Splittermond Forum
Regeln => Allgemeine Regelfragen => Thema gestartet von: heinzi am 12 Aug 2016, 11:04:00
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Nach diversen geleiteten Runden mit dem Splittermond-Regelwerk ist mir aufgefallen, dass einige Profane Fertigkeiten recht selten geprobt werden. In unseren Runden sind das:
- Fingergertigkeit
- Schlösser und Fallen
- Empathie
- Länderkunde
- Geschichte & Myten
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder sind es bei euch gänzlich andere Fertigkeiten?
Mein größtes Problem liegt bei Länderkunde und Geschichte & Mythen. Ich würde diese Fertigkeit gerne aufwerten, habe aber keine so richtige Ideen wie. Meistens gibts bei Proben auf diese Fertigkeiten zusätzliche Info die in den allermeisten Fällen aber keinen großen Spielentscheidenden Einfluss haben.
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Also Geschichte & Mythen sowie Länderkunde wird bei mir vergleichsweise häufig geprobt.
Häufiger als viele andere (wie z.B. Diplomatie, Handwerk, Darbietung).
Empathie wird auch nicht selten gewürfelt. Wenn wir in Sozialen Interaktionen mit NPCs sind eigentlich immer Empathie gewürfelt, um die Person einschätzen zu können.
Schlösser und Fallen kommt quasi jedes mal vor, sobald wir in Ruinen oder ähnliches gehen.
Fingerfertigkeit ist das Einzige, auf der Liste, wo ich dir zustimmen würde. Das wird auch bei uns quasi nie geprobt...
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Gerade die von dir genannten hervorgehobenen Fertigkeiten Geschichte und Mythen und Länderkunde halte ich für wichtige Wissensfertigkeiten. Da es bei Splittermond keine Wissensfertigkeiten in dem Sinne gibt, da Proben darauf eben über die passende normale Fertigkeit geht, sind diese beiden hauptsächlich dafür da.
G&M nutze ich zB auch oft mal, um den Kern von Legenden zu analysieren, unbekannte Monster ein zu ordnen (oft auch möglich über Naturkunde oder Tierführung, je nach Gegner). Bedeutung alter Sprachen oder Symbole, sowas mache ich mit G&M.
Länderkunde kann Infos geben über Gebräuche und Rechte, Strafen, Wichtige Personen und sicher auch Organisationen, zB im Untergrund. Sekten, Kulte. Einordnung von aktuellen Sprachen und Schriften.
Woher kommt der Ritter? Welchen Stand hat er? Ist er wichtig oder kann ich den ruhig ignorieren?
Ist das wirklich eine örtliche Spezialität? Woher kann man diese Waffe bekommen, wo wird sowas hergestellt?
Vieles davon kann auch mit anderen Fertigkeiten erfahren werden, Diplomatie zB für Heraldik und Stand, oder Handwerk. Aber diese vereint eben die von mir genannten.
Ich finde sie durchaus wichtig und nützlich.
Was die anderen angeht, hängt das tatsächlich eher von den bespielten Abenteuern ab.
Empathie nutze ich meist, um zu erkennen, ob man belogen wird, oder wie ernst meint es mein Gegenüber? Kann man ihm trauen?
Fingerfertigkeit und Schlösser&Fallen sind, wie gesagt, eher spezielle Einsatzgebiete. Wenn nie bei euch eingebrochen oder gestohlen wird, sind sie vermutlich wirklich eher nebensächlich.
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Auf Länderkunde hab ich als Spielleiter ehrlich gesagt auch noch niemals Proben werfen lassen. Handwerk ist mir auch noch selten untergekommen.
Geschichten/Mythen hingegen durchaus gelegentlich. Dadurch lassen sich manchmal sehr gut Informationen an Spieler weitergeben, die auch der Plotauflösung dienen. Gerade bei einem etwas mystischeren Spielstil lassen sich viele Hinweise durch alte Legenden und Geschichten rekonstruieren. Und Recherche wird ja durch diese Fertigkeit auch abgebildet.
Empathie ist das klassische "sagt das Gegenüber die Wahrheit"-Fertigkeit. Ich habe den Eindruck, dass fragen Spieler am Liebsten. :D
Schlösser und Fallen... tja, da muss man öfter mal verschlossene Türen, Truhen und Fallen bringen. Dann kommt das von ganz alleine. Und Fingerfertigkeit... Fessel- oder Entfesselspiele olé. Oder eben kleine, unauffällige Diebstähle.
Klar kommt es immer auf die Abenteuer drauf an, die man spielt... und eben auf die Herausforderungen, die man als SL den Spielern gibt. Aber dadurch, dass die Liste der Fertigkeiten bei Splittermond relativ kurz ist, habe ich das Gefühl, dass alles gut gebraucht wird. Mit Grauen erinnere ich mich noch an die Fertigkeitenliste von DSA.
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Bei mir als SL kommen fast alle der im Eingangsposting genannten Fähigkeiten durchaus regelmäßig vor, mit Ausnahme von Fingerfertigkeit, was ja auch von anderen schon bestätigt wurde. Die meisten Charaktere sind halt keine Langfinger und entfesseln muss man sich normalerweise auch nicht so häufig. Man kann höchstens Fingerfertigkeit als Substitut für Handwerk nehmen. Im letzten One Shot hat ein Charakter sich zum Beispiel eine Angel improvisiert. Ich ließ auf Handwerk würfeln, aber man hätte eben so gut Fingerfertigkeit gelten lassen können.
LG
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Fingerfertigkeit
Schlösser und Fallen
Empathie
Länderkunde
Geschichte & Myten
Fingerfertigkeit und Schlösser und Fallen sind reine Spezialistenfertigkeiten - die braucht man (außer beim recht seltenen Entfesseln) eigentlich nie, wenn man das Konzept des Charakters nicht darauf ausrichtet – und Diebescharaktere sehen natürlich ein wenig in die Röhre, wenn man nicht desöfteren mal in Städten (oder Dungeons) spielt. Empathie ist eine zentrale Fähigkeit bei Gesellschaftsabenteuern, wenn man regelmäßig mal die Frage "Sagt der eigentlich die Wahrheit?" in den Raum stellt. Und Länderkunde / G&M ist zum Einen natürlich zum Erleben der Geschichte ganz nett, zum anderen kann es auch Recherchezeit sparen und bei Rätsellösungen helfen. Hier muss man als SL bloß darauf aufpassen, dass nicht alles an einem einzigen Wurf hängt, sondern gelungene Proben das Abenteuer leichter zu lösen machen. Schafft man die Probe nicht, muss man z.B. halt rumfragen, was Zeit kostet.
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.. Aber dadurch, dass die Liste der Fertigkeiten bei Splittermond relativ kurz ist, habe ich das Gefühl, dass alles gut gebraucht wird. Mit Grauen erinnere ich mich noch an die Fertigkeitenliste von DSA.
Jep - nicht fasch verstehen - ich finde das kompakte Fertigkeitssystem mit das Beste, was Splittermond zu bieten hat.
...Bedeutung alter Sprachen oder Symbole, sowas mache ich mit G&M.
Danke - diese Zuordnung hatte ich bisher nicht auf dem Schirm, macht aber durchaus Sinn und bedeutet einen echten Mehrwert für G&M! Wäre es denn verwerflich, Artefakte/Relikte, Riten und Rituale von "Priestern" mit G&M anstatt mit Arkane Kunde zu identifizieren?
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Da es im Fall der Artefaktanalyse - IIRC - regeltechnisch exakt vorgegeben ist, würde ich mich auch an Arkane Kunde halten. Eine Probe auf Geschichte & Mythen könnte aber etwas Kontextwissen zum Artefakt beitragen, falls es bekannt ist.
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Bedeutung alter Sprachen oder Symbole, sowas mache ich mit G&M.
Ich würde da eher Ländekunde nehmen, da alles was Sprachen angeht eigentlich darüber läuft (zumindest gibt es nur für Länderkunde die Meisterschaft "Sprachbegabt"). :)
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Wie ich später geschrieben habe, tue ich das auch. Die Betonung liegt hier auf alten Sprachen und Schriften (;
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Ich würde diesen Bereich Länderkunde halt nicht abspenstig machen. Auch mit Blick auf einen Sprachgelehrten als Charakter, dem man damit eine zweite Fertigkeit aufbrummt.
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Vergesst nie, dass es durchaus offiziell vorgesehen ist, dass man manche Bereiche über mehrere Fertigkeiten abdecken kann. Ich sehe kein Problem damit, bei alten Sprachen/alten Inschriften über Geschichte und Mythen oder Länderkunde zu gehen. :)
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Ich spiele gerade mit dem Gedanken die Fähigkeit "Kartographie" bei Länderkunde unterzubringen.
- vorhandene Karten lesen [Schwierigkeit 20]: (Qualität/2) der Landkarte im Besitz des Helden gibt einen Bonus für die nachfolgend gewürfelte Wildnisführungs-Probe
- unbekanntes Gebiet kartographieren: Analog Feinhandwerksregeln - Herstellung einer Landkarte mit entsprechender Qualität
Außerdem: Geschichte & Mythen als Hilfsfertigkeit bei der sozialen Interaktion mit Priestern/Kultmitgliedern (richtige Anrede/Verbeugung...).
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Ich würde diesen Bereich Länderkunde halt nicht abspenstig machen. Auch mit Blick auf einen Sprachgelehrten als Charakter, dem man damit eine zweite Fertigkeit aufbrummt.
Ich würde es ja auch nicht verbieten denke ich. Ausser vielleicht in bestimmten, wirklich alten oder speziellen Sprachen.
Ich habe lediglich aufgezeigt, wo man G&M nutzen könnte.
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In meiner Runde kommt Empathie schon gern mal vor.
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Wäre es denn verwerflich, Artefakte/Relikte, Riten und Rituale von "Priestern" mit G&M anstatt mit Arkane Kunde zu identifizieren?
Identifizieren, durchaus. Jedoch kriegst du damit halt keine wirklich detailierten Infos sondern eher sowas wie "Das sieht wie ein Regentanz der XYZ aus" oder "In einem Buch hast du gelesen, dass es einen Stab geben soll, mit den man andere kontrollieren kann".
Mit Arkane Kunde kannst du dann genau herausfinden, was für Zauber das sind und unter welcher Magieschule das gehört (so könnte sich der "andere kontrollieren"-Stab als ein Strukturgeber mit den Zaubern "Suggestion" oder/oder "Willenloser Diener" oder ähnliches entpupen).
Ich würde in dem Fall also sagen, Identifikation über G&M ist ungenau, über Arkane Kunde ist sehr genau. Und natürlich sollte nur eine identifikation über AK für die diversen Meisterschaften zählen, die einen Bonus geben, wenn man einen Zauber oder so identifiziert hat (z.B. "Arkane Verteidigung").
Und in dem Fall wäre es auch ziemlich egal, ob das jetzt von Priestern oder nicht-Priestern gemacht wurde. Die Frage ist, ob es eine historische Signifikanz hat, dass das irgendwie überliefert wurde.
Das "Regentanz"-Ritual könnte man z.B. auch über Länderkunde "identifizieren".
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Nach diversen geleiteten Runden mit dem Splittermond-Regelwerk ist mir aufgefallen, dass einige Profane Fertigkeiten recht selten geprobt werden. In unseren Runden sind das:
- Fingergertigkeit
- Schlösser und Fallen
- Empathie
- Länderkunde
- Geschichte & Myten
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder sind es bei euch gänzlich andere Fertigkeiten?
Mein größtes Problem liegt bei Länderkunde und Geschichte & Mythen. Ich würde diese Fertigkeit gerne aufwerten, habe aber keine so richtige Ideen wie. Meistens gibts bei Proben auf diese Fertigkeiten zusätzliche Info die in den allermeisten Fällen aber keinen großen Spielentscheidenden Einfluss haben.
Bzgl "Fingerfertigkeit" und "Schlösser und Fallen" gilt das von Cifer gesagte.
Aber wir hatten bspw IMMER ein Problem, wenn der Dieb mal gerade nicht zur Verfügung stand.
"Empathie", "Länderkunde" und "Geschichte und Mythen" werden bei uns häufig beprobt.
Nur die Noobs verzichten bei uns gerne darauf.... vermissen es aber trotzdem...
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"Empathie", "Länderkunde" und "Geschichte und Mythen" werden bei uns häufig beprobt.
Nur die Noobs verzichten bei uns gerne darauf.... vermissen es aber trotzdem...
Kannst Du hier mal ein paar Beispiele für solche Proben und mögliche Konsequenzen nennen?
In meiner Riva-Kampagne in Splitteraventurien habe ich ebenfalls ein paar Proben eingebaut aber das war eher so etwas in der Art "erste 2 Seiten eines Reiseführers vorlesen" (Sehenswürdigkeiten, Einwohnerzahl, hergestellte Produkte, ansässige Handelshäuser, Übernachtungsmöglichkeiten...) war ganz nett aber ein wirklich spürbarer Mehrwert war für den SC nicht erkennbar.
Interessanter wäre Länderkunde dann, wenn man damit fehlende Kulturkenntnis zumindest teilweise ersetzen könnte.
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Interessanter wäre Länderkunde dann, wenn man damit fehlende Kulturkenntnis zumindest teilweise ersetzen könnte.
Genau das ist der Fall:
[...] Sie umfasst Kenntnisse über Länder, Völker und Kulturen von Lorakis, über Philosophie und Recht. Länderkunde ist daher eine Fertigkeit, die eher in den zivilisierten Gebieten von Lorakis üblich ist.
Ich verwende Länderkunde recht häufig für Themen wie Geographie, Gebräuche, regionale Sagen und Legenden, Herrscherfamilien der Gegenwart und Vergangenheit, Wappen und Banner, Fehden und Kriege, etc.
LG