Hach, herrlich. Physikalische Argumentation bei einem Zauber
@Kami: Die Herausforderung nehme ich doch gerne an, ich bin auf Gegenargumente gespannt:
Argument: Wenn der Zauber Stoß keinen Schaden verursacht, kann auch der Aufprall auf der Felswand keinen Schaden verursachen, da die gleiche Kraft mit umgedrehten Vorzeichen existiert.
Gucken wir uns die normale Wirkung des Zaubers an, so könnte man davon ausgehen, daß das Ziel 0,5m in eine Richtung beschleunigt wird um dann weitere 0,5m mit der gleichen Beschleunigung in die umgekehrte Richtung abgebremst zu werden.
Eine Alternative wäre: Das Ziel wird 0,01m sehr stark beschleunigt und nutzt die restlichen 0,99m um wieder abzubremsen durch Reibung mit dem Boden.
Diese Möglichkeit ist bei genauerer Betrachtung jedoch nicht haltbar, da dann die Beschaffenheit des Bodens darüber Ausschlag gäbe, ob das Ziel stürzt.
Insofern könnte man die Wirkung des Zaubers Stoß auf den ersten 0,5m mit dem Effekt vergleichen, der Eintritt, wenn das Ziel auf einer Falltür liegt und diese plötzlich entfernt (weggeklappt) wird. Der einsetzende freie Fall verursacht mit Sicherheit keinen Schaden. (Übrigens ist das unabhängig davon, wie stark die Fallbeschleunigung ist. Bei einem größeren Planeten verursacht nicht der einsetzende freie Fall durch die stärkere Anziehungskraft Schaden, sondern die Gegenkraft, bei noch geschlossener Falltür, da hier bei starker Gravitation das Ziel evtl. vorher zerquetscht wird).
Käme nun 0,5m unterhalb der Falltür ein harter Felsboden, so könnte man davon ausgehen, daß die negative Beschleunigung durch zwei Eigenheiten Schaden bewirken kann:
1. Die Beschleunigung ist ungleich stärker, da die Wirkungsdauer deutlich verkürzt ist
2. Und viel entscheidender: Nicht jedes Teilchen des Ziels erfährt gleichermaßen die negative Beschleunigung, nur die Teile, welche den Boden berühren erfahren die negative Beschleunigung und müssen dies über die strukturelle Beschaffenheit des Ziels an die restlichen Teilchens des Ziels weitergeben. Die dabei auftretenden Kräfte (Massenträgheit gegen Impulserhaltung) sind so stark und in ihrer Richtung verschieden, daß die Struktur des Ziels darunter leidet.
Der zweite Punkt ist auch der, welcher bei Kometen auftritt, die zu dicht an einem Himmelskörper vorbei fliegen, nur in umgekehrter Richtung, der Komet wird auseinander gerissen statt zusammen gedrückt. Siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Roche-GrenzeWenn man es sich genauer überlegt ist die Stärke der Beschleunigung also völlig egal, solange sie gleichermaßen auf das gesamte Ziel wirkt (jedes einzelne Elementarteilchen).
Der Zauber könnte also das Ziel auf den ersten 0,001m unheimlich stark beschleunigen, es für 0,998m auf der erreichten Geschwindigkeit belassen und zum Schluß auf 0,001m entsprechend wieder abbremsen, ohne, daß das Ziel durch diese Art des bewegt werdens, Schaden erleiden muß.
Eine Kollision mit einem festen Objekt auf den 0,998m würde hingegen die normale Wirkung des Zaubers unweigerlich beeinflussen und Schaden oder Effekte in beliebiger Größenordnung rechtfertigen.
Fazit: Die physikalische Begründung, warum der Zauber keinen Schaden in dem Fall verursachen kann, muß, unter der Annahme, daß der Zauber gleichmäßig auf alle Elementarteilchen des Ziels wirkt, genau umgedreht werden.
Aber, da es sich um einen Zauber handelt, ist aus physikalischer Sicht, das Ergebnis dieses Ereignisses beliebig, da Magie aus physikalischer Sicht nicht existiert. Damit ist die Annahme falsch und aus dem Falschen folgt bekanntlich das Beliebige.
Meiner Meinung nach sollte man dementsprechend die Physik hier außen vor lassen und die Frage anhand von Ausgewogenheit der Regelelemente entscheiden.
Edit: Impulserhaltung war falsch, es ist natürlich die strukturelle Beschaffenheit des Ziels