Ich sehe das Problem durchaus auch, andererseits finde ich, dass das auch einen speziellen Reiz ausmachen kann, wenn die Gruppe sich eben Strategien überlegen muss. Also es verschärft die Anforderungen für Gandalf oder Aragorn ja gerade, dass unfähige Hobbits dabei sind, die aber dennoch mitkämpfen können.
Ein Beispiel: Die Gruppe wird von Rattlingen angegriffen und zwar in einer solchen Überzahl, dass die schlechten KämpferInnen echt Probleme bekommen werden, falls die Rattlinge sich gleichmäßig aufteilen. Also muss die Vargenkriegerin eben nicht einfach sich durch die Rattlinge schnetzeln, sondern auch an irhe KameradInnen denken: Sie brüllt laut und macht den Rattlingen deutlich, dass sie die stärkste Gegnerin ist oder sie positioniert sich klug und fängt die erste Welle der kleinen Plagegeister ab.
Vielleicht nutzt sie auch ihren magischen Schutzzauber (Rindenhaut, magische Rüstung etc.) nicht für sich, sondern für die schwächeren Mitglieder.
Die Situationen werden schwerer bespielbar, aber sicherlich weil sie in gewisser Weise nicht unrealistisch abbilden, dass man nicht als schwache(r) KämpferIn mit DrachentöterInnen umherziehen kann und trotzdem einfach mal immer mitkämpfen nach dem Motto "Wird schon gut gehen".
Und in gerade soziale Situationen sind je nach Spielgruppe, denke ich, deutlich zeitintensiver am Spieltisch als Kämpfe. Also wir kämpfen vielleicht einen großen Kampf in 2-3 kurzen Sitzungen, während ganze Kriminal- und Intrigenabenteuer stattfinden. Da muss man halt als SpielleiterIn ein wenig Fingerspitzengefühl walten lassen und das gilt für all diese Situationen.
Mal hat die gegnerische Gruppe eben einen krassen Anführer, mal ist sie einfach übel in der Überzahl, mal ist sie zu gefährlich für schlechte KämpferInnen und mal können Kämpfercharaktere glänzen, weil die Gegner für sie keine wirklich Herausforderung sind. Die Mischung machts und wirkt dann auch nicht künstlicher herbeigeführt, als es nunmal in einem Rollenspiel der Fall ist.
(Also so künstlich wie die Schläger in einem Kriminalplot oder die Recherchen in der Gosse in einem höfischen Szenario, die nur dem Zweck dienen alle einzubeziehen.)
Kurz und gut: Wenn man sich als Gruppe darauf einstellt und gemeinsam spielt und nicht einfach jede(r) die eigenen tollen Werte ausspielen will, stellt das eher einen zusätzlichen Reiz und Aspekt im Zusammenspiel dar.