Autor Thema: Darstellung von SpliMo Völkern  (Gelesen 17271 mal)

Nevym

  • Beta-Tester
  • Hero Member
  • ***
  • Beiträge: 970
  • I have a dream ...
    • Profil anzeigen
Re: Darstellung von SpliMo Völkern
« Antwort #15 am: 30 Apr 2015, 12:12:56 »
In den meisten alten Kulturen, gab es das Kind und eine Kindheit in der Form wie wir sie kennen nicht. Da krätscht und die moderne und Aufklärung rein.
Ist mal nciht grad mein Thema - deshalb:
Wie ist dann der Stand eines Wesens vor Initation?
Was war ein junger Mensch in Zeiten vor der Aufklärung in der Gesellschaft, solange er noch nicht förmlich in die "Erwachsenengesellschaft" aufgenommen war?
Welchen Status hatte er?

Ich gehe aber davon aus das die Autoren sich dabei was gedacht haben als sie beschlossen haben das ein Alb mit 25 Erwachsen sind und Varge 12. Vielleicht lernen Varge einfach schneller und Alben werden bis zum 7. Lebensjahr gesäugt. Ich nehme das gesetzte als gegeben an. Aber um eine Spezies zu definieren bedarf es ja mehr.
Klar ist gesetzt, aber 'Warum?' frage ich trotzdem. Von welchen Vorstellungen, welchen Hintergründen, welchem vergleichendem Wissen gingen die Autoren aus?

Also einer Spezies dürften aber Dinge verschieden sein. Angefangen von Fruchtbarkeitszyklus, Sozial verhalten das zum Teil angeboren ist und so weiter. Wir Menschen verstehen uns ja auch am besten untereinander weil wir zu der selben Gefühlswelt und kognitiven Leistungen in der Lage sind.
??? Kannitverstaan ?

Das dürfte bei allen anderen Rassen ähnlich sein. Ein Gnom kann nachvollziehen wenn ein Varg traurig ist, also sind es schon mal alles irgendwo menschenähnliche Spezien.
[...]
Also das ist für mich absolut nicht schlüssig.
Warum sollte der Sumpfgnom aus Dakardsmyr wissen was es gefühlsmäßig bedeutet, wenn der Wüstenvarg die Ohren anlegt und heult?
Oder ob der Vaigarr aus den Schwarzen Wäldern weis, daß der Fleckengnom aus Tar-Kesh grad eine emotionale Hochphase hat wenn seine Flecken zwischen grün und blau schimmern, ist ebenso fraglich...
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
Ich bin der Sand im Getriebe - ich kommentiere - ich kritisiere - ich phantasiere
The only real prison is fear, and the only real freedom is freedom from fear. (Aung San Suu Kyi)

JohnLackland

  • Beta-Tester
  • Hero Member
  • ***
  • Beiträge: 3.003
  • Nicht Beißen!
    • Profil anzeigen
    • Oh Kultes
Re: Darstellung von SpliMo Völkern
« Antwort #16 am: 30 Apr 2015, 17:44:33 »
Also einer Spezies dürften aber Dinge verschieden sein. Angefangen von Fruchtbarkeitszyklus, Sozial verhalten das zum Teil angeboren ist und so weiter. Wir Menschen verstehen uns ja auch am besten untereinander weil wir zu der selben Gefühlswelt und kognitiven Leistungen in der Lage sind.
??? Kannitverstaan ?

Menschen haben einen angeborenen Sexualtrieb und ein Gruppenverhalten. Wir nennen es Volk, Stamm, Familie und Freundeskreis oder  Partnerschaften. Der dürfte bei nicht Menschen anders aussehen und so auch ihr verhalten verändern.

Das dürfte bei allen anderen Rassen ähnlich sein. Ein Gnom kann nachvollziehen wenn ein Varg traurig ist, also sind es schon mal alles irgendwo menschenähnliche Spezien.
[...]
Also das ist für mich absolut nicht schlüssig.
Warum sollte der Sumpfgnom aus Dakardsmyr wissen was es gefühlsmäßig bedeutet, wenn der Wüstenvarg die Ohren anlegt und heult?
Oder ob der Vaigarr aus den Schwarzen Wäldern weis, daß der Fleckengnom aus Tar-Kesh grad eine emotionale Hochphase hat wenn seine Flecken zwischen grün und blau schimmern, ist ebenso fraglich...

Ich gehe mal davon aus das alle Spielerrassen lachen, weinen, lächeln, laut oder leise reden je nach Stimmung und Emotion. Gefühle wie Trauer, Liebe, Freude und Hass sollten gleich sein.

Leider steht nirgendwo das ein Wüstenvarg die Ohren anlegt und heult oder Fleckengnom aus Tar-Kesh grad eine emotionale Hochphase hat wenn seine Flecken zwischen grün und blau schimmern. Wenn sie das täten und Alben die Ohren rot werden würden wenn sie lügen oder sexuell erregt sind dann wow... aber genau so etwas steht nirgendwo also nehme ich mal an das es von Spielrunde zu Spielrunde so ist und selbstgesetzter Hintergrund (Fluff) ist. Sehr schöne Ideen übrigens Nevym. Schön wäre es, wenn es da wirklich Überlegungen gäbe die da weiter gehen würden und auch von den Autoren gesetzt sind. Vielleicht kommt ja noch mal was dazu.
« Letzte Änderung: 30 Apr 2015, 17:47:16 von JohnLackland »
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

Loki

  • Korsaren
  • Hero Member
  • *
  • Beiträge: 3.048
  • Q: Sein v ¬Sein
    • Profil anzeigen
    • Google
Re: Darstellung von SpliMo Völkern
« Antwort #17 am: 30 Apr 2015, 17:59:58 »
Leider steht nirgendwo das ein Wüstenvarg die Ohren anlegt und heult oder Fleckengnom aus Tar-Kesh grad eine emotionale Hochphase hat wenn seine Flecken zwischen grün und blau schimmern.

Ich würde eher sagen "zum Glück", das fände ich nämlich eher uncool. Solche Sachen sollten eine Frage des Spielstils sein.
Who has seen the wind - Neither you nor I
But when the trees bow down their head, The wind is passing by

JohnLackland

  • Beta-Tester
  • Hero Member
  • ***
  • Beiträge: 3.003
  • Nicht Beißen!
    • Profil anzeigen
    • Oh Kultes
Re: Darstellung von SpliMo Völkern
« Antwort #18 am: 30 Apr 2015, 18:04:12 »
Leider steht nirgendwo das ein Wüstenvarg die Ohren anlegt und heult oder Fleckengnom aus Tar-Kesh grad eine emotionale Hochphase hat wenn seine Flecken zwischen grün und blau schimmern.

Ich würde eher sagen "zum Glück", das fände ich nämlich eher uncool. Solche Sachen sollten eine Frage des Spielstils sein.

Wieso nicht.... die Zwerge singen übrigen sobald es anfängt zu regnen, alle Zwerge....  Disney hat damals die Zwerge schon richtig beschrieben. ;D

Hast recht, das kann nett sein muss aber nicht. Aber genau für solche Ideen ist der Thread ja gedacht.
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

Jeong Jeong

  • Korsaren
  • Hero Member
  • *
  • Beiträge: 3.782
  • Autorin und Cosplayerin
    • Profil anzeigen
Re: Darstellung von SpliMo Völkern
« Antwort #19 am: 30 Apr 2015, 18:08:05 »
Also einer Spezies dürften aber Dinge verschieden sein. Angefangen von Fruchtbarkeitszyklus, Sozial verhalten das zum Teil angeboren ist und so weiter. Wir Menschen verstehen uns ja auch am besten untereinander weil wir zu der selben Gefühlswelt und kognitiven Leistungen in der Lage sind.
??? Kannitverstaan ?

Menschen haben einen angeborenen Sexualtrieb und ein Gruppenverhalten. Wir nennen es Volk, Stamm, Familie und Freundeskreis oder  Partnerschaften. Der dürfte bei nicht Menschen anders aussehen und so auch ihr verhalten verändern.

Sowas pauschal als angeboren zu beschreiben, ist meiner Meinung nach etwas weit gegriffen. Bestimmte Dinge haben wir von Geburt an, ja, aber die Kulturen der Vergangenheit und Gegenwart beweisen, dass quasi alles davon durch Sozialisation umdefiniert werden kann und auch schon umdefiniert wurde. Ich wäre daher mit anthropologischen Konstanten und Alleinstellungsmerkmalen schon in echt extrem vorsichtig und würde mich in einer Welt wie Splittermond, in der ettliche verschiedene Spezies in unterschiedlichsten Kulturen aufeinander treffen, komplett vor ihnen hüten.

JohnLackland

  • Beta-Tester
  • Hero Member
  • ***
  • Beiträge: 3.003
  • Nicht Beißen!
    • Profil anzeigen
    • Oh Kultes
Re: Darstellung von SpliMo Völkern
« Antwort #20 am: 30 Apr 2015, 18:21:30 »
Eine anthropologische Konstante bezeichnet etwas, das zu einer gleichbleibenden Natur/einem Wesen des Menschen gehört bzw. für so etwas gehalten wird. Sie ist unabhängig von besonderen Einflüssen allgemein bei Menschen vorhanden.
Ein Beispiel ist die Anlage für das Empfinden von Angst oder auch die Liebe der Mutter zum Kind oder das wir uns Gruppieren und sozialen Umgang benötigen. Das ist biologisch geregelt.
Du hast recht die Kultur spielt dabei ein Rolle und da sind wir bei dem sozialen Muster aber wie heißt es so schon alles Bio Psycho Sozial ergibt das Große und Ganze - das ICH (oder ES oder was auch immer....) ;-).
Ich suche ja nach der Konstante.... warum, weil eine Albenspielerin zu mir gesagt hat, das ist halt ein Mensch mit spitzen Ohren den ich spiele... und laut Regelwerk ist er das...
« Letzte Änderung: 30 Apr 2015, 18:24:08 von JohnLackland »
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

Yinan

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5.291
  • U3BsaXR0ZXJtb25k
    • Profil anzeigen
Re: Darstellung von SpliMo Völkern
« Antwort #21 am: 30 Apr 2015, 18:46:36 »
Naja, diese Konstanten sind letztendlich in jedem Lebewesen vorhanden. Wir Menschen sind da nicht wirklich was besonderes.
Überlebenstrieb, Vermehrungstrieb. Das haben alle Lebewesen.
Manche sind etwas sozialer (wir Menschen z.B., aber auch viele viele andere Lebenwesen), manche sind eher einzelgängerisch (wobei ich da auch nicht genug darüber weiß, um jetzt mit Gewissheit eine Spezies zu nennen, bei der das so ist).

Insofern würde ich auch sagen, das Alben einfach Menschen sind mit langen Ohren und einer wesentlich längeren Lebensspanne. Alles andere wird sich aus der Kultur entscheiden. Und wenn es nicht gerade eine Kultur ist, wo nur Alben unter sich sind sondern man von allem etwas hat, dann sehe ich nicht wirklich, warum Alben wirklich anders sein sollten, als Menschen.
Wenn nicht anders gesagt, dann befassen sich meine Aussagen zu Regeln niemals mit Realismus oder Simulationismus, sondern nur mit Balancing.
----
Space is GOD DAMN TERRIFYING! Novas and Hypernovas are natures reminder that we can be wiped out instantly at any given time.

Tigerle

  • Korsaren
  • Sr. Member
  • *
  • Beiträge: 435
    • Profil anzeigen
Re: Darstellung von SpliMo Völkern
« Antwort #22 am: 30 Apr 2015, 18:48:44 »
Ich habe es zu Anfang dieses Threads mal angedeutet, würde aber gerne meinen Gedanken hierzu ausbauen:

Meiner Ansicht nach kann man versuchen, von den Kulturen Rückschlüsse auf typische Wesenszüge der Völker zu ziehen. Bitte nicht mit Realismus argumentieren: Man kann irdisch nicht von den afrikanischen Kulturen auf Wesenszügen Schwarzfarbiger schließen. Aber der Gedanke leuchtet ein und ist mir für eine erfundene Fantasywelt mit erfunden Völkern schlüssig genug, um ihn anzuwenden.

Der Gedanke ist, dass die meisten Kulturen nicht nur von ihrer Geschichte sondern auch von ihren Einwohnern geprägt sind. Da gibt es die Alben. Typische Albenkulturen sind die Dämmeralben, die Immersommeralben, die Schwertalben und die Vindarai. Zwei der vier Kulturen sind sehr naturverbunden. Sie leben nicht nur in der Natur, sie leben mit der Natur. Es gibt nicht viele Kulturen, die so naturnah sind, wie die Dämmer- und die Immersommeralben. Daher würde ich die These aufstellen, dass die Liebe zur Natur in deren naturell liegt. Ebenso ist eine Liebe zur Schönheit an zwei der Albenkulturen auszumachen.

Interessanter, eindeutiger und teilweise überraschender ist das Bild, dass uns von den Zwergen gezeichnet wird. Es gibt 3 Zwergenkulturen: Die Borombri, die Frynjord und Westergrom. Typisch zwergisch leben alle drei Zwergenvölker bevorzugt unterhalb der Oberfläche. Interessanter ist aber, dass man auch eine Nähe zu Wasser aufzeigen kann. Die Frynjord sind auf dem Wasser gefürchtet, die Borombri leben mit dem Wasser auf kleinen inseln und selbst Westergrom ist von fast allen Seiten von Wasser umgeben. Kann das Zufall sein? Ich denke, dass auf Lorakis Zwerge eine natürliche Affinität zum nassen Element haben!

Auch über Varge kann man so an Wesenszüge rankommen. Einzig Gnome entziehen sich noch meinem Verständnis mit dieser Methode
Für mehr Daily Soap im Rollenspiel!

Yinan

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5.291
  • U3BsaXR0ZXJtb25k
    • Profil anzeigen
Re: Darstellung von SpliMo Völkern
« Antwort #23 am: 30 Apr 2015, 18:51:06 »
Gnome kommen auch ursprünglich aus der Feenwelt. Die kann man schlichtweg nicht verstehen :P
Wenn nicht anders gesagt, dann befassen sich meine Aussagen zu Regeln niemals mit Realismus oder Simulationismus, sondern nur mit Balancing.
----
Space is GOD DAMN TERRIFYING! Novas and Hypernovas are natures reminder that we can be wiped out instantly at any given time.

SeldomFound

  • Beta-Tester
  • Hero Member
  • ***
  • Beiträge: 10.283
  • Wohin auch die Reise geht, ich bin da
    • Profil anzeigen
Re: Darstellung von SpliMo Völkern
« Antwort #24 am: 30 Apr 2015, 19:24:40 »
Da gibt es die Alben. Typische Albenkulturen sind die Dämmeralben, die Immersommeralben, die Schwertalben und die Vindarai. Zwei der vier Kulturen sind sehr naturverbunden. Sie leben nicht nur in der Natur, sie leben mit der Natur. Es gibt nicht viele Kulturen, die so naturnah sind, wie die Dämmer- und die Immersommeralben. Daher würde ich die These aufstellen, dass die Liebe zur Natur in deren naturell liegt. Ebenso ist eine Liebe zur Schönheit an zwei der Albenkulturen auszumachen.

Bei den albischen Kulturen muss man aber beachten, dass ihre Naturverbundenheit in erster Linie von der starken, gottgegebenen Verbindung mit ihrem Land stammt!

Es scheint, dass die langlebigen Alben sehr anziehend auf Götter wirken, die dann mit dem erwählten Volk eine so starke Verbindung eingehen, dass sie im Falle von Myuriko und Ashera sogar leibhaftig vor diesen erscheinen.

Diese Götter wiederum vermitteln scheinbar das Land auf eine Art und Weise mit dem auserwählten Volk, dass wie im Falle der Immersommeralben und der Seealben diese auf ihrem Land über gesteigerte Zauberkraft verfügen!

Patience is a virtue, possess it if you can
Seldom found in woman
Never found in man

Jeong Jeong

  • Korsaren
  • Hero Member
  • *
  • Beiträge: 3.782
  • Autorin und Cosplayerin
    • Profil anzeigen
Re: Darstellung von SpliMo Völkern
« Antwort #25 am: 30 Apr 2015, 19:58:41 »
Eine anthropologische Konstante bezeichnet etwas, das zu einer gleichbleibenden Natur/einem Wesen des Menschen gehört bzw. für so etwas gehalten wird. Sie ist unabhängig von besonderen Einflüssen allgemein bei Menschen vorhanden.
Ein Beispiel ist die Anlage für das Empfinden von Angst oder auch die Liebe der Mutter zum Kind oder das wir uns Gruppieren und sozialen Umgang benötigen. Das ist biologisch geregelt.

Alles drei Dinge, die schwer in allen Kulturen der Geschichte zu fassen sind und teils vollkommen unterschiedlich ausgestaltet sind. So unterschiedlich, dass es für uns heutige Europäer fremd und teilweise unmenschlich wirkt. Aber das in konkreten Beispielen (die dann auch kontextualisiert werden müssten) zu konkretisieren, würde jetzt leider zu weit weg vom Thema führen.

Wenn man etwas sucht, was unabhängig von Kulturen bei allen Menschen der Geschichte und Gegenwart gleich ist, dann bleibt wirklich nur Atmen, Essen, Trinken, Schlafen und Sterben. Letzteres ist wohl das einzige, wo man bei Splittermond bei einer Unterscheidung der Spezies ansetzen könnte, da die Unterschiede in den Lebenszeiten doch recht extrem sind.
« Letzte Änderung: 30 Apr 2015, 20:03:07 von Jeong Jeong »

JohnLackland

  • Beta-Tester
  • Hero Member
  • ***
  • Beiträge: 3.003
  • Nicht Beißen!
    • Profil anzeigen
    • Oh Kultes
Re: Darstellung von SpliMo Völkern
« Antwort #26 am: 01 Mai 2015, 10:49:10 »
Wenn man etwas sucht, was unabhängig von Kulturen bei allen Menschen der Geschichte und Gegenwart gleich ist, dann bleibt wirklich nur Atmen, Essen, Trinken, Schlafen und Sterben.

Das stimmt nicht und genau das ist der Punkt. Ich wollte eigentlich nicht mit Wissenschaft und Philosophie kommen, aber muss ich damit ich vielleicht verstanden werde.
Mit der aristotelischen Charakterisierung des Menschen als Zoon politikon, als ein Lebewesen also, das von seiner Natur her auf ein soziales und politisches Miteinander bezogen und angewiesen ist, liegt eine bis heute gültige Haupteinordnung vor. So ist das neugeborene Menschenkind in besonderer Intensität und Dauer auf die umfassende Fürsorge seiner Sozialpartner angewiesen, um leben und sich entwickeln zu können. Nur in menschlicher Gemeinschaft kann es die Lernanreize erhalten und verarbeiten, die es zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben befähigen. Mit dem Spracherwerb verbindet sich das Hineinwachsen in eine bestimmte Ausprägung menschlicher Kultur, die aus den Traditionen des jeweiligen Sozialverbands hervorgegangen ist. Indem das Bewusstsein so gearteter gesellschaftsspezifischer Traditionen in der Generationenfolge mündlich und schriftlich weitergegeben werden kann, entstehen Geschichte und Geschichtsbewusstsein. In Anpassung an bzw. in Auseinandersetzung mit seiner natürlichen und sozialen Umwelt formt sich das Individuum und gelangt zu seiner Stellung in der menschlichen Gesellschaft.

Im Vergleich mit den Tragzeiten höherer Säugerarten findet die Menschengeburt auffällig früh statt. Zu erwarten wären 21-monatige Schwangerschaften, weshalb Adolf Portmann das erste menschliche Lebensjahr als „extra-uterines Jahr des Embryo“ bezeichnet hat, in dem die Nachreifung und die Anlage wichtiger Lebensfunktionen erst noch stattfinden.Denn bei der Geburt sind die Nervenzellen im Gehirn zwar weitestgehend angelegt, aber in manchen Hirnarealen noch unverbunden. Die von den Sinnesorganen aufgenommenen Signale konfigurieren nun erst große Teile der Großhirnrinde. Nur in diesem frühen Stadium kann beispielsweise das Sehen erlernt werden, wie Erfahrungen mit Blindgeborenen gezeigt haben. Im Vergleich zu hinsichtlich ihrer Organfunktionen und Antriebe weitgehend lebensfähig geborenen Tieren ist der Mensch das unfertige, instinktreduzierte, auf Lernen und auf mitmenschliche Zuwendung angewiesene, von Natur aus "nicht festgestellte"  und deshalb weltoffene Lebewesen.


Da ist die Frage, wie schaut es bei den anderen Völkern aus in Lorakis. Was macht das aus. Wird ein Albe länger ausgetragen und länger gesäugt oder braucht er länger um zu lernen. Vielleicht weil er Älter wird? Ist ein Varg schon etwas mehr fertig als ein Mensch bei seiner Geburt? Bei Gnomen scheint es ja so zu sein das nach der Puperät eine starke Lernphase einsetzt die mit Trial and Error einhergeht. Zwerge werden in ihrer Gemeinschaft geboren. Die Sozialisierung scheint ihr noch eine wichtigere Rolle zu spielen.

Das bei vielen Tieren ausgeprägte Reiz-Reaktionsschema gilt für den Menschen nicht in gleicher Weise. Zwischen Signal und Reaktion, zwischen Bedürfnis und Befriedigung besteht für Menschen die Möglichkeit, Abstand herzustellen, den Reiz-Reaktions-Automatismus zu durchbrechen und variabel zu reagieren und zu handeln. Der Mensch lebt nicht in „geschlossenen Funktionskreisen, sondern in offenen Handlungskreisen.“ Die Kognitionsfähigkeit ermöglicht es ihm sogar, die Bedingtheit seiner Erkenntnisse als Konsequenz des mit bestimmter Ausstattung versehenen eigenen Sinnesapparats sowie der zerebralen Verarbeitungsweisen einzuschätzen.

Welche der nicht menschlichen Völker ist ehr Instinkt getrieben: Klar von den Bildern her Varge, da assoziert jeder als erstes wilde Bestie. Aber auch Alben haben andere Sinne, die Idee das sie eine Reizüberflutung haben weil sie feiner hören und im Dämmerlich besser sehen können ist sehr gut.

Als conditio humana schlechthin, durch die sich der Mensch von allen anderen Lebewesen unterscheidet, gilt von alters her die Sprache. Ihre Anfänge liegen wohl 100.000 bis 200.000 Jahre zurück. Eine ausgebildete Sprachfähigkeit wird etwa vor 35.000 Jahren angenommen, zur Zeit der Höhlenmalereien von Lascaux.Die angeborene Sprachfähigkeit muss wie das Sehen frühzeitig erlernt werden; im fortgeschrittenen Alter ist das originäre Sprachlernen nicht mehr möglich. Jede der etwa 6.000 Sprachen besteht aus einem Vorrat aus Laut-Zeichen und aus Regeln zur Kombination dieser Zeichen. Dabei handelt es sich nicht um eine starre Struktur, sondern um eine im Gebrauch veränderliche.

Die jeder anderen Form der sprachlichen Äußerung vorausgehende gesprochene Sprache aktiviert zugleich das Hören, das eigene und das des Gegenübers. „Die in der Struktur des menschlichen Körpers begründete Bindung der Sprache an die Stimme und das Ohr ermöglicht es der Sprache, «einen unendlichen Gebrauch» von «endlichen Mitteln» zu machen.“Sie ist das primäre Mittel der Kontaktaufnahme und des Informations- und Meinungsaustauschs unter Menschen von Kindesbeinen an. Doch auch alle auf differenzierte Kooperation sich gründenden großen gesellschaftlichen Funktionsbereiche wie Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Wissenschaft sind auf die sprachliche Verständigung der Beteiligten elementar angewiesen.

Dem einzelnen Menschen kann die sprachliche Verarbeitung von Sinneseindrücken dabei helfen, Erlebtes auch jenseits der aktuellen Wahrnehmung festzuhalten wie auch eigene Phantasien aufzubewahren: „Ohne Erzählung – eine sprachliche Form, die Einheiten fixiert und Zusammenhänge schafft – zerfällt das Erinnerbare in isolierte Fetzen eines Gedächtnisses, dessen Zuverlässigkeit schnell dahinschwindet. […] Und wenn das geistig Geschaute nicht wieder versinken soll, braucht es die ‚Bergung’ in die sprachlichen Formen des Begriffs, der Metapher, des Satzes, des Gefüges von Sätzen.“ Dazu dienen neben mündlicher Aufbereitung und Weitergabe auch die verschiedenen schriftsprachlichen Äußerungsformen, seien es z. B. biographische Aufzeichnungen, Gebrauchsanweisungen, wissenschaftliche oder poetische Texte.

Für das Hineinwachsen des Individuums in eine mit seinem sozialen Umfeld verbundene Kultur, seine Enkulturation, sind auch bestimmte allgemein verbreitete und festgeprägte Texte maßgeblich, die teils auch aufgesagt oder gesungen werden, wie etwa Sprichwörter, Lieder, Gedichte, Glaubensformeln und Gebete. Sprache ist demnach verknüpft mit der jeweiligen Lebenswelt, in der sie gesprochen wird.

Neben Sprache und Hören zählen die aus der Sehfähigkeit hervorgehenden Bilder zu den wichtigsten Einflussfaktoren, die die Weltwahrnehmung von Menschen bestimmen. Dabei stehen die über die Augen aufgenommenen „äußeren“ Bilder in einem Verhältnis wechselseitiger Einwirkung mit den vom Gehirn erzeugten „inneren“ Bildern. Allerdings verfügen Menschen selbst über die mit den Augen wahrgenommenen Bilder (und die daraus erzeugten inneren Bilder) nur eingeschränkt. „Wo der Blick verweilt, was er ausgrenzt, was Menschen in ihr Gedächtnis aufnehmen, sodass sie es erinnern können, ist nur zum Teil von ihrem Bewusstsein abhängig. […] Menschen sind ihren inneren Bildern ausgeliefert, auch wenn sie immer wieder versuchen, Kontrolle über sie zu gewinnen. Diese Bilder fluktuieren und verändern sich im Laufe des menschlichen Lebens. Einst wichtige Bilder verlieren an Bedeutung und werden durch neue ersetzt. Doch allen Bildern ist gemeinsam, dass Menschen sich in ihnen erfahren und sich mit ihrer Hilfe ihrer selbst vergewissern.

- Das scheinen alle Spielbaren Völker in Lorakis zu können und das ist ihr gemeinsamer Nenner der eine gemeinsame Erlebenswelt ermöglicht. Ich bin mir klar das wahrscheinlich keiner der Autoren so an die Sache rangegangen ist, aber nachträglich wäre das mal ne Tolle Sache.

Dann ist noch massiv menschlich das wir uns selbst Dinge fragen können die sich fast jeder Mensch irgendwann stellt, die fundamentalste Frage:

Der Sinn des Lebens, gibt es einen Sinn dahiner? Gibt es eine Seele und was ist nach  dem Tod?

Das sind Grundfragen die sich durch die gesamte Spezies Mensch zieht. Wir sind die einzige Spezies auf dem Planeten Erde die Forstchritt durch weitergabe von Wissen an andere Generationen erreicht hat. In Lorakis gibt es andere Völker andere Spezien mit ganz anderen Herkunftsorten und Geschichten die das können. Deshalb sind Alben nicht nur Menschen mit spitzen Ohren finde ich oder Varge Menschen im Fell mit Raubtierattetüte, Gnome kleine Menschen mit Hörner und Zwerge sehr robuste kleinwüchsige Menschen die gerne mal nen dicken Kopf haben.
« Letzte Änderung: 01 Mai 2015, 10:52:07 von JohnLackland »
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

Jeong Jeong

  • Korsaren
  • Hero Member
  • *
  • Beiträge: 3.782
  • Autorin und Cosplayerin
    • Profil anzeigen
Re: Darstellung von SpliMo Völkern
« Antwort #27 am: 01 Mai 2015, 11:05:03 »
Wenn man etwas sucht, was unabhängig von Kulturen bei allen Menschen der Geschichte und Gegenwart gleich ist, dann bleibt wirklich nur Atmen, Essen, Trinken, Schlafen und Sterben.

Das stimmt nicht und genau das ist der Punkt. Ich wollte eigentlich nicht mit Wissenschaft und Philosophie kommen, aber muss ich damit ich vielleicht verstanden werde.
Mit der aristotelischen Charakterisierung des Menschen als Zoon politikon, als ein Lebewesen also, das von seiner Natur her auf ein soziales und politisches Miteinander bezogen und angewiesen ist, liegt eine bis heute gültige Haupteinordnung vor. So ist das neugeborene Menschenkind in besonderer Intensität und Dauer auf die umfassende Fürsorge seiner Sozialpartner angewiesen, um leben und sich entwickeln zu können. Nur in menschlicher Gemeinschaft kann es die Lernanreize erhalten und verarbeiten, die es zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben befähigen. Mit dem Spracherwerb verbindet sich das Hineinwachsen in eine bestimmte Ausprägung menschlicher Kultur, die aus den Traditionen des jeweiligen Sozialverbands hervorgegangen ist. Indem das Bewusstsein so gearteter gesellschaftsspezifischer Traditionen in der Generationenfolge mündlich und schriftlich weitergegeben werden kann, entstehen Geschichte und Geschichtsbewusstsein. In Anpassung an bzw. in Auseinandersetzung mit seiner natürlichen und sozialen Umwelt formt sich das Individuum und gelangt zu seiner Stellung in der menschlichen Gesellschaft.

Im Vergleich mit den Tragzeiten höherer Säugerarten findet die Menschengeburt auffällig früh statt. Zu erwarten wären 21-monatige Schwangerschaften, weshalb Adolf Portmann das erste menschliche Lebensjahr als „extra-uterines Jahr des Embryo“ bezeichnet hat, in dem die Nachreifung und die Anlage wichtiger Lebensfunktionen erst noch stattfinden.Denn bei der Geburt sind die Nervenzellen im Gehirn zwar weitestgehend angelegt, aber in manchen Hirnarealen noch unverbunden. Die von den Sinnesorganen aufgenommenen Signale konfigurieren nun erst große Teile der Großhirnrinde. Nur in diesem frühen Stadium kann beispielsweise das Sehen erlernt werden, wie Erfahrungen mit Blindgeborenen gezeigt haben. Im Vergleich zu hinsichtlich ihrer Organfunktionen und Antriebe weitgehend lebensfähig geborenen Tieren ist der Mensch das unfertige, instinktreduzierte, auf Lernen und auf mitmenschliche Zuwendung angewiesene, von Natur aus "nicht festgestellte"  und deshalb weltoffene Lebewesen.

Jetzt bist du dann doch gleich noch einmal ein gutes Stück allgemeiner geworden. Ich habe nie bestritten, dass wir Menschen zur Entwicklung unseres Gehirns Lernanreize aus unserer Umgebung brauchen. Nur sagt das rein gar nichts darüber aus, wie sich das konkrete Zusammenleben oder die Gefühlswelt von uns Menschen gestaltet. Und um zu sehen, wie offen in dieser Hinsicht unsere Entwicklung ist, solltest du dich vielleicht von abstrakten Theorien lösen und lieber auf konkrete Beispiele schauen. Die Geschichte und die Gegenwart bieten nämlich eigentlich genügend davon.

JohnLackland

  • Beta-Tester
  • Hero Member
  • ***
  • Beiträge: 3.003
  • Nicht Beißen!
    • Profil anzeigen
    • Oh Kultes
Re: Darstellung von SpliMo Völkern
« Antwort #28 am: 01 Mai 2015, 12:43:25 »
@Jeong Jeong: hast du dir alles durchgelesen oder nur den ersten Teil?

Natürlich bin ich allgemein daran gegangen. Genau darum geht es mir. Ich habe aus Wiki kopiert was bei Menschen steht, weil ich nach Gattungsmerkmalen suche. Genauso suche ich nach Gattungsmerkmale bei Alben, Vargen, Zwerge und Gnome die relevant für die Darstellung sind und den feinen aber kleinen unterschied machen zu den Menschen und in allen Kulturen und sozialen Verflechtungen auftauchen. Du sagst gibt es nicht, ist ja in Ordnung wie einige andere auch, das kann ich akzeptieren aber ich möchte gerne weiter darüber diskutieren mit Leuten die es ähnlich sehen wie ich vielleicht. Mir geht es halt um etwas mehr Substanz im Hintergrund. Ich versteh deine Meinung aber ich Teile sie nicht. Da können wir jetzt noch lange diskutieren, es bringt aber die Diskussion nicht weiter.

Mal von einer anderen Seite betrachtet: Die Drachlinge haben ja die verschiedenen Völker erforscht und zum Teil auch grausame Experimente gemacht, im Grunde nix anderes was wir Affen, Mäusen, Schweinen und so weiter antun in einen Labor. Ein Drachlingsforscher wird nach den Unterschied suchen zwischen den Typen lang hager und spitze Ohren und Klein und Stabil oder noch kleiner mit Hörnchen.

Noch von einer anderen Seite: Wenn alle Spezien Menschen sind im Grunde, warum gibt es Alben, Varge und so weiter und warum diskutiert ihr alle in einen anderen Thread um des Kaisers Bart wegen neuen Völkern andauernd.

Noch ein Punkt: Da sich die Völker nicht untereinander vermehren, aber einander lieben können sind es auch verschiedene Spezien, das ist zwar jetz Biologistisch aber ist so an der Stelle. Trotzdem haben sie etwas was sie gegenseitig Attraktiv machen kann aber alle im Wesen unterscheidet.
« Letzte Änderung: 01 Mai 2015, 17:04:32 von JohnLackland »
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

Jeong Jeong

  • Korsaren
  • Hero Member
  • *
  • Beiträge: 3.782
  • Autorin und Cosplayerin
    • Profil anzeigen
Re: Darstellung von SpliMo Völkern
« Antwort #29 am: 03 Mai 2015, 12:58:24 »
Natürlich bin ich allgemein daran gegangen. Genau darum geht es mir.

Meine Aussage war, dass du allgemeiner geworden bist. Du hast eine Aussage über einige sehr spezielle Annahmen getroffen, wie dass die Liebe der Mutter zum Kind eine anthropologische Konstante ist. Das habe ich verneint, denn in der Geschichte und in der Gegenwart gibt es eine ganze Reihe von Kulturen und Gruppen, die das Gegenteil beweisen. Dann hast du darauf geantwortet, aber eben nur, in dem du von diesen speziellen Punkten weg bist und allgemeiner wurdest.


Ich habe aus Wiki kopiert was bei Menschen steht, weil ich nach Gattungsmerkmalen suche.

Und ich hatte mich schon gewundert, warum du Formulierungen von Wulf wortwörtlich übernommen hast. ^^ In aller Sachlichkeit sage ich als jemand, der bei ihm in der Vorlesung saß und in der anschließenden Klausur die Bestnote erzielte, dass ich nicht viel von seinen anthropologisch-philosophischen Schlussfolgerungen halte. Gerade seine Rezeption von historischen Autoren (von der Antike bis in die Frühe Neuzeit) ist extrem punktuell, greift sich nur das raus, was in seine Interpretation hineinpasst und missachtet den historischen Kontext nahezu komplett.

Um beim Beispiel Aristoteles zu bleiben: Aristoteles sieht den Menschen nicht nur als zoon politikon, sondern spricht - soweit ich mich erinnern kann - auch von einer natürlichen Ordnung, in der die Frau unter dem Mann steht und sich ihm ihrer Natur gemäß unterordnet. Heute sagen wir, dass das natürlich kompletter Schwachsinn ist und in gleicher Weise hat sich die Wissenschaft in den letzten Jahrhunderten und Jahrzehnten von immer mehr solcher "naturgegebenen" Zuschreibungen getrennt. Selbst die staatenbildende Natur des Menschen wird mittlerweile in der Politikwissenschaft deutlich in Frage gestellt, auch wenn das bei Wulf noch nicht angekommen ist. Wenn Interesse besteht, kann ich zur Notwendigkeit von Staaten und wie diese nur scheinbar unerlässlich sind, einige Aufsätze raussuchen (allerdings alle in englischer Sprache; auf Deutsch wird in der Politikwissenschaft nur sehr wenig veröffentlicht).


Genauso suche ich nach Gattungsmerkmale bei Alben, Vargen, Zwerge und Gnome die relevant für die Darstellung sind und den feinen aber kleinen unterschied machen zu den Menschen und in allen Kulturen und sozialen Verflechtungen auftauchen. Du sagst gibt es nicht, ist ja in Ordnung wie einige andere auch, das kann ich akzeptieren aber ich möchte gerne weiter darüber diskutieren mit Leuten die es ähnlich sehen wie ich vielleicht. Mir geht es halt um etwas mehr Substanz im Hintergrund. Ich versteh deine Meinung aber ich Teile sie nicht. Da können wir jetzt noch lange diskutieren, es bringt aber die Diskussion nicht weiter.

Worüber wir gerne diskutieren können, sind sozial konstruierte Gattungsmerkmale. Denn das traurige an solchen Zuschreibungen ist, dass sie zwar nicht naturgegeben, aber durch Sozialisation Wirklichkeit werden können. Nehmen wir als Beispiel typische Vorstellungen von Männern und Frauen. "Männer sind so und so und Frauen sind so und so" hört man ja nun recht oft und in wissenschaftlichen Untersuchungen, z.B. in Form von Befragungen und Selbsteinschätzungen, zeigt sich, dass tatsächlich viele dieser Zuschreibungen zutreffend sind. Aber diese Zuschreibungen - und darüber ist sich die Forschung disziplinübergreifend glücklicherweise einig - treffen eben nur deshalb zu, weil sie in Sozialisation erlernt worden sind. So sieht man z.B. mit einem Blick auf vergangene und gegenwärtige Kulturen sehr gut, wie unterschiedlich Geschlechtsidentitäten sind und wie beispielsweise typisch männliche Verhaltensweisen in einer Kultur in einer anderen typisch weiblich sein können.

Um damit zurück zu Splittermond zu kommen: es kann durchaus sein, dass beispielsweise Varg-sein mit bestimmten Verhaltensweisen und einem bestimmten Selbstverständnis einhergeht und dieses wirklich bei vielen Vargen anzutreffen ist. Aber es ist dann eben nicht angeboren, sondern von den jeweiligen Vargen in Sozialisation erlernt. Dies ist aus zwei Gründen auch für die Spielpraxis von Relevanz: 1. Was einen typischen Varg (Gnom, Alb, etc.) ausmacht, kann von Kultur zu Kultur extrem unterschiedlich sein. Ein Varg, der im mertalischen Städtebund als typischer Varg gilt, könnte beispielsweise in Kintai als extrem untypisch herüberkommen und in seinem Verhalten sogar mehr wie ein angehöriger einer anderen Spezies wirken. 2. Da die Unterschiede nur sozial erlernt sind, wird es auch immer Individuen geben, die sich mit ihnen nicht identifizieren können oder sie sogar offen ablehnen. Unsere Geschichte ist schon immer davon geprägt gewesen und es ist auch im Spiel ein gutes Mittel, um die Hintergrundwelt lebendig und vielschichtig darzustellen.



edit: Rechtschreibung
« Letzte Änderung: 03 Mai 2015, 13:14:54 von Jeong Jeong »