Cool - da ist ja schon so Einiges an coolen Sachen gepostet worden!
Das ist ein echt interessanter Punkt - ich nämlich auch nicht! Das liegt zum Einen natürlich an den literarischen Vorlagen. Die meisten Dying-Earth-Geschichten sind eher episodischer Natur. Auch längere Geschichten des Genres, wie z.b. Vances Saga um "Cugel den Schlauen" oder Philip José Farmers "Dunkel ist die Sonne" sind eher Aneinanderreihungen von Einzelepisoden denn große Einzelgeschichten. Da macht es IMHO durchaus Sinn, das Setting eher mit Blick auf sowas aufzuziehen, denn mit Blick auf epische Weltretterkampagnen. Letztere passt sowieso nicht wirklich zum Thema:
- Man kann vielleicht Leute von der Welt retten, aber nicht die Welt an sich
- Was Kriege, Eroberungen u.ä. angeht: Einer der Punkte von Dying Earth ist, dass sowas im Angesicht der Entropie selbst eher nichtig ist. Dementsprechend kommen politische Konflikte in der Dying-Earth-Literatur meist rüber.
- Die Motivationen typischer "Dunkler Herrscher" alá Sauron und Konsorten sind auf einer Dying Earth jetzt irgendwie auch eher hinfällig. Geht es ihnen um die Eroberung der Welt, so täten sie besser daran, sich jüngere Welten zu suchen als eine die gerade im Sterben liegt. Und dämonische Wesen, die die Vernichtung aller Dinge planen, brauchen im Grunde eh nur abzuwarten.
Magie ist überall - aber sie ist gedeckelt, kann nicht beliebig mächtig werden
Dieses lorakische Prinzip würde ich glattweg übernehmen. Ob ein Magier nun auf Lorakis oder Sheratan zaubern will, macht keinerlei Unterschied. Was eventuell einen Unterschied macht, ist dass es auf Sheratan durchaus mehr "Magische Artefakte" gibt, die anders als auf Lorakis aber schlechter nachgebaut werden können, da Sheratan altersbedingt einfach ärmer an Ressourcen ist und sich viele Bewohner auch nicht die Mühe machen, irgendwelche Dinge neu zu erschaffen, die sie auch in den unzähligen Ruinen finden können.
Weiterhin wurde hier schon sehr richtig auf Androiden und Technologie hingewiesen: Dinge, wie beispielsweise Luftschiffe, die sich mit Magie nach lorakischem Muster nur schwer erklären lassen, könnten sich auf Sheratan hervorragend technologisch erklären (wenn sich ein Sherataner die Mühe macht, sowas zu erklären). Nicht alle der Myriarden von Zivilisationen, die im Laufe der Äonen auf Sheratan entstanden und vergangen sind, blieben ewig im Mittelalter. Ein Standard-Trope der Dying-Earth-Literatur ist, das aus Sicht der Zivilisationen am Ende der Zeit Technologie und Magie kaum voneinander zu unterscheiden ist.
(Die vorgeschlagenen Rassen finde ich übrigens großartig! Schön auch, dass die Mandogs sich aus lorakischer Sicht erstmal nur schwer von Vargen zu unterscheiden wären. Aus den Alben was Fieses zu machen, hat auch was - vielleicht könnten die das sheratanische Äquivalent zu den Deodanden von Jack Vance sein. Einerseits eloquent und wunderschön, anderseits aber im Wald lebende, nackte Blutsäufer.
)
daher würde ich auf bestimmte Gegenden und Spielmotive / Konflikte abheben und dort beginnen
Sehr sinnvoll - und auch durchaus im Sinne des Vorbildgenres. Die wenigsten Dying-Earth-Welten werden komplett gezeigt - meistens bleibt es bei Ausschnitten.
Im Falle von Sheratan könnten dies die "
Länder an der weindunklen See" sein. Eine Reihe von Stadtstaaten und Fürstentümern an den Ufern eines wie der Name schon sagt, weinroten Ozeans, der vor Äonen einmal durch den Einschlag irgend eines zersplitterten Mondes entstanden ist. Vorherrschende Landschaftsformen:
- Bizarre Wüsten
- seltsam gartenartig wirkende Kulturlandschaften mit rollenden Hügeln
- überwucherte Ruinenfelder
- düstere Dschungel (vielleicht auf Inseln in der weindunklen See).
Ich bin im Übrigen am Überlegen, ob Sheratan nicht vielleicht statt um eine Sonne um ein schwarzes Loch kreisen könnte. Ein Video, das so eine Optik simuliert, findet sich hier:
https://www.youtube.com/watch?v=OIiASGyfkpcDas hätte auch was...