Meine Behauptung - die zugegebenermaßen die eines Laien ist - beruht darauf, dass polytheistische Götter häufig in kosmologischen Vorstellungen auftauchen, in denen das Dies- und Jenseits nicht klar getrennt ist, und es lokalisierbare Verbindungen gibt (der Olymp stand an einem konkreten Ort im Diesseits, im Volksglauben bekannte Höhlen, die einen Zugang zur Toten- oder Unterwelt bieten sind ein analoges Phänomen). In solchen Kontexten sind gerade bei Gottheiten, die mit Naturphänomenen verbunden sind, konkrete diesseitige Gebiete Teil ihres Reiches. Also die Meeresgöttin von Anrainers des Meeres X ist halt der Herrin des Meeres X. Und wenn ich dann aus irgendwelchen Gründen auf das Meer Y treffe und erfahre, dass die Anrainer da einen anderen Gott verehren, wäre es plausibel, dessen Macht über Meer Y anzuerkennen.
Das Bauern eher einen Regengott verehren, ist dabei klar. Aber sie werden, so sie in einer Region leben wo der Regen potenziell auch mal bedrohlich ausbleibt oder bedrohlich zu viel wird, einen eigenen Regengott haben und sich dementsprechend nur dann für "Sholoarkh, Herr der Haie und Piraten" interessieren, wenn sie an der Küste leben und ab und zu von Piraten bedroht sind (oder Strandpiraterie betreiben).