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Regeln => Kampfregeln => Thema gestartet von: Kobal am 30 Apr 2015, 11:19:07

Titel: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Kobal am 30 Apr 2015, 11:19:07
Es gibt bei einigen Fertigkeiten und Meisterschaften - konkret bin ich bei den Meisterschaften Schlachtplan (Angriff), Schlachtplan (Verteidigung) und Taktisches Genie der Fertigkeit Anführen darauf gestoßen - die Angabe dass der Charakter einer bestimmten Anzahl seiner Verbündeten einen Bonus verleiht.

Die Frage ist nun, darf er auch sich selbst als einen dieser Verbündeten zählen?

Bei den Schlachtplänen z.B. würde es Sinn machen. Denn wenn er Teil der kämpfenden Gruppe ist, deren Aktionen er versucht zu koordinieren, warum soll nicht auch er von eben dieser verbesserten Koordination profitieren? 
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Loki am 30 Apr 2015, 11:32:16
In erster Linie, weil es beim Anführen (IMHO!) darum geht, anderen - möglichst effektiv - dein eigenes Wissen zu vermitteln. Dir selbst das eigene Wissen vermitteln zu wollen, ist offenkundig unsinnig, bzw. redundant. Das ist natürlich kein "hard fact", sondern bloß meine Interpretation der Wirkungsweise einer Fertigkeit.
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Horus am 30 Apr 2015, 11:46:29
Innerhalb eines aufgestellten Schlachtplans ist man selbst nur eine Figur auf dem Feld, betrachtet sich also selbst als Verbündeten. Deshalb würde ich sagen, gilt es in diesem Fall schon. Dazu muss natürlich mindestens eine weitere Person existieren, mit der man einen Schlachtplan aufstellen kann, der aus dem Zusammenspiel der Gruppe einen Vorteil gewährt.
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Cifer am 30 Apr 2015, 12:11:05
Innerhalb eines aufgestellten Schlachtplans ist man selbst nur eine Figur auf dem Feld, betrachtet sich also selbst als Verbündeten. Deshalb würde ich sagen, gilt es in diesem Fall schon. Dazu muss natürlich mindestens eine weitere Person existieren, mit der man einen Schlachtplan aufstellen kann, der aus dem Zusammenspiel der Gruppe einen Vorteil gewährt.
IMO braucht man nichtmal unbedingt weitere Mitstreiter - auch Einzelkämpfer können taktisch agieren.

Ob das RAW so geplant ist, ist eine andere Frage. IMO macht es keinerlei Sinn, den Anführer von den Boni seiner Taktik auszuschließen.
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Loki am 30 Apr 2015, 12:29:34
Zitat
IMO braucht man nichtmal unbedingt weitere Mitstreiter - auch Einzelkämpfer können taktisch agieren.

Klar können sie das. Aber ob sie sich auch selbst anführen (bzw. inspirieren, koordinieren) können, ist IMHO diskutabel. Wenn du nämlich kategorisch alle Anführen-Proben auch ohne jegliche weitere Verbündete, das heißt nur als Einzelperson, zulässt, heißt das in letzter Konsequenz, dass du dich zum Beispiel auch selbst koordinieren oder sammeln (jeweils S. 104) kannst. Regeltechnisch bekämst du durch eine Anführen-Probe im laufe einer Kontinuierliche Aktion über 5 Ticks gegen 21 (20 + Anzahl der Verbündeten) einen Bonus von 1 auf alles "im Zusammenhang mit dem gesetzten unmittelbaren Ziel", das ja beinahe beliebig schwammig formuliert werden kann, z.b. "Das Ziel ist es, alle Gegner auszuschalten!" (denn auch die Sicherheitsformulierung "nicht zu abstrakt" ist natürlich - zum Glück - ziemlich schwammig).

+1 auf jeden Angriff für den Einsatz von 5 Ticks und einen - bei entsprechenden Skills - zu vernachlässigenden Wurf... das klingt wiederum nach einem NoBrainer im Kampf.

Daraus folgt (meiner Meinung nach): Man zählt nicht selbst als Verbündeter, weil die Konsequenzen daraus eine Gefahr für die Balance wären.

Davon abgesehen macht es auch von der Spiellogik her keinen Sinn, sich selbst anzuführen. Und obendrein sind die Formulierungen semantisch auch recht eindeutig. Ein Verbündeter ist in erster Linie jemand anderes als man selbst.
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: SeldomFound am 30 Apr 2015, 12:51:52
Zitat
IMO braucht man nichtmal unbedingt weitere Mitstreiter - auch Einzelkämpfer können taktisch agieren.

Klar können sie das. Aber ob sie sich auch selbst anführen (bzw. inspirieren, koordinieren) können, ist IMHO diskutabel. Wenn du nämlich kategorisch alle Anführen-Proben auch ohne jegliche weitere Verbündete, das heißt nur als Einzelperson, zulässt, heißt das in letzter Konsequenz, dass du dich zum Beispiel auch selbst koordinieren oder sammeln (jeweils S. 104) kannst. Regeltechnisch bekämst du durch eine Anführen-Probe im laufe einer Kontinuierliche Aktion über 5 Ticks gegen 21 (20 + Anzahl der Verbündeten) einen Bonus von 1 auf alles "im Zusammenhang mit dem gesetzten unmittelbaren Ziel", das ja beinahe beliebig schwammig formuliert werden kann, z.b. "Das Ziel ist es, alle Gegner auszuschalten!" (denn auch die Sicherheitsformulierung "nicht zu abstrakt" ist natürlich - zum Glück - ziemlich schwammig).



Hatte ich anfang auch geglaubt, aber tatsächlich wurde das an einer anderen Stelle schon ausgeschlossen:

Einen (diesen) Kampf gewinnen, war für uns ein zu abstraktes Ziel, um eine einfaches Koordnieren zu erlauben (vgl. S104 GRW). Daher gibt es ja die spezifisch für diese Situation gedachten Meisterschaften, die auf die doch sehr dynamische Natur eines Scharmützel eingehen. (Daher sinkt der Bonus ja auch immer weiter).
Während ich beim Bau einer Brücke, zwar auch viele unterschiedliche Arbeitsschritte habe, bleibt die Grundsituation und der allgemeine Arbeitsablauf ja konstant erhalten. Im Gefecht ist 20 Sekunden nachdem ich meine Befehle gebrüllt habe von de Ausgangslage nicht mehr viel übrig  ;).
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Cifer am 30 Apr 2015, 13:03:33
@Loki
Das Problem ist an der Stelle, dass Anführen zwei eigentlich voneinander getrennte Gebiete vereint. Das ist einerseits Taktik/Strategie und andererseits Motivation. Sich selbst motivieren... ist sicher möglich, hat aber nur begrenzt was mit der Fähigkeit zur Motivation anderer zu tun. Selbst taktisch vorzugehen ist hingegen was deutlich anderes und sollte nicht schwerer sein, als andere dazu anzuregen.
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Loki am 30 Apr 2015, 13:28:32
@SeldomFound

Hm, also mal abgesehen davon, dass man dieses spezielle Zitat als Spielleiter dann auch erstmal finden muss, deckt das ja nur einen einzigen möglichen Exploit ab. Wenn man "das Ziel sollte nicht allzu abstrakt sein" mal als Gegenteil von der Stärke "Zielstrebig" (ich glaube, so hieß sie) sieht, wo es eben genau eher um so etwas wie "Lebensziele" geht, bleibt da immer noch ein weites Feld offen, selbst wenn man das Schlachtfeld außen vor lässt. Man kann sich selbst (als Einzelperson) koordinieren, um +1 für eine Akrobatik-Probe zu bekommen, um eine wackelige Brücke sicherer zu überqueren, oder man besorgt sich fix noch den +1-Bonus auf die Naturkundeprobe, um sich mit sich selbst zu besprechen, wer wo am besten nach Kräutern sucht. Es macht in keinem Fall irgendeinen Sinn, darauf wollte ich hinaus und habe den Kampf nur als sicherlich beliebtestes Exploit-Thema als Beispiel genommen.

@Cifer

Eben deshalb tendiere ich bei einer Regel, die beide Bereiche berührt, eher zu einer restriktiven Auslegung als zu einer liberalen. Man hat nunmal das abstrakte Regelkonstrukt, das eben als Einheit behandelt werden muss (will man keine Hausregel einführen). Und da heißt es, zumindest für mich, ganz klar: Balance & Spiellogik schlagen Differenziertheit in der Auslegung.

LG
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Horus am 30 Apr 2015, 13:31:52
Ich sehe den  Bonus aus einem Schlachtplan als Koordinationsbonus einer Gruppe, dies umfasst den Taktiker, wenn er an der Handlung aktiv teilnimmt und sich im Plan selbst eine Rolle gegeben hat. Innerhalb dieses Schlachtplans ist der Taktiker halt ein Verbündeter.

So gut ein taktischer Plan für sich selbst als Einzelkämpfer ist, man verliert die Fähigkeit aus dem Zusammenspiel einen Vorteil zu ziehen. Also gibt es für sich selbst, auf sich allein gestellt, keinen Bonus.

----

Cifer stimme ich zu, dass man Motivieren von Taktik/Strategie trennen sollte, auch wenn beides über die Fertigkeit Anführungen geregelt wird.

Selbstmotivation ist für mich eher etwas, dass mit Entschlossenheit zu tun hätte.
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Cifer am 30 Apr 2015, 13:36:21
@Loki
Gerade gegen die Spiellogik verstößt du doch dann aber, wenn du alles glattbügelst, weil nur einzelne Dinge gerade nicht passen.
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Yinan am 30 Apr 2015, 13:38:07
@Loki
Ich würde dann aber eher sagen, das zum Koordinieren etc. man einfach min. 2 (oder vlt. 3) Personen benötigt und das nicht nur auf 1 Person alleine gehen kann.
Das kommt mir da von Balance und Spiellogik her viel sinnvoller, als die Einschränkung, das es nicht auf einen selbst geht (was halt nicht wirklich Sinn ergibt).
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Loki am 30 Apr 2015, 13:39:23
Na ja, es ist eben eine Sache der Abwägung. Ich sehe den Nachteil des Ungleichgewichts, wenn man taktische Boni (meiner Meinung nach unsinnigerweise) auch Einzelpersonen gewährt als schlimmer an als die Beschränkung der auf Anführen spezialisierten Charaktere (die eigentlich keine ist, denn zumindest IMHO verbietet die Formulierung allein schon eine solche Interpretation - man ist nicht sein eigener Verbündeter, ebenso wie man nicht sein eigener Gegner ist, außer vielleicht in philosophischer Hinsicht).

Generell zu sagen: Einzelpersonen bekommen weder einen taktischen Vorteil noch einen Motivations-Buff durch die Anwendung von Anführen ist für mich die beste Lösung, da sie nicht die Balance gefährdet und IMHO ohnehin die Realität am besten abbildet. Ich sehe aber ein, dass Leute das anders sehen können.

PS: Ich habe nicht die Absicht, irgendetwas glatt zu bügeln. Vor allem, weil ich gar keine Falten sehe.
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Cifer am 30 Apr 2015, 13:46:06
@Loki
Yinan hat da aber gerade einen wesentlichen Punkt angebracht: Aktuell kann man bereits eine einzelne Person koordinieren - nur eben nicht sich selbst. Wo ist da die Logik dahinter?
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Loki am 30 Apr 2015, 13:49:51
Man koordiniert nicht eine Person, sondern man koordiniert sich mit einer Person. Dann habe ich auch nichts dagegen, wenn man einen Bonus erhält, denn man steht dann ja nicht mehr alleine mit seiner PowerPoint-Präsentation vorne an der Tafel, sondern hat wenigstens einen Zuhörer, der (mit Glück) etwas daraus lernen kann.
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Cifer am 30 Apr 2015, 14:42:46
Und das gelernte kann der Präsentierende dann nicht auf sich selbst anwenden?
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Loki am 30 Apr 2015, 14:58:12
Ganz intuitiv würde ich sagen: nein. Um anderen etwas beizubringen, muss man dies ja im Vorfeld selbst gelernt haben, "Learning by Doing" funktioniert gut, "Teaching by Doing" glaube ich eher nicht. Dies funktioniert aber, wie ich zugeben muss, nur in solchen Situationen, wie dem obigen PowerPoint-Beispiel, sprich wenn es um die Vermittlung von Wissen geht. Wenn ich nun das von Herrn Praetorius genannte (und weiter oben zitierte) Beispiel des Brückenbaus nehme, spricht eigentlich nichts dagegen, dass jemand, der die Arbeiter koordiniert (und selbst mit anpackt) auch den entsprechenden Bonus bekommt. Im Zweifelsfall würde ich das je nach Situation entscheiden. Hauptsächlich ging es mir sowieso darum, gegen den +1-Bonus auf das Überqueren einer wackeligen Brücke durch Selbst-Koordination zu argumentieren. Wenn man zu zweit ist, kann ich mir das prima vorstellen, wie einer ruft "Jetzt ein Stückchen weiter links, ich mache den Schritt hier und dann..." (eventuell ergänzt durch ein "aaargh!... platsch").
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Dunbald am 30 Apr 2015, 15:52:41
Man selbst profitiert nicht von seinem eigenen Schlachtplan.
Die Frage dazu wurde bereits hier (http://forum.splittermond.de/index.php?topic=2332.msg41068#msg41068) beantwortet
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Laurus am 30 Apr 2015, 22:10:30
Als Anführer profitiert man nicht von dem Bonus da man sich selbst nicht von außen koordinieren kann es fehlt einfach der Blick Winkel den ein Außenstehender hat darum sind Anführer und Taktiker normaler Weise nicht in der Schlacht sondern beobachten sie von außen in dem Moment wo sie mit kämpfen werden sie zu normalen Soldaten und haben keinen Überblick mehr über das Schlachtfeld um taktische Anweisungen weiter geben zu können. Im Rollenspiel ist es ähnlich ich kann meinen Verbündeten taktische Anweisungen übermitteln weil ich ihre Position von weiter weg betrachte dadurch bekommen sie einen bonus nur kann ich ja mich nicht aus einer anderen Perspektive betrachten somit ist mein Sichtfeld eingeschränkt.
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Cifer am 01 Mai 2015, 01:20:14
Nur haben halt Anführer keinerlei derartige Restriktionen, sich aus dem Nahkampf rauszuhalten - zumal man ja prinzipiell auch als Bogenschütze in der Schlacht agieren und dadurch nicht die Übersicht verlieren würde. Und wer schon in den Kleingruppengefechten, wie man sie als Splittermondgruppe ausfechtet, die Übersicht verliert, wenn er im Nahkampf ist, hat auch echte Probleme, wenn mal ein Gegner von der Seite kommt.
Kurz: In der gegebenen Situation halte ich die Argumentation nicht für stichhaltig.
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Loki am 01 Mai 2015, 09:37:47
Na ja, Regeln haben nunmal die Aufgabe, eine Menge an Situationen zusammenzufassen. Dass da der Bogenschütze mit seinem hervorragenden Überblick über die Kampfsituation unter die Räder kommt, ist dann halt so. Alles andere würde ja bloß auf Sonderregeln je Charakterklasse hinauslaufen.
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Visver am 01 Mai 2015, 10:58:11
Schlachtpläne haben immer schon Schlachten entschieden und nie die reine Kampfkraft. Und sie haben kleine und große Scharmützel auch dann entschieden, wenn der Feldherr vorne weg stürmte. Das besondere an so einem Plan ist ja, das ich ihn auch dann durchziehe, wenn es gerade für mich selbst nicht so gut läuft. Oder das der Schlachtplan vor sieht, immer weiter nach rechts aus zu weichen, gerade wenn ich die Wahl habe. Und wenn es der Anführer vorher geschaft hat, mir das so ein zu trichtern, das ich im Kampfgetümmel nicht darüber nachdenke, sondern mich einfach nur an den Plan halte, kann ich einen Bonus daraus ziehen, wenn der Plan gut war. Und um nicht alle taktischen Eventualitäten ab decken zu müssen, wurde das in die Fertigkeit Anführen gepackt.

Da sehe ich das schon so, das man diese Fertigkeit auch für sich selber nutzen kann, wenn es eine Situation gibt, in der man vorher einen Plan machen kann, der auch auf den Handlungen der Gegner beruht.
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Loki am 01 Mai 2015, 11:13:48
Das Problem mit der Argumentation ist, dass eine Schlacht ja kein Ereignis ist, das sich großartig vorhersehen lässt. Der General überwacht die Schlacht normalerweise von einem Hügel aus und schickt Reiter los, um die Änderungen am Schlachtplan (als Reaktion auf die Taktik des Gegners, unangenehme Überraschungen oder unerwartete Verluste, etc.) zu kommunizieren. Eine Kampftaktik ist nichts Statisches, sondern etwas in seiner Natur Flexibles. Daher kann derjenige, der den Schlachtplan entworfen hat, zwar an der Schlacht teilnehmen, aber wenn er nicht immer zurück rennt, um sich einen Überblick über die Schlachtordnung zu verschaffen und einen neuen Plan auszuarbeiten, würde ich persönlich den Bonus nur für einen begrenzten Zeitraum gewähren. Denn wer mitten im Pulk mitläuft und kämpft, kann nicht gleichzeitig sehen, wie sich die Schlacht im Großen und Ganzen verändert.
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Cifer am 01 Mai 2015, 11:29:11
Das Problem mit dem Problem ist, dass Splittermond darauf bereits eingeht: Ein Schlachtplan nutzt sich alle 10 Ticks ab. Es wird also bereits belohnt, wenn der Anführer außerhalb des Getümmels bleibt und regelmäßig neue Befehle gibt - 10 Ticks kontinuierliche Aktionen im Nahkampf machen keinen Spaß.
Andererseits gibt es keine Regel, die besagt, dass der Anführer nicht selbst im Nahkampf stehen darf. Mit genug VTD und SR kann er also ggf. auch die Schläge von drei Gegnern auf sich einprasseln lassen, während er seinen Kollegen neben sich erklärt, was sie weiter zu tun haben.

Wie man es dreht und wendet: Es ergibt sich kein stringent durchgehaltener Grund dafür, warum ein Anführer nicht von seiner eigenen Taktik profitieren kann.
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Loki am 01 Mai 2015, 11:43:02
Zitat von: Cifer
Wie man es dreht und wendet: Es ergibt sich kein stringent durchgehaltener Grund dafür, warum ein Anführer nicht von seiner eigenen Taktik profitieren kann.

Finde ich schon, habe ich auch schon mehrmals ausgeführt (Stichwort Wissenstransfer). Und da man das in der Redaktion auch so sieht, scheint es ja auch durchaus RAI zu sein, dass man eben nicht selbst davon profitiert (wie es auch die Formulierung alleine schon deutlich macht).

Zitat
Andererseits gibt es keine Regel, die besagt, dass der Anführer nicht selbst im Nahkampf stehen darf.

Das ist aber nicht die Definition von "Verbündeter" (denn die gibt es AFAIK nicht). Ein Verbündeter ist rein nach GMV erst einmal jemand anderes.

Letztlich kann man es so oder so sehen, einig wird man sich da wohl nicht, da es eben auch ein Problem mit der abstrakten Natur des Regelmechanismus' ist, was du ja auch schon angedeutet hast. Wenn unterschiedliche Themen unter den selben Regeln zusammengefasst werden, ist eben nicht alles 100% rund.
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Yinan am 01 Mai 2015, 11:44:58
In den seltensten Fällen hat man aber einen Wissentransfer, wie du ihn darstellst.

Beim Entwurf eines Plans profitiert man selbst von diesem Plan genauso, wie alle anderen. Es gibt hier schlichtweg keinen Grund, warum man nicht davon profitieren sollte, es ist nicht so, das der Planende selbst keinerlei Nutzen von diesem Plan ziehen kann, denn dann müsste er eigentlich IMMER einen Bonus haben, weil er ja bereits mit dem Plan agiert und die anderen Personen erst das Wissen des Plans gibt.
Dem ist aber nicht so, der Planende hat nicht standardmäßig den Bonus, ergo muss der Planende von seinem eigenen Plan ebenfalls profitieren können.
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Cifer am 01 Mai 2015, 12:09:51
Zitat
Das ist aber nicht die Definition von "Verbündeter" (denn die gibt es AFAIK nicht). Ein Verbündeter ist rein nach GMV erst einmal jemand anderes.
Missverständnis. Ich meine nicht, dass ein Anführer RAW von seinen Plänen profitieren kann (wiewohl ich Yinan zustimme: Wenn es um Wissen geht, was er weitergibt, müsste er eigentlich standardmäßig dieses Wissen und damit die Boni haben  ???). Worauf ich mich bezog, war, dass es RAW keinen Unterschied macht, ob der Anführer in der vordersten Reihe steht, wenn er seinen großen Plan entwickelt, oder ob er sich vornehm zurückhält. Er kann in jeder Situation, wo er sich verständlich machen kann, jedem Boni geben - nur sich selbst nicht.
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Tigerle am 01 Mai 2015, 12:27:03
Wenn es um Wissen geht, was er weitergibt, müsste er eigentlich standardmäßig dieses Wissen und damit die Boni haben  ???

Nicht unbedingt, ich erkläre es mal an einem Beispiel:
Angenommen, 3 Personen kämpfen gemeinsam gegen "Das Ding". Nennen wir diese einmal "Er", "Sie" und "Es".
"Er", "Sie" und "Es" sind alles denkende Wesen und verstehen einzelne Aspekte des Kampfes, den der andere nicht durchblickt. "Er" kann aber Anführen und gibt aufgrund seiner Erfahrung einzelne Befehle oder andersweitige taktische Korrekturen. Im folgenden kämpft "Er" also mit seinem eigenem Wissen weiter, während "Sie" und "Es" ihre eigenen Einsichten um die taktische Übersicht von "Er" erweitert haben.
Anders ausgedrückt: "Er" profitiert sehr wohl aus seinen taktischen Einsichten, diese stecken aber schon in seinem Nahkampfwert und müssen daher nicht noch durch einen Bonus erweitert werden.

Diese Überlegung gilt aber nur, wenn man Anführen nur aus Sicht des Wissenstransfers betrachtet
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Yinan am 01 Mai 2015, 12:34:28
Diese Überlegung gilt aber nur, wenn man Anführen nur aus Sicht des Wissenstransfers betrachtet
Was es aber sehr selten sein wird.
Denn wenn du eine Taktik entwickelst, sorgst du meist dafür, das alle davon profitieren. Wenn jetzt "Sie" und "Es" von "Er" angeführt werden und "Er" die beiden so positioniert, das sie "Das Ding" ablenken während "Er" von hinten an ihn ran kommen kann, dann profitieren alle 3 von diesem Plan insgesamt, nicht nur "Sie" und "Es".

In den seltensten Fällen handelt es sich wirklich um einen Wissenstransfer, meistens ist es halt eine Koordinierung aller Kampfbeteiligter, wovon dann auch alle profitieren (auch derjenige, der alle Koordiniert hat).
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Loki am 01 Mai 2015, 12:35:40
@Tigerle

Genau das ist der Punkt. Wie schon weiter oben geschrieben: Beim Beispiel des Brückenbaus macht das dann nicht mehr so viel Sinn. Man kann sich auch ohne entsprechende Kenntnisse absprechen, wer wo was hochhebt, oder an welchen Stellen man am besten eine wackelige Brücke überquert. In solchen Situationen würde ich - als Hausregel - den Bonus dann durchaus gelten lassen, ggf. auch für den Anführenden (sofern er sich beteiligt).

"Schlachtplan entwickeln" läuft für mich aber definitiv unter "Wissenstransfer".
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Tigerle am 01 Mai 2015, 13:19:14
Diese Überlegung gilt aber nur, wenn man Anführen nur aus Sicht des Wissenstransfers betrachtet
Was es aber sehr selten sein wird.
Denn wenn du eine Taktik entwickelst, sorgst du meist dafür, das alle davon profitieren. Wenn jetzt "Sie" und "Es" von "Er" angeführt werden und "Er" die beiden so positioniert, das sie "Das Ding" ablenken während "Er" von hinten an ihn ran kommen kann, dann profitieren alle 3 von diesem Plan insgesamt, nicht nur "Sie" und "Es".

In den seltensten Fällen handelt es sich wirklich um einen Wissenstransfer, meistens ist es halt eine Koordinierung aller Kampfbeteiligter, wovon dann auch alle profitieren (auch derjenige, der alle Koordiniert hat).
Stellt sich hierbei nur die Frage, ob der Vorteil, den der Anführende aus der besseren Koordination erhält, nicht auch wieder verliert, weil er sich darum kümmern muss, dass er genug Überblick hat ;)
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Cifer am 01 Mai 2015, 14:14:27
@Tigerle
Muss er ja nicht. Sobald die 10-Tick-Aktion für den Schlachtplan durch ist, muss niemand irgendwas für diesen Plan tun - der Anführer kann nach belieben sich eine Pfeife anzünden und die neueste Ausgabe von "Messer und Metzen" lesen, ohne dass das für seine Untergebenen irgendwelche Auswirkungen hätte.
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: SeldomFound am 01 Mai 2015, 14:52:56
"Schlachtpläne" können zwar als Wissenstransfer angesehen werden, doch man sollte dabei beachten, dass es unterschiedliche Arten von Wissen gibt:

Was generell gemeint ist, wenn man über Wissen spricht, ist explizites Wissen, welches formuliert und in Form von mündlichen Befehlen oder schriftlichen Anleitungen vermittelt werden kann.

Doch es gibt auch implizites Wissen, welches man nicht formulieren kann. Und gerade alle Formen von körperlichen Aktivitäten wie etwa Kämpfen sind implizit. Ja, ich kann jemanden erklären, wie man ein Schwert schwingt, aber er wird dann nicht automatisch direkt zum Schwertkämpfer, sondern er braucht erst sehr, sehr viel Übung, bis er sein Körper diese Bewegungen auch verstanden hat und das kann man nicht erklären, dass muss jeder für sich selbst lernen.

Desweiteren ist es tatsächlich so, dass jemand sehr gut darin sein kann, etwas zu erklären, seine eigene Ratschläge aber nicht befolgen kann. Im Kopf ist der Unterschied zwischen "die anderen" und "ich selbst" einfach zu groß. Das nennt man dann "Domain Dependence".
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Cifer am 01 Mai 2015, 15:35:46
Letztlich geht es doch aber beim Schlachtplan nicht um Waffenfertigkeiten - dafür würde man wohl eher auf die Fertigkeit würfeln - sondern um sinnvolle Zusammenarbeit der Beteiligten. Wenn man sich da nicht sinnvoll selbst in seine Pläne einbezieht, ist das eher ein Armutszeugnis.
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: SeldomFound am 01 Mai 2015, 16:09:15
Letztlich geht es doch aber beim Schlachtplan nicht um Waffenfertigkeiten - dafür würde man wohl eher auf die Fertigkeit würfeln - sondern um sinnvolle Zusammenarbeit der Beteiligten. Wenn man sich da nicht sinnvoll selbst in seine Pläne einbezieht, ist das eher ein Armutszeugnis.

Das kann man aber tatsächlich eben nicht. Ich kann mir nicht selbst einen guten Ratschlag geben, da ich mir nicht auf den eigenen Hinterkopf schauen kann - normalerweise, bei jemanden mit verstärkten "Tiersinne" und einem Vogel als Beobachter sieht die Sache wahrscheinlich anders aus.
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: maggus am 01 Mai 2015, 18:12:03
Hm, also mal abgesehen davon, dass man dieses spezielle Zitat als Spielleiter dann auch erstmal finden muss [...]

Ich empfehle Spielleitern mit Internetanbindung einen Blick ins Splitterwiki, wo mittlerweile >900 Autoren-Kommentare thematisch passend hinterlegt sind. Z. B. bei:

Anführen (http://splitterwiki.de/wiki/Anführen)
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Visver am 01 Mai 2015, 22:15:39
Das kann man aber tatsächlich eben nicht. Ich kann mir nicht selbst einen guten Ratschlag geben, da ich mir nicht auf den eigenen Hinterkopf schauen kann - normalerweise, bei jemanden mit verstärkten "Tiersinne" und einem Vogel als Beobachter sieht die Sache wahrscheinlich anders aus.
Ich muss mir selber keinen guten Ratschlag geben, ich muss nur sicher stellen, das die Verbündeten meinen Schlachtplan so ausführen, wie ich ihn erklärt habe. Dann haben wir alle zusammen den angestrebten Vorteil.
Sicher stelle ich das bei Splittermond durch eine erfolgreiche Probe und muss dann nicht mehr genau angeben, wie ich das Gelände und alle Gegner in meinem Plan ein gebaut habe. Aber gerade ich selbst habe doch einen Vorteil aus dem Plan, da ich ihn mir ja aus gedacht habe.
Titel: Re: Ist man sein eigener Verbündeter?
Beitrag von: Yinan am 02 Mai 2015, 00:46:38
Das kann man aber tatsächlich eben nicht. Ich kann mir nicht selbst einen guten Ratschlag geben, da ich mir nicht auf den eigenen Hinterkopf schauen kann - normalerweise, bei jemanden mit verstärkten "Tiersinne" und einem Vogel als Beobachter sieht die Sache wahrscheinlich anders aus.
Das mag mit Ratschlägen vlt. so stimmen.
Aber wenn es um Schlachtpläne geht, dann hinkt der Vergleich aber sehr stark (das Bein ist da quasi schon ab, so unpassend ist der Vergleich).

Bei einem Plan kann ich mich genauso mit einbeziehen wie die anderen beteiligten. Ich kann mir selbst genauso eine gute Position geben, wie ich es den anderen geben kann und profitiere dann im Zuge des Plans davon, das ich nun in einer guten Position bin, in der ich normalerweise nicht wäre, wenn ich nicht diesen Plan gemacht hätte, der alle koordiniert (weil mir vlt. sonst jemand im Weg gewesen wäre oder ich eine andere Position hätte einnehmen müssen, weil da in der Formation eine Lücke war oder....).

Insofern bleibe ich weiterhin dabei:
Es gibt keinen Grund, warum man nicht von seinem eigenen Plan profitieren können sollte (rein von der Logik her).
Es mag bestimmte Ausnahmesituationen geben, wo dem nicht so ist, aber in den meisten Situationen, wo es für das Spiel relevant ist, profitiere ich genauso davon.

Bzw. ich sollte davon Profitieren. Die Regel selbst ist nicht so formuliert, das man selbst auf keinen Fall davon profitieren kann.
Die Autoren mögen das zwar (aus einem mir komplett unbekannten und vermutlich nicht wirklich nachvollziehbaren Grund) anders sehen (wie man an der einen Aussage des einen Autors sieht), ich würde aber trotzdem immer das Zulassen, das man es kann, gerade weil es keinen wirklichen Sinn gibt, wenn dem nicht so ist.

Stellt sich hierbei nur die Frage, ob der Vorteil, den der Anführende aus der besseren Koordination erhält, nicht auch wieder verliert, weil er sich darum kümmern muss, dass er genug Überblick hat ;)
Dann wäre er von Anfang an nicht teil des Plans gewesen.
Wenn wir mal von der Meisterschaft "Schlachtplan (Angriff)" ausgehen, dann würde er ja sich selbst auch nur an den Plan halten, wenn er seinen Gegner angreift. Und in der Zeit muss er auch nicht die Übersicht behalten (das würde er während der 10 Ticks machen, wo er einen Schlachtplan formuliert und Anweisungen gibt).
Wenn er aber gleich nach dem Schlachtplan entfernen einen neuen macht, dann bekommt er den Bonus natürlich nicht, weil er ja auch nicht angreift. Und wenn er angreift, dann greift er halt an und verschafft sich keinen weiteren Überblick (das musste er ja vor Einsatz des 1. Schlachtplans auch nicht machen).