Autor Thema: Lehen als Ressource?  (Gelesen 7119 mal)

Loki

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Lehen als Ressource?
« am: 30 Jun 2017, 14:06:50 »
Hi!

Einen passenden Thread dazu habe ich nicht gefunden, daher mache ich für das Thema mal einen neuen auf.

Frage: Wie kann man ein Lehen, das der Charakter besitzt, regeltechnisch umsetzen?

Hintergrund: Angenommen, ein Charakter kommt in den Besitz eines (größeren) Lehens (im konkreten Fall: Eine Grafschaft mit etwa 10.000 km², etwa 4x das Saarland). Dieses Lehen soll regeltechnisch in einer Art und Weise ausgearbeitet werden, dass der Spieler via Erfahrungspunkte / Geld / Zeit sicht- und spürbare Veränderungen bewirken kann.

Beispiele:
  • Ein Eigenschaft "Heer" könnte zum Beispiel Auskunft darüber geben, wie stark das Lehen bei einer Kampagnen-Endschlacht hilfreich ist (über die Zahl der verfügbaren Soldaten)
  • Eine Eigenschaft "Reichtum" könnte zum Beispiel die Vermögens-Ressource des Charakters ergänzen (z.B. könnte ein Charakter mit Vermögen 1 und Reichtum 4 insgesamt auf Vermögen 5 zugreifen)
  • Eine Eigenschaft "Zufriedenheit" könnte beschreiben, wie das Volk zum herrschenden Charakter steht (das in Frage kommende Lehen befindet sich derzeit in von harreburg'schen Zuständen und entsprechend negativ wäre hier ein etwaiger Startwert)
  • Eine Eigenschaft "Okkulte Forschung" könnte wiederum darstellen, wie weit die Gelehrten bei der Entzifferung eines alten Heiligtums sind, das im entscheidenden Konflikt von Bedeutung sein kann

Meine erste Idee in dieser Hinsicht ist (wie ja dem Threadtitel zu entnehmen ist), eine neue Ressource "Lehen" einzuführen, welche nach den normalen Regeln vom Spieler gesteigert werden kann. Diese könnte man ähnlich wie die Ressource Gefolge anlegen, in der Art:

Bei jeder Steigerung der Ressource kann der Spieler einen Punkt auf jede der vier Eigenschaften (Heer, Reichtum, Zufriedenheit, Okkulte Forschung) verteilen.

Angenommen die Ressource hat die Startwerte Heer: 2, Reichtum: 1, Zufriedenheit: -1, Okkulte Forschung: 1, dann kann der Spieler pro Steigerung eine der vier Eigenschaften um einen Punkt erhöhen.

Was haltet ihr vom dem Konzept? Würdet ihr etwas anders machen oder die Sache komplett anders angehen (über eine Stärke, ohne einzelne Eigenschaften, oder oder oder)? Fallen euch noch weitere Eigenschaften ein oder würdet ihr welche streichen?

Zur Sicherheit: Ich möchte nicht von euch wissen, ob ihr prinzipiell dafür oder dagegen seid, neue Regeln für solche Gelegenheiten zu entwickeln - dass es eine regeltechnische Umsetzung geben muss, ist mit dem entsprechenden Spieler bereits besprochen.

LG
« Letzte Änderung: 30 Jun 2017, 14:08:53 von Loki »
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TrollsTime

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Re: Lehen als Ressource?
« Antwort #1 am: 30 Jun 2017, 14:52:23 »
Ich finde deinen Ideen und Ansätze für diesen Zweck ganz gelungen.
ZB würde ich auch sagen: Du kannst statt "Reichtum" auch "Zufriedenheit" anzapfen, um dein persönliches vergnügen/Vermögen zu füttern. Dann hungern die Leute halt...
Oder besser: "Du kannst Eigenschaften auch im Verhältnis 2:1 tauschen, um so kurzfristig zB deinen Reichtum zu schonen (Aber dafür leidet das Volk) oder Reichtum in Heer umzuschichten (aber diese gewaltigen Ausgaben reißen langfristig ein Loch). Diese Verschiebungen reichen grundsätzlich für 1/2 Jahr. Dann normalisieren sich die Werte wieder, wenn nichts schlimmes passiert ist..."

Aber eine Frage hätte ich schon. Wie soll sich zu Gunsten des SC denn die Eigenschaft "Heer" in einem beliebigen Abenteuer auswirken?
Quendan zu TrollsTime: "Du musst nicht alle überzeugen!"

SeldomFound

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Re: Lehen als Ressource?
« Antwort #2 am: 30 Jun 2017, 14:53:56 »
Also von vorneweg: Es handelt sich dabei offensichtlich um ein Kampagne relevantes Element, richtig? Das ansonsten reichen die schon existierenden Ressourcen aus.

Der Stand deckt ab, dass man über ein entsprechendes Lehen verfügt.

Frei verfügbar Reichtum entspricht dem Vermögen.

Zufriedenheit der Bevölkerung kann sich in einem lokal angepassten Ansehenwert äußern.

Okkulte Forschung hängt von dem jeweiligen Untersuchungsgegenstand ab: Ein vergessenes Heiligtum -> Glaube, lokale Feenherrscher -> Mentor, Labor der Drachlinge -> Zuflucht, etc.

"Heer" hingegen ist in der Tat ein Aspekt, der aktuell bestenfalls durch Stand bzw. durch Rang angedeckt wird...

Aber wenn es wirklich sehr detailiert sein soll, würde ich ein komplettes Unterset von Regeln herstellen, dass spezifisch auf die Bedürfnisse deiner Kampagne abgestimmt ist.
« Letzte Änderung: 30 Jun 2017, 14:56:59 von SeldomFound »
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Harry

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Re: Lehen als Ressource?
« Antwort #3 am: 30 Jun 2017, 15:47:52 »
Ich bin mir nicht sicher, ob ich es als Spieler so gut fände, wenn mein Charakter Erfahrungspunkte in das Lehen stecken muß damit kein Bürgerkrieg ausbricht.

Ich würde vermutlich die Steigerungen unabhängig von den EP des Charakters machen, damit er nicht ins Hintertreffen gegenüber den anderen Spielern gerät.
Reichtum wäre dann kein Vermögen, auf das der Spieler für seinen Charakter direkt zugreifen kann sondern entspräche eher dem Wohlstand der Bevölkerung, was wiederum Auswirkung auf Kriminalität und käufliche Gegenstände und Dienstleistungen hätte.
Möchte der Spieler diesen Reichtum für seinen Charakter nutzen, kann er entweder selber noch Vermögen steigern oder evtl. das Lehen beleihen. Dabei würde ich ähnlich wie beim Belasten des eigenen Vermögens vorgehen, zusätzlich aber noch für den entsprechenden Zeitraum die Zufriedenheit um einen Punkt senken.

Prinzipiell sollte der entsprechende Charakter einen entsprechend hohen Stand und Zuflucht haben denn effektiv erhält er die Vorteile dieser beiden Ressourcen durch das Lehen.

Loki

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Re: Lehen als Ressource?
« Antwort #4 am: 30 Jun 2017, 17:16:49 »
@TrollsTime

Oder besser: "Du kannst Eigenschaften auch im Verhältnis 2:1 tauschen, um so kurzfristig zB deinen Reichtum zu schonen (Aber dafür leidet das Volk) oder Reichtum in Heer umzuschichten (aber diese gewaltigen Ausgaben reißen langfristig ein Loch). Diese Verschiebungen reichen grundsätzlich für 1/2 Jahr. Dann normalisieren sich die Werte wieder, wenn nichts schlimmes passiert ist..."

Aber eine Frage hätte ich schon. Wie soll sich zu Gunsten des SC denn die Eigenschaft "Heer" in einem beliebigen Abenteuer auswirken?

Die Idee mit dem Umschichten gefällt mir, insbesondere auch z.B. das Vermögen zu reduzieren und dafür das Heer auszubauen. Zu deiner Frage: Ich habe das Finale noch nicht komplett ausgearbeitet, aber es wird eventuell auf eine Endschlacht gegen einen sehr mächtigen Gegner hinauslaufen. Bei dieser Schlacht könnte eine eigene kleine Armee natürlich helfen (insbesondere wenn man es nicht schafft, andere mächtigere Kriegsherren von der Bedrohung zu überzeugen). Wertetechnisch könnte es auf bestimmte entscheidende Proben einen Bonus geben, der sich an der "Heer"-Eigenschaft orientiert.

@SeldomFound

Aber wenn es wirklich sehr detailiert sein soll, würde ich ein komplettes Unterset von Regeln herstellen, dass spezifisch auf die Bedürfnisse deiner Kampagne abgestimmt ist.

Genau darum (bzw. für den Grundstein dafür) geht es mir ja hier.

Frei verfügbar Reichtum entspricht dem Vermögen.

Im Prinzip schon. Allerdings eignet sich die vorhandene Ressource Vermögen meiner Meinung nach nicht dafür, die finanziellen Möglichkeiten einer Grafschaft zu repräsentieren. Auf Stufe 6 gibt die Ressource 300 Lunare, was für einen Abenteurer sicherlich enorm viel ist, für eine gesamte Grafschaft aber sehr dürftig. Davon abgesehen will ich mit dem "Lehen (Vermögen)" auch etwas anderes darstellen, nämlich die Ressourcen des Lehens selbst, nicht das Geld, das der Lehnsherr locker machen kann. Als Skala schwebt mir hier auch eher etwas in der Größenordnung von Vermögen 1: 500 Lunare, Vermögen 2: 1000 Lunare vor.

@Harry

Ich bin mir nicht sicher, ob ich es als Spieler so gut fände, wenn mein Charakter Erfahrungspunkte in das Lehen stecken muß damit kein Bürgerkrieg ausbricht.

Ich würde vermutlich die Steigerungen unabhängig von den EP des Charakters machen, damit er nicht ins Hintertreffen gegenüber den anderen Spielern gerät.

Das ist, näher betrachtet, ein guter Punkt.

Reichtum wäre dann kein Vermögen, auf das der Spieler für seinen Charakter direkt zugreifen kann sondern entspräche eher dem Wohlstand der Bevölkerung, was wiederum Auswirkung auf Kriminalität und käufliche Gegenstände und Dienstleistungen hätte.
Möchte der Spieler diesen Reichtum für seinen Charakter nutzen, kann er entweder selber noch Vermögen steigern oder evtl. das Lehen beleihen. Dabei würde ich ähnlich wie beim Belasten des eigenen Vermögens vorgehen, zusätzlich aber noch für den entsprechenden Zeitraum die Zufriedenheit um einen Punkt senken.

Ich finde die Idee sehr ansprechend, die Punkte des Lehens in erster Linie untereinander zu tauschen, also z.B. Vermögen zu investieren, um das Heer auszubauen. Die Frage ist dann aber, wie neue Punkte ins Spiel kommen (wenn keine EP dafür ausgegeben werden sollen). Möglichkeiten, die mir da spontan einfallen:

  • Die fragliche Grafschaft herrscht über eine Baronie, deren Baron natürlich tributpflichtig ist. Man könnte also z.B. in bestimmten Intervallen den Vermögenswert erhöhen, um dies darzustellen
  • Ebenso könnte Sicherheit auf den Straßen etc. die Zufriedenheit der Bevölkerung erhöhen, nach dem Motto "Es sind x Monate ohne nennenswerte Vorfälle vergangen, die Zufriedenheit steigt um 1" oder so
  • In gewissen Abständen (z.B. 1x im Monat) könnten für Entscheidungsträger der Domäne Würfe verlangt werden, z.b. eine Probe für den Kämmerer, ob er schlau gewirtschaftet hat, eine Probe für den Heermeister, ob er die Truppen mobilisiert hat, etc.
  • Natürlich müsste der Charakter das entsprechende Personal auswählen (oder eben auswählen lassen), was natürlich zur Folge haben kann, dass man nicht die besten Leute kriegt (insbesondere, wenn man Klüngeln und Vetternwirtschaft freie Hand lässt)
  • Zufallsereignisse wie Bauernaufstände, Verräterische Schlüsselfiguren oder Diplomatische Zwischenfälle (auf einer Tabelle gewürfelt wie bei Reiseproben)

Was hältst du davon?

Prinzipiell sollte der entsprechende Charakter einen entsprechend hohen Stand und Zuflucht haben denn effektiv erhält er die Vorteile dieser beiden Ressourcen durch das Lehen.

Japp, Zuflucht in Form einer Burg als Hauptsitz versteht sich von selbst, ebenso der Stand.

LG
« Letzte Änderung: 30 Jun 2017, 17:18:51 von Loki »
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SeldomFound

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Re: Lehen als Ressource?
« Antwort #5 am: 30 Jun 2017, 18:35:17 »
Okay, wenn die Verwaltung des Lehens zentral für die Kampagne ist, würde ich einen der Grundsätze von FATE Core verwenden und aus dem Lehen ein Charakter machen:

1. Attribute eines Lehens

Ausstrahlung (AUS) => Kultureller Einfluss (KUL): Das Lehen übt auf andere Provinzen und politische Systeme eine Faszination aus, wodurch es diese leichter beeinflussen kann. Meistens verfügen Lehen mit hohen kulturellen Einfluss über hervorragende Künstler oder Diplomaten.

Beweglichkeit (BEW) => Flexibilität (FLX): Wie schnell kommen in diesem Land Veränderungen zu Stande? Je flexibler ein Lehen sowohl ist, desto schneller können wichtige Reformen oder Truppenbewegungen durchgeführt werden.

Intuition (INT) => Informiert (INF): Ein aufmerksames Lehen verfügt über eine gut funktionierendes Informationsnetzwerk und bemerkt schnell Veränderungen oder Gefahren.

Konstitution (KON) => Versorgung (VRS): Je besser das Lehen seine Bevölkerung versorgen kann, desto gesünder ist die Bevölkerung in der Regel.

Mystik (MYS) => Okkulte Geheimnisse (OKK): Besondere magische Erkenntnisse, Päkte mit Feenwesen, Göttern oder Geistern, je höher dieser Wert ist, desto mehr übernatürliche Tricks kann das Lehen benutzen, um sich und seiner Bevölkerung einen Vorteil zu erschaffen.

Stärke (STÄ) => Kampfstärke (KST): Lehen mag durch viele Kriege oder eine gefährliche Natur gekennzeichnet sein. Es bringt dafür einen taffen Menschenschlag hervor, der auch größeren Widrigkeiten leichter wiederstehen kann.

Verstand (VER) => Bildung (BIL): In einem Lehen mit hoher Bildung kann ein Großteil der Bevölkerung lesen und schreiben und hat einen großen Sammelschatz an theoretischen Wissen angeeignet.

Willenskraft (WIL) => Zusammenhalt (ZSH): In einem Lehen mit starkem Zusammenhalt, lässt sich die Bevölkerung nicht so leicht gegen die Regierung aufhetzen und ist bereit ihr Grund und Bogen mit ihrem Leben zu verteidigen.

2. Abgeleitete Werte

Größenklasse (GK) => In diesem Fall bezeichnet die Größenklasse die (bewohnbare) Fläche des Lehens/Reiches. Je größer die Fläche, desto bevölkerungsreicher kann das Lehen sein.

Geschwindigkeit (GSW) => Kein Äquivalent (?)

Initiative (INI) => Reaktionsgeschwindigkeit (RGW): Wie schnell kann das Reich in einem Notfall reagieren. Ihr ist natürlich der INF-Wert von entscheidender Bedeutung. (RGW = 10-INF + mögliche Verbesserungen)

Fokuspunkte (FO) => Innovationspunkte (IP): Ein Lehen mit vielen okkulten Geheimnissen und einer gebildeten und einfallsreichen Bevölkerung kann häufig seine Gegner durch allerlei Ideen überraschen. (IP = 2x (OKK+BIL))

Lebenspunkte (LP) => Stabilitätsspunkte (SP): Dieser Wert gibt an, wie viel Schaden ein Lehen/Reich nehmen kann, bevor es durch Bevölkerungsschwund, Zerfall der Regierung oder Zerstörung des Landes auseinander bricht. (SP = GK+VRS)

Verteidigung (VTD) => Im Falle eines Lehens zeigt dieser Wert, wie gut das Land auf militärische Angriffe von anderen Reichen oder Monstren reagieren kann. (VTD = 12+FLX+KST+/- dem Modifikator der GK (je größer, desto schwieriger ist es auf Bedrohungen zu reagieren))

Körperlicher Widerstand (KW) => Ökonomischer Widerstand (ÖW): Angriffe gegen den Handel des Lehens, seine Infrastruktur oder seine Ressourcen wie zum Beispiel Frischwasser, Erzvorkommen oder besondere Materialien, müssen den ÖW überwinden. (ÖW = 12+VRS+ZSH)

Geistiger Widerstand (GW) => Integrität (IG): In einem integen Lehen lässt sich die Bevölkerung nicht einfach gegen seinen Herrscher aufhetzen und die Beamten sind schwierig bis überhaupt nicht zu bestechen. (ÖW = 12+BIL+ZSH)


3. Möglichkeiten für die Fertigkeiten

Kampffertigkeiten stellen bei einem Lehen da, welche Einheiten es bevorzugt einsetzt (Schwere Fusssoldaten, Reiterei, Bogenschütze, etc.). Die Grundattribute sind in der Regel KST + FLX.

Allgemeine Fertigkeiten eines Lehens können zum Beispiel sein: Kunstfertigkeit, Handel, Propaganda, Forschung, Tradition oder Baukunst.

Was für eine Einzelperson Magieschulen sind, ist für ein Lehen eine Reihe von magischen oder profane Tricks, mit denen man sich einen Vorteil verschaffen kann: Ein geheimes Netzwerk von unterirdischen Gängen oder Pfade durch eine befreundete Feenwelt zum Truppentransport, die Möglichkeit eine Stampede von gefährlichen Bestien gegen den Feind einzusetzen, fortgeschrittene Feuerwaffen, etc.
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Wandler

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Re: Lehen als Ressource?
« Antwort #6 am: 30 Jun 2017, 19:13:39 »
Die Idee ein Lehen als Ressource abzubilden finde ich toll und interessant. Ressourcen müssen ja nicht unbedingt vom Spieler gekauft werden, daher:

Punkte für die Aspekte der Ressource könnten aus drei Quellen kommen:
  • "Feste Punkte" - direkt vom Spielleiter zugeordnet als Auswirkung von Spieler- und NSC-Aktionen. Plus oder minus.
  • "Freie Punkte" - vom Spielleiter zu Verfügung gestellt als Auswirkung von Spieler und NSC-Aktionen - aber steuerbar durch den Spieler der festlegt wo die Veränderung stattfindet
  • "Gekaufte Punkte" - vom Spieler mit seinen Erfahrungspunkten gesteigerter Aspekt der Ressource, so wie normal auch, zum Beispiel um bei Zufriedenheit -2 einen Aufstand zu verhindern.

Die Aspekte könnte man leicht abwandeln:
  • Kampfkraft (magisch und mundän)
  • Forschung (magisch und mundän, also auch Schmiedekunst, Naturkunde, Alchemie, Heilkunde, ...
  • Loyalität
  • Reichtum

Auch eine beliebig verfeinerte Simulation mag Spieler und Spielleiter gefallen, aber wenn den Spielern vorher klar ist welche Auswirkungen ihre Taten haben können kann auch eine "grobe" Simulation eine Menge Spielspaß bringen.

Harry

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Re: Lehen als Ressource?
« Antwort #7 am: 01 Jul 2017, 13:01:27 »
Ich finde die Idee sehr ansprechend, die Punkte des Lehens in erster Linie untereinander zu tauschen, also z.B. Vermögen zu investieren, um das Heer auszubauen. Die Frage ist dann aber, wie neue Punkte ins Spiel kommen (wenn keine EP dafür ausgegeben werden sollen). Möglichkeiten, die mir da spontan einfallen:

  • Die fragliche Grafschaft herrscht über eine Baronie, deren Baron natürlich tributpflichtig ist. Man könnte also z.B. in bestimmten Intervallen den Vermögenswert erhöhen, um dies darzustellen
  • Ebenso könnte Sicherheit auf den Straßen etc. die Zufriedenheit der Bevölkerung erhöhen, nach dem Motto "Es sind x Monate ohne nennenswerte Vorfälle vergangen, die Zufriedenheit steigt um 1" oder so
  • In gewissen Abständen (z.B. 1x im Monat) könnten für Entscheidungsträger der Domäne Würfe verlangt werden, z.b. eine Probe für den Kämmerer, ob er schlau gewirtschaftet hat, eine Probe für den Heermeister, ob er die Truppen mobilisiert hat, etc.
  • Natürlich müsste der Charakter das entsprechende Personal auswählen (oder eben auswählen lassen), was natürlich zur Folge haben kann, dass man nicht die besten Leute kriegt (insbesondere, wenn man Klüngeln und Vetternwirtschaft freie Hand lässt)
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Was hältst du davon?

Ich würde, neben den normalen EP für die Charaktere separat Punkte für das Lehen vergeben. Diese können einfach so, nach einer gewissen Zeit kommen, zusätzlich natürlich, wenn die Charaktere irgend etwas speziell für das Lehen machen. Da bieten sich diverse Abenteuer an, die Gefahren im Lehen beseitigen, bei denen neue Einnahmequellen aufgebracht werden (Goldmine?), solche, bei denen die Helden zeigen können, daß sie für das Lehen einstehen oder auch einfach Ideen der Spieler, wie sie eigenes Geld, eigene Ressourcen oder die Arbeitskraft ihrer Helden für das Lehen einsetzen.

Das Vermögen des Lehen würde ich nicht einfach so nach einer gewissen Zeit steigern, dies würde ja bedeuten, der Wohlstand wird einfach so größer. Besser Punkte für die Spieler zum Verteilen. Wenn sie dann einen Punkt in das Vermögen stecken möchten, hat dies ja den selben Effekt, ist aber von den Spielern entschieden.

Aber sinnvolle andere feste Punkte wie z.B. auf die Zufriedenheit wegen Frieden halte ich für eine gute Idee.

Auch die Idee, gewisse Aufgaben im Lehen an ausgewähltes Personal zu übergeben, halte ich für eine interessante Variante. Es bringt auch die Möglichkeit, weitere NSC mit eigenen Motiven und Interessen einzubringen. Wäre ja schade, wenn der Kämmerer zufällig ein Spion des verfeindeten Nachbarn ist oder der Küchenchef einen persönlichen Affront gegen einen der Spielercharaktere hegt, weil dieser seinen Bruder beim Stehlen erwischt und getötet hat ;D

Man könnte noch eine separate Kasse des Lehen einführen. Da könnte dann die Fähigkeit des Kämmerers entscheidend seien, um zu bestimmen, wieviel pro Monat in die Kasse gespült wird. Diese Kasse ist dann eigentlich dafür gedacht besondere, nicht vom Reichtum abgedeckte Dinge, zu kaufen, ähnlich wie die Ressource Vermögen und die Barschaft eines Charakters. Beispiele: Söldner aus einem anderen Reich einkaufen für einen anstehenden Krieg, besondere Gebäude bauen (Tempel, Rathaus, öffentliches Badehaus, Hafen, Kanalisation, Aquädukt, Bibliothek, Akademie, ...). Diese Dinge haben dann natürlich unter Umständen Einfluß auf die restlichen Eigenschaften des Lehen.
Auf diese Kasse könnten die Charaktere natürlich auch einfach so zugreifen um für sich selber Dinge zu kaufen. Nutzen sie diese Möglichkeit allerdings über die Maßen und offensichtlich für den eigenen Vorteil (z.B. ein riesiges Lustschloß für die Charaktere), sollte dies negative Folgen für die Eigenschaften haben. Dagegen sind solche Investitionen wie eine gute Rüstung, Tränke, Waffen, die dann wiederum direkt zur Verteidigung des Lehen eingesetzt werden, meiner Meinung nach neutral. Es ist ein persönlicher Vorteil für die Charaktere, der aber dem Lehen zugute kommt.

Wandler brachte noch den Vorschlag das Lehen doch als Ressource eines Charakters zu betrachten und feste und freie Punkte als EP für den Charakter mit dem Lehen zu vergeben. Damit gerät der Charakter zwar nicht ins Hintertreffen, da er mehr EP bekommt als die anderen, dies sorgt aber dafür, daß er den nächsten Heldengrad früher erreicht. Die EP der Helden wäre nicht mehr vergleichbar, daher würde ich auch von dieser Variante eher abraten.

Wandler

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Re: Lehen als Ressource?
« Antwort #8 am: 02 Jul 2017, 01:01:15 »

Wandler brachte noch den Vorschlag das Lehen doch als Ressource eines Charakters zu betrachten und feste und freie Punkte als EP für den Charakter mit dem Lehen zu vergeben. Damit gerät der Charakter zwar nicht ins Hintertreffen, da er mehr EP bekommt als die anderen, dies sorgt aber dafür, daß er den nächsten Heldengrad früher erreicht. Die EP der Helden wäre nicht mehr vergleichbar, daher würde ich auch von dieser Variante eher abraten.

Klarstellung: Gemeint sind die optional zu vergebenden Ressource-Punkte, nicht etwas "gebundene EP" - und damit sollte nach meinem Verständnis kein Heldengrad schneller zu erreichen sein.
Zudem ist der Mechanismus ja gedacht als Darstellung einer kampagnenspezifischen Entwicklung - es besteht keinerlei zwingender Grund diese Punkte direkt im Charakter zu führen und damit irgendwelche "Verzerrungen gegenüber anderen Charakteren zu verursachen.

Harry

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Re: Lehen als Ressource?
« Antwort #9 am: 02 Jul 2017, 01:30:39 »

Wandler brachte noch den Vorschlag das Lehen doch als Ressource eines Charakters zu betrachten und feste und freie Punkte als EP für den Charakter mit dem Lehen zu vergeben. Damit gerät der Charakter zwar nicht ins Hintertreffen, da er mehr EP bekommt als die anderen, dies sorgt aber dafür, daß er den nächsten Heldengrad früher erreicht. Die EP der Helden wäre nicht mehr vergleichbar, daher würde ich auch von dieser Variante eher abraten.

Klarstellung: Gemeint sind die optional zu vergebenden Ressource-Punkte, nicht etwas "gebundene EP" - und damit sollte nach meinem Verständnis kein Heldengrad schneller zu erreichen sein.
Zudem ist der Mechanismus ja gedacht als Darstellung einer kampagnenspezifischen Entwicklung - es besteht keinerlei zwingender Grund diese Punkte direkt im Charakter zu führen und damit irgendwelche "Verzerrungen gegenüber anderen Charakteren zu verursachen.

Entschuldige, da habe ich Dich wohl falsch verstanden.
Liegt vermutlich daran, daß ich Ressourcenerhöhungen immer nur als gebundene EP vergebe, da ich Verzerrungen zwischen vergebenen EP und Werten der Charaktere vermeiden möchte  :)

Loki

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Re: Lehen als Ressource?
« Antwort #10 am: 02 Jul 2017, 12:51:27 »
@SeldomFound

Nette Idee, aber ich finde, dass das viel zu viele Eigenschaften sind, die verwaltet werden müssten. Ich möchte mich lieber auf die 4 beschränken.

@alle

Folgendes habe ich mir auf Basis eues Feedbacks überlegt.

  • "Lehen" wird als Ressource eingeführt, mit einer Regelung ähnlich der Ressource Gefolgsleute
  • Pro investierter Steigerung (mit EP nach den normalen Regeln) kann eine der vier Eigenschaften der Ressource gesteigert werden (der Wert der Ressource ist entsprechend der Summe der Werte der vier Eigenschaften).
  • Notwendig ist das aber nicht: Dem Spieler mit der Ressource steht pro Monat (oder pro zwei Monate?) ein "Zugpunkt" zur Verfügung, den er für verschiedene Aktionen verwenden kann:
    • Investieren: Durch das kluge Anlegen von Geld sowie Förderung der Bauern etc. wird der Vermögenswert erhöht
    • Heerschau: Durch eine Heerschau werden neue Rekruten für die Streitkräfte angeworben
    • Fest geben: Mit einem großen Fest wird die Zufriedenheit der Bevölkerung erhöht
    • Forscher beauftragen: Eine Koryphäe auf dem Gebiet der okkulten Mächte wird angeworben, um bei der Entzifferung der Kultstätte zu helfen
    • Fortbildung: Pro investiertem Zugpunkt können 4 Fertigkeitspunkte auf beliebige Stellvertreter verteilt werden (z.B. kann der Kämmerer einen Bonus von 4 erhalten oder der Heermeister einen von 2 und der Kämmer einen von 2) - dafür kann sonst nichts gemacht werden, da die Stellvertreter ihre Zeit mit Lernen verbringen
  • Jede Erhöhung einer Eigenschaft benötigt eine bestimmte Zeit, um zur Wirkung zu kommen (ein oder zwei Monate?)
  • Zusätzlich zu diesen "geschenkten" Punkten kann der Spieler die Ressource mit EP verbessern, wenn er möchte
  • Bei jeder der vier Aktionen wird ein Wurf des betreffenden Verantwortlichen fällig (bei Investieren z.B. der Kämmerer, bei der Heerschau der Waffenmeister, etc.)
  • Diese Würfe haben - je nach Fähigkeit der Person - bestimmte Erfolgsaussichten: Bei Erfolg erhöhen sie den fraglichen Wert, bei Misserfolg verändern sie ihn zwar nicht, aber es fällt ein Wurf auf der Liste mit negativen Ereignissen an
  • Zusätzlich fallen in bestimmtem Rhythmus (1x pro Wirkungsperiode, also pro Monat oder pro zwei Monate?) Würfe auf die besagte Tabelle an. Möglich wäre hier auch eine zweite Tabelle, bei der es negative  und positive Ereignisse gibt, bei denen die negativen aber etwas wahrscheinlicher sind (weil ich es auch nicht zu leicht machen will)

Möglich wäre, dass einige Aktionen mehrere Zugpunkte oder längere Zeit benötigen, um zu wirken (Reichtum erhöhen sollte z.b. länger dauern, als neue Soldaten anzuheuern).

Als negative Ereignisse könnte ich mir vorstellen:
  • Schlechte Ernte: Schwere Hagelstürme und ähnliches bedrohen die Ernte in der Grafschaft, die Bauern säumen ihren Zehnten zu bezahlen (Vermögen -0,5)
  • Desertation: Aufgrund von Gerüchten und Manipulation hat sich eine Welle der Angst in der Armee breit gemacht und etliche Soldaten sind geflohen (Heer -0,5)
  • Naturkatastrophe: Ein Erdbeben oder ein mysteriöser und anhaltender Platzregen erschweren die okkulten Forschungen (Forschun -0,5)
  • Aufstand: Aufgrund von Agitation oder gerechtem Zorn greifen die Bauern zu ihren Mistgabeln und knöpfen einig Steuereintreiber auf (Zufriedenheit -0,5)

Als positive Ereignisse könnte ich mir (im Wesentlichen das Gegenteil des obigen) vorstellen:
  • Erfolgreiche Ernte: Die Bauern haben mehr Ernte eingebracht und der Zehnte fällt größer aus als bisher (Vermögen +0,5)
  • Erfolgreiche Anwerbung: Die Taten haben sich heurm gesprochen und es haben sich einige neue Rekruten eingefunden (Heer +0,5)
  • Akademischer Fortschritt: Den Forschern gelang ein Durchbruch bei ihren Untersuchungen (Forschung +0,5)
  • Gute Stimmung: Die Taten sprechen sich herum und die Bevölkerung fasst Vertrauen (Zufriedenheit +0,5)

Ich bin mir noch nicht sicher, ob die halben Bonus- bzw. Maluspunkte in der Praxis sinnvoll sind. Auf einer entsprechenden Tabelle (welcher Ressourcenwert welchen Gegenwert hat) sind halbe Punkte am Ende schwer zu bewerten. Andererseits sollten die positiven und negativen Ereignisse auch keinen zu großen Einfluss haben. Zudem habe ich mir folgende Definitionen für die Eigenschaften/Unterressourcen überlegt:

Vermögen
Das Vermögen der Grafschaft bezeichnet den allgemeinen Wohlstand der Bevölkerung. Und wenn es der Bevölkerung gut geht, bekommt dies auch der Lehnsherr zu spüren: Erfolgreiche Ernten sorgen für bessere Zahlungsmoral, denn wer nicht am Hungertuch nagt, hat weniger Hemmungen, seinen Pflichten als Vasall nachzukommen. Diese Ressource stellt dar, wie gut gefüllt die Staatskasse der Grafschaft ist (in Folge des Wohlstands der Einwohner). Die Staatskasse ist das, was der Lehnsherr in barer Münze in seiner Schatzkammer hat (und entsprechend verfügbar machen kann).
-2: Die Staatskasse ist nicht nur leer, sondern hoch verschuldet
-1: Die Staatskasse ist nicht nur leer, sondern verschuldet
0: Die Staatskasse ist leer
1: 100 L
2: 250 L
3: 500 L
4: 750 L
5: 1000 L
6: 1500 L

Heer:
Das stehende Heer steht die für Gesamtheit der waffenfähigen Soldaten im Reich.
0: Das Heer ist zu unbedeutend, um Auswirkungen zu haben.
1: Das Heer gewährt einen sehr kleinen Vorteil (+1 auf entsprechende Proben)
2: Das Heer gewährt einen kleinen Vorteil (+1 auf entsprechende Proben sowie ein weiterer Vorteil)
3: Das Heer gewährt einen mittleren Vorteil (+2 auf entsprechende Proben)
4: Das Heer gewährt einen großen Vorteil (+2 auf entsprechende Proben sowie ein weiterer Vorteil)
5: Das Heer gewährt einen sehr großen Vorteil (+3 auf entsprechende Proben)
6: Das Heer hat seine maximale Kapazität erreicht (+4 auf entsprechende Proben)

Okkulte Forschung:
Das Heiligtum eines dunklen Gottes winkt mit zahlreichen Geheimnissen, die es zu entschlüsseln gilt.
0: Die Forschung liegt brach, die Kultstätte hat keinerlei Auswirkungen
1: Die gewonnenen Erkenntnisse gewähren einen sehr kleinen Vorteil (+1 auf entsprechende Proben)
2: Die gewonnenen Erkenntnisse gewähren einen kleinen Vorteil (+1 auf entsprechende Proben sowie ein weiterer Vorteil)
3: Die gewonnenen Erkenntnisse gewähren einen mittelgroßen Vorteil (+2 auf entsprechende Proben)
4: Die gewonnenen Erkenntnisse gewähren einen großen Vorteil (+2 auf entsprechende Proben sowie ein weiterer Vorteil)
5: Die gewonnenen Erkenntnisse gewähren einen sehr großen Vorteil (+3 auf entsprechende Proben)
6: Die Kultstätte ist gänzlich erforscht (+4 auf entsprechende Proben)

Hinweis: Die genauen Auswirkungen habe ich mir noch nicht überlegt, aber es soll - ähnlich wie die Eigenschaft Heer - einen irgendwie gearteten Bonus in der epischen Endschlacht darstellen (z.B. indem man durch Kenntnisse des Feindes Boni auf Widerstandswürfe gegen seine Zauber bekommt, oder so).

Zufriedenheit:
Die Zufriedenheit der Bevölkerung gibt an, wie sehr die Bevölkerung mit der Politik einverstanden ist, gibt Hinweise darauf, wie wahrscheinlich ein Aufstand ist und wie offen man Agitatoren und Agenten von außerhalb gegenüber tritt.
-2: Die Bevölkerung ist außer sich - die Einwohner könnten jeden Moment zu offener Rebellion übergehen
-1: Die Bevölkerung steht kurz vor einer Revolte
0: Die Bevölkerung ist nicht besonders zufrieden, aber sie scheint auch nicht zu rebellieren
1: Das Volk ist nicht gänzlich unzufrieden, hier und da hört man einen Händler lobend über den Landesherren reden
2: Gelegentlich werden Feste im  Namen des Landesherren veranstaltet
3: Die Burg bekommt ordentlich Zulauf - die Bevölkerung will dem Lehnsherren nahe sein
4: In jedem zweiten Dorf feiert man den Lehnsherren
5: Die Bevölkerung siegt Lobeslieder auf den Lehnsherren
6: Das Volk könnte nicht weiter von einer Rebellion entfernt sein, es steht vollkommen hinter seinem Herren

Eventuell ließe sich anhand des Zufriedenheitswerts die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses Rebellion manipulieren.

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« Letzte Änderung: 02 Jul 2017, 13:27:30 von Loki »
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Re: Lehen als Ressource?
« Antwort #11 am: 02 Jul 2017, 13:33:59 »
Deine Ideen finde ich interessant, die Ausarbeitung zeigt auch die starke Anbindung an Deine Kampagne.
Ich persönlich halte nicht allzu viel von Zufälligkeiten bei Ereignissen die ja für die Kampagne, die Charaktere und die Spieler ziemlich wichtig zu sein scheint.
Es den Charakteren und Spielern nicht allzu leicht zu machen - ich bin bei Dir  ;D
Wie wäre es mit einem Plot im Hintergrund der durch die Gegner getrieben wird? Sie versuchen die negativen Ereignisse herbei zu führen.
Vorteile aus meiner Sicht:
  • Die Spieler mögen zwar erst einmal rätseln warum etwas passiert, aber sie bekommen früher oder später einen Erklärung dfür (keine Zufälligkeit / Willkür)
  • Die Spieler / Charakter können Einfluss auf die Auswirkungen nehmen. Das heisst auf gar keinen Fall dass sie alles abwenden können sollen! Aber die Entführung des Meistermagiers zu verhindern oder ihn rechtzeitig zu befreien ODER den Raubzug gegen Lehensgüter verhindern ODER die bösartigen Gerüchte über eine dämonische Krankheit auszuräumen - das können und sollen sie
  • Es macht so richtig Vorfreude der Nemesis im großen Endkampf in den Allerwertesten zu treten!

Allerdings könnten (nichtmagische) Hagelstürme durchaus auch mal gut angelegte Pläne zu nichte machen. Allerdings sollte das reine Zufallselement nicht dominieren, sonst wird es für die Spieler und Charaktere möglicherweise ziemlich frustrierend. Es sollte ja eine spannende aber auch gute Geschichte werden ...

Was willst Du mit den detaillierten Werten erreichen?
Es scheint ja um zwei Dinge zu gehen: Ableitung von Reaktionen des Lehens aus dem Zustand (Beispiel: Zufriedenheit) - und die Frage wie jener Endkampf beeinflusst werden kann.

Da könnte es durchaus angemessen sein die "abstrakten" Punkte erst mal abstrakt zu halten und dann wenn es darauf ankommt, zum Schluß - die Erfolge und Punkte als "reale" Auswirkungen zu beschreiben:
"Ihr habt zur Heerschau gerufen. Die Rufe der hoch motivierten Eliteeinheit dringen an euer Ohr, es sind fünfzig hoch gerüstete Kämpfen. Der Bauernhaufen ist dicht gedrängt, die Angst ist mit Händen zu greifen, aber es sieht so aus als ob sie euch trotz der eher mäßgen Ausrüstung auch bis zum Vorhof der Hölle folgen würden (allerdings nicht weiter).
Der Priester starrt in den Himmel, ein arrogantes Lächeln umspielt sein Gesicht. Die arkanen Geheimnisse jenes Kultplatzes sind größtenteils entschlüsselt."

Insgesamt finde ich das System gut da es den Spielern Auswirkungen sehr unmittelbar vor Augen führt und sie Einfluss nehmen können und stets Prioritäten setzen.

(Verbesserungen und Nachsatz)
« Letzte Änderung: 02 Jul 2017, 13:39:18 von Wandler »

Harry

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Re: Lehen als Ressource?
« Antwort #12 am: 02 Jul 2017, 14:34:30 »
Das sieht doch schon richtig gut aus.

Die Zufriedenheit des Volkes sollte auf jeden Fall einen Einfluß darauf haben, ob eine Rebellion angezettelt wird. Es wäre sehr unlogisch, wenn bei einer Zufriedenheit von 5 oder 6 eine Revolte gegen den Lehnsherrn losbricht. Es würde ja keiner aus der Bevölkerung mitmachen. Da müßten erstmal Ereignisse eintreten, welche die Zufriedenheit senken.
Das sollte meiner Meinung nach auch Auswirkung auf Desertionen haben, wenn alle zufrieden und glücklich mit dem Herrscher sind, werden auch die Soldaten nicht einfach fliehen.

Was die Zufallsereignisse angeht bin ich bei Wandler. Ich würde auch nicht unbedingt per Zufall entscheiden, was passiert sondern abwägen, ob die Spieler eher Unterstützung durch eine gute Ernte benötigen oder ob sie so gut taktieren, daß ein Erdbeben die Werte wieder etwas zurecht rücken kann. ;)
(Wobei natürlich ein Würfelwurf vor dem sowieso geplanten Ereignis die Schuld sehr gut vom Spielleiter auf die Würfel leiten kann  8) )

Was mir noch nicht so ganz klar ist, ist das Vermögen:
Ist das ein Verdienst pro Monat/Jahr/wasauchimmer oder ist das eine einmalige Summe, die kommt, wenn das Vermögen gesteigert wird (also einmalig)?
Was passiert, wenn bei Vermögen 1 die vorhandenen 100 Lunare ausgegeben werden?
Welche Bedeutung hat eine Verschuldung und wie kommt man dort hin? Kann man das Vermögen von 0 auf -1 senken und bekommt dafür einmalig einen gewissen Betrag, muß dafür aber in Zukunft jeden Monat Zinsen aus der Privatbörse des Charakters zahlen?

Loki

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Re: Lehen als Ressource?
« Antwort #13 am: 03 Jul 2017, 08:28:46 »
@Wandler

Deine Ideen finde ich interessant, die Ausarbeitung zeigt auch die starke Anbindung an Deine Kampagne.
Ich persönlich halte nicht allzu viel von Zufälligkeiten bei Ereignissen die ja für die Kampagne, die Charaktere und die Spieler ziemlich wichtig zu sein scheint.
Es den Charakteren und Spielern nicht allzu leicht zu machen - ich bin bei Dir  ;D
Wie wäre es mit einem Plot im Hintergrund der durch die Gegner getrieben wird? Sie versuchen die negativen Ereignisse herbei zu führen.
Vorteile aus meiner Sicht:
  • Die Spieler mögen zwar erst einmal rätseln warum etwas passiert, aber sie bekommen früher oder später einen Erklärung dfür (keine Zufälligkeit / Willkür)
  • Die Spieler / Charakter können Einfluss auf die Auswirkungen nehmen. Das heisst auf gar keinen Fall dass sie alles abwenden können sollen! Aber die Entführung des Meistermagiers zu verhindern oder ihn rechtzeitig zu befreien ODER den Raubzug gegen Lehensgüter verhindern ODER die bösartigen Gerüchte über eine dämonische Krankheit auszuräumen - das können und sollen sie
  • Es macht so richtig Vorfreude der Nemesis im großen Endkampf in den Allerwertesten zu treten!

Allerdings könnten (nichtmagische) Hagelstürme durchaus auch mal gut angelegte Pläne zu nichte machen. Allerdings sollte das reine Zufallselement nicht dominieren, sonst wird es für die Spieler und Charaktere möglicherweise ziemlich frustrierend. Es sollte ja eine spannende aber auch gute Geschichte werden ...

Du hast Recht, auf die Zufallsereignisse könnte man auch verzichten und etwaige Ereignisse im Lehen von im Hintergrund Fäden ziehenden Feinden (derer sollte es genug geben) auftreten lassen. Oder man nimmt Zufallsereignisse einfach deutlich seltener mit rein, vielleicht so einmal im halben Jahr oder so. Für mich bedeutet eine ausgearbeitete Agenda natürlich mehr Arbeit als ein Wurf auf einer Zufallstabelle, aber das ist schon in Ordnung. Die Frage ist aber an dieser Stelle auch, ob der Charakter von den Ereignissen viel mitbekommt. Ich hatte ja schon angedeutet, dass er viel auf Reisen sein und die Verwaltung einem NSC überlassen wird.

Was willst Du mit den detaillierten Werten erreichen?
Es scheint ja um zwei Dinge zu gehen: Ableitung von Reaktionen des Lehens aus dem Zustand (Beispiel: Zufriedenheit) - und die Frage wie jener Endkampf beeinflusst werden kann.

Da könnte es durchaus angemessen sein die "abstrakten" Punkte erst mal abstrakt zu halten und dann wenn es darauf ankommt, zum Schluß - die Erfolge und Punkte als "reale" Auswirkungen zu beschreiben:
"Ihr habt zur Heerschau gerufen. Die Rufe der hoch motivierten Eliteeinheit dringen an euer Ohr, es sind fünfzig hoch gerüstete Kämpfen. Der Bauernhaufen ist dicht gedrängt, die Angst ist mit Händen zu greifen, aber es sieht so aus als ob sie euch trotz der eher mäßgen Ausrüstung auch bis zum Vorhof der Hölle folgen würden (allerdings nicht weiter).
Der Priester starrt in den Himmel, ein arrogantes Lächeln umspielt sein Gesicht. Die arkanen Geheimnisse jenes Kultplatzes sind größtenteils entschlüsselt."

Die detaillierten Punkte habe ich mir aus zweierlei Gründen überlegt:
  • Ich als Spieler fände es schöner, ein konkretes Ziel zu haben, auf das ich zuarbeiten kann. 1500 L klingt halt besser als 'Die Grafschaft ist sehr reich'. Ein Bonus von +4 klingt für mich besser als 'Du hast eine kräftige Armee aufgebaut'. Ist aber natürlich nur mein Empfinden
  • Die Ressource Vermögen muss nach meinem Empfinden schon detailliert ausgearbeitet sein, wenn sie tatsächlich Spielauswirkungen haben will. Sagen wir, der Abenteurer ist knapp bei Kasse und will sich Geld aus seiner Staatskasse leihen, dann ist ihm mit "du nimmst einen angemessenen Betrag mit" auf seinen Reisen nicht sehr geholfen - und ich dachte mir: wenn eine Ressource ausgearbeitet ist, sollten es die anderen auch sein. Auf der anderen Seite sind abstraktere Begriffe handlicher, wenn es um große Bauprojekte geht: Zum Beispiel passt es besser zu Splittermond wenn man sagt "Okay, dieser große und prachtvolln Yonnus-Tempel reduziert das Vermögen der Grafschaft um 2" als zu sagen "Der Tempel kostet dich 1000 L".

Eventuell macht eine abstraktere Herangehensweise auch hier Sinn (oder hast du es so gemeint, dass ich die Ressourcen zunächst abstrakt beschreibe, für mich selbst ein Punktesystem entwickler und den Spielern am Ende dann auf Basis der Punkte die Auswirkungen beschreibe?).

Das sieht doch schon richtig gut aus.

Die Zufriedenheit des Volkes sollte auf jeden Fall einen Einfluß darauf haben, ob eine Rebellion angezettelt wird. Es wäre sehr unlogisch, wenn bei einer Zufriedenheit von 5 oder 6 eine Revolte gegen den Lehnsherrn losbricht. Es würde ja keiner aus der Bevölkerung mitmachen. Da müßten erstmal Ereignisse eintreten, welche die Zufriedenheit senken.
Das sollte meiner Meinung nach auch Auswirkung auf Desertionen haben, wenn alle zufrieden und glücklich mit dem Herrscher sind, werden auch die Soldaten nicht einfach fliehen.

Ich überlege, ob ich die Gefahr einer Rebellion für die erste Phase stark in den Fokus rücken soll. Im jetzigen Zustand wurde die Grafschaft seit knapp 90 Jahren aufs übelste ausgeblutet, sodass Bauern und Bürger nur deshalb nicht marodierend durch die Straßen gehen, weil ihr momentaner Lehnsherr sie einfach niedertrampeln lassen würde. Dementsprechend wird die Ressource wohl auf Zufriedenheit -2 beginnen und dann ist erstmal Konsolidierung angesagt, um nicht vom wütenden Mob überrannt zu werden. Das heißt, andere Aktionen außer dem oben genannten "Fest geben" (um die Zufriedenheit zu erhöhen) würden das Revoltenrisiko am Anfang erhöhen.

@Harry

Was mir noch nicht so ganz klar ist, ist das Vermögen:
Ist das ein Verdienst pro Monat/Jahr/wasauchimmer oder ist das eine einmalige Summe, die kommt, wenn das Vermögen gesteigert wird (also einmalig)?
Was passiert, wenn bei Vermögen 1 die vorhandenen 100 Lunare ausgegeben werden?
Welche Bedeutung hat eine Verschuldung und wie kommt man dort hin? Kann man das Vermögen von 0 auf -1 senken und bekommt dafür einmalig einen gewissen Betrag, muß dafür aber in Zukunft jeden Monat Zinsen aus der Privatbörse des Charakters zahlen?

Das ist eine gute Frage. Die Zahlen, die ich dort ausgearbeitet hatte, waren eigentlich als Betrag gedacht, den man "verfügbar machen" kann (das also geplündert werden kann, was den Vermögen-Wert dann für drei Monate um eins reduziert). Sprich: Der Charakter kommt in die Grafschaft und kann sich den der Punktezahl entsprechenden Betrag an Lunaren nehmen und in was auch immer investieren und hat dann, gemäß den normalen Ressourcenregeln, für drei Monate eine Stufe Vermögen weniger. Das Geld kann er theoretisch dann natürlich mit auf Reisen nehmen.

Die Verschuldung kommt aus dem aktuellen Hintergrund: Die Grafschaft wird ja aktuell ziemlich ausgepresst und der aktuelle Lehnsherr will auf den letzten Drücker noch alles mitnehmen, was es mitzunehmen gibt und hat entsprechend bei Nachbarreichen Kredite aufgenommen. Diese gehen natürlich zu Lasten der Grafschaft und dementsprechend werden die Gläubiger, frei nach dem Motto "mitgehangen, mitgefangen" beim neuen Lehnsherren auf der Matte stehen und ihre Forderungen geltend machen. Ich habe mir überlegt, dass es pro negativen Punkt in der Ressource einen Gläubiger gibt, dessen Ansprüche zuerst befriedigt werden müssen (indem man eben den Ressourcenwert erhöht), ehe die Grafschaft de facto Geld erwirtschaften kann. Diese Schuldner könnten zum einen der Herzog sein (der Lehnsherr des verschuldeten Grafen) und zum anderen ein beliebiges angrenzendes Reich (Wintholt zum Beispiel, oder ein anderes selenisches Herzogtum).

LG
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Wandler

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Re: Lehen als Ressource?
« Antwort #14 am: 03 Jul 2017, 19:42:42 »
@Wandler

Deine Ideen finde ich interessant, die Ausarbeitung zeigt auch die starke Anbindung an Deine Kampagne.
Ich persönlich halte nicht allzu viel von Zufälligkeiten bei Ereignissen die ja für die Kampagne, die Charaktere und die Spieler ziemlich wichtig zu sein scheint.
Es den Charakteren und Spielern nicht allzu leicht zu machen - ich bin bei Dir  ;D
Wie wäre es mit einem Plot im Hintergrund der durch die Gegner getrieben wird? Sie versuchen die negativen Ereignisse herbei zu führen.
Vorteile aus meiner Sicht:
  • Die Spieler mögen zwar erst einmal rätseln warum etwas passiert, aber sie bekommen früher oder später einen Erklärung dfür (keine Zufälligkeit / Willkür)
  • Die Spieler / Charakter können Einfluss auf die Auswirkungen nehmen. Das heisst auf gar keinen Fall dass sie alles abwenden können sollen! Aber die Entführung des Meistermagiers zu verhindern oder ihn rechtzeitig zu befreien ODER den Raubzug gegen Lehensgüter verhindern ODER die bösartigen Gerüchte über eine dämonische Krankheit auszuräumen - das können und sollen sie
  • Es macht so richtig Vorfreude der Nemesis im großen Endkampf in den Allerwertesten zu treten!

Allerdings könnten (nichtmagische) Hagelstürme durchaus auch mal gut angelegte Pläne zu nichte machen. Allerdings sollte das reine Zufallselement nicht dominieren, sonst wird es für die Spieler und Charaktere möglicherweise ziemlich frustrierend. Es sollte ja eine spannende aber auch gute Geschichte werden ...

Du hast Recht, auf die Zufallsereignisse könnte man auch verzichten und etwaige Ereignisse im Lehen von im Hintergrund Fäden ziehenden Feinden (derer sollte es genug geben) auftreten lassen. Oder man nimmt Zufallsereignisse einfach deutlich seltener mit rein, vielleicht so einmal im halben Jahr oder so. Für mich bedeutet eine ausgearbeitete Agenda natürlich mehr Arbeit als ein Wurf auf einer Zufallstabelle, aber das ist schon in Ordnung. Die Frage ist aber an dieser Stelle auch, ob der Charakter von den Ereignissen viel mitbekommt. Ich hatte ja schon angedeutet, dass er viel auf Reisen sein und die Verwaltung einem NSC überlassen wird.

Was willst Du mit den detaillierten Werten erreichen?
Es scheint ja um zwei Dinge zu gehen: Ableitung von Reaktionen des Lehens aus dem Zustand (Beispiel: Zufriedenheit) - und die Frage wie jener Endkampf beeinflusst werden kann.

Da könnte es durchaus angemessen sein die "abstrakten" Punkte erst mal abstrakt zu halten und dann wenn es darauf ankommt, zum Schluß - die Erfolge und Punkte als "reale" Auswirkungen zu beschreiben:
"Ihr habt zur Heerschau gerufen. Die Rufe der hoch motivierten Eliteeinheit dringen an euer Ohr, es sind fünfzig hoch gerüstete Kämpfen. Der Bauernhaufen ist dicht gedrängt, die Angst ist mit Händen zu greifen, aber es sieht so aus als ob sie euch trotz der eher mäßgen Ausrüstung auch bis zum Vorhof der Hölle folgen würden (allerdings nicht weiter).
Der Priester starrt in den Himmel, ein arrogantes Lächeln umspielt sein Gesicht. Die arkanen Geheimnisse jenes Kultplatzes sind größtenteils entschlüsselt."

Die detaillierten Punkte habe ich mir aus zweierlei Gründen überlegt:
  • Ich als Spieler fände es schöner, ein konkretes Ziel zu haben, auf das ich zuarbeiten kann. 1500 L klingt halt besser als 'Die Grafschaft ist sehr reich'. Ein Bonus von +4 klingt für mich besser als 'Du hast eine kräftige Armee aufgebaut'. Ist aber natürlich nur mein Empfinden
  • Die Ressource Vermögen muss nach meinem Empfinden schon detailliert ausgearbeitet sein, wenn sie tatsächlich Spielauswirkungen haben will. Sagen wir, der Abenteurer ist knapp bei Kasse und will sich Geld aus seiner Staatskasse leihen, dann ist ihm mit "du nimmst einen angemessenen Betrag mit" auf seinen Reisen nicht sehr geholfen - und ich dachte mir: wenn eine Ressource ausgearbeitet ist, sollten es die anderen auch sein. Auf der anderen Seite sind abstraktere Begriffe handlicher, wenn es um große Bauprojekte geht: Zum Beispiel passt es besser zu Splittermond wenn man sagt "Okay, dieser große und prachtvolln Yonnus-Tempel reduziert das Vermögen der Grafschaft um 2" als zu sagen "Der Tempel kostet dich 1000 L".

Eventuell macht eine abstraktere Herangehensweise auch hier Sinn (oder hast du es so gemeint, dass ich die Ressourcen zunächst abstrakt beschreibe, für mich selbst ein Punktesystem entwickler und den Spielern am Ende dann auf Basis der Punkte die Auswirkungen beschreibe?).

LG

Genau - ich habe es so gemeint: Messbare aber abstrakte Werte während der Entwicklung / Geschichte, zum Schluß wenn es dann richtig zur Sache geht eine schöne stimmungsvolle Beschreibung was das bedeutet.
Ist aber natürlich Geschmackssache. Wenn aber eine gewisse Simulation im Vordergrund steht (Nichtspielercharakter verwaltet) dann kann ich mir die abstrakte Schiene ganz gut vorstellen.

Du hast ja bereits ziemlich viele Überlegungen und Arbeit in diese Geschichte gesteckt - ich kann mir vorstellen dass sich die Spieler am liebsten "vor Ort" einmischen würden, insbesondere wenn die Lage so prekär ist wie Du sie beschreibst und die Motivation hoch - schließlich könnte der Zustand des Lehens "Zünglein an der Wage" im großen Endkampf sein.
Auf jeden Fall ist das eine interessante und sicher spannende Geschichte.