richtig. Selenia ist ja (mit der Arwinger Mark) explizit als Einsteiger Region betitelt, und welch Zufall, es erinnert doch stark an europäisches Mittelalter und klassische Fantasy.
Weiter entfernt gibt es exotischere Fantasy. Aber eben auch "bekannte Fantasy". Ich bin äußerst zufrieden. Gerade die Ecke um Wüstentrutz, also Dämmerwald und Surmakar, finde ich genial, ein Urwald praktisch direkt neben einer Wüste, beides angereichert mit cooler Fantasy und in der Mitte sind die Minen von Moria.
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barbarossa rotbart

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Re: (Zu?) starke irdische Einflüsse
« Antwort #38 am: 12 Jul 2017, 14:23:35 »
Selbst wenn die Arwinger Mark in Selenia eine Einsteigerregion ist, musste man deshalb bei vielen Details auf die Geschichtsbücher zurückgreifen? Warum muss ein selenischer Bauer sich genauso kleiden, wie ein Bauer der Nordmarken (DSA) oder deutscher Bauer des Mittelalters?

Klassische Fantasy ist nur in einer Richtung epochal begrenzt. In der anderen Richtung gibt es keine offensichtliche Grenze. Bei Midgard z.B. basieren zwar alle Kulturen direkt auf irdischen Vorbildern, aber die Spanne reicht von altsteinzeitlich bis zur Renaissance. Leider hat man bei vielen dieser Kulturen direkt aus den Geschichtsbüchern abgeschrieben...

Cherubael

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Re: (Zu?) starke irdische Einflüsse
« Antwort #39 am: 12 Jul 2017, 14:30:15 »
Musste man sicher nicht. Aber es ist erstens einfacher, zweitens bekannt und somit leichter zu erklären, vermitteln und zu begreifen. Man kann es als Anfänger einfach leichter einbauen, man hat sofort ein Bild.

Was wäre denn dir lieber gewesen, für Selenia?
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Xandila

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Re: (Zu?) starke irdische Einflüsse
« Antwort #40 am: 12 Jul 2017, 14:36:55 »
Inspirationen aus Antike und Renaissance hat man in Lorakis doch auch.

Und zu dem selenischen Bauer:
Kleidet der sich tatsächlich genauso wie einer des deutschen Mittelalters (und wieder die Frage, Früh-, Hoch-, Spätmittelalter?). Ich habe dazu gerade kein Bild aus den Regelwerken vor Augen.

TrollsTime

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Re: (Zu?) starke irdische Einflüsse
« Antwort #41 am: 12 Jul 2017, 15:17:14 »
Selbst wenn die Arwinger Mark in Selenia eine Einsteigerregion ist, musste man deshalb bei vielen Details auf die Geschichtsbücher zurückgreifen? Warum muss ein selenischer Bauer sich genauso kleiden, wie ein Bauer der Nordmarken (DSA) oder deutscher Bauer des Mittelalters?

...

Weil man in KLASSISCHEN Gebieten KLASSISCH spielen will, sehen die Bauern dort KLASSISCH aus.
Jedenfalls gefühlt.
Das Problem waren nie ikonische Momente oder ikonische Klassen oder ikonische Zauber.
Das Problem war stets "Was gibt es sonst noch und wie fügt es sich ein?"
Nicht "Wie viele Geschmäcker bediene ich?" sondern "Wie justiere ich sie zueinander?".

Ich habe mal etwas provokant Splittermond "Das andere DSA5" genannt. Aber es steckt eine gewisser Kern drin.
Vieles, was man im Nachhinein bei DSA nicht mehr nachjustieren konnte oder wollte, konnte man in Splittermond "gleich richtig" umsetzen. In manchen Fällen sicher Zufall oder selbstverständlich, in anderen Fällen aber sich aus DSA-Erfahrungen resultierend.

Und was DSA betrifft: Mit DSA5 und der HA hat man ja versucht, gewisse Fallstricke der Vergangenheit auf den Müll zu werfen, Fehler der Vergangenheit abzumildern oder notfalls zu retconnen undund.
Im Grunde war DSA3-4s größte Stärke gleichzeitig ihre größte Schwäche: Die G7.
Die hat vieles umgeworfen und neu gesetzt, was besser in einen Design-Prozess einer neuen Edition als in einer laufende Kampagne vieler verschiedener Autoren gehört hätte.
Ein starres RW und eine "Das dürft ihr nicht"-Mentalität, die zumindest in den Köpfen vieler Spiele angekommen ist (und nicht zwingend von den Autoren immer beabsichtigt war), tat ihr übriges.
Wenn ich in Splittermond mir nen Wüstenelfen baue, himmel: ZACK fertig.
Noch heute wirft man uns DSA-Spielern starres Denken vor. Sicherlich sehr vorurteilsbeladen. Aber stell mal die exakt gleiche Frage in einem der beiden DSA-Foren, hier und im Tanelorn.... da liegen Welten zwischen...
Ich spiele immer noch gerne DSA, keine Frage und noch lieber Splittermond, weil man da einfach "Frisch, neu, besser" starten konnte als selbst DSA5.

Und in beiden liebe ich die Option auf Erdigkeit, auf "klassisch" bei gleichzeitigem Austoben in Freibau und Co.
Und seitdem man sich "Balancing" auf die Fahnen schrieb, funktioniert das auch, ohne dass der Gruppen-Powergamist oder der Regelwerksstudent stets abzieht wie hulle.

Ich kann es nicht recht in Worte fassen, aber exakt DANN fühlt sich für mich eine Gruppe aus "80er Jahre Magier + Exotischer Vargen Steinebeleber + Bauer aus dem Mittelalter" rund an.
Und exakt das gleiche gilt für die Regionen.
Quendan zu TrollsTime: "Du musst nicht alle überzeugen!"

La Cipolla

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Re: (Zu?) starke irdische Einflüsse
« Antwort #42 am: 12 Jul 2017, 15:59:23 »
Zitat
@La Cipolla:
Dark Sun war zum einen schon immer ein exotisches Setting und nie Mainstream und zum anderen ist die 4e-Version nichts anderes als eine Neuauflage der Originalversion, angepasst an das miserable D&D 4e-Regelwerk, welches bekanntlich ein solcher Flopp war, dass man die weitere Entwicklung eingestellt hat und sich zwei Jahre nur auf die Entwicklung von D&D 5e konzentrierte.
Die mit 4e angeführten Änderungen bei den Forgotten Realms waren bei eigentlichen Machern der Welt, insbesondere Ed Greenwood, dass sie mit 5e fast alle rückgängig gemacht haben. Die Fehler, die man mit D&D 4e gemacht hat, führten dazu, dass WotC alle D&D-Regeleditionen als PDF veröffentlicht hat.
Bei DSA lief eigentlich besonders nach dem Ende der Borbarad-Kampagne vom Hintergrund her vieles falsch. Angefangen hat es mit dem erstarken des Mittelaltersimulationismus, aber auch mit dem Jahr des Feuers und fast allem, was danach kam. Für Myranor gilt leider ähnliches, aber hier war es ein massiver Retcon, der den Schaden anrichtete.
Soweit ich weis, hat nWoD nie die Popularität von oWoD erreicht. Und ist es nicht bezeichnend, dass viele oWoD-Bücher in den letzten Jahren neuaufgelegt wurden?

Man könnte die einzelnen Punkte sicherlich weiter aufdröseln, diskutieren, ein paar davon widerlegen, aber das würde dann noch weiter an meinem Punkt vorbeigehen: All das ist streitbar. Die ganzen Veränderungen haben sogar faktisch zu großen Meinungsverschiedenheiten geführt, sie haben definitiv ordentlich Fans, also warum der Versuch, sie so stark zu objektivieren, eine scheinbare Wahrheit aufzustellen? Ich denke, es ist in Ordnung, eine subjektive Meinung zu haben, gerade im Hobbybereich, in dem "gut" und "schlecht" am Ende des Tages auf die Frage hinauslaufen, an was man mehr Spaß hat.

Und, um zur ursprünglichen Frage zurückzukommen: Was wäre dann die Alternative in der Praxis der Spieleentwicklung? Auf Teufel komm raus bei dem bleiben, was anfangs beschlossen wurde, auch wenn man es in der einen oder anderen Hinsicht doof findet? Ich befürchte einfach, dass diese Sichtweise sehr unpraktikabel ist.
« Letzte Änderung: 12 Jul 2017, 16:01:11 von La Cipolla »
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SeldomFound

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Re: (Zu?) starke irdische Einflüsse
« Antwort #43 am: 12 Jul 2017, 17:29:21 »

Und zu dem selenischen Bauer:
Kleidet der sich tatsächlich genauso wie einer des deutschen Mittelalters (und wieder die Frage, Früh-, Hoch-, Spätmittelalter?). Ich habe dazu gerade kein Bild aus den Regelwerken vor Augen.

Eine interessante Frage, weil ich keine Ahnung von der Entwicklung der bäuerlichen Kleidung in unserer Geschichte haben. Egal ob es nun "abgeschrieben" wurde oder nicht, für mich wäre es also so oder so "neu"!

Konkret finden wir zu Kleidung in "Selenia - Kaiserreich unter den Monden" folgende Aussagen auf S. 43:

Zitat
"Bauern und Handwerker kleiden sich normalerweise in schlichte, praktische Alltagsgewänder aus Leinen, Wolle oder Leder. Zu besonderen Anlässen holen jedoch fast alle prächtige Zunf- oder Feiertagskleider aus der Truhe. Wohlhabende Händler und Handwerker lassen ihre Kleidung in Muschelblau aus Arwingen färben. Der Adel kleidet sich in teure Seide aus Zhoujiang, häufig ebenfalls in Arwingen gefärbt, da das Muschelblau im ganzen Reich als Statussymbol gilt."


Das sagt nichts darüber aus, wie jetzt genau diese Kleider aussehen, die ein Bauer trägt, aber zumindest im Bezug auf die Adligen und Reichen in Sarnburg kann man davon ausgehen, dass Kimonos, Qipao und andere Gewänder im takasadischen Stil nicht selten sind! Und dasselbe dürfte umgekehrt für die Reichen in Palitan und Umgebung gelten, die dann zum Beispiel dragoreische Kleider tragen, nur um damit ihr Prestige und ihr Vermögen zu zeigen.
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barbarossa rotbart

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Re: (Zu?) starke irdische Einflüsse
« Antwort #44 am: 12 Jul 2017, 20:16:28 »
Siehe Die Arwinger Mark S.9. Dort wird ganz genau beschrieben, welche Kleidungsstücke ein Bauer aus der Arwinger Mark trägt. Und diese kurze Beschreibung hat mich von Anfang an gestört, weil dies wieder ein Rückfall in die Detailverliebtheit und historische Genauigkeit von DSA4 ist, den man ja eigentlich nicht mehr haben wollte.