Ein Jahr später:
Ich habe seit ein paar Tagen nun auch eine Hexe und habe mir deswegen mal ausgearbeitet, wie der gesamte Kult der Hekaria so funktionieren könnte. Da in diesem Thread schon einige Dinge stehen, wollte ich das hier gerne mal zur Begutachtung und Kritikäußerung posten. Wer auch immer den Text zu
http://splitterwiki.de/wiki/Hekaria in der Splitterwiki geschrieben hat: ich hab von dir geklaut
.
Ich verwende keine Konjunktive, für mich in meiner Runde sollen das Fakten sein, für alle anderen eine Quelle der Inspiration, so gewünscht
(edit: ich habe diesen Thread genommen, weil es inhaltlich passt denke ich)
(edit 3: inhaltliche Lücken geschlossen und Fehler ausgemerzt)
Der Kult der Hekaria Hekaria, auch bekannt als Dreigesichtige Hüterin der Geheimnisse, Herrin der Kreuzwege, Hexenkönigin oder Prüfstein der Götter, gilt als Göttin der Magie und des Schicksals.
Name Übliche Darstellungen zeigen Hekaria als dreigesichtige Frau:
Hel, die gütige Greisin (Rat),
Kara, das junge Mädchen (Erkenntnis und neue Hoffnung, Zauberkraft),
Riann, die verführerische Frau (Schicksal, Versuchung).
Der Name der Göttin setzt sich aus den Anfangssilben der drei Aspekte zusammen: HE(l) KA(ra) RIA(nn).
Der Kult Der Kult der Hekaria ist verhältnismäßig neu (nur wenige Jahrhunderte alt). In den Mysterienkulten der Hekaria-Priesterschaft wird überliefert, dass die Göttin in den Anfängen häufig leibhaftig erschienen war.
Trinität Bei Hekaria handelt es sich um eine trinitarische Göttin. Nach Auffassung der Hexen und wenigen Priester des Kults ist jede der drei Gesichter Hel, Kara und Riann eine Manifestation der selben mythischen Entität. Man ist immer Hekaria geweiht, nicht nur einer der drei Gesichter, und man folgt allen drei zugeordneten Aspekten. Es ist Hekarias Wille den Sterblichen als drei zu erscheinen, sie ist jedoch eins.
Lehre Im Kern von Hekarias Lehre steht die Tatsache, dass jedes Leben alle anderen Leben - je weiter die räumliche Trennung, desto diffuser - beeinflusst. Der Grad der Beeinflussung ist unterschiedlich, aber er ist da. Also gebietet die Göttin, dass jeder Sterbliche sich seinem Los stellt und das Beste für sich daraus macht, um nicht Spielball des Schicksals zu werden.
Hel und Kara Der Glaube an Hekaria ist stark mit der Erkenntnis und Beeinflussung des Schicksals verbunden. Damit ist sie keine Orakelgöttin. Sie zeigt jenen die würdig danach suchen, und jenen die für Hekarias Pläne ausersehen werden, welche Pfade das Schicksal bereit hält. Gleichsam ist sie bereit, den Fragenden mit Rat zu unterstützen. Dennoch ist jeder aufgefordert, seinen Weg selbst zu gehen und sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Die Zukunft besteht aus Möglichkeiten und der Sterbliche soll sie formen. Ebenso sieht es Hekaria gerne, wenn sich die Sterblichen mit "ihrem" Geschenk, der Zauberkraft beschäftigen. Gerne ist sie bereit, Einsichten und Fähigkeiten magischer Natur zu schenken. Aber auch das natürlich nur, wenn man aktiv an der Entfaltung des Schicksals der Welt mitwirkt. Wer nur vor sich herlebt, kann von Hekaria nicht viel erwarten. Dann bringt auch das größte Opfer, das normaler Weise den Bitten der Gläubigen nachdruck verleihen soll, nichts. Hekaria nimmt sich als Gottheit das Recht zu nehmen ohne zu geben. Nur der Würdige soll erhalten.
Kara und Riann Hekaria ist keine liebende Muttergöttin. Wer zu schwach oder zu feige ist sich seinem Schicksal zu stellen muss mit ihrer Strafe rechnen. Sie ist als Göttin der Magie bereit ihren Anhängern und Auserwählten die Mittel zur Bewältigung ihrer Aufgaben zu gewähren. Wer nun trotzdem zu bequem ist seinen Weg selbst zu gehen, verschmäht Hekaria in ihren Augen und muss damit rechnen, als Faktor in den unzähligen miteinander verwobenen Schicksalsfäden entfernt zu werden. Dazu wird Hekaria eine vermeintlich goldene Gelegenheit zu zufälligem und unverdientem Glück aufkommen lassen, nur um den Frevler dann ins Verderben zu stürzen.
Dennoch ist Hekaria keine Rachegottheit, auch wenn sie rachsüchtig sein kann. In ihren Versuchungen kann auch ihr Rat liegen. Es ist im gleichen Maße Hekarias Art, klare Weisungen als Hel zu geben, wie auch den Rat in einer Prüfung zu verstecken. Wer diese Prüfungen meistert, erweißt sich von sich aus als zur Erkenntnis fähig. Wer angesichts ihrer Strafen und Versuchungen an sich wächst und sich dann doch seinem Schicksal stellt, der kann erneut auf Hekarias Führung hoffen.
Riann und Hel So ist es auch Hekarias Gebot, dass jeder einzelne Einfluss auf die Welt nimmt. Dabei geht es nicht darum, wie dies getan wird. Wer selbstlos mit Hekarias Gaben - Wissen und Macht - umgeht, um seinen Mitmenschen zu helfen tut genauso ihr Werk, als wenn der selbe Sterbliche nach Macht strebt. Für sie zählt nur, dass etwas getan wird und man nicht zu zauderhaft ist, auch große Wagnisse einzugehen oder Gefahren zu trotzen. Auch ob dabei Heimtücke oder Gewalt benutzt werden spielt keine Rolle. Hekaria will die Sterblichen frei von moralischen Bedenken, wenn es darum geht, dem Schicksal zu begegnen. Wer zu sehr in die Extreme gerät, wird früher oder später von seinen Mitsterblichen zur Rechenschaft gezogen. Sie fordert ihre Anhänger also auf, selbst Versucher und Ratgeber zu werden, je nachdem was in den persönlichen Möglichkeiten und Neigungen liegt. Und falls diese sich verändern sollen, wird sie dafür Sorge tragen. Entweder selbst oder durch anderen Schicksale, die sie zusammenführt.
Tempeldienst Der reguläre Dienst an Hekaria benötigt keine Priester. Kara gibt den Sterblichen die Magie, so dass ihre Anhänger, die Hexen, die alltäglichen Aufgaben eines Geweihten aus eigener Kraft - ganz im Sinne der Göttin - erledigen können. Wie bei fast allen anderen Kulten auch gibt es unter ihren Anhängern jene, die besonders fromm sind. Diese übernehmen dann aus freien Stücken den Tempeldienst oder erschaffen sich selbst einen. Hier stehen sie Gläubigen mit Rat, Heilung, Seelsorge und wenn nötig mit Tat zur Seite.
Eine weitere Motivation für den Tempeldienst ist, dass die besondere Nähe zur Göttin auch näher an die von ihr gehüteten Geheimnisse führt. Auch wenn dieser Ansatz eher pragmatisch als sonderlich fromm erscheint, ist es durchaus in Hekarias Sinn, dass sich Sterbliche etwas mehr mit der Beeinflussung der Schicksale beschäftigen. Gerne gewährt sie dann - zur rechten Zeit -Einblicke in die Mysterien von Lorakis und vielleicht sogar der anderen Domänen.
Der Tempeldienst ist nie zeitlich reguliert. Es steht jedem Anhänger der Hekaria frei, solange zu bleiben wie es ihm beliebt. Hekaria zwingt die ihren nicht. Außerdem hinterlässt die Nähe zu ihr Spuren in den Leben der Tempeldiener, so dass sie unter Umständen noch Jahre nach ihrem Dienst Hekarias Werk tun. Eine Ausnahme bilden hier die geweihten Priester.
Priesterschaft Es gibt kaum Hekaria-Priester, die Tempel werden von Hexern gehütet. Die Priesterweihe zu dieser Gottheit scheint eher eine Seltenheit zu sein. Man kennt Fälle, in denen alternde Priester sich einen Nachfolger heranziehen und diesen ausbilden. Jedoch scheint es bei der ohnehin schon kleinen Anzahl an Priestern eher der Fall zu sein, dass ein Sterblicher, der bereits ein priesterliches Leben führt, direkt von Hekaria geweiht wird. Natürlich nur, wenn er ihr Angebot annimmt. Und gemäß ihrer eigenen Lehre und der damit einhergehen Bürde wird die Göttin das Ablehnen einer solchen Ehre niemals bestrafen.
Die Hauptaufgabe der Priesterschaft ist neben der Pflege der geweihten Orte der Blick in das Schicksal, ob nun des Einzelnen oder im größeren Rahmen, und zu interpretieren, welche Schritte daraus am besten folgen sollen. Diese Form der Offenbarung oder auch göttlicher Kommunikation ist notwendig, da der Priester sonst nicht wissen kann, was von ihm gewollt wird. Er ist ja in der Regel von der Welt zumindest teilweise isoliert. Sollte einmal eine längerfristige Beeinflussung von einem besonderen Schicksal zu Hekarias Wünschen gehören, ist es eben jener geweihte Priester, der berufen wird. Hier zeigt sich ein vermeintliches Paradoxon des Glaubens. Wer sich aus freien Stücken zum Werkzeug der Göttin macht, ist kaum noch frei in seinem Willen, bekommt aber stets seinen Willen, da er genau dieses Leben wählte. Auch hier nimmt Hekaria gerne, was ihr gegeben wird. Der Kult kennt jedoch keinen Fall, in dem sich ein Geweihter zum Dienst durch den Verlauf seines Lebens gedrängt sah.
Eine weitere Aufgabe der Priesterschaft ist das Hüten und Bewahren von Geheimwissen, das seinen Weg zwar in die Welt gefunden hat, aber nicht oder noch nicht verbreitet werden soll, da es entscheidenden Einfluss auf Schicksale nimmt, die davon nicht oder noch nicht beeinflusst werden sollen.
Heilige Orte Ihre Tempel oder Schreine finden sich häufig an Wegkreuzungen, wo in der Regel Kleinodien, Blumenkränze oder Feldfrüchte dargebracht werden.
Wie bereits angesprochen existieren Orte, die Hekaria besonders heilig sind. Diese werden in der Regel von Priestern gehütet, da Hekaria es nicht mit ihren Geboten vereinbaren kann, ein Leben aus dem Fluss der Ereignisse herauszureißen und an einen Ort zu binden. Deswegen muss es jemand sein, der der Göttin dieses Opfer aus freien Stücken geben will.
(Edit 2:
Der Glauben im AlltagWie in anderen Kulten hat Religion sowohl seinen Platz im Alltag, aber auch seine besonderen Zeiten, so dass der Normalsterbliche nur am Rande Hekarias Aufmerksamkeit genießt, wenn man nicht gerade ein religiöses Fest feiert. Diejenigen, die ein normales Leben führen, aber dennoch die Gunst der Göttin erlangen wollen, wenden sich an Hekaria, um kleine Glücksfälle zu erbitten oder sich vor Pech zu schützen. Bei größeren Bitten wendet man sich an die Hexen, die mit der Göttin deutlich enger verbunden sind. Und für die größten Anliegen sucht man einen der Priester auf, fall man so jemanden finden kann. Die Hexen können hier in der Regel weiterhelfen. )