Autor Thema: [Spielbericht] Die Herrin des Sees  (Gelesen 2267 mal)

Caleb

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[Spielbericht] Die Herrin des Sees
« am: 26 Okt 2015, 10:44:21 »
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

Da nun eben jene Person verschwunden war, welche die Helden dieser Geschichte noch zu bezahlen hatte, wurde großmütig beschlossen, eine unglaublich selbstlose Suchaktion/Rettungsaktion zu starten. Man entzündete zu diesem Zweck eine Fackel und suchte vor der Hütte nach Spuren und wurde auch relativ rasch fündig. Die Angreifer hatten sich, mit dem Magister im Gepäck, in südwestlicher Richtung aufgemacht und sich dabei wenig darum geschehrt, keine Spuren zu hinterlassen. So stießen die drei nach eineinhalb Stunden auf einen Hügel. Man versuchte nun sehr vorsichtig und leise diesen zu erklimmen, was aber an dem Geklapper scheiterte, das der Ritter von sich gab. Der veranstaltete Lärm blieb jedoch ohne Folgen. Alles was man auf dem Hügel oben fand, war ein großer Kreis aus schimmernden Pilzen, vom Lärm aufgeschreckte und sehr empörte Glühwürmchen und im Zentrum des Pilzkreises ein dunkler Fels auf dessen oberes Ende der steinerne Kopf eines Wolfs gesetzt war, dessen Zähne spitz und dessen Maul weit geöffnet war. Auf dem Fels fanden sich auch einige Runen, welche rasch entschlüsselt wurden.

"Süßes Blut öffnet alle Tore."

Tiai ließ sich nicht lange bitten und piekste sich kurzerhand in ihren Finger und ließ einen Tropfen ihres wertvollen Lebenssaftes ins Maul der Beste fallen. Das Blut wurde wie von einem Schwamm aufgesogen, allerdings tat sich sonst nichts. Nach einer kurzen Gruppendiskussion kam man überein, dass niemand der drei bereit war, mehr von seinem Blut zu spenden. Auch nicht für eine gute Sache, oder eine saftige Belohnung. Also legte man sich in dichten Sträuchern auf die Lauer. Vielleicht kam ja jemand vorbei und war freizügiger.

Die Monde wanderten ein Stückchen weiter über das Firmament und die drei tapferen Streiter warteten... und warteten... und warteten... als plötzlich ein Murmeln vom Fuß des Hügels herauf schallte, das sich rasch näherte. Das Murmeln gehörte zu einem garstig anzusehenden, kleinem Wesen, dass sich zielstrebig auf den Wolfskopf zubewegte. Dieser griff in eine Tasche, holte eine Phiole hervor und entleerte deren gesamten Inhalt in das Maul des Steinwolfs. Die Welt im Pilzkreis schien sich plötzlich wild zu dehnen und zu stauchen und die drei in der Finsternis lauernden Helden ergriffen ihre Chance... und sprinteten los. Mensch und Ritter, gesegnet mit langen und schnellen Beinen, erreichten die merkwürdig puslierende Zone problemlos, während der Zwerg etwas ins Hintertreffen zu geraten schien. Cederion erkannte, dass das vermeindliche Tor zu bald schließen würde und griff zu einer verzweifelten Maßnahme... oder anders formuliert: Griff nach dem Bart des Freundes und zog ihn mit sich. Gerade rechtzeitig noch. Dunkelheit legte sich über die drei und sie fielen... und fielen... und fielen... bis sie zu guter Letzt ihr Bewusstsein verloren.

Der Zwerg erwachte, gesegnet mit einem Kopf aus Granit, als erstes aus der Ohnmacht und half seinen Freunden, zwergisch-höflich klopfend, ins Bewusstein zurück. Sie lagen abermals in einem Pilzkreis wie sie feststellen mussten. Dieses mal allerdings auf keinem Hügel mehr, sondern in einem sumpfigen, düsteren Wald, dessen toten und blattlosen Bäume sie düster anzustarren schienen. Ein mit steinen ausgelegter Weg führte in die Dunkelheit, diesem folgte man so weit, bis man auf einen See stieß, über dem undurchdringlicher Nebel hing. Der Beginn eines Steges konnte man noch erkennen, davor ein Stein, abermals mit einer kurzen Nachricht in Runenform:

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Als man den Steg betrag und an dessen Ende gelangte, war auch klar, welche Glocke gemeint war. Dort hing eine silberne Glocke die man nach kurzer Beratung doch nur einmal betätigte. Das Klingen rief ein führerloses Boot herbei, dass am Steg anlegte und bereit war, Passagiere aufzunehmen. Telkin, Tiai und Cederion vermieden es während der Fahrt in das Wasser zu sehen und versuchten es sich so bequehm wie möglich zu machen. Ein tosendes Rauschen erschallte plötzlich vor ihnen in der nebligen, sternen- und mondlosen Nacht. Man philosophierte etwas über die Option "zweimal klingeln" bemerkte aber rasch, dass man sich schnurgerade auf eine felsigen Insel zu bewegte und das sich rechts und links von dieser die Wassermassen tosend über den Rand der Welt zu ergießen schienen. Das Boot legte an und man war froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Die Insel war nicht sehr groß, bot aber in ihrer Mitte einem gewaltigen Ungetüm von Baum Platz, dessen Stamm sich ewig lang in den finsteren Himmel zu schrauben schien. Eine dunkle Öffnung fand sich in diesem, welche ins Innere zu führen schien. Ein blaues Schimmern erstrahlte aus diesem.

Tiai überlegte sich, wie man möglichst ungesehen zu dieser Öffnung im Stamm kommen konnte.

Der Zwerg stapfte relativ humorlos, relativ direkt darauf zu.

Tiai und Cederion taten es ihm dann gleich.

Der Gang schraubte sich, beleuchtet von einem blauen Moos, einer wendeltreppe gleich in die Tiefe. Cederion schritt voran, gefolgt von Tiai... Telkin bildete den Abschluss. Stimmen hallten plötzlich von unten herauf und man war sich relativ rasch über zwei Dinge klar:

1) man konnte die Sprache nicht verstehen
2) es waren zwei Personen/Wesen/Untiere die sich hier zeternd unterhielten.

Tiai wollte nun wieder vorsichtig nach vorne schleichen.

Cederion entschied sich ritterhaft für die direkteste Methode:"Hallo!"

Die Stimmen unten erstarben und selbst als Cederion ein Gespräch anzetteln wollte, kam nichts mehr zurück. Also begab man sich ganz nach unten zu einem großen Raum, in dem zwei Kreaturen (täuschend ähnlich dem einen, der vorhin das Pilztor aktiviert hat) mit großen Augen auf die Fremden starrten. Man solle verschwinden, war dann die kurze Botschaft, welche die beiden Wesen an die Gruppe richteten.

Cederion wollte nun die Situation diplomatisch (oder aber auch gerne mit Drohungen, je nachdem was sich als effektiver herausstellen würde) lösen. Es galt einen Kampf zu vermeiden, da man ja noch nicht wusste, was hier gespielt wurde.

Tiai versetzte ihrerseits einem der beiden Kreaturen einen magischen Stoß...

...und ein Kampf entbrannte, der nicht sehr erfreulich für die beiden Kreaturen endete. Tiai, die ja den Kampf angezettelt hatte, durchsuchte die beiden Leichen dann natürlich auch gleich standesgemäß nach IHRER Beute... was sich aber als nicht sehr gewinnbringend heraus gestellt hat.

Man folgte einem Gang weiter in den Baum (Höhle? Was auch immer) und erreichte eine weitere Kammer, in der nun wohl besagte Herrin vorgefunden wurde, die sich gerade liebevoll um den Magister zu kümmen schien, der bewusstlos in ihren dunklen Armen lag. Drei schattenhafte und große Hunde mit großen, rotleuchtenden Augen, stellten sich den Helden entgegen und es entbrannte neuerlich ein Kampf auf Leben und Tod, in dessen Verlauf ich auch rasch die Düsterfee einmischte. Gemeinsam schafften es die Helden aber zu guter Letzt zu triumphieren und der Fee den Todesstoß zu versetzen... zumindest nahm man das an. Zu guter Letzt löste sich der Körper der dunklen Sagengestalt in tausend schwarze Schmetterlinge auf, welche in alle Richtungen davon flatterten. Der Magister, der den Göttern sei es gedankt noch am Leben war, konnte rasch aus seiner Ohnmacht befreit werden und bedankte sich voller Freude für seine Rettung...

Und so geschah es, so erzählt man es sich in Wintholt, dass der Herrin des Sees - zumindest für eine zeitlang - das Handwerk gelegt worden war. Zumindest so lange, bis es wieder zu merkwürdigen Unglücksfällen in den Wäldern kam und abermals brave Bürger in den Wäldern verloren gegangen sind...[/spoiler]
« Letzte Änderung: 03 Nov 2015, 09:04:26 von Caleb »
alea iacta est

Keine Möglichkeit Splittermond zu spielen weil ihr keinen Spielleiter oder Spieler findet? Vielleicht gibt es ja doch eine Möglichkeit.