Zwar bin ich mit der Lektüre dank Zeitmangel noch nicht komplett durch, aber eine erste Einschätzung mag ich schon abgeben:
Die Stimmung der Feenwelten und die Darstellung der Fremdartigkeit finde ich sehr gelungen. Erinnert mich ein bisschen an Arkadien von Ars Magica, was vermutlich an vergleichbaren Vorbildern liegt. Generell mag ich die Anderswelten am Lorakis-Kosmos und die Feenwelt hat da eine Menge zu bieten!
Besonders gefallen hat mir die Umsetzung, dass Schlaglichter gesetzt werden und beispielhafte Feenwelten und -wesen vorgestellt werden, die Konzepte und Flair verdeutlichen und viele Möglichkeiten aufzeigen.
Der Regelteil zu Pakten, Glimmer, Eintritt in die Feenwelt etc. muss sich natürlich erst noch in der Praxis bewähren (da kann ich noch nix zu sagen), wirkt aber auf den ersten Blick nach einem vernünftigen Maß zwischen Regelrahmen und Spielfreiheit.
Vor allem auf den Teil zu den Mondpfaden war ich sehr gespannt. Irgendwie hatte ich da vom Umfang her mehr erwartet, aber das "Futter", das man bekommt, um Reisen dort umzusetzen ist wirklich gelungen und die Eigenheiten der einzelen Pfade kommen m.E. auch gut raus.
Eine Sache bei den Feenwelten erscheint mir allerdings etwas widersprüchlich: einerseits gibt es bei Feen keine Fortpflanzung (S. 36), andererseits tauschen Feen ihre Kinder als Wechselbälger mit irdischen Kindern (S.17). Wo kommen diese Feenkinder dann her?
Möglicherweise handelt es sich bei den Bälgern dann gar nicht um Kinder, sondern um "erwachsene" Feen, die bloss wie Kinder aussehen? Oder es gibt Feenwelten deren Metapher explizit das Entstehen von Kindern vorsieht auch wenn Fortpflanzung nicht nötig wäre, nur um sie mit der diesseitigen Welt zu tauschen? Ich fürchte hier ist noch viel Forschungsbedarf der lorakischen Feenkundigen von Nöten