Autor Thema: Inspirationen außerhalb des Kanons?  (Gelesen 7478 mal)

Dr. Beckenstein

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Inspirationen außerhalb des Kanons?
« am: 15 Sep 2020, 17:29:00 »
Hallo,

was wären gute Quellen (Filme/Bücher/Comics/Spiele), die das "Gefühl" von Spilttermond rüberbringen, aber nicht auf Lorakis angesiedelt sind?
Was würde gut nach Lorakis passen?

Mir selbst fällt nur "Die Brücke der Vögel" und die "Richter-Dee" Romane für Zhoujiang ein, aber was gäbe es noch?
"Die Quelle alles Guten liegt im Spiel" - Friedrich Wilhelm August Fröbel, Erfinder des Kindergartens

Viertelling

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Re: Inspirationen außerhalb des Kanons?
« Antwort #1 am: 15 Sep 2020, 17:48:04 »
Interessante Frage, habe ich mir bewusst noch nie überlegt.

Für epische Kampagnen natürlich ganz allgemein epische Fantasy. Für einige Feenwelten vielleicht Märchen oder daran angelehnte Fantasy? Oder allgemein mystisches, mystische Nebendimensionen etc. (Für Tir Durghachan gilt das gleiche)

Ich muss aber feststellen das ich kaum (bewusste) Inspirationsquellen habe. Die meisten Idee ziehe ich tatsächlich aus den Splittermond-Büchern selbst.

FieserMoep

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Re: Inspirationen außerhalb des Kanons?
« Antwort #2 am: 15 Sep 2020, 18:09:13 »
Im Prinzip jedes Fantasy Setting das es so gibt lässt sich mMn ganz gut mit SpliMo umsetzen. Das einzige woran man vielleicht Justieren müsste ist die Verbreitung von Magie und wie einfach/schwer diese zu erlernen ist bzw. ob es etwas sein soll das die "Helden" von 0815 Bauern unterscheidet - sprich nicht jeder kann theoretisch Magie beherrschen.

Regeltechnisch ist SpliMo für mich ziemlich Setting unabhängig sofern das Magiesystem passt da sich hier die meisten Settings doch am ehesten Unterscheiden.

Pholas

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Re: Inspirationen außerhalb des Kanons?
« Antwort #3 am: 15 Sep 2020, 19:22:15 »
Zugegeben etwas klischeehaft aber ich finde die alten Mythen lassen sich sehr gut übertragen. Unabhängig ob  man nun Iason und seine Argonauten oder die Geschichten von Herakles nimmt mit etwas Arbeit und Mühe lassen sich diese prima anpassen. Auch viele der alten irischen Märchen und Mythen bieten genügend Substanz um daraus eine Story auf Lorakis zu basteln. Als Buchreihe könnte man denke ich die Chroniken der Drachenlanze rechtfertigen (auch wenn mir bewusst ist dass D&D die schon annektiert haben) aber auch die Bücher von Jim Butcher und seine Codex Alera Chroniken würden sich da sehr anbieten (schon allein weil in Alera sowohl die Varge als auch die allgemeine Ausübung von Magie gegeben wäre). Ansonsten denke ich dass mit etwas Arbeit und Kreativität sich jeder halbwegs solide geschriebene Fantasy-Roman als Referenz anbieten dürfte.
Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht.

Belfionn

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Re: Inspirationen außerhalb des Kanons?
« Antwort #4 am: 15 Sep 2020, 21:47:46 »
Kein Film oder Buch, aber für mich trotzdem immer wieder eine Inspiration: Fantasybilder. Manchmal scrolle ich einfach auf z.B. deviantart die Bilder durch und entdecke dabei hin und wieder echte Perlen, bei denen ich sofort den Wunsch verspüre, diese Landschaft, Szene, Waffe oder Figur in ein Abenteuer einzubauen.
Das sind dabei nicht mal unbedingt immer echte Fantasybilder. Teilweise sind es auch einfach Landschaftsfotografien, Modelle von Larpwaffen o.ä.
« Letzte Änderung: 15 Sep 2020, 21:49:36 von Belfionn »

TrollsTime

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Re: Inspirationen außerhalb des Kanons?
« Antwort #5 am: 16 Sep 2020, 09:59:43 »
Googlen, googlen, googlen.
Wenn du eine Idee hast, hatte jemand anderes vielleicht schon ein ähnliche oder eine ganz andere, die trotzdem passt.
Aktuell hatte ich eine Mischung aus Barbar und Barde gebaut, der hieß angelehnt an "Conan, der Barbar" Nanoc.
Gegooglet: Ich stellte fest, dass Nanuc ein inuit-Wort für "Eisbär" ist. Wie geil war das denn? Jetzt läuft er mit Eisbärenfell rum.

Nur eine Bitte: Achtet bitte drauf, ob der Begriff, das Monster, der Abenteuertitel etc. doppeldeutig sein könnte.
Für ein Abenteuer hatte ich eine einäugige Schlange als Endgegner. Google gab mir recht eindeutige Bilder unter der Gürtellinie, igitt.
« Letzte Änderung: 16 Sep 2020, 11:50:09 von TrollsTime »
Quendan zu TrollsTime: "Du musst nicht alle überzeugen!"

KazeMi

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Re: Inspirationen außerhalb des Kanons?
« Antwort #6 am: 16 Sep 2020, 11:24:07 »
Ich sammel meine Ideen eigentlich überall her. Manchmal setze ich Ideen aus anderen Welten um (Computerspielen z.B. Divinity oder Skyrim gehen sehr gut ) oder sammel beim Fernsehen Dinge auf und recherchier dann später dazu (Dokumentation, Kinderserien).
Bei Terra X (glaub ich zumindest, dass das so heißt) gibt es immer wieder Dokus über historische Ereignisse, alte Legenden, oder seltsame, wunderschöne Orte und was die Menschen magisches darin sehen / gesehen haben. Ganz interessant  sind dann auch Naturereignisse oder natürliche "Wunder" (einfachste Beispiel wenn der Wind Musik oder Geräusche macht).

TrollsTime

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Re: Inspirationen außerhalb des Kanons?
« Antwort #7 am: 16 Sep 2020, 12:08:03 »
Und: "HÖRT EUREN KINDERN ZU!"
Ich habe teilweise aus den scheinbar albernsten Kindergeschichten meines 4jährigen Sohnes Stoff für mein SF-System oder auch Fantasyrunden gezogen:
Die außerirdische Hamsterverschwörung auf einem Urlaubsplaneten inkl. hilfsbereiter Mini-Cyborgs "Raketenhamster" und Bioniten im Blut (s.g. "Hamstergarnelen") zum Ausspionieren der Beweggründe der Helden waren Gold wert. Im Grunde enstand so eine "Zivilisation unter dem Radar", die ich glaubhaft für eine Verschwörung verwenden konnte.
(Ich hätte aber nicht drauf wetten wollen).

Auch Albernheit ist als erster Ansatz oft Gold wert:
Aus der nicht ernstzunehmenden Idee eines Zuckerbäckers, der mit magischem Baguette und brennender Würstchenkette, wurde ein Barde, der seine Laute in ein Tötungsinstrument verzaubert.

Aus der Erörterung, ob es neben Flederkatze und Flederwolf auch einen Flederstier geben sollte, erfand ich den Flederwal. Ein paar Erörterungen später wurde ein ein schöner Plot um eine eilige Dorfschlachtung des abgestürzten samt Räuberüberfall und Schießerei , weil jeder sich buchstäblich das größte Stück vom Braten abschneiden wollte.

Natürlich erfordert es Feilerei aus einem albernen Erstansatz was schönes und ingame glaubhaftes zu bauen, aber es geht.
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Viertelling

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Re: Inspirationen außerhalb des Kanons?
« Antwort #8 am: 16 Sep 2020, 15:16:28 »
Tatsächlich ist mir aufgefallen, dass eine meiner Inspirationsquellen für Fantasy-Szenarien tatsächlich das Musikhören ist. Übrigens vor allem klassische Musik: Ich setze mich hin, höre in Ruhe zu, und mir kommen manchmal echt schnell verschiedene Ideen und Bilder. Zu einer Geschichte muss das natürlich noch nachträglich geformt werden. Sowas ähnliches passiert mir auch beim Betrachten interessanter Landschaften.

Ich weiß etwas am Thema vorbei, Sorry. :-X

Viertelling

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Re: Inspirationen außerhalb des Kanons?
« Antwort #9 am: 16 Sep 2020, 15:21:23 »
Was mir auch eingefallen ist: Beim Aristotelischen Theater geht es ja unteranderem darum, das der Autor ein Szenario zu seinem notwendigen und logischen Ende treibt. Sowas änliches müsste ja auch bei Pen- and Papern interessant sein: Der Spielleiter gibt das Szenario, und das Ganze wird von allen gemeinsam gemäß dem Szenario und den Charakteren zum logischen Ende getrieben, ohne vorgefertigtem Skript. Dabei entstehen natürlich nicht unbedingt spannende Geschichten.

Ich weiß etwas am Thema vorbei, Sorry. :-X

Pholas

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Re: Inspirationen außerhalb des Kanons?
« Antwort #10 am: 16 Sep 2020, 18:20:24 »
Zitat
Was mir auch eingefallen ist: Beim Aristotelischen Theater geht es ja unter anderem darum, das der Autor ein Szenario zu seinem notwendigen und logischen Ende treibt.

Zugegeben ist Aristoteles: Poetik (denn da steht der ganze Kram mit Peripetie usw drin) immer ein guter Ansatz um jede Geschichte zu erzählen. Und natürlich kann man auch ein Pen&Paper danach aufbauen. Du bekommst nur ein Problem auf dem was man bei Aristoteles als Metaplot oder übergeordnete Belehrung bezeichnen kann. Das liegt aber daran dass man bei einem Rollenspiel das Ende nicht planen kann und nie genau weiß wie sich die Spieler entscheiden.
Aristoteles selbst nimmt ja den Ödipus als Beispiel in dem alles beinahe optimal verwirklicht wird. Dort hat er alle Ebenen beispielhaft aufgezeigt. Das Problem des Rollenspielleiters ist ja das sich manchmal die geplante Spitze einer Handlung nicht ergibt schon allein deshalb weil der Spieler durch eine brillante Idee einen anderen Lösungsweg findet oder ein im richtigen/falschen Moment gewürfelter Wurf so einiges durcheinander bringt.

PS: Wem das zu abstrakt oder zu off-topic ist dem sei dieser Satz als Entschuldigung gereicht.
Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht.

Viertelling

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Re: Inspirationen außerhalb des Kanons?
« Antwort #11 am: 16 Sep 2020, 18:30:59 »
Ich denke auch das ein konventionelles Pen and Paper Abenteuer nicht auf Aristoteles Poetik aufgebaut werden kann, einmal wegen der Unplanbarkeit, aber auch weil ich mit einem antiken Drama nicht sonderlich gut bei meiner Gruppe ankäme. :'(
Ich könnte mir aber vorstellen mit einem System ähnlich Rollenspielen Aristoteles Forderungen nach logischer "notwendiger oder wahrscheinlicher" Konstruktion gut erfüllen zu können, auch wenn meine Aussage natürlich scherzhaft gemeint war.

Pholas

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Re: Inspirationen außerhalb des Kanons?
« Antwort #12 am: 16 Sep 2020, 19:28:17 »
Würde ich dir generell zustimmen. Ich argwöhne jedoch das man durch eine zu enge Führung gemäß Wahrscheinlichkeit auch die Spontanität des Ganzen reduziert und ggf den freien Geist der Situation und Improvisation zu stark beschränkt. Wenn man Aristoteles so liest ist spontane Eingebung und Auslebung auf der Bühne jetzt nur bedingt gewünscht.

Als Inspiration für Ideen zum Spielen würde ich übrigens noch Spaziergänge in der Natur empfehlen. Klingt zwar etwas klischeehaft aber so ein Spaziergang in der freien Natur regt die eigene Vorstellung sehr an und in so manchem Wald kam mir eine sehr gute Idee wie ich meine Spieler in den Wahnsinn treiben kann.
Und ihrem Beschweren zu Folge habe ich das sehr gut gemacht  :D
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Viertelling

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Re: Inspirationen außerhalb des Kanons?
« Antwort #13 am: 16 Sep 2020, 19:38:59 »
Wenn man Aristoteles so liest ist spontane Eingebung und Auslebung auf der Bühne jetzt nur bedingt gewünscht.
Natürlich

Würde ich dir generell zustimmen. Ich argwöhne jedoch das man durch eine zu enge Führung gemäß Wahrscheinlichkeit auch die Spontanität des Ganzen reduziert und ggf den freien Geist der Situation und Improvisation zu stark beschränkt.
Aber wenn ich die Spieler eben grade nicht einschränke, und sie "gut" spielen (damit meine ich: gemäß des Charakters), und auch ich nicht nach Geschichte spiele sondern "gemäß Wahrscheinlichkeit", dann dürfte die Notwendigkeit umso mehr erfüllt sein (mehr vielleicht als bei einem einzelnen Autor). Nur: So spielt man halt normalerweise nicht, man versucht auch eine Geschichte zu entwickeln.

Als Inspiration für Ideen zum Spielen würde ich übrigens noch Spaziergänge in der Natur empfehlen.
Auf jeden Fall, würde ich definitiv so unterschreiben.
« Letzte Änderung: 16 Sep 2020, 19:45:27 von Viertelling »

Pholas

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Re: Inspirationen außerhalb des Kanons?
« Antwort #14 am: 16 Sep 2020, 20:16:52 »
Zitat
Nur: So spielt man halt normalerweise nicht, man versucht auch eine Geschichte zu entwickeln.

Ich glaube genau hier liegt die Krux des Ganzen. Eben jene Unvereinbarkeit mit Aristoteles ist es die ihn in manchen Belangen einfach zu abstrakt machen. Gerade der undefinierte Drang einfach mal aus einem Konzept auszubrechen um nicht in diesem gefangen zu sein ist etwas dass durch Aristoteles nicht abgedeckt werden kann. Zugleich ist es auch etwas dass ich an seiner "Poetik" generell zu bemängeln habe sie ist manchmal so furchtbar klinisch und steril.

Terry Pretchett schrieb in einem seiner Romane mal: Das irgendwo im Kosmos aller Möglichkeiten und Welten alles eingetreten ist und irgendjemand das zu entscheiden habe. Und beim Pen&Paper können wir als Spieler auch einfach mal die unlogischste Konsequenz wählen weil wir es in genau diesem Moment für richtig halten. Ich weiß dass dieses Konzept völlig gegen die wahrscheinlichen Abläufe spricht aber es gibt Tage da verhalte ich mich auch völlig anormal zu meinen Gewohnheiten und scheine nicht ich selbst zu sein. Es liegt auch in der Natur der Sache dass Dinge trotz ihrer Unwahrscheinlichkeit eintreten und genau darin kann eine sehr gute Peripetie erreicht werden.

Ich würde jedem vernünftigen Menschen übrigens davon abraten Terry Pretchett als Referenz für Splittermond zu nehmen kaum einer seiner Romane scheint sich als Abenteuer zu eignen außer vielleicht die "Farben der Magie"
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