Leider nicht das, was ich mir vom Band erhofft habe und darum von mir mit einem "
ausreichend" bewertet, was den Inhalt für mich gut trifft.
Damit teilt sich der Band vorweg vor allen Dingen dasselbe Problem wie bei allen Dünnbänden, dass nämlich schlicht der Platz sehr knapp ist und dieser für Beschreibungen bemessene Platz dann noch durch 1-2 Abenteuer weiter abgesenkt wird. Trotzdem gibt es bei den Dünnbänden für mich solche, die wirklich toll geworden sind und solche, die nicht so toll geworden sind. Und für mich dann halt noch Sadu.
Ab Seite 46 beginnt der Abenteuerteil mit einem Abenteuer für HG 2 passend zu einem sich durchziehenden Thema des Bandes. Faktisch beginnen die Informationen mit Seite 5. Das sind also gerade mal
40 Seiten für ganze 6 + kleinere Kulturen/Kleinfürstentümer, für den geographischen Teil, Ausbildungsvarianten, Waffen und Rüstungen, Ausgestaltung der Ressourcen, Darstellung der Fehdekultur, Beziehungen zu anderen Reichen, Kreaturen, Hintergründe und Geheimnisse. Bissel sehr wenig.
Und das merkt man auch. Vieles wirkt beim Lesen oberflächlich, hastig und schlicht angerissen.
Hinzu kommen Wiederholungen. Ja doch, ich hab verstanden, dass das mit dem Jadesiegel alles ganz wichtig und auch noch mysteriös ist ... auch wenn das bei mir persönlich leider gar nicht angekommen ist, da brauche ich aber keine mehrfache Ausführung zu. Anderes wiederholt oder ähnelt sich stark, weil es erst mal bestimmten geografischen Aspekten der einzelnen Ecken erwähnt wird, dann noch mal ihre generelle Beschreibung, dann ggf. nochmals eine Erwähnung/Wiederholung bei den Göttern oder so erfolgt. Und auch die ganzen Natur- und sonstigen Geister tauchen mehrfach, ähnlich, leicht variiert auf (Naturgeisterkapitel, Lokales, Göttergeflecht). Auf den wenigen Seiten doppeln sich sogar Namen (Bao, der Baumgeist und Bao, der Bär).
Volle 5 Seiten des wenigen Platzes gehen nur für geografische Aspekte drauf, für Berg- und Waldvariationen sowie Windsorten etc.
Was hab ich mich vorab auf Latian und Bawalin gefreut! Aber selbst mit den Geheimnissen zusammen bleibt die Beschreibung auch da sehr mau.
Keine besonderen Pflanzen, Pilze, Auswirkungen, Verwendungsbeispiele in Latian beispielsweise, obwohl explizit sogar von einzigartigen Pflanzen, Giften, Arzneien, Rausch- und Farbstoffen (in einem Satz) die Rede ist. Die Konstruktion der Stadt, die sehr an Dakardsmyr erinnert (und auch, wenn sogar Dakardsmyr erwähnt wird, ist selbst das im Grunde eine Wiederholung) und wozu es neben Namedropping einiger wichtiger Orte keine Ausarbeitungen gibt. Die besonderen Schichtbeile der Hue-Kho, die keine Werte kriegen (oder ich hab sie mehrfach übersehen in der Tabelle später) oder der magisch wachsende Stahl ... keine Nennungen von Werten.
Und dann noch der Männer schwängernde Hasenmann ... Nee, sorry.
Die Illustrationen fand ich diesmal auch durchwachsen. Mich stören keine erneut aufgenommenen Bilder aus anderen Publikationen, aber so einiges hätte mehr Bildmaterial verdient (oder gebraucht), wogegen der Platzmangel steht. Andere Illustrationen empfand ich als recht grob bis "schief".
Das Buch enthält dennoch einige sehr nette und liebevolle Details und Ideen, die ich gern gelesen habe, aber gelesen hat sich das ganze Buch grundsätzlich eher für eine Auflistung und Aneinanderreihung von Dingen, die man später irgendwann mal ausarbeiten möchte. Kaum was hat überhaupt irgendwie "Fleisch" für mich gehabt. Sehr schade.