Nun, in erster Linie will in dieser Situation niemand zuerst agieren, weil man dadurch einen Angriff, Schaden und entsprechend Wundabzüge riskiert, was die Chancen auf die erfolgreiche Durchführung des eigenen Angriffs reduziert. Am ehesten ist derjenige motiviert, den Deadlock zu brechen, der glaubt, mit seiner VTD am ehesten dem Angriff entgehen zu können.
Das allgemein Unbefriedigende an der gesamten Situation ist, dass keiner per Regeln etwas tun kann, um seine eigene Situation irgendwie zu verbessern oder seine Chancen zu erhöhen, glimpflich aus der Situation herauszukommen. Bei Fernkampfwaffen kann man sich fallen lassen (s. SeldomFound), aber im Nahkampf bringt das nichts.
Wenn ich mich in einer solchen Situation von der Anschauung leiten lasse, dann kommt mir in den Sinn, dass beide Parteien irgendwie versuchen würden, sich einen (wenn auch nur geringfügigen) Vorteil zu verschaffen: Den Gegner irritieren, einlullen, bluffen. Irgendwas. Das liefe dann auf einen kurzen sozialen Konflikt hinaus, der abgewickelt wird, während die beiden sich belauern. Wenn man das Verbot anderer Aktionen während des Bereithaltens nicht auf solche Interaktionen ausdehnt, dann wäre das eine schöne Möglichkeit, aus dem passiven Abwarten in eine aktive Position zu kommen. Wäre das regelkonform?
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass eine dritte Partei oder ein externes Ereignis für eine kurze Unterbrechung, Ablenkung etc. sorgen, die einer Seite einen Vorteil und somit einen Vorwand/Impuls zum Handeln beschert. Das liegt allerdings wiederum außerhalb der Handlungsmöglichkeiten von A und B.
Ein anderer Punkt, wieder dieselbe Ausgangssituation:
A und B stehen im Mexican Stand-Off.
A beendet den Deadlock durch Ankündigung eines Angriffs.
B unterbricht diese Aktion und führt seinerseits zuerst einen Angriff durch
Darf A dagegen jetzt eigentlich eine AA durchführen?
Gruß,
Cerren