Autor Thema: Kostenlose Verfügbarkeit von allen kampfrelevanten Regeln und Regelanwendungen?  (Gelesen 6485 mal)

SeldomFound

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Ich verstehe zwar deinen Standpunkt, doch es geht bei der Balance von Ausweichen zu Rüstungen im Prinzip um die Balance verschiedener Methoden, die VTD (und SR) zu verbessern.

Deshalb finde ich schon, dass ihr in der Errata die neuen Verbesserungen für Rüstungen und Schilde mitgeben solltet, gerade wenn sie dieses Balancing beeinflussen.

Eigentlich Off-Topic, zum tatsächlichen Thema kommt später etwas, wenn ich etwas mehr Zeit habe:

Wenn man dieser Argumentation folgt müsste der Verlag auch z.B. einen Südfanger Harnisch aus dem Seleniaband oder alle weiteren Schildmeisterschaften im Kämpferband kostenlos zur Verfügung stellen, genau wie alle kampfrelevanten Sprüche eines Magiebandes etc. Die beeinflussen ja auch mehr oder weniger stark das Balancing.
Wenn man den Sinn von Regelerweiterungen, oder die Zugänglichkeit diskutieren möchte würde sich dafür ein eigenes Thema anbieten  ;)

Wie steht ihr dazu?

Sollten Regel oder Regelanwendungen in späteren Bänden immer frei zur Verfügung stehen, um eine "Pay-To-Win"-Situation zu vermeiden? (Sehr überspitzt formuliert, ich selbst glaube das auch nicht wirklich)

Oder sind die Unterschiede dadurch derart gering, dass man auch ohne diese auskommen wird?
« Letzte Änderung: 01 Sep 2015, 13:40:14 von SeldomFound »
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Jeong Jeong

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Sollten Regel oder Regelanwendungen in späteren Bänden immer frei zur Verfügung stehen, um eine "Pay-To-Win"-Situation zu vermeiden?

Du meinst bei Runden auf Conventions? Weil ansonsten wird man am Spieltisch in das Regelwerk des Mitspielers ja mal mit reinschauen dürfen, oder? :)

Lucean

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Pay to win? Meinst du das wirklich ernst?
Wenn in einer Gruppe derartige Vorwürfe kommen, dann ist ganz sicher nicht der Uhrwerk-Verlag schuld und wie auch immer geartete Veröffentlichungen werden da auch nicht helfen.

regelfuchs

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Im P&P ist ein Pay-2-Win unmöglich, da ein Regelwerk immer der gesamten Spielergruppe zur Verfügung steht.

SeldomFound

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Deshalb habe ich es auch in Anführungsstrichen gesetzt, weil ich persönlich auch nicht glaube, dass das am Spieltisch ein Problem darstellen wird.

Doch im Rahmen der Errata fand ich es halt Schade, dass nicht deutlich gemacht wurde, dass man nun auch VTD erhöhen kann, was im GRW als ausgeschlossen galt.
« Letzte Änderung: 01 Sep 2015, 13:42:24 von SeldomFound »
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rillenmanni

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Ich finde es grunsätzlich immer schade, wenn die coolen Sachen nur verteilt auf x Zusatzbände verfügbar werden. Aber dramatische Zustände treten erst dann ein, wenn der Verlag das auf die Spitze treibt. "Pay to Win" (habe erst dieses Jahr über meinen Sohn gelernt, was das ist!) würde ich das nicht nennen.
Während die Opfer sich umkrempeln und der Professor nicht zu erreichen ist, reißt Rillen-Manni voller Wut eine Waffe an sich ...

Quendan

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Alle Regelerweiterungen bei Splittermond fügen sich immer (sofern wir keine Fehler machen) ins Gesamtbalancing ein - das ist eine unserer wichtigsten Leitlinien. Insofern gibt es kein generelles Pay to win. Du wirst niemals einen Zauber oder eine Meisterschaft oder eine Waffe finden, die einfach das selbe besser macht als eine bestehende Option (also bspw. ein Zauber, der bei selbem Effekt 2 Fokus weniger kostet; eine Meisterschaft, die den selben Effekt wie eine andere in der selben Fertigkeit eine Schwelle früher verfügbar macht; eine Waffe, die bei sonstigen gleichen Werten 2 Schaden mehr macht). DAS ist pay to win.

Es ist nicht pay to win, wenn man in bestimmten Konstellationen noch ein wenig mehr rauskitzeln kann als man das nur mit dem GRW kann. Denn die neue Kombination ist nicht einfach per se besser als vorhandene Optionen, sondern ist nur für eine Nische möglicherweise besser (wobei besser hier auch heißen kann: mit anderen Schwerpunkten). Das bleibt bei einem komplexen System mit diversen Querverbindungen nicht aus. Aber man braucht diese Optionen weder zum spielen, noch hat man massiv unfaire Vorteile dadurch. Davon abgesehen, dass Jeong Jeong ja schon sagte, dass man innerhalb der Runde ja die Bücher eh austauschen kann ...

Insofern: Nein, meines Erachtens gibt es keinerlei irgendwie geartetes moralisches Recht darauf, alle regel- oder kampfrelevanten Inhalte kostenfrei zu erhalten. Wer alle Optionen haben will, der soll dafür bitte auch bezahlen. Man braucht sie nicht zum Splittermond spielen. Und man braucht sie auch nicht zum "gewinnen" (aka besser sein als andere). Denn Balancing ist die oberste Leitlinie.

Soviel mal aus direkt betroffener Sichtweise. Mit dem Kauf des Grundregelwerks hat man genau das erworben: Das Grundregelwerk. Kein lebenslanges Abo auf alle Splittermond-Regelinhalte.

Zitat
Doch im Rahmen der Errata fand ich es halt Schade, dass nicht deutlich gemacht wurde, dass man nun auch VTD erhöhen kann, was im GRW als ausgeschlossen galt.

In eine Errata gehören Fehlerkorrekturen. Nicht automatisch weitere Optionen. Im GRW war das niccht ausgeschlossen (im Sinne von einer Aussage: das geht niemals und unter keinen Umständen!), sondern dort war einfach keine Option vorhanden. Wo sollte man da sonst die Grenze ziehen? Warum sollten dann nicht auch die legendären Kräfte drinstehen? Im GRW stand ja auch nicht, dass man mit seinem Schwert reden oder seine Splitterkräfte verbessern oder was weiß ich alles machen kann? Warum sollten nicht die neuen Waffen drinstehen? Im GRW stand ja auch kein Katana drin, also ab damit in die Errata!

Nein, sorry. Da habe ich (wie gesagt: persönlich betroffen) eine radikal andere Sichtweise zu.
« Letzte Änderung: 01 Sep 2015, 13:49:28 von Quendan »

Nevym

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Ich bin der Ansicht, daß dieser Anglizismus auch im Rollenspiel möglich ist, manche Platzhirsche forcieren das geradezu und nutzen dabei die Sozialen Mechanismen einer Gruppe einfach aus. Es geht dabei nicht um Con-Spiel, nicht um "Forenspiel" oder VoIP-Spielrunden (u.ä.), sondern es geht um Klarheit, Nachvollziehbarkeit und evtl. nicht möglich gewesenen Entwicklungen von Charakteren, insb. wenn diese lange schon gespielt wurden, ehe eine solche (relevante) Regeländerung/-anwendung in Kraft trittt. Solche Charaktere sind idR nicht mehr an Nachträgliche Regeln anpaßbar und ihr Werdegang nicht mehr veränderbar, ohne daß der Charakter verändert wird. Und das ist einfach Mist!

Im P&P-Rollenspiel sind die Auswirkungen sicher idR nicht sehr groß, für Splittermond derzeit noch sehr gering, aber wenn Regelvarianten zu späteren und späten Zeitpunkten im Publikationsverlauf erst entstehen, dann verändert sich für gespielte Chars und für Spieler sehr viel.

Das ist einer der Punkte die ich auch schon seit langem am Platzhirsch mit den 3 Buchstaben kritisiere. Wie gesagt, Splittermond hat das Probel (noch) nicht
Ich bin der Sand im Getriebe - ich kommentiere - ich kritisiere - ich phantasiere
The only real prison is fear, and the only real freedom is freedom from fear. (Aung San Suu Kyi)

Jeong Jeong

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Mit dem Kauf des Grundregelwerks hat man genau das erworben: Das Grundregelwerk. Kein lebenslanges Abo auf alle Splittermond-Regelinhalte.

So ein Abo wäre aber doch einmal eine coole Sache. 8) 800€ (vollkommen aus der Luft gegriffene Summe :) ) und dafür erhält man alle Erweiterungsbände von Splittermond 1.0 und Einblicke in deren Entwicklung (Teilnahme am Betatest oder sowas in der Art). Ein paar Sammler würden das doch bestimmt toll finden. :D

Wulfgram

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Kurz aus dem Nähkästichen geplaudert aus meiner Runde.
Da existiert im Grunde folgende Regel:
Wer eine Regel anwenden will sollte diese in gedruckter, geschriebenen, kopierter oder digitaler Form mit am tisch haben,
damit sowohl SL als auch andere Spieler sie einsehen können.
Damit haben dann recht schnell alle Spieler in der Runde zugang zu dieser Regel.
wer sagt "die steht so im Netz" bzw. "hab ich als PDF zu hause" darf sie grundsätzlich nicht nutzen

Warum die Regeln jetzt gratis sein sollen habe ich nicht verstanden.
Innerhalb der Runde nutzen sowohl SL und Spieler die gleichen regeln. Punkt!
Wenn mir ein Spieler oder die SL kommt mit "ich habe das Buch gekauft, also darf ich die Regeln nutzen und ihr nicht"
dann hab ich längste zeit mit ihm gespielt und dann nie wieder.

Ich habe in D&D, Schadowrun und DSA miterlebt was Erweitungsbände und Regelveränderungen anrichten.
Und solange nicht die Regeln in ihrer Basis verändert werden, sondern nur verfeinert und detaillierter werden, sehe
ich kein Problem diese nur in den Büchern mitzugeben.
« Letzte Änderung: 01 Sep 2015, 13:53:10 von Wulfgram »
Rule Nr.1: Play and have fun
Rule Nr.2: If you don't have fun, fix it until you fullfill Rule Nr.1

JohnLackland

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Das Tolle ist doch, das SpliMo das LEGO unter den Rollenspielen ist. Das Regelwerk ist der Grundsteckkasten und alles andere kommt dazu. Habe ich ein Baustein nicht, ist es nicht schlimm. Schlimm wird es nur, wenn in der Gruppe dann einer anfängt das ist aber so und so, da die Mehrheit der Regelerweiterungen Basismaterial wie Zauber, Meisterschaften und so weiter sind.

Aus wirtschaftlichen Gründen, und die Mitarbeiter des Verlags, Künstler und Autoren müssen von was leben finde ich es richtig keine Regeln kostenlos zu veröffentlichen und Lizenesgebühren zu verlange wenn diese von dritten verwendet werden soll.

Mich ärgert persönlich kostenlos oder billig Mentalität, Arbeit ist was Wert und arbeit muss bezahlt werden, den von Geld lebt der Mensch in einer Welt voller Arbeitsteilung.
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

SeldomFound

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Okay, also ich bin jetzt überzeugt.
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Fenrath

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Es ist ja nicht so als ob das Grundregelwerk ohne die neuen Verbesserungen bzw. Änderungen aus nachfolgenden Bänden unspielbar wird. Es ist lediglich eine Erweiterung und daher denke ich dass neue Inhalte definitiv nicht in eine Errata gehören.

Zudem sollten sich die Spieler einer Gruppe (wie hier bereits öfter erwähnt wurde) auf einen Regelstand einigen um zusammen zu spielen. Dann gibt es auch keine Probleme durch unbekannte Regelmechanismen.

regelfuchs

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    • Regelfuchs
[...] Solche Charaktere sind idR nicht mehr an Nachträgliche Regeln anpaßbar und ihr Werdegang nicht mehr veränderbar, ohne daß der Charakter verändert wird. Und das ist einfach Mist!
Wenn eine glaubhafte Anpassung unmöglich ist, erstellt man sich einfach einen neuen Abenteurer oder arbeitet bis zum Wechsel mit Hausregeln.

Jeong Jeong

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Mich ärgert persönlich kostenlos oder billig Mentalität, Arbeit ist was Wert und arbeit muss bezahlt werden, den von Geld lebt der Mensch in einer Welt voller Arbeitsteilung.

Wobei die Kostenlos-Mentalität im Internet meiner Meinung nach auch zu der sehr schönen Spenden-Mentalität geführt hat, bei der Leute ein Produkt nicht unterstützen, um es exklusiv zu haben, sondern damit es überhaupt produziert wird, auch wenn es danach allen Leuten kostenlos zur Verfügung steht. Kickstarter, Patreon & Co. sind Phänomene einer Zeit, in der man im Internet nicht zahlt um etwas zu bekommen, sondern um etwas zu unterstützen. :)