Ich habe das Abenteuer online als ein One Shot von circa 4 Stunden Dauer geleitet. Aufgrund der knappen Zeit wurden bestimmte Aspekte des Abenteuers vereinfacht oder weggelassen.
Insgesamt ist es ein ganz interessantes Einbruchsabenteuer und damit kommen auch die üblichen Stärken und Schwächen dieser Art von Abenteuer:
+ Die Abenteurer werden zahlreichen Möglichkeiten und potentielle Verbündete an die Hand gegeben, die ihnen den Einbruch in die Festung erleichtern können. Das erleichtert es auch nicht schleichfähige Gruppenmitglieder sich an dem Abenteuer zu beteiligen, sei es als Unterhändler oder als Wildnisläufer.
- Gerade bei sehr gründlichen Spielern kann es leicht zur sogenannten Entscheidungsparalyse kommen: Sie versuchen jegliche Möglichkeit abzuwägen, um den einen Weg zu finden, der absolut sicher ist, doch da es diesen nicht gibt, kommt es zu keiner konkreten Entscheidung und die Gruppe kommt nicht voran.
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Man sollte auch beachten, dass die Spieler vielleicht einige ihrer neuen Verbündeten an ihrer Seite haben wollen, bei der Infiltration in die Burg oder beim Grafen entsprechendes Personal anfragen. Ich habe dem stattgegeben, wodurch es für die Spieler etwas leichter wurde.
Generell: Das Abenteuer ist nicht schwer, meine Meinung nach. Wer es als knackiger mag, erhält im Abenteuer einige gute Tipps, doch ich würde zusätzlich noch die Werte der gegnerischen NSCs anheben, so dass offene Kämpfe gefährlicher werden. Auf der anderen Seite sollte man im Falle einer Überraschung bei deutlicher Überzahl "Instant-K.O.s" zulassen, da es ansonsten zu viel von Würfelglück abhängt.
Hier muss man sich als SL schon im Vorfeld über seine Regelungen im Klaren sein und diese ganz konkret den Spielern mitteilen. Denn ansonsten kann es leicht zu Stress kommen, wenn die Spieler komplett andere Regelungen bei Einbruchsabenteuer gewohnt sind.
Zurück zum Abenteuer: Wenn man etwas kritisieren kann, dann vielleicht, dass die Motivationen von manchen NSCs nicht ganz klar sind: Warum haben die Söldner den Grafen verraten? Warum machen die Besatzer die Soldaten nicht einfach platt, obwohl sie ganz klar im Vorteil sind? Warum erhielt der Graf einen Kriegsgolem? Usw.
Ansonsten fühlte ich mich aber gut an die Hand genommen als SL und denke, dass es die Anforderungen eines Mondsplitters völlig erfüllt. Und es hat ein paar schöne Abenteueraufhänger, an die man ansetzen kann.
Ich gebe dem Abenteuer eine 2.
Für eine 1 reicht es leider nicht, weil ich es mit "Pastharische Päckchen" vergleichen muss, welches das Thema "Einbruch während einer Belagerung" in einer besser durchdachteren und aufwändigeren Art und Weise thematisierte.