Autor Thema: Erstes P&P - Herangehensweise ans GRW  (Gelesen 13351 mal)

Ifram

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Re: Erstes P&P - Herangehensweise ans GRW
« Antwort #30 am: 02 Apr 2017, 14:58:51 »
@Taker: Natürlich könntest du für jede Spielfigur die Meisterschaften, Zauber, Manöver usw. aus dem GRW auf einige Blätter zusammenkopieren. Tatsächlich lege ich sowas manchmal selber für eine eigene Spielfigur an. So etwas als SL für alle Spielfiguren zu machen ist allerdings schon ziemlich stark am Service-Gedanken orientiert.

tziktzal

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Re: Erstes P&P - Herangehensweise ans GRW
« Antwort #31 am: 02 Apr 2017, 15:42:46 »
In diesem Fall ist Wiederholung vermutlich nicht schädlich: Mach dir keine Sorgen wegen fehlendem Wissen, darum geht es nicht, es geht um den Spaß am Spiel.   :)

Ich glaube für die Erstellung des allerersten Charakters solltet ihr es nicht übertreiben. Ich würde ein paar Minuten nehmen um die Welt zu erklären (Karte zeigen, Entwicklungsstand, Zauberei, Staatsformen), dann die Rassen. Schon bei den Kulturen ist es fast sinnvoller zu fragen, was die Leute wollen - es gibt zu ungefähr jeder irdirsch-historischen oder sonst aus Fantasywelten bekannten Kultur eine lorakische Entsprechung.

Alles (besonders Meisterschaften und Zauber) lesen scheint mir keine gute Idee zu sein. Gerade bei den Magieschulen kann man einfach nach den Namen gehen und muss sich dann nur noch zwischen einigen wenigen Optionen entscheiden. Noch ein Tipp: steigert einfach das meiste nicht bis 6, das verschiebt (und verteilt) einen Großteil der Arbeit auf spätere Steigerungen und macht auch das Spiel am Anfang einfacher.

tb259x

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Re: Erstes P&P - Herangehensweise ans GRW
« Antwort #32 am: 02 Apr 2017, 17:29:01 »
Danke! :)

Da ich mich wieder etwas mehr der Vorbereitung des Abenteuers gewidmet habe, stelle ich mir die Frage:

Inwieweit können Spieler Wissen beim Spielleiter erfragen? Müssen sie, um beispielsweise die Geschichte eines Ortes zu erfahren, in eine Taverne oder auf Straßenkunde oder sonst was würfeln, um jemand Wissenden zu finden? Bzw. wo macht man den Schnitt?

Und nebenbei, weil ich das nicht finden konnte (auch wenn jeder natürlich alles aussprechen kann, wie er mag: sprecht ihr Vindarai oder Andarai auch "Vindara-i" aus? Oder "Vindarei"?

tziktzal

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Re: Erstes P&P - Herangehensweise ans GRW
« Antwort #33 am: 02 Apr 2017, 17:49:08 »
Erstmal stellt sich die Frage, ob die Charaktere das Wissen selbst schon haben. Dafür wird dann eine Probe auf die passendste Fertigkeit fällig - Oftmals Länderkunde oder Geschichte und Mythen. Aber bei sehr lokalen Dingen kommt das natürlich selten in Frage.

Ansonsten würde ich das ziemlich genau so machen wie du vorschlägst, sie können halt rumfragen. Wenn das eine längere Sache ist finde ich Straßenkunde angemessen "Ja hallo, wir suchen jemanden, der damals beim Brand der alten Mühle seine Eltern verloren hat" - wenn es keine offensichtlichen Schwierigkeiten gibt kann man die Probe auch weglassen "Ihr fragt euch durch und werdet an den Vater des Krämers verwiesen". Wenn ich meistere, spiele ich aber solche kleinen "unwichtigen" Gespräche gern einfach mal aus - ganz unabhängig von irgendwelchen Würfeln, das trägt einfach zu Stimmung bei. Das folgende "wichtige" Gespräch könnte man natürlich wieder ausspielen - und dabei könnte es zum Beispiel zu Proben auf Redegewandheit und Empathie kommen. Wenn es in deiner Handlung nicht feststeht kannst du auch NSCs einfach Würfe auf auf Sachen wie Länderkunde machen lassen.

Also bei mir heißen die Vindarei, ohne Pause vor dem I, aber festlegen würde ich mich da nicht wollen.
« Letzte Änderung: 02 Apr 2017, 17:51:42 von tziktzal »

Nazir ibn Yussuf

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Re: Erstes P&P - Herangehensweise ans GRW
« Antwort #34 am: 02 Apr 2017, 18:55:13 »
Wissen, wie du es beschreibst, kann kaum per Vorwissen vorhanden sein. Also braucht es dafür eine Probe auf passende Talente - hier zum Reden mit den Dörflern. Wenn du aber der Meinung bist, dass die Leute im Dorf das eh auf Nachfrage jedem erzählen, ist gar keine Probe nötig (vgl. Kasten auf S. 16). :)

Ansonsten, was Heldenerstellung angeht: Ich würde euch raten, die Charaktere einfach nach den normalen Regeln schrittweise zu bauen, dabei aber Zauber und Meisterschaften wegzulassen. Dann sind die SC erstmal fertig. Bei Gelegenheit kann man sich dann mal die Magieschulen und Fertigkeiten näher anschauen, in denen Zauber und Meisterschaften gewählt werden. Einfach nach und nach, gerne auch während das Abenteuer schon läuft. ZB als Beginn jeder Sitzung: Heute schauen wir mal die Meisterschaften von Fertigkeit A, B und C an. Ihr könnt euch da auch an den Namen orientieren, was cool klingt. Wenn ihr dann erstmal ein bisschen gespielt habt, darf jeder Spieler nochmal an seinem Charakter basteln: Zauber, Meisterschaften, Stärken checken und ggf. austauschen, weil man dann die Spielmechanik besser kennt und weiß, was man wirklich will. So würde ich das machen.

Gonzo

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Re: Erstes P&P - Herangehensweise ans GRW
« Antwort #35 am: 03 Apr 2017, 11:55:49 »
Wie ich vorher schon schrieb hol deine Mitspieler ins Boot, es muss nicht alles beim SL hängen bleiben. Die Spieler sollten die Funktionen die ihr Charakter kann auch selbst über die Regeln nachvollziehen und anwenden können. Dann hat man ein wenig Luft als SL und kann sich um die NSC kümmern. Um die Spotlights richtig zu setzen ist es aber sinnvoll das die Figuren der Spieler mit ihren Skills auftrumpfen können, dafür sollte man ansprechende Situationen mit unterlegten Proben schaffen. Der Spieler ist dann in der Regel happy das er mit seinen Fähigkeiten die Geschichte voranbringen konnte. Davon bedarf es auch nicht einer Fülle an Szenen wenn Sie gut gesetzt sind und eben auch entsprechende Auswirkung haben.

koppelschoof

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Re: Erstes P&P - Herangehensweise ans GRW
« Antwort #36 am: 03 Apr 2017, 16:31:17 »
Ihr solltet anfangen zu spielen. Was die Regeln bewirken, wie viel Meisterschaften tatsächlich bringen und wie man genau würfelt - all das bringt man sich jetzt am besten gegenseitig im Spiel bei.

Macht Fehler - das macht nämlich nichts, da euch niemand bewertet. Weist euch gegenseitig auf die Fehler hin und schlagt sie nach damit es mit der Zeit weniger werden.
Nur so kann man heimisch in einem Regelwerk werden und irgendwann die Bücher nicht mehr brauchen. Alle die hier sind schlagen regelmäßig Regeln nach (wenn auch vielleicht nicht am Spieltisch), weil man sie nicht alle immer auf dem Schirm haben kann.

Startet einfach, wenn du weißt was von der Geschichte her passieren soll. Und wenn ihr mal eine Regel nicht findet, entscheidet selber was passiert - (wobei du natürlich das letzte Wort hast  ;) aber das gilt ja sogar, wenn ihr die Regel findet. ).
Ich will das nochmal hervorheben, weil Dahrling da einen wichtigen Punkt anspricht:

Fehler machen ist in Ordnung bzw. sogar gut um davon zu lernen.

Und ich würde Dir auch die Video-Reihe von Matt Colville "Running the Game" (engl.) empfehlen. Der Mann bringt da sehr viele sehr gute Punkte im Umgang mit den Spielern, den Regeln und der Abenteuergestaltung. (Er nutzt DnD 5th aber das ist völlig unerheblich)

tb259x

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Re: Erstes P&P - Herangehensweise ans GRW
« Antwort #37 am: 11 Apr 2017, 09:08:50 »
Vielen Dank für die Antworten! Bin inzwischen wieder zuhause und schaue mir begeistert die Video-Reihe an, cooler Typ! :D
Bei der Beschreibung bekommt man nebenbei noch Lust auf D&D bzw. coole Dungeons. Die Infos lassen sich natürlich problemlos übertragen lassen, wie du schon sagtest.

tb259x

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Re: Erstes P&P - Herangehensweise ans GRW
« Antwort #38 am: 15 Apr 2017, 22:24:55 »
Kurzes Update: Nächsten Samstag steht nun die Charakter-Erstellung an, haben dafür auch (wie beabsichtigt) den gesamten Abend eingeplant.
Danach dauert es dann wieder etwas, können uns zeitlich ja leider nur rund ein mal im Monat treffen.
Am Grübeln bin ich immer noch darüber, womit ich starte: Einsteiger-Abenteuer rund um Brynntal oder mit dem Geheimnis des Krähenwassers in Arwingen.
Generell werde ich den Einstieg bis zum Abenteuer wohl etwas offener gestalten und zum Zusammenführen der Gruppe nutzen. Das wäre rein logisch wohl in Arwingen einfacher, hm? Dem hingegen hätte ich Lust, nicht direkt in einer Stadt, sondern etwas kleiner zu starten und Brynntal + Umgebung im kleinen Stil liebevoll für die Gruppe auszuschmücken. Hmmm... :)

Bei der Video-Reihe bin ich bald am (vorläufigen) Ende, eine Genuss auf jeden Fall, hat mir nochmal gut geholfen.

Br0adsw0rd

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Re: Erstes P&P - Herangehensweise ans GRW
« Antwort #39 am: 15 Apr 2017, 22:51:01 »
Wie du an meiner Lobeshymne im frühern Post bestimmt bemerkt hast, finde ich, dass die Einsteiger-Box ihrem Namen gerecht wird. Im "die Welt"-Heftchen findest du eine wunderbar ausgearbeitete Sandbox-Vorlage und wenn dann irgendwann eine längere Quest gefordert wird... BAM! Kettenrasseln

tb259x

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Re: Erstes P&P - Herangehensweise ans GRW
« Antwort #40 am: 15 Apr 2017, 22:56:13 »
Jep, habe mir die Einsteigerbox inzwischen - durch deine Lobeshymne begünstigt - auch bereits zugelegt und finde den Inhalt sehr ansprechend. Lediglich das Zusammenführen der Charaktere finde ich dort schwieriger. In Arwingen landet man mal schnell, aber in Brynntal? Der Einstieg sollte schon schlüssig sein, aber um direkt darauf einzugehen, muss ich bis nach der Erstellung warten.

Ifram

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Re: Erstes P&P - Herangehensweise ans GRW
« Antwort #41 am: 15 Apr 2017, 22:58:24 »
Ui, Kennenlernen der Charaktere ausspielen? Überlegt euch lieber bei der Erschaffung, wieso die Gruppe zusammen unterwegs ist und startet das eigentlich Spiel in medias res.
"Ihr seid auf dem Weg nach Brynntal. Leider habt ihr euch mit der Reisestrecke ein wenig verschätzt und könnt nicht in einer der gelegentlichen Herbergen am Wegesrand übernachten. Also campiert ihr etwas abseits der Reisestraße."
(schweigen, Spieler ansehen; erwünschte Folge: Spieler fragen etwas zu Region / Spielhintergrund nach, beraten über Abendgestaltung, teilen Wachen ein...)
"Als [beliebiger SC] Wache hält (alternativ aufwacht, um auszutreten) hört er ein verdächtiges Geräusch."
(-> erste Probe im Spiel: Wahrnehmung für Details; SL-Info: eine Gruppe Rattlinge (Anzahl = Anzahl SC - 1) versucht sich heranzuschleichen, um etwas zu stibitzen). Dann handeln die Spieler: Kampf, Verhandlung, Vertreiben durch irgendein Brimborium...) Die Situation ist ungefährlich für SC, die Rattlinge unterlegen und in Unterzahl, Erfolg garantiert doch Spannung trotzdem da, weil die Spieler dass alles ja nicht sofort wissen.
-> danach Reise nach Brynntal und Beginn des eigentlichen Szenarios. Irgendwer fragt, wie die Reise war und die Spieler haben direkt was, dass die SC erzählen können.

tb259x

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Re: Erstes P&P - Herangehensweise ans GRW
« Antwort #42 am: 15 Apr 2017, 23:51:22 »
Klingt wieder mal vernünftig. :) Zumal das sich ja durch die zur Charakter-Erschaffung eingeführten Sitzung anbietet; zumindest besser, als würden alle ihre Charaktere für sich vorab erschaffen.
Das Zusammenführen oder generell der Einstieg ist aktuell so das Gruseligste in meinem Kopf. Würde man also annehmen, die Gruppe ist bereits gemeinsam unterwegs, dann ginge es nur noch um das Motiv, welches die Gruppe nach Brynntal führt.
Ich hatte halt Lust, den Einstieg nicht allzu oberflächlich zu halten, daher die Überlegung, den Zusammenkunft auszuspielen (am liebsten mit zwei Sitzungen mit jeweils nur 2/4 Spielern, aber das hätte den Start bei unserer Zeitplanung eh viel zu weit nach hinten verschoben).

Br0adsw0rd

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Re: Erstes P&P - Herangehensweise ans GRW
« Antwort #43 am: 16 Apr 2017, 00:02:25 »
Ein Opa unter den Aufhängern ist der Sturm der die Helden dazu zwingt sich einen Unterschlupf zu suchen und sich diese so alle versammeln (wird z.B. auch bei Bestie von Krahorst dreist verwendet).

Wenn sich dann noch ein mysteriöser NSC darunter mischt, der sich zuvor auf dem schlammigen Pfad den Knöchel verstaucht hat und nun verdammt froh wäre wenn sich doch bloss ein paar Abenteurer finden würden, die für ein paar Telare eine Gunwar Ikone im Tempel von Brynntal abliefern würden...

Mr.Renfield

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Re: Erstes P&P - Herangehensweise ans GRW
« Antwort #44 am: 28 Apr 2017, 01:37:19 »
Wobei ich anders als im Kampf anraten möchte, Proben auf Empathie o. ä. verdeckt vom SL würfeln zu lassen. Denn wenn ein besonders niedriges Würfelergebnis ersichtlich ist, suggeriert dies ja dem Spieler sonst bereits, dass das was der SL nun sagt wohl kaum den Nagel auf den Kopf trifft - obwohl der Charakter eigentlich keinen blassen Schimmer hat, dass er mit seiner Einschätzung gerade ziemlich daneben liegt.

und hier würde ich je nach spielertyp ggf klar widersprechen:

zumindest sofern man das glück hat, ausschließlich spieler*innen am tisch zu haben, denen es mehr darum geht, eine interessante wendungsreiche geschichte !gemeinsam mit der sl! zu erzählen, als ums "gewinnen" und die darum bewußt zwischen spieler- und charakterwissen (-motivation, -geschmack, - überzeugungen, ...) unterscheiden.

mit jenem spielertypus (zu dem ich mich selbst zählen zu dürfen mir anmaße) wirst du unglaublich viel spaß haben, wenn intelligente leute sich einfallen lassen, wie sie ihre unglücklichen charaktere solche würfe am interessantesten missinterpretieren und darausfolgend in die ... reiten lassen können.

außerdem haben verdeckte würfe in systemen mit metagamingelementen (hier splitterpunkte genannt) immer das problem, wie mit diesen umzugehen ist.

am besten du sprichst das ganze vor dem spiel einmal mit den spielern an, denn es gibt auch welche, die es bevorzugen, wenn sie selbst genauso in die irre geführt werden wie ihre charaktere ohne deswegen "schlechte" rollenspieler zu sein.

Nicht ich ignoriere Plots.
Viele Spielleiter wollen Plots erzwingen, die meinen Charakter ignorieren!