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Autor Thema: Im Rücken des Feindes / Bewertung & Rezensionen  (Gelesen 13569 mal)

Thallion

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Im Rücken des Feindes / Bewertung & Rezensionen
« am: 24 Mai 2018, 14:54:23 »
Hier könnt ihr eure Meinung zum Abenteuer Im Rücken des Feindes abgeben.
Das Ganze ist im Splittermond Shop als Buch oder als PDF erhältlich.



Wiki-Artikel
Im Rücken des Feindes

Abenteuer-Übersicht
Hier gelangt ihr zu der Auswertung und Übersicht bereits bewerteter Abenteuer:
https://rollenspiel-bewertungen.de/splittermond/abenteuer/

Klappentext:
Das Dalmarische Reich ist seit Jahren in einem Erbfolgekrieg zerrissen, der keine Gewinner, sondern nur Leidtragende kennt. Als ein grausamer Befehlshaber mit seiner Armee das gegnerische Kastell Lauwaban einnimmt und den Grafen vertreibt, droht der örtlichen Bevölkerung der Hungertod: Ohne die in der Burg gelagerten Vorräte werden sie den nahenden Winter nicht überstehen. Gelingt es den Abenteurern, unbemerkt in die gut bewachte Feste einzudringen? Bekommen sie Hilfe von den örtlichen Rebellen oder den geheimniskrämerischen Dorfbewohnern, um das drohende Schicksal noch einmal abwenden zu können? Und was für Gefahren erwarten sie hinter den hohen Burgmauern, wenn sie erst einmal erklommen sind?

Im Rücken des Feindes ist ein Abenteuer aus der Reihe der Mondsplitter, kurzer und spielfertig aufbereiteter Abenteuer für ein bis zwei Spielabende. Ein Mondsplitter zeichnet sich dadurch aus, dass er durch seine Kürze und die Aufbereitung der Informationen nur geringe Vorbereitungszeit benötigt. Alle Abenteuer dieser Reihe nutzen die vereinfachten Regeln aus der Splittermond Einsteigerbox, können aber auch mit geringem Aufwand an das vollständige Regelwerk angepasst werden.

SeldomFound

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Re: Im Rücken des Feindes / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #1 am: 03 Jun 2018, 19:38:29 »
Ich habe das Abenteuer online als ein One Shot von circa 4 Stunden Dauer geleitet. Aufgrund der knappen Zeit wurden bestimmte Aspekte des Abenteuers vereinfacht oder weggelassen.

Insgesamt ist es ein ganz interessantes Einbruchsabenteuer und damit kommen auch die üblichen Stärken und Schwächen dieser Art von Abenteuer:

+ Die Abenteurer werden zahlreichen Möglichkeiten und potentielle Verbündete an die Hand gegeben, die ihnen den Einbruch in die Festung erleichtern können. Das erleichtert es auch nicht schleichfähige Gruppenmitglieder sich an dem Abenteuer zu beteiligen, sei es als Unterhändler oder als Wildnisläufer.

- Gerade bei sehr gründlichen Spielern kann es leicht zur sogenannten Entscheidungsparalyse kommen: Sie versuchen jegliche Möglichkeit abzuwägen, um den einen Weg zu finden, der absolut sicher ist, doch da es diesen nicht gibt, kommt es zu keiner konkreten Entscheidung und die Gruppe kommt nicht voran.

Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

Man sollte auch beachten, dass die Spieler vielleicht einige ihrer neuen Verbündeten an ihrer Seite haben wollen, bei der Infiltration in die Burg oder beim Grafen entsprechendes Personal anfragen. Ich habe dem stattgegeben, wodurch es für die Spieler etwas leichter wurde.


Generell: Das Abenteuer ist nicht schwer, meine Meinung nach. Wer es als knackiger mag, erhält im Abenteuer einige gute Tipps, doch ich würde zusätzlich noch die Werte der gegnerischen NSCs anheben, so dass offene Kämpfe gefährlicher werden. Auf der anderen Seite sollte man im Falle einer Überraschung bei deutlicher Überzahl "Instant-K.O.s" zulassen, da es ansonsten zu viel von Würfelglück abhängt.

Hier muss man sich als SL schon im Vorfeld über seine Regelungen im Klaren sein und diese ganz konkret den Spielern mitteilen. Denn ansonsten kann es leicht zu Stress kommen, wenn die Spieler komplett andere Regelungen bei Einbruchsabenteuer gewohnt sind.


Zurück zum Abenteuer: Wenn man etwas kritisieren kann, dann vielleicht, dass die Motivationen von manchen NSCs nicht ganz klar sind: Warum haben die Söldner den Grafen verraten? Warum machen die Besatzer die Soldaten nicht einfach platt, obwohl sie ganz klar im Vorteil sind? Warum erhielt der Graf einen Kriegsgolem? Usw.

Ansonsten fühlte ich mich aber gut an die Hand genommen als SL und denke, dass es die Anforderungen eines Mondsplitters völlig erfüllt. Und es hat ein paar schöne Abenteueraufhänger, an die man ansetzen kann.

Ich gebe dem Abenteuer eine 2.

Für eine 1 reicht es leider nicht, weil ich es mit "Pastharische Päckchen" vergleichen muss, welches das Thema "Einbruch während einer Belagerung" in einer besser durchdachteren und aufwändigeren Art und Weise thematisierte.


« Letzte Änderung: 03 Jun 2018, 20:11:53 von SeldomFound »
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Michael Masberg

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Re: Im Rücken des Feindes / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #2 am: 04 Jun 2018, 11:28:18 »
Hola!

Wenn die geschätzte Bruderschwester mit der Zungenhürde als Nachnamen sein erstes Abenteuer veröffentlicht, tauche ich gerne in hellblaue Gefilde ein.

Nach Die Seidene Stadt vom ebenfalls hochgeschätzten Schreibkollegen Stefan Unteregger ist Im Rücken des Feindes das zweite Splittermond-Abenteuer, das ich gelesen habe. Und in völliger Unkenntnis und mangelnder Vorbildung hat mich erst einmal das Format der Mondsplitter-Reihe überrascht. Positiv, möchte ich anmerken. Mini-Abenteuer in A5 rauszubringen ist eine richtig gute Idee.

Das Abenteuer selbst macht fast alles richtig und nutzt den beschränkten Platz sehr gut aus. Zwar gibt es das eine oder andere, das mir fehlt: Ein paar Sätze mehr zu den Motivationen einzelner Figuren, ein paar mehr Anregungen zu alternativen Vorgehensweise, etwas mehr zu den Bewohnern der Burg, die keine Soldaten oder Söldner sind, sowie vielleicht Gruppierungen innerhalb der Burgbesetzer, die sich untereinander nicht ganz Grün sind und deren Dynamiken man noch etwas mehr ausnutzen kann, um sie gegeneinander auszuspielen (auch ohne die Söldnerführerin abzuwerben).

Aber das ist Meckern auf hohem Niveau und letztlich hätte es Platz gebraucht, der dann woanders gefehlt hätte. Mike hat hier gute Entscheidungen getroffen, was er reinnimmt und was er auslässt. Da das Fundament des Abenteuers stimmt, lassen sich solche Lücken schnell füllen. Zumal die meisten eh erst relevant werden, wenn Spieler auf solche Ideen verfallen. ;)

SeldomFounds Ansatz finde ich übrigens sehr charmant und würde ihn direkt so übernehmen.

Lobend erwähnen möchte ich zudem die Illustrationen, die wirklich richtig schön sind. Nur das Liebchen auf Seite 9 irritiert mich – was aber daran liegt, dass der Bursche einem Schauspieler, den ich kenne, wie aus dem Gesicht geschnitten ist. ;D

Fazit: Das Abenteuer in ein gelungenes Debüt und erfüllt die Prämisse eines kurzen, knackigen Abenteuers, das sich ohne viel Vorbereitungszeit leiten lässt, mit Bravour. Kleinere Schwachstellen sollten sich schnell am Spieltisch wegimprovisieren lassen. Dafür gibt es eine verdiente Note 2.

Cheers!
Michael

Tütenclown

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Re: Im Rücken des Feindes / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #3 am: 04 Jun 2018, 17:03:59 »
Ich habe das Abenteuer online als ein One Shot von circa 4 Stunden Dauer geleitet. Aufgrund der knappen Zeit wurden bestimmte Aspekte des Abenteuers vereinfacht oder weggelassen.

Du würdest also schätzen, dass man das AB auf einer Con mit einem Zeitslot von 6 Stunden entspannt spielen kann? :)

SeldomFound

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Re: Im Rücken des Feindes / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #4 am: 04 Jun 2018, 17:20:40 »
Ich weiß nicht, wie entspannt es für die Spieler sein soll, denn eigentlich stehen sie ja unter Zeitdruck.

Gesendet von meinem GT-I9301I mit Tapatalk
« Letzte Änderung: 04 Jun 2018, 17:32:20 von SeldomFound »
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Tütenclown

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Re: Im Rücken des Feindes / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #5 am: 04 Jun 2018, 22:02:41 »
Geht bei entspannt eher darum, dass ich mir als SL keine Gedanken um einen evtl. zu kurzen Zeitslot für die Spielrunde machen muss ;)

SeldomFound

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Re: Im Rücken des Feindes / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #6 am: 04 Jun 2018, 22:53:43 »
Geht bei entspannt eher darum, dass ich mir als SL keine Gedanken um einen evtl. zu kurzen Zeitslot für die Spielrunde machen muss ;)

Wie gesagt, was bei dieser Art von Abenteuern leicht passieren kann, dass du ein oder zwei Spieler hast, die jeglichen Fortschritt verhindern, weil kein Plan ihnen gut genug erscheint und sie im Prinzip über alles und jeden ganz genau Bescheid wissen wollen, um den einen perfekten Plan zu machen. Hier muss man dann als Spielleiter auch unter Umständen Druck machen, besonders wenn es deutlich wird, dass die anderen Spieler weitermachen wollen.

Wiederum ist es auch nicht sinnvoll, wenn die Spieler blindlings draufstürmen und dabei viele interessante Charaktere links liegen lassen, weil man ja keine Zeit hat!  Es gilt also, eine gute Balance zu finden und das mag je nach Gruppe nicht ganz so einfach sein.

Ein anderer Knackpunkt sind Kämpfe: In der Burg kann ein Kampf sehr rasch ausarten und dann sitzt ihr vielleicht 1-2 Stunden an einem einzigen Kampf, je nachdem wie viele Gegner die Gruppe hat oder wie stark sie sind.
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Tütenclown

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Re: Im Rücken des Feindes / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #7 am: 06 Jun 2018, 12:23:24 »
Danke für deine Hinweise! Werde dann das Heftchen nochmal genau durchackern^^ Finde das Szenario jedenfalls super spannend und so schön Con-geeignet...

Simulacrum

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Re: Im Rücken des Feindes / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #8 am: 06 Jun 2018, 18:31:46 »
Ein klasse Abenteuer, dass mich beim Lesen vollumfänglich überzeugt hat (und das Cover ist halt auch super badass. :D )
Ich habe das jetzt auf unsere Liste gesetzt, was wir in unmittelbar nächster Zeit spielen, und ich werde dann bei Gelegenheit noch einen Praxistest-Report nachreichen. :)

Liranon

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Re: Im Rücken des Feindes / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #9 am: 24 Aug 2018, 15:02:35 »
Hallo!

In Episode 6 des Nerds-gegen-Stephan-Podcasts besprechen sie Im Rücken des Feindes. Philipp scheint wirklich sehr angetan zu sein. Ab ca. Minute 28 kann man es nach hören.
Link zum Podcast: https://nerds-gegen-stephan.de/archives/759-Der-nerdige-Trashtalk-6-Crowdfunding-im-Sommerloch.html

Viele Grüße

Mike

Liranon

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Re: Im Rücken des Feindes / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #10 am: 20 Nov 2018, 09:45:49 »
IM RÜCKEN DES FEINDES hat auf der diesjährigen DreieichCon den Silbernen Stephan in der Kategorie „Rollenspiel Erweiterung“ gewonnen. Hat mich sehr gefreut, dass der Mondsplitter so gut angekommen ist.
Vielen Dank für die zahlreichen Stimmen!

Mike

Xandila

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Re: Im Rücken des Feindes / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #11 am: 14 Apr 2019, 17:12:15 »
Du würdest also schätzen, dass man das AB auf einer Con mit einem Zeitslot von 6 Stunden entspannt spielen kann? :)
Die Frage ist zwar schon länger her, aber ich kann sie aus aktuellem Anlass beantworten ;)
Ich hatte inklusive kurzer Mittagsessen-hol-pause knapp 5h Zeit und ein Spieler hat anfangs auch eine kurze (wirklich sehr kurze!) Einführung in Welt und Regeln bekommen, und es wurde gegen Ende zwar etwas hektisch, hat aber funktioniert. Und es hätte sogar ohne Hektik klappen können, wenn ich zwischendurch früher angefangen hätte, manche nicht zum Abenteuer passenden Exkurse (zB Charakter erzählt NPC detaillierter von seinen früheren Abenteuern) ein bißchen zu kürzen oder wenn ich auf die Hindernisse im Gang komplett verzichtet hätte.

Mir hat das Abenteuer sehr viel Spaß gemacht zu leiten und meiner Gruppe hat es auch gefallen.
Sehr schön fand ich die detaillierten Charakterbeschreibungen der NPCs, die man treffen konnte (Augenrollen der Spieler beim Schreinergesellen, sehr angeekelte Blicke bzw eine Waschaktion in voller Alchemistenschutzkleidung beim Zwerg). Die als Handzettel vorbereiteten Bildchen sind eine wunderbare Idee!

Richtig toll fand ich auch die Idee für das Alarmsystem mit dem Marker in der Mitte, die werde ich sicherlich auch für eigene Abenteuer in ähnlicher Form mal verwenden!


Kritikpunkte sind zum einen die Wachen in der Burg, die je nach geschicktem oder ungeschicktem Vorgehen der Spieler schnell sehr viele sein könnten. Ich habe - auch um am Ende Zeit zu sparen - die Wachen innerhalb der Kernburg selber drastisch reduziert, die aus der restlichen Burg haben meine Spieler zum Glück geschickt ausgesperrt. Und zum anderen die schon von anderen erwähnte Motivation der Söldnerführerin. Warum sie den Grafen verraten hat, habe ich echt nicht verstanden.
(Warum der Oberst nicht das Heer vor der Burg plattmacht, verstehe ich aber durchaus: auch bei 2:1 Überlegenheit kann es einige Verluste bei ihm geben, und ohne ausreichend Vorräte im Dorf erledigt sich das Problem doch eh von selber; außerdem arbeitet sein Magier doch daran, den Golem aktivieren zu können, solange das realistisch ist, kann man auch noch darauf warten)

Loki

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Re: Im Rücken des Feindes / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #12 am: 17 Aug 2019, 23:00:57 »
Ich habe das Abenteuer heute für fünf Spieler auf der Niederrheincon geleitet, von denen zwei überhaupt keine Splittermond-Erfahrung hatten.

Dadurch, dass ich mir für die Einführung in die Welt deshalb etwas mehr Zeit genommen habe, hat es mit den vier angepeilten Stunden nicht hingehauen und auch die Zusatzstunde hat nicht wirklich ausgereicht. Wir haben das Abenteuer zwar in fünf Stunden beendet, aber nur, weil wir auf den epischen Endkampf im Burghof verzichtet und das Ende erzählerisch abgehandelt haben. Generell hätten wir an keiner Stelle Zeit für einen Kampf gehabt, ohne dass wir das Abenteuer dann am Ende hätten abbrechen müssen.

Daher mein Tipp: Plant lieber sechs als fünf Stunden ein. Vier halte ich jedoch für unrealistisch, wenn man, wie ich, Spieler dabei hat, die versuchen, aus jedem Hinweis etwas zu machen - was natürlich völlig legitim ist, mache ich als Spieler ja genauso.

Will man das Abenteuer wirklich in vier Stunden spielen, sollte man die Anzahl der möglichen Spuren reduzieren: Die Räuberbande im Wald kann man zum Beispiel problemlos streichen. Eigentlich reicht ein Gespräch mit dem "Baumeister" völlig aus, um den Auftrag ausführen zu können. Die Liebesgeschichte würde ich aber dennoch drin lassen, die ist einfach nett.

Genug zum Vorgeplänkel, hier die handfesten Fakten:

Pro
  • Sehr gut durchdachtes Netzwerk aus Hinweisen
  • Schöne Artworks (bis auf das Bild vom Golem, das trifft nicht meinen persönlichen Geschmack) und Karten
  • Heraustrennbare Handots - wundervoll!
  • Leicht verständlich geschrieben, leicht und schnell vorzubereiten
  • Die Liebesgeschichte mit dem Schreiner und der Söldnerin mag ich sehr
  • Größtenteils sehr glaubhafte NSC

Contra
  • Stellenweise hätte ich mir mehr Details gewünscht: So fehlt es zum Beispiel an Informationen zum Heerlager. Wer kommandiert dort? Gibt es dort Feldscher? Wie ist generell die Struktur? Kann man da Waren kaufen?
  • Die Räuberbande habe ich nicht verstanden. Ja, okay, Deserteure schließen sich zu einer Bande zusammen, aber irgendwie hatte ich den Eindruck, die Räuberbande bestehe aus diesen Deserteuren. Bei der Anführerin steht allerdings, dass sie die Räuberbande bereits seit drei Jahren führt. Aber solange ist die Belagerung doch nicht her? Dann stellt sich auch die Frage, wenn es ihr Wunsch ist, wieder in die dalmarische Gesellschaft zurückzukehren, warum sie den Grafen nicht einfach fragen?
  • Wie schon angedeutet gibt es je nach Gruppe zu viele Hinweise. Die Sache mit den Drogen und die Räuberbande sind im Wesentlichen überflüssig.
  • Mein größter Kritikpunkt aber ist die EP-Vergabe: Nicht nur ist sie unnötig großzügig, auch verstehe ich nicht, wieso die Abenteuer genau für diese Dinge Bonus-EP erhalten. Ich gebe ja gerne Bonus-EP für "moralisch richtige" Entscheidungen, wie zum Beispiel: Der Oberst soll überleben und der Obrigkeit ausgehändigt werden. Wäre ich sofort dabei gewesen. Aber "den Zwergen ohne Gewalt dazu bringen, zu helfen" rechtfertigt für mich keine Bonus-EP. Das machen die Abenteurer doch wahrscheinlich sowieso. Also, Ich würde es so anpassen, dass ich 1 statt 3 zusätzliche EP je "Bonus-Ziel" gebe und diese auch etwas moralisch relevanter machen würde.

Schließlich noch eine Bewertung hinsichtlich des Abenteuerformats des Mondsplitters: Dieser war der erste Mondsplitter, den ich geleitet habe und er hat es geschafft, meine anfängliche Skepsis bezüglich dieses Formats auszuräumen. Ich denke, die Idee, dass man irgendein Abenteuer wirklich und wahrhaftig "vom Blatt weg leiten" kann, also dass man praktisch einfach vorlesen kann, ohne sich das Abenteuer durchgelesen zu haben, ist Humbug. Das ist meines Erachtens nicht möglich. Was aber durchaus möglich ist, ist dass Abenteuer einmal zu lesen und dann fast ohne Nachlesen und Blättern zu leiten. Und das hat das Abenteuer geschafft. Wenngleich das natürlich in erster Linie am geringen Umfang liegt.

Insgesamt eine gute 2.

LG
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Loki

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Re: Im Rücken des Feindes / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #13 am: 08 Sep 2019, 01:31:09 »
Nachtrag:

Mittlerweile habe ich das Abenteuer ein zweites Mal geleitet. Der Eindruck, dass ein Großteil der Informationen bzw. Informanten schlichtweg überflüssig sind, hat sich nun vollends verfestigt.

Von einem meiner Spieler kam noch folgender Hinweis: Der Umstand, dass man die einzelnen Fraktionen nicht alleine für sich gewinnen kann, sondern immer ein "Leckerlie" vom Grafen oder zumindest deren Autorität bzw. Vollmacht benötigt, lässt die individuellen Fähigkeiten der Abenteurer häufig völlig in den Hintergrund treten. Man hat halt nicht das Gefühl, selbst etwas beizutragen bzw. zu leisten.

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weltenwonne

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Re: Im Rücken des Feindes / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #14 am: 05 Feb 2020, 09:52:04 »
Wir haben das Abenteuer vor einiger Zeit gespielt (ich habe spielgeleitet), und alle waren ziemlich angetan. Grundnote: Eins! Einige der bisher genannten Punkte kann ich aber bestätigen: Entscheidungslähmung, einige Infos sind evtl. überflüssig, einige Hintergründe (Räuberbande) unklar.

Einige wenige offene Fragen sind geblieben, bei denen ich improvisiert habe.
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Dadurch entstand/vergrößerte sich noch die "Entscheidungsparalyse". Durch die vielen angebotenen Richtungen hat unsere Gruppe ziemlich lange diskutiert. Das habe ich dann irgendwann unterbunden,
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Dafür habe ich dann eine Countdown-App auf dem Tablet auf den Tisch gestellt. Das wirkte Wunder ;)

Die Einnahme der Burg war, da die Gruppe quasi jede verfügbare Hilfe eingespannt hat, relativ einfach.

Zur Dauer kann ich nicht wirklich etwas sagen, da das Abenteuer mit unserer Kampagne verwoben war und somit die Handlungsstränge ineinander übergingen. Hätten wir es separat gespielt, würde ich aber schon sagen, dass wir zwei Abende gebraucht hätten.

Alles in allem aber ein sehr schöner Run – äh, ein schönes Abenteuer! :)
»Kein Operationsplan reicht mit einiger Sicherheit über das erste Zusammentreffen mit der feindlichen Hauptmacht hinaus.« — Helmuth Karl Bernhard von Moltke, 1871, Über Strategie.