Autor Thema: Kartana zu möchtig?  (Gelesen 4534 mal)

Albenkind

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Kartana zu möchtig?
« am: 12 Feb 2017, 21:57:52 »
kurze Frage,
ich habe heute mit jemanden einen neuen Char erstellt und wir haben Klingenwaffen als Waffentalent genommen mit 3 meisterschaften drinn. 1 Durch +6 und 2 durch umsonst.
Wir haben uns als Hauptwaffen für das Kartana entschieden. Ist es richtige das es Exakt 2 hat und vielseitig ist, mir kommt das etwas krass vor mit 3 w10 zu werfen und es sich gegebenfalls noch einmal durch verbesserung zu erhöhen.
Als weitere waffen hat er noch einen Steinmesser und ein Tato.

Yinan

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Re: Kartana zu möchtig?
« Antwort #1 am: 12 Feb 2017, 22:18:25 »
Du wirfst zwar 3W10, aber du nimmst nur den höchsten der Würfel, die Restlichen fallen weg.

Wenn du also 3, 7, 5 als Ergebnis hast bei den 3W10, dann liegt der Schaden bei 7 (das höchste Ergebnis halt).
Exakt erhöht den Schaden selbst nicht sondern sorgt nur dafür, dass eher das bessere als das schwächere Ergebnis kommt.
Wenn nicht anders gesagt, dann befassen sich meine Aussagen zu Regeln niemals mit Realismus oder Simulationismus, sondern nur mit Balancing.
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Gonzo

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Re: Kartana zu möchtig?
« Antwort #2 am: 12 Feb 2017, 23:20:06 »
"Drö Köntöi möt döm Kötönö...."   ???

Jeong Jeong

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Re: Kartana zu möchtig?
« Antwort #3 am: 12 Feb 2017, 23:54:07 »
Zu dem Thema gab es schon einmal vor längerer Zeit einen Thread: Katana Werte?

In diesem sagte dann sogar kurz einer der Autoren etwas zu den Werten des Katanas (ein- wie zweihändig geführt):

Bevor ihr Euch totrechnet und spekuliert:

Wir finden es völlig in Ordnung wenn eine vielseitige Waffe nicht in beiden Führungen vollständig mithalten kann. Also ja: Katana und Anderthalbhänder sind z.B. als einhändige Waffe schlechter als ein Langschwert, bieten dafür aber ja auch noch andere Kampfmöglichkeiten. Und als Zweihandwaffe liegen in einem sehr ähnlichen Schadensniveau wie ein Zweihänder oder eine Yonnussichel.

Für einen Kämpfer der je nach Situation den Schild vom Rücken nimmt (oder eben nicht) bieten diese Waffen sich ähnlich an, wie wenn man mal kurz nen Arm brauch, um am langen Seil auf das andere Schiff zu schwingen.

@Frolo: Ja, die einzelnen Waffenmerkmale, allen voran Exakt, beeinflussen ihre Wirksamkeit untereinander. Exakt und Kritisch ist super, weil ich wahrscheinlicher das maximal Ergebnis würfle; Exakt und Scharf ist ziemlich doof :-).

Teetroll

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Re: Kartana zu möchtig?
« Antwort #4 am: 13 Feb 2017, 10:27:12 »
*lach* Ist das Katana nicht in jedem System viel zu overpowered/underpowered und inbalanced ?
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TrollsTime

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Re: Kartana zu möchtig?
« Antwort #5 am: 13 Feb 2017, 10:46:43 »
Um das Katana wird meist auch vielzuviel Bohei gemacht.
Es ist nur ein Schwert, nur ein Schwert....
Dass die Japaner dazu übergingen, hier ihre Kunst zu verfeinern und eher Waffen höherer Qualität herzustellen, glaube ich ungelogen, ist aber eine andere Baustelle.

Denn exakt dafür hat Splittermond doch den Regelmodus "hoher Qualität".

Wenn man ein Katana wegen seiner angeblichen "hohen Qualität" lobhudelt, dann darf man es nicht mit einem gewöhnlichen Schwert vergleichen, sondern eben mit einem Schwert "hoher Qualität" und schon passt es wieder.
Deshalb finde ich es vollkommen korrekt, dass sich die Autoren zwar eine nette kleine Waffe ausgedacht haben, aber keinem Hype gefolgt sind.
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Finubar

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Re: Kartana zu möchtig?
« Antwort #6 am: 13 Feb 2017, 19:22:27 »
Es ist vielseitig, also kannst du es nicht in beidhändigen Kampfstilen führen, was es im Gegensatz zu anderen Schwertern abwertet
Ein Tag ohne Lächeln ist ein Verlorener ... ;-)

iCre

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Re: Kartana zu möchtig?
« Antwort #7 am: 14 Feb 2017, 12:07:07 »
Es gibt sogar Tests im youtube die zeigen wollen dass die Katana an sich gar nicht besser ist als das Bastardschwert. Im Gegenteil soll sie sogar leichter kaputt gehen.

Ich persönlich denke dass da immer übertrieben wird weil ja eine Aura der Perfektion über den Japanischen Künsten schwebt. Im Grunde waren sie aber nicht mehr und nicht weniger trainiert als die entsprechenden Europäer in der gleichen Zeitepoche.

Insofern stört mich dass die Katana ein Merkmal hat dass sich "Exakt" nennt. Da aber die Werte beliebig austauschbar sind kann man die Werte der Katana nehmen und das ganze als Selenisches Langschwert benennen. Und das ist das schöne an Splittermond.

Vom Effekt her ist da auch kein so riesiger Unterschied zwischen den Werten der Katana und des Bastardschwertes, Sprich es ist in etwa ausgewogen und damit nicht der Overkiller oder ein Must Have. Das Breitschwert ist durch die möglichen Meisterschaften und durch das Merkmal Wuchtig viel flexibler und effektiver im Kampf - finde ich .

SeldomFound

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Re: Kartana zu möchtig?
« Antwort #8 am: 14 Feb 2017, 12:45:50 »
Das Merkmal Exakt ist eine Hommage an das Samurai-RPG "Legend of the five Rings" und seine "Roll-and-keep"-Mechanik.
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Re: Kartana zu möchtig?
« Antwort #9 am: 17 Feb 2017, 07:41:44 »
Der Mystizismus um die Perfektion und Ueberlegenheit des Katanas folgt unter anderem aus der Technik des Faltens um bessere Materialeigenschaften zu erreichen.
In Europa gab es schlcht Eisen in hoeherer Qualitaet, so dass das Falten nicht notwendig war. Wo der Karbonanteil niedriger (oder hoeher) war, wurde auch in Europa gefaltetes Material fuer Schwerter verwendet (siehe damaszener Stahl).

Ein weiterer Punkt ist, dass die Traditionelle Herstellungsweie von Schwertern in Japan erhalten blieb und bei uns nicht. Somit wurde die Tradition der Schmiedemeister erhalten.

Ob nun mit einem Katana "exaktere" Schnitte moeglich sind wie mit einem Anderthalbhaender mag man zurecht als strittig sehen, aber es ist ein schoenes Waffenmerkmal welche weitere diversitaet in die Waffenvielfalt von Lorakis bringt ohne dabei "staerkere" Waffen zu liefern.
Ich persoenlich finde das sehr gelungen.

Gonzo

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Re: Kartana zu möchtig?
« Antwort #10 am: 17 Feb 2017, 10:10:39 »
In Europa wurde bis zum Hochofen auch gefaltet, um eben jene bessere Materialeigenschaften zu erreichen. Nur wurde hier nicht so ein Brimborium drum gemacht ;) Auch wird beim Katana und Tachi eher geschweißt als gefaltet.

its_no_7

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Re: Kartana zu möchtig?
« Antwort #11 am: 17 Feb 2017, 10:27:19 »
Ich MÖCHTE an dieser Stelle einfach nur kurz anmerken, dass ich jedesmal grinsen muss wenn ich in der Thread-Liste lese "Kartana zu möchtig?"  ;D ;D ;D

SeldomFound

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Re: Kartana zu möchtig?
« Antwort #12 am: 17 Feb 2017, 11:44:12 »
In Europa wurde bis zum Hochofen auch gefaltet, um eben jene bessere Materialeigenschaften zu erreichen. Nur wurde hier nicht so ein Brimborium drum gemacht ;)

Oh, glaub mir! Auch hier in Europa hat die Schmiedekunst lange Zeit eine Aura des Mythischen, schon allein deswegen, weil dabei eine Verwandlung stattfindet! Metallurgie ist die reinste Magie, wenn man nicht die Prozesse dahinter kennt.

Deshalb gibt es auch so viele Erzählungen über magische Schwerter und Ringe und teils sehr alte Erzählungen wie "Der Schmied und der Teufel". Schmiede haben in fast jeder Kultur ein Geheimnis aus ihrem Handwerk gemacht und teilweise ging im Laufe der Zeit viele dieser Geheimnisse verloren. Dazu kommt, dass man häufig nicht genau wusste, warum etwas funktionierte und es teilweise auch ein echtes Glückspiel war. Auch wenn man immer dasselbe machte, an einem Tag hatte man Glück und am anderen Tag Pech und woran kann das liegen, wenn nicht an eine Art übernatürlichen Faktor?

Der wesentliche Unterschied ist hier die Religion, meine Meinung nach: In Europa hat sich durch das Christentum eine eher skeptische Haltung gegenüber das Übernatürliche entwickelt, weil alle übernatürliche Macht in der Hand von EINEM Wesen liegen soll. Und wenn es dieses Wesen nicht gibt, dann gibt es generell keine übernatürlichen Kräfte!
 
In Japan gibt es auf die Schmiedekunst zwei religiöse Einflüsse, die sich auch miteinander vermischt haben: Aus der Sicht des Shintoismus erfordert die Transformation von Eisen den guten Willen der Kami und dabei spielt der Gedanke der spirituellen (und körperlichen) Reinheit eine große Rolle. Aus der Sicht von Buddhismus, insbesondere dem von der Kriegerkaste bevorzugten Zen-Buddhismus, erfordert der Prozess ein erweitertes Bewusstsein, welches man durch Meditation erreichen kann.

Dazu kommt natürlich noch die Erhöhung der Kriegerkaste an sich, ähnlich wie wir es hier in Europa mit der Idee von Rittern und Ritterlichkeit geschah. Auf die Frage "Warum besteht die Obrigkeit hauptsächlich aus Kriegern, die in Zeiten des Friedens eigentlich nichts zu tun haben?" war in den meisten Kulturen die Antwort "Weil wir Krieger moralisch besser sind als der Bauer."

Und wenn der Krieger als moralisches Vorbild erhoben wird, dann wirkt sich das auch auf seine Ausrüstung aus. Dabei werden Schwerter  bevorzugt, weil sie meiner Meinung nach a) schwieriger herzustellen und damit wertvoller sind, b) in Friedenszeiten leichter zu tragen und zu verwenden sind und c) mehr noch Axt, Bogen oder Speer eine Waffe darstellen, die spezifisch für den Kampf gegen andere Menschen hergestellt wird.


So viel meine unprofessionelle, schlecht recherchierte Meinung dazu, warum bei dem Vergleich von Kriegereliten immer auch auf die Schwerter geguckt wird, sowohl von einem technischen als auch von einem spirituellen Standpunkt aus.

Ich glaube, den Samurai aus der Vor-Edo-Zeit wäre es herzlich egal gewesen, ob ihre Schwerter besser seien als die Schwerter der europäischen Ritter. Ich glaube, die hätten eher gierig auf die Rüstungen geschaut. Und genau da macht Splittermond ja erst recht keinen kulturellen Unterschied!
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Gonzo

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Re: Kartana zu möchtig?
« Antwort #13 am: 17 Feb 2017, 18:43:53 »
Oh, glaub mir! Auch hier in Europa hat die Schmiedekunst lange Zeit eine Aura des Mythischen, schon allein deswegen, weil dabei eine Verwandlung stattfindet! Metallurgie ist die reinste Magie, wenn man nicht die Prozesse dahinter kennt.
Klar findet sich mit Hephaistos/Vulcanus, Seppo Ilmarinen oder Wieland der Bezug des mystischen zum Schmiedehandwerk auch europäisch verankert, christlich und freimaurerisch dann mit Eligius und Tubal-Kain. Und geht ja bis zu Crom im hyborischen Zeitalter zurück. ;)

Deshalb gibt es auch so viele Erzählungen über magische Schwerter und Ringe und teils sehr alte Erzählungen wie "Der Schmied und der Teufel".
Diese alte Essenz war mir bei "Der Schmied und der Teufel" nicht wirklich klar, aber die Gebrüder Grimm haben eh mehr Schaden an Volksmärchen verursacht als gut ist. Danke für den Hinweis.

Nachtrag: Link ;)
« Letzte Änderung: 17 Feb 2017, 18:46:50 von Gonzo »