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Autor Thema: Die Pyramiden von Pirimoy / Bewertung & Rezensionen  (Gelesen 9202 mal)

Thallion

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Die Pyramiden von Pirimoy / Bewertung & Rezensionen
« am: 23 Apr 2018, 11:13:27 »
Hier könnt ihr eure Meinung zum Roman Die Pyramiden von Pirimoy abgeben.
Das Ganze ist im Uhrwerk Web-Shop als Buch erhältlich oder als PDF im .



Wiki-Artikel
Die Pyramiden von Pirimoy

Roman-Übersicht
Hier gelangt ihr zu der Auswertung und Übersicht bereits bewerteter Spielhilfen:
https://rollenspiel-bewertungen.de/splittermond/romane/

Klappentext:
Als Lian, eine Piriwatu, eines Tages auf einen jungen Mann trifft, der sich als Arko Melasgar ausgibt, merkt sie sofort, dass dieser etwas im Schilde führt. Nichts Geringeres als eine der 13 Pyramiden von Pirimoy zu übernehmen ist sein Ziel. Doch Arko ist nicht, wer er vorgibt zu sein, und Lian verfolgt als Anhängerin der Piriwatu-Rebellen ihre ganz eigenen Ziele. Als schließlich ein Streit unter den 13 Admirälen der Pyramiden entbrennt, beginnt in der Feenwelt ein Kampf um Leben und Tod, den niemand vorausgesehen hat ...

Dim Lovac

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Re: Die Pyramiden von Pirimoy / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #1 am: 24 Apr 2018, 09:11:09 »
Dieses Buch stellt mich vor einige Rätsel. Nach dem guten Start der Reihe mit Nacht über Herathis wurde Die Pyramiden von Pirimoy zu einer herben Enttäuschung.

Das Buch wirkt wie eine unfertige Romanskizze, etwas, das einmal ein fertiges Buch werden möchte, aus Versehen jedoch gedruckt und verkauft wurde. Würde nicht nach gefühlt (und manchmal tatsächlich) jedem Satz ein Absatzwechsel kommen, das Buch wäre nur halb so dick. Überhaupt die Sätze: Dieser kurze, abgehackte Stil gefällt mir nicht. Für Actionszenen ist er wunderbar geeignet, um Spannung zu erzeugen, über das ganze Buch wirkt er gegenteilig. Bei mir ist dadurch kein Lesefluss aufgekommen, sondern Monotonie.

So wenig abwechslungsreich wie die Sprache, so platt die Charaktere. Zwar bekommt jede wichtige Figur ganz artig ein Kapitel(chen), in dem sie ihre Hintergrundgeschichte erzählen kann, aber das gibt ihr nicht unbedingt Tiefe (und stammt oft aus der Mottenkiste der Küchenphilosophie). Über den Rest des Buches bleiben sie zweidimensionale Pappaufsteller.

Der Skizzencharakter des Buches verstärkt sich dadurch, dass die wenigsten Figuren einen Namen haben: der Naga, der Varge … Mitunter wird das begründet, auf eine Weise, die raffiniert wirken möchte, es aber nicht ist. Selbst Hauptfiguren bleiben davon nicht verschont, wird eine doch konsequent ›der Lügner‹ genannt – und als sich das dann mal ändert, musste ich kurz nachdenken, ob vielleicht eine andere Figur gemeint ist.

Ein weiteres großes Manko ist die Hauptfigur. Sie hat zwar einen Namen, würde sie die Piriwatu genannt werden, würde es jedoch nicht weiter auffallen. Ohne das Cover hätte ich nicht einmal eine Ahnung, wie sie aussieht. Ihre Handlungen machen einfach keinen Sinn, und ob sie Motor der Handlung oder bloß Chronistin ist, ist einem irgendwann auch egal. Sie verachtet Städter und sehnt sich nach dem Dschungel (muss ja, so als Klischee-Halbwilde), dabei kennt sie nichts anderes als die Stadt und kommt im Dschungel nicht klar. Dadurch, dass der Roman überwiegend (von den Kapiteln, in denen jemand seine Geschichte erzählt) aus ihrer Sicht geschrieben ist, hat man zusammen mit der Sprache den Eindruck, dass sie sehr, sehr dumm ist. Und sich keine Namen merken kann.

Mitgefiebert habe ich mit keiner Person, irgendwann wollte ich nur noch mit dem Buch durch sein.

Leider ist zudem das Korrektorat eine Katastrophe: Fehlende oder falsche Kommata (wenn es mal Nebensätze gab) und eine hohe Anzahl an Fehlern, die ich bisher bei Splittermond-Produkten noch nicht erlebt habe.

Dabei hat der Roman eigentlich Potential. Ich glaube, dass sich in ihm eine spannende und atmosphärische Geschichte verbirgt. Doch leider nimmt der Schreibstil dem Buch jegliche Kraft. Und tolle Ideen (wie etwa das Konzept der Feenwelt) gehen darin unter.

Fazit: Für mich ist Die Pyramiden von Pirimoy ein unfertiges Buch mit oberflächlichen Charakteren, einem nüchternen, abgehackten Schreibstil, der alle Atmosphäre erstickt, und einem erschreckend schlechten Korrektorat. Alles in allem ein mangelhaftes Werk (Note 5). Wer es auf sich nimmt, kann aber interessante Ansätze für eine eigene Geschichte in Pirimoy finden.

barbarossa rotbart

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Re: Die Pyramiden von Pirimoy / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #2 am: 27 Apr 2018, 10:45:53 »
Der Roman hätte länger sein können. Von der Thematik und den Charakteren war er besser als der erste. Hier hatte man Charaktere, deren Motivation man wirklich nachvollziehen konnte. Aber es gab auch Elemente, die mir überhaupt nicht gefielen.
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
Der ganze Rest hingegen war wirklich gut gelungen. Deshalb gibt es eine 3.

Penslinger

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Re: Die Pyramiden von Pirimoy / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #3 am: 30 Apr 2018, 09:25:28 »
Ich kann mich dem Post Dim Lovac nur anschließen.

Ich kann mich mit dem Schreibstil und der Darstellung der Charaktere einfach nicht anfreunden. Ich empfand den Schreibstil sprunghaft und extrem verwirrend.
Der Plot hat prinzipiell Potenzial und könnte eine wirklich tolle "Indiana Jones"-Story sein. Die Art und Weise wie die Geschichte "erzählt" wird, verhunzt das Potenzial allerdings.

Die Charaktere wirken wie Abziehbilder ohne erkennbaren Grund für ihre Handlungen oder Reaktionen auf bestimmte Situationen.
Meine Bewertung wäre 3/10 Punkten.

sehr enttäusche Grüße
Penslingers Seele
« Letzte Änderung: 30 Apr 2018, 09:27:37 von Penslinger »
Sukara. "Nein, das ist nicht der Lastesel des Händlers den wir suchen sollen, der hat ja graue und nicht weiße Bäckchen (Anm. gemeint war Päckchen)!"
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SirPadric

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Re: Die Pyramiden von Pirimoy / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #4 am: 11 Mai 2018, 14:32:15 »
Ich habe vorher auch "Nacht über Herathis" gelesen und fand es einen sehr schönen und lebhaften Blick auf Lorakis.

"Die Pyramiden von Pirimoy" haben mich auch enttäuscht. Ich fand es an vielen Stellen verwirrend. Wer will noch mal was? Und warum? Was macht der Naga da schon wieder? Ist der nicht tot? Ist es vielleicht ein anderer Naga? Hmm, auch egal. Vielleicht würde es beim zweiten Mal lesen etwas klarer werden. Ich werde es aber auf keinen Fall ein zweites Mal lesen.

Ich glaube nicht, dass Namen da geholfen hätten. Ich persönlich finde es nämlich okay, wenn es "den" Naga ohne Namen gibt. Einige Figuren brauchen keine Namen, sondern können gut und gerne mit Ihrem Titel oder ihrer Herkunft identifiziert werden. Mich stört das nicht.

Die wirklich immens vielen Fehler reissen einen immer wieder raus. Das sind wirklich viel zu viele Fehler. Was war da los?

Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

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Es bleibt die Hoffnung, dass das dritte Buch so gut ist, wie es mir bisher angepriesen wurde.  ;)

Albenkind

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Re: Die Pyramiden von Pirimoy / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #5 am: 11 Mai 2018, 22:54:39 »
ich fand den Roman super, er hat mir sehr gefallen, ich fand die Chars sehr gut ausgearbeitet und auch die Feenwelt war sehr gut dargestellt. Ich kann meine Vorredner nicht nachvolziehen, was sie so schlecht daran fanden aber die Geschmäcker sind ja zum Glück auch unterschiedlich.
Mir hat das Buch sehr viel Freunde und Spaß bereitet ich habe "Nacht über Herathis" auch gelesen und weiß gar nciht welches der beiden Bücher ich besser finden soll, eingendlch sind beide gut für mich.
Ich fand es sehr schön das ein Naga in der Geschichte aufgetaucht ist.

Sindaja

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Re: Die Pyramiden von Pirimoy / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #6 am: 10 Jul 2018, 17:07:36 »
Auch hier las ich mit eher wenig Erwartungen, aber trotzdem etwas Vorfreude auf das "exotischere" Setting. In den Tropen geboren bin ich sozusagen etwas "landschaftsaffin". So schlecht, wie der Roman von manchen gemacht wurde, fand ich ihn nicht. Ja. die Sätze sind eher kurz. Für manche mag das abgehackt sein, für andere treibt es den Fluß der Geschichte voran. Ich bin bei Rollenspielromanen tatsächlich eher jemand, der gerne zugunsten des Plots auf mehr Beschreibungen in komplex-blumigem Satzbau verzichtet (die lese ich dann doch lieber bei Proust oder um näher am Genere zu bleiben bei Vance). Das sehe ich also als Geschmacksfrage und nicht kurz = schlecht. Manchen wird es vielleicht wie mir und "Albenkind" gefallen.
Besonders verwirrend fand ich das Buch auch nicht (nichts im Vergleich zu den üblichen Fantasy 5-20-Teilern, die sich nicht nur großer Beleibtheit, sondern auch großer Beliebtheit erfreuen). Gut gefiel mir, daß Feenwelten hier ein anderes Flair hatten als im Vorgängerroman. Aus dem Setting hätte man noch etwas mehr herausholen können, aber ansonsten war es ein brauchbarer Start für ein Nicht-Mittelalter-Europa-Lorakis.
Ich hatte etwas Probleme mit den Protagonisten, die ich nur bedingt ins Herz schließen konnte.
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Bisher finde ich die Slipttermondromane gut lesbar, was ich nicht von allem, was ich im Rollenspielbereich gelesen habe, sagen kann...
Insgesamt würde ich dem Roman ein gutes Befriediegend geben: 3 (+) und bin gespannt, was der 3. Roman sagt. Die Eis & Dampf Welt der Vogts gefällt mir ja sehr gut.

Finubar

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Re: Die Pyramiden von Pirimoy / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #7 am: 28 Jul 2018, 11:23:10 »
Schöne Geschichte, etwas mehr Lektorat hätte nicht geschadet.
Ein Tag ohne Lächeln ist ein Verlorener ... ;-)

mondy

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Re: Die Pyramiden von Pirimoy / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #8 am: 15 Sep 2018, 18:00:33 »
Das Buch hat mich leider ziemlich enttäuscht... Enttäuscht in dem Sinne, weil die Geschichte so viel mehr hätte hergeben können und die Grundidee dahinter richtig super ist. Aber der Schreibstil wirkte wie eine aufeinanderreihung irgendwelcher Situationen. Um irgendwie Spannung aufzubauen, hat der Protagonist immer wieder versucht einige "Überraschungen" einzubauen. Aber das grundlegende Problem war, dass man einfach keinerlei Empathie für irgendwelche der Protagonisten aufbauen konnte. Ein wenig mehr Prosa und Umgebungsbeschreibungen, Gefühle und Nachvollziehbare Situationen hätten dem Roman wirklich mehr gebracht. Kann in dem Sinne Dim Lovac in vielerlei Hinsicht zustimmen.

Weltengeist

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Re: Die Pyramiden von Pirimoy / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #9 am: 13 Dez 2018, 06:58:58 »
Ich kann mich meinen Vorrednern nur in allen Punkten anschließen.

Ganz schlimm waren auch für mich die Protagonisten. Allerdings war es für mich weniger mangelnde Sympathie, sondern vor allem, dass jeder einzelne von ihnen einfach maximal erratisch handelt und zu keinem Zeitpunkt nachvollziehbar ist, wer was warum tut. Dass das hier ein graues Setting sein soll und jeder für sich kämpft - geschenkt. Das machen andere Fantasy-Autoren auch so. Aber die kriegen es hin, dass es irgendwie logisch ist. Aber hier? Timon ist ein absoluter Vollidiot, der ohne Plan, Verstand, Geld, Ausrüstung, Können, Verbündete oder irgendwas mit beiden Beinen voran in eines der gefürchtetsten Schlangennester Lorakis' springt und irgendwie auf ein Wunder hofft. Lian trifft auch eine unsinnige Entscheidung nach der anderen und verliebt sich dann sogar noch in besagten Vollidioten, der sie überdies wiederholt bestiehlt, belügt und ausnutzt. Und Arko bleibt ohnehin komplett unverständlich, ebenso wie der Plan und die Motive seines Vaters. Naja, und von dem im Selbstmitleid suhlenden Naga will ich gar nicht erst anfangen. So war es mir dann irgendwann egal, wer was macht, weil es ohnehin für gewöhnlich keinen Sinn ergab.

Und dann noch ein Minus, das vielleicht nur mich stört (ich frage mich jedenfalls, ob ich da komisch bin oder wie das andere sehen): Pirimoy ist für mich eines der interessantesten Settings von ganz Lorakis. Und am Anfang war da relativ wenig festgelegt. Ich hätte mir gewünscht, dass man die Freiheit, hier erste Setzungen zu machen, als erstes für ein richtig cooles Abenteuer nutzt. Stattdessen werden jetzt relativ viele Festlegungen in einem eher zweitklassigen Rollenspielroman getroffen. Mich stört das ein wenig - Lorakis ist für mich in erster Linie eine Rollenspielwelt, die auch durch Rollenspielprodukte (bevorzugt Abenteuer) und nicht durch Romane geformt werden sollte.
« Letzte Änderung: 13 Dez 2018, 08:01:24 von Weltengeist »

maggus

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Re: Die Pyramiden von Pirimoy / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #10 am: 15 Dez 2018, 00:29:15 »
Stattdessen werden jetzt relativ viele Festlegungen in einem eher zweitklassigen Rollenspielroman getroffen. Mich stört das ein wenig - Lorakis ist für mich in erster Linie eine Rollenspielwelt, die auch durch Rollenspielprodukte (bevorzugt Abenteuer) und nicht durch Romane geformt werden sollte.

Vielen Dank für die Kritik, es erging mir beim Lesen dieses Romans recht ähnlich.

Und ja, es ist ärgerlich, wenn eine erwartungsreiche lorakische Region durch (kanonische!) Prosa jetzt unattraktiv wirkt. Keine Frage. Allerdings ist das für mich kein Grund, mit dem Format Roman im Rollenspiel an sich zu brechen. Zum Einen kann ein Roman, der in einer Rollenspielwelt handelt, eine Tiefe erreichen, die Abenteuer schwerlich erreichen (von Solos vielleicht abgesehen), zum Anderen erreicht der Verlag mit Romanen eine viel größere Leserschaft als mit reinen Rollenspiel-Publikationen, was langfristig nicht unterschätzt werden sollte.

Ich finde es daher gut und richtig, dass Splittermond den prosaischen Pfad beschritten hat, würde mir allerdings auch wünschen, dass Weltbeschreibungen, wie wir sie in Die Pyramiden von Pirimoy finden, die Ausnahme bleiben ;)
"Befreien Sie das Unreich!"

Weltengeist

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Re: Die Pyramiden von Pirimoy / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #11 am: 15 Dez 2018, 08:50:19 »
Stattdessen werden jetzt relativ viele Festlegungen in einem eher zweitklassigen Rollenspielroman getroffen. Mich stört das ein wenig - Lorakis ist für mich in erster Linie eine Rollenspielwelt, die auch durch Rollenspielprodukte (bevorzugt Abenteuer) und nicht durch Romane geformt werden sollte.

Vielen Dank für die Kritik, es erging mir beim Lesen dieses Romans recht ähnlich.

[...]

Ich finde es daher gut und richtig, dass Splittermond den prosaischen Pfad beschritten hat, würde mir allerdings auch wünschen, dass Weltbeschreibungen, wie wir sie in Die Pyramiden von Pirimoy finden, die Ausnahme bleiben ;)

Da sind wir uns ja auch völlig einig. Ich bin ja nicht gegen Rollenspielromane per se (sonst würde ich sie auch nicht lesen). Aber ich störe mich daran, dass zum jetzigen Zeitpunkt, wo Lorakis noch eine recht frei gestaltbare Spielwiese ist, weitreichende Setzungen über die Romane erfolgen. Obwohl ich mir tief drinnen darüber im Klaren bin, dass das auch nichts anderes ist als Setzungen über die Quellenbände, und je länger ich darüber nachdenke, desto mehr frage ich mich, ob ich das gleiche Unbehagen nicht manchmal auch bei Regionalbänden verspüre... Wie gesagt, vielleicht bin ich auch einfach nur merkwürdig. ;)

EDIT: Da das Thema ja weder speziell mit diesem Roman noch speziell mit Splittermond zu tun hat, habe ich drüben im Tanelorn mal einen Diskussionsthread dazu eröffnet.
« Letzte Änderung: 15 Dez 2018, 09:12:57 von Weltengeist »

Tena Breuer

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Re: Die Pyramiden von Pirimoy / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #12 am: 22 Jan 2019, 23:01:53 »
Ich versuche mich mal an einer besonderen Rückmeldung zu den Splittermondromanen für potentielle Leser und gerne auch für die Autoren oder zukünftige Autoren. Mit Beginn diesen Jahres habe ich mir endlich die ersten drei Romane vorgenommen (also ca. eine Woche pro Stück) und die nächsten beiden warten auch schon im Regal.
Vorweg möchte ich erst mal meinen Respekt ausdrücken, es steckt bestimmt eine Menge Zeit und Arbeit im Verfassen eines Buches, es wäre ein Traum von mir das selbst einmal hinzubekommen - Danke für die Mühe!
Meine Erwartung an die Romane ist es die Welt besser kennenzulernen, insbesondere die Verknüpfung der vier Domänen.


•   Die sprachliche Kritik die an anderer Stelle bereits geäußert wurde kann ich absolut nachvollziehen, es wundert mich, dass ein Buch so in den Druck gehen kann und hoffe, dass insbesondere Artikel und Grammatik nochmal überarbeitet werden, falls weitere Exemplare gedruckt werden sollten.
•   Die Charaktere sind vermutlich bewusst unklar beschrieben, um die „Rätsel“ mit den visionsartigen Biografien später effektvoll aufzulösen, mir fällt es auch schwer mich so mit den Charakteren zu identifizieren und es bleiben mir auch zu viele Unklarheiten. Timon ist mir z.B. in seiner Naivität zu extrem und Lian trotz ihres einschneidenden Erlebnisses in der Vergangenheit zu „gefasst“(?), wirklich überzeugend in Bezug auf das Gesamtkonzeot und die Beweggründe finde ich eigentlich nur den Naga (vielleicht noch den mysteriösen Varg als Nebenrolle).
•   Die Beschreibungen von Marakatam mit den waldbewohnenden Piriwatu und dem chaotischen Pirimoy finde ich anregend (und nicht zu festgelegt) und das ist immerhin eine meiner Haupterwartungen an die Splittermondromane. Ich hätte mir gewünscht, dass die Anreise über Tonatak und das Unterwegssein im Dschungel aus verschiedenen Perspektiven sogar noch etwas konkreter wird.
•   In meiner Vorstellung ist die Magie in Lorakis so allgegenwärtig wie bei uns „Elektrizität/Technik“, ausgelöste durch Sprache und Gestik, das kommt mir in diesem Roman aber viel zu kurz. Ich hatte zwischendurch schon meine Enttäuschung mit dem Eindruck „die visionären Biografien sollten das magische Wirken von Lian darstellen“ überwunden, bis diese Idee am Ende mit dem Naga widerlegt wird (für mich war das ein Stilbruch). Immerhin ist die Artefaktnutzung ganz passabel gelungen.
•   Von den Domänenverknüpfungen ist die magische wirklich anregend genutzt, Einfluss und Verknüpfungen mit dem Diesseits finde ich spannend umgesetzt, alleine für diesen Aspekt lohnt sich der Roman in meinen Augen.
Auch das Aufeinandertreffen verschiedener Glaubensrichtungen und die regelmäßigen mehr oder weniger erfolgreichen Gebete von Lian finde ich treffend eingebaut, ähnliche Kleinigkeiten hätte ich mir zusätzlich zur spirituellen Domäne gewünscht.
•   Der Plot weist insgesamt einige gute Ideen auf. Ist aber an einigen Stellen zu sprunghaft bzw. inkonsequent und irritierend (kann ich bei vielen Vorrednern gut nachvollziehen). Das Ende ist für mich o.k. ich könnte mir vorstellen jetzt in Pirimoy zu spielen und auch die Charaktere könnten erneut auftauchen (z.B. um ein paar Rätselhafte Beweggründe  ;) aufzuklären).
Der Charakter ruht auf der Persönlichkeit, nicht auf den Talenten. (Goethe)

Konsumlumpen

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Re: Die Pyramiden von Pirimoy / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #13 am: 24 Jan 2019, 11:36:25 »
Die Charaktere sind irgendwie inkongruent,  ja. Die machen komische Dinge und priorisieren seltsam. Stimmt.  Kann man drüber schimpfen.  Oder so menschlich finden.
Kommt mit Schwächen daher, bietet aber echt was in Sachen Szenario und Feenweltgehalt.